Jesaja 26

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 An jenem Tag wird dieses Lied im Land Juda gesungen: Wir haben eine starke Stadt. / Zum Heil setzt er Mauern und Wall.2 Öffnet die Tore, / damit eine gerechte Nation einzieht, / die Treue bewahrt. (Ps 118,19)3 Festem Sinn gewährst du Frieden, ja Frieden, / denn auf dich verlässt er sich.4 Verlasst euch stets auf den HERRN; / denn GOTT, der Herr, ist ein ewiger Fels.5 Denn die Bewohner der Höhe hat er niedergebeugt, / die hoch aufragende Stadt erniedrigt; er hat sie erniedrigt bis zur Erde, / sie bis in den Staub gestoßen. (Jes 25,12)6 Füße zertreten sie, die Füße der Armen, / die Tritte der Schwachen.7 Der Pfad des Gerechten ist Geradheit, / gerade ist die Bahn des Gerechten, die du ebnest.8 Fürwahr, auf dem Pfad deiner Gerichte, HERR, / haben wir auf dich gehofft. Deinen Namen anzurufen und deiner zu gedenken, / ist der Seele Verlangen.9 Meine Seele verlangt nach dir in der Nacht, / auch mein Geist in meinem Innern ist voll Sehnsucht nach dir. Denn wann immer deine Gerichte die Erde treffen, / lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit.10 Wird dem Frevler Gnade gewährt, / so lernt er keine Gerechtigkeit. Im Land des Rechts tut er Unrecht / und sieht nicht die Hoheit des HERRN.11 HERR, deine Hand ist erhoben / und sie schauen es nicht. Doch sie werden schauen / und beschämt dastehen vor dem leidenschaftlichen Eifer für das Volk. / Ja, Feuer wird deine Gegner fressen. (2Mo 15,6; Hebr 10,27)12 HERR, du wirst uns Frieden schaffen; / denn auch all unsere Taten hast du für uns gemacht.13 HERR, unser Gott, es beherrschten uns andere Herren als du. / Allein durch dich bringen wir deinen Namen in Erinnerung.14 Tote werden nicht lebendig, / Schatten stehen nicht auf; denn du hast sie heimgesucht und vernichtet, / jede Erinnerung an sie hast du getilgt. (Jes 26,19)15 Du hast die Nation vermehrt, o HERR, / du hast die Nation vermehrt, hast dich verherrlicht, / hast alle Grenzen des Landes erweitert.16 HERR, in der Not haben sie nach dir Ausschau gehalten; / sie schrien in der Bedrängnis, als deine Züchtigung sie traf.[1]17 Wie eine Schwangere, / die kurz davor ist, zu gebären, sich windet und schreit in ihren Wehen, / so waren wir, HERR, vor deinem Angesicht.18 Wir waren schwanger und lagen in Wehen, / doch als wir gebaren, war es Wind. Heil verschaffen wir nicht dem Land / und Erdenbewohner sind keine geboren.19 Deine Toten werden leben, / meine Leichen stehen auf. / Wacht auf und jubelt, ihr Bewohner des Staubes! Denn ein Tau von Lichtern / ist dein Tau / und die Erde gebiert die Schatten. (Jes 26,14)20 Geh, mein Volk, tritt ein in deine Kammern / und verschließe deine Türen hinter dir! Verbirg dich für einen kurzen Augenblick, / bis die Wut vorüber ist.21 Denn siehe, der HERR zieht aus von seinem Ort, / um die Schuld der Erdenbewohner an ihnen heimzusuchen. Dann wird die Erde das Blut in ihr aufdecken / und die Getöteten nicht mehr bedecken.

Jesaja 26

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Zu der Zeit wird man im Land Juda dieses Lied singen: »Fest und stark ist unsre Stadt! Ihren Wall und ihre Mauer hat der HERR zum Schutz errichtet. (Ps 48,13)2 Macht die Tore auf für alle, die dem HERRN gehorsam folgen, die in Treue zu ihm halten, (Ps 118,19)3 sich durch nichts beirren lassen. Heil und Frieden gibt er ihnen, weil sie sich auf ihn verlassen.4 Setzt für immer das Vertrauen auf den HERRN, der unser Gott ist, unser Fels für alle Zeiten! (Ps 18,3; Jes 8,14)5 Tief erniedrigt hat er alle, die in stolzer Höhe wohnten. Ihre Stadt, sonst unbezwingbar, hat er bis zum Grund zerschlagen und sie in den Staub geworfen. (Jes 25,2; Jes 25,12)6 Arme und geringe Leute dürfen nun die Stadt zertreten, Menschen ohne eigene Macht.«7 Allen, die auf dich hören, HERR, bahnst du einen geraden Weg; der Pfad, auf dem sie gehen, führt geradeaus zum Ziel.8 Auch dann, wenn du uns strafen musst, warten wir voller Hoffnung auf dich. Zu dir zu rufen, HERR, an dich zu denken, das ist unser größtes Verlangen.9 Bei Nacht sehnt sich mein Herz nach dir, mit tiefer Sehnsucht schau ich nach dir aus. Wenn du deine Urteile auf der Erde vollstreckst, dann lernen die Menschen, das Recht zu achten. (Ps 119,55)10 Doch alle, die nicht auf dich hören wollen, werden niemals lernen, was Recht ist, wenn du sie straffrei ausgehen lässt. Sogar in diesem Land, wo dein Recht gilt, verdrehen sie es und tun weiter Unrecht; sie sehen dich nicht in deiner Hoheit.11 HERR, deine Hand ist drohend erhoben, doch deine Feinde sehen es nicht. Lass sie zu ihrer Beschämung erkennen, wie leidenschaftlich du dein Volk verteidigst! Das Feuer soll sie alle vernichten!12 HERR, du wirst uns Frieden schenken; denn auch alles, was wir bisher erreichten, hast du selbst für uns getan.13 HERR, unser Gott, andere Herren haben über uns geherrscht, doch du bist der Einzige, den wir rühmen! (Neh 9,36)14 Ihre Toten werden nicht wieder leben, die Schatten stehen nie wieder auf. Sie, die früher über uns herrschten, hast du bestraft und ausgerottet samt allem, was an sie erinnert. (Jes 26,19)15 Dein Volk aber hast du groß gemacht und alle seine Grenzen ausgeweitet; so erweist du deine Macht und Hoheit.16 HERR, in der Bedrängnis suchen die Deinen bei dir Hilfe; wenn du strafst, kommen sie klagend zu dir.[1] (Hos 5,15)17 Wir liegen vor dir und schreien wie eine Frau, die gebären soll, wir krümmen und winden uns vor Schmerzen.18 Wir liegen in Wehen wie eine Frau, doch was wir gebären, ist nichts als Wind. Befreiung können wir dem Land nicht bringen und der Erde keine neue Hoffnung geben.19 HERR, deine Toten werden wieder leben, die Leichen meines Volkes werden auferstehen! Ihr alle, die ihr in der Erde liegt, wacht auf und jubelt vor Freude! Du, HERR, bist wie der belebende Tau; darum gibt die Erde die Toten heraus. (Hes 37,1; Dan 12,2; Mk 12,26; Röm 14,8)20 Ihr Leute meines Volkes, geht in eure Häuser und schließt die Türen hinter euch zu! Haltet euch für kurze Zeit verborgen, bis das Strafgericht vorüber ist!21 Der HERR tritt schon aus seiner Wohnung hervor, um die Bewohner der Erde für ihre Vergehen zu bestrafen. Die Erde deckt das Blut wieder auf, das sie getrunken hat, sie verbirgt die Ermordeten nicht länger. (Hi 16,18; Mi 1,2)