1Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, / ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht.2Der Geist des HERRN ruht auf ihm: / der Geist der Weisheit und der Einsicht,
der Geist des Rates und der Stärke, / der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.3Und er hat sein Wohlgefallen an der Furcht des HERRN. / Er richtet nicht nach dem Augenschein / und nach dem Hörensagen entscheidet er nicht,4sondern er richtet die Geringen in Gerechtigkeit / und entscheidet für die Armen des Landes, wie es recht ist.
Er schlägt das Land / mit dem Stock seines Mundes
und tötet den Frevler / mit dem Hauch seiner Lippen. (Ps 72,4; 2Thess 2,8)5Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften / und die Treue der Gürtel um seine Lenden.6Der Wolf findet Schutz beim Lamm, / der Panther liegt beim Böcklein.
Kalb und Löwe weiden zusammen, / ein kleiner Junge leitet sie. (Jes 65,25)7Kuh und Bärin nähren sich zusammen, / ihre Jungen liegen beieinander. / Der Löwe frisst Stroh wie das Rind.8Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter / und zur Höhle der Schlange streckt das Kind seine Hand aus.9Man tut nichts Böses / und begeht kein Verbrechen / auf meinem ganzen heiligen Berg;
denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des HERRN, / so wie die Wasser das Meer bedecken. (Hab 2,14)
Die Sammlung des Rests aus der Zerstreuung
10An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein, / der dasteht als Feldzeichen für die Völker;
die Nationen werden nach ihm fragen / und seine Ruhe wird herrlich sein. (Röm 15,12)11An jenem Tag wird der Herr von Neuem seine Hand erheben, / um den übrig gebliebenen Rest seines Volkes zurückzugewinnen,
von Assur und Ägypten, von Patros und Kusch, / von Elam, Schinar und Hamat / und von den Inseln des Meeres.12Er wird ein Feldzeichen für die Nationen aufrichten / und die Versprengten Israels zusammenbringen; / die Zerstreuten Judas wird er von den vier Enden der Erde sammeln.13Dann wird die Eifersucht Efraims weichen / und die Bedränger Judas werden vernichtet.
Efraim wird nicht mehr auf Juda eifersüchtig sein / und Juda wird Efraim nicht mehr bedrängen.14Sie werden auf den Berghang der Philister gen Westen fliegen; / vereint plündern sie die Söhne des Ostens.
Edom und Moab sind im Einflussbereich ihrer Hand, / die Söhne Ammons müssen ihnen gehorchen.15Dann wird der HERR die Meereszunge Ägyptens austrocknen / und seine Hand gegen den Strom schwingen mit gewaltigem Sturm.
Er zerschlägt ihn in sieben Bäche / und lässt ihn mit Sandalen betreten.16Es wird eine Straße für den Rest seines Volkes geben, / der übrig bleibt von Assur,
eine Straße, wie es sie für Israel gab, / als es aus Ägypten heraufzog.
1Ein Spross wächst aus dem Baumstumpf Isai, ein neuer Trieb schießt hervor[1] aus seinen Wurzeln. (Jer 23,5; Mi 5,1; Offb 22,16)2Ihn wird der HERR mit seinem Geist erfüllen, dem Geist, der Weisheit und Einsicht gibt, der sich zeigt in kluger Planung und in Stärke, in Erkenntnis und Ehrfurcht vor dem HERRN. (1Sam 16,13; 2Sam 23,2; 1Kön 3,9; 1Kön 3,28; Ps 72,1; Ps 72,12; Jes 42,1; Jes 61,1; Joh 1,32)3Gott zu gehorchen ist ihm eine Freude. Er urteilt nicht nach dem Augenschein und verlässt sich nicht aufs Hörensagen.4Den Entrechteten verhilft er zum Recht, für die Armen im Land setzt er sich ein. Seine Befehle halten das Land in Zucht, sein Urteilsspruch tötet die Schuldigen.5Gerechtigkeit und Treue umgeben ihn wie der Gürtel, der seine Hüften umschließt.[2]6Dann wird der Wolf beim Lamm zu Gast sein, der Panther neben dem Ziegenböckchen liegen; gemeinsam wachsen Kalb und Löwenjunges auf,[3] ein kleiner Junge kann sie hüten. (Jes 65,25; Hes 34,25; Hos 2,20)7Die Kuh wird neben dem Bären weiden und ihre Jungen werden beieinanderliegen; der Löwe frisst dann Häcksel wie das Rind.8Der Säugling spielt beim Schlupfloch der Schlange, das Kleinkind steckt die Hand in die Höhle der Otter. (1Mo 3,14)9Niemand wird Böses tun und Unheil stiften auf dem Zion, Gottes heiligem Berg. So wie das Meer voll Wasser ist, wird das Land erfüllt sein von Erkenntnis des HERRN. (Jes 60,18; Jer 31,34)10Wenn jene Zeit gekommen ist, dann wird der Spross aus der Wurzel Isais als Zeichen dastehen, sichtbar für die Völker; dann kommen sie und suchen bei ihm Rat. Von dem Ort, den er zum Wohnsitz nimmt, strahlt Gottes Herrlichkeit hinaus in alle Welt. (Jes 2,2; Röm 15,12)
Die Heimkehr der Weggeführten
11Wenn jene Zeit gekommen ist, wird der Herr noch einmal die Hand erheben: Dann wird er den Rest seines Volkes befreien. Er wird alle zurückholen, die übrig geblieben sind in Assyrien und in Ägypten, in Äthiopien, Elam, Babylonien und im syrischen Hamat und bis hin zu den fernsten Küsten. (Jes 10,22; Jes 43,5; Jer 3,18; Jer 23,3; Hes 28,25)12Er stellt ein Feldzeichen auf, um diesen Völkern anzuzeigen, was er tun will. Er sammelt die Versprengten Israels, die Verstreuten Judas holt er zusammen. Aus allen Himmelsrichtungen bringt er sie zurück, Männer und Frauen.[4] (Jes 49,22)13Dann ist Schluss mit Efraïms[5] Neid und die Feindseligkeit Judas hat ein Ende. Efraïm wird nicht mehr neidisch sein auf Juda und Juda wird Efraïm nicht mehr anfeinden. (1Kön 12,19; Jes 9,20; Jer 3,18)14Gemeinsam stürmen sie nach Westen, die Hänge hinab auf die Philister, und im Osten plündern sie die Wüstenstämme aus. Edom und Moab nehmen sie in Besitz, und die Ammoniter unterwerfen sich ihnen.15Der HERR wird die Meereszunge östlich von Ägypten für immer zum Verschwinden bringen. Dem Eufrat droht er mit erhobener Hand; durch seinen glühenden Atem zerreißt er ihn in sieben kleine Rinnsale, sodass man zu Fuß hindurchgehen kann. (2Mo 14,21)16Dann wird es eine Straße geben für den Rest seines Volkes, der in Assyrien überlebt hat,[6] genauso wie es damals eine Straße gab, als Israel Ägypten verließ. (Jes 40,3)