1Und es geschah im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda, da erging vom HERRN dieses Wort an Jeremia: (Jer 25,1)2Nimm dir eine Buchrolle und schreib darauf alle Worte, die ich zu dir über Israel und Juda und über alle Völker gesprochen habe, von dem Tag an, an dem ich zu dir geredet habe seit den Tagen Joschijas bis zum heutigen Tag! (Jer 25,3)3Vielleicht hört das Haus Juda all das Unheil, das ich ihnen zu tun gedenke, sodass sie umkehren von ihrem bösen Weg, und ich kann ihnen Schuld und Sünde verzeihen. (Jer 26,3)4Da rief Jeremia Baruch, den Sohn Nerijas, und Baruch schrieb nach dem Diktat Jeremias alle Worte, die der HERR zu ihm gesprochen hatte, auf eine Buchrolle.5Darauf befahl Jeremia dem Baruch: Mir ist es verwehrt, in das Haus des HERRN zu gehen.6Darum geh du hin und lies am Fasttag aus der Rolle, die du nach meinem Diktat geschrieben hast, dem Volk im Haus des HERRN die Worte des HERRN vor! Auch allen Judäern, die aus ihren Städten herbeiströmen, sollst du sie vorlesen.7Vielleicht gelangt ihr Flehen um Gnade vor den HERRN und sie kehren um, jeder von seinem bösen Weg; denn groß ist der Zorn und Grimm, den der HERR diesem Volk angekündigt hat.8Baruch, der Sohn Nerijas, handelte genau nach dem Auftrag des Propheten Jeremia und las im Haus des HERRN die Worte des HERRN aus dem Buch vor.9Und es geschah: Im fünften Jahr Jojakims, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda, hatte man im neunten Monat ein Fasten vor dem HERRN ausgerufen, für alles Volk in Jerusalem und alle, die aus den Städten Judas nach Jerusalem kamen.10Nun las Baruch im Haus des HERRN dem ganzen Volk aus dem Buch die Worte Jeremias vor, und zwar in der Halle Gemarjas, des Sohnes des Schreibers Schafan, im oberen Vorhof am Eingang des Neuen Tempeltores.11Als Micha, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Schafans, alle Worte des HERRN aus dem Buch vernommen hatte,12ging er hinab in den Königspalast zur Halle des Schreibers. Und siehe, dort saßen alle hohen Beamten zusammen: der Schreiber Elischama, Delaja, der Sohn Schemajas, Elnatan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Schafans, Zidkija, der Sohn Hananjas, und alle sonstigen Beamten.13Micha teilte ihnen alle Worte mit, die er gehört hatte, als Baruch dem Volk aus dem Buch vorlas.14Da schickten die versammelten Beamten Jehudi, den Sohn Netanjas, des Sohnes Schelemjas, des Sohnes Kuschis, zu Baruch und ließen ihm sagen: Nimm die Rolle, aus der du dem Volk vorgelesen hast, und komm hierher! Sogleich nahm Baruch, der Sohn Nerijas, die Rolle in seine Hand und kam zu ihnen.15Sie sagten zu ihm: Setz dich und lies sie uns vor! Nun las ihnen Baruch vor.16Als sie all die Worte hörten, schauten sie einander erschrocken an und sagten zu Baruch: Wir müssen unbedingt dem König alle diese Worte mitteilen.17Sie fragten Baruch: Sag uns doch, wie hast du alle diese Worte nach seinem Diktat niedergeschrieben?[1]18Baruch erwiderte ihnen: Jeremia hat mir alle diese Worte diktiert und ich habe sie mit Tinte in das Buch geschrieben.19Darauf sagten die Beamten zu Baruch: Geh und verbirg dich, du und auch Jeremia! Niemand soll wissen, wo ihr seid.20Dann begaben sie sich zum König in den Palasthof, nachdem sie die Rolle in der Halle des Schreibers Elischama verwahrt hatten, und teilten dem König alle Worte mit.21Da sandte der König den Jehudi, um die Rolle zu holen, und dieser holte sie aus der Halle des Schreibers Elischama. Und Jehudi las sie dem König und allen Beamten vor, die um den König standen.22Der König wohnte im Winterhaus, es war ja der neunte Monat, und das Kohlenbecken vor ihm war angezündet.23Und es geschah: Sooft Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt sie der König mit dem Schreibermesser ab und warf sie in das Feuer auf dem Kohlenbecken, bis die ganze Rolle im Feuer auf dem Kohlenbecken vernichtet war.24Weder der König noch alle seine Diener, die alle diese Worte hörten, erschraken und sie zerrissen auch nicht ihre Kleider. (2Kön 22,11)25Selbst als Elnatan, Delaja und Gemarja den König drängten, die Rolle nicht zu verbrennen, hörte er nicht auf sie.26Vielmehr befahl der König dem Prinzen Jerachmeël, ferner Seraja, dem Sohn Asriëls, und Schelemja, dem Sohn Abdeëls, den Schreiber Baruch und den Propheten Jeremia festzunehmen; aber der HERR hielt sie verborgen.27Und das Wort des HERRN erging an Jeremia, nachdem der König die Rolle und die Worte verbrannt hatte, die Baruch nach dem Diktat Jeremias niedergeschrieben hatte:28Nimm dir eine andere Rolle und schreib all die früheren Worte darauf, die auf der ersten Rolle standen, die Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat.29Über Jojakim aber, den König von Juda, sollst du sagen: So spricht der HERR: Du hast diese Rolle verbrannt und gesagt: Warum hast du darauf geschrieben, der König von Babel werde bestimmt kommen, dieses Land verheeren und Mensch und Vieh darin vernichten?30Darum - so spricht der HERR über Jojakim, den König von Juda: Er wird keinen Nachkommen mehr haben, der auf dem Thron Davids sitzt, und sein Leichnam soll hinausgeworfen werden in die Hitze des Tags und die Kälte der Nacht. (Jer 22,19)31Ich suche ihn, seine Nachkommen und seine Diener heim für ihre Schuld. Ich bringe über sie, über die Einwohner Jerusalems und die Leute von Juda all das Unheil, das ich ihnen angekündigt habe. Sie aber haben nicht gehört.32Da nahm Jeremia eine andere Rolle und übergab sie dem Schreiber Baruch, dem Sohn Nerijas. Dieser schrieb auf sie nach dem Diktat Jeremias alle Worte des Buches, das Jojakim, der König von Juda, im Feuer verbrannt hatte. Ihnen wurden noch viele ähnliche Worte hinzugefügt.
1Jojakim, der Sohn von Joschija, war das vierte Jahr König über Juda, da erging das Wort des HERRN an Jeremia. Der HERR sagte zu ihm: (Jer 25,1)2»Nimm eine Buchrolle und schreib alles hinein, was ich dir über Israel[1] und Juda und alle anderen Völker gesagt habe, von der Zeit des Königs Joschija bis zum heutigen Tag. (Jer 1,2; Jer 30,1)3Vielleicht werden die Leute von Juda umkehren, wenn sie hören, welches Unheil ich über sie bringen will. Vielleicht geben sie ihr verkehrtes Leben auf und ich kann ihnen ihre Schuld vergeben.« (Jer 18,11)4Jeremia rief Baruch, den Sohn von Nerija. Er diktierte ihm alles, was er während dieser ganzen Zeit im Auftrag des HERRN verkündet hatte, und Baruch schrieb es in die Buchrolle. (Jer 32,12)5Dann sagte Jeremia zu ihm: »Ich darf den Tempel nicht mehr betreten. (Jer 20,1; Jer 26,7)6Deshalb geh du am nächsten Fasttag hin und lies die Buchrolle allen Leuten vor, die im Tempel zusammenkommen. Nicht nur die Bürger von Jerusalem sollen es hören, sondern auch die Leute aus den Städten in Juda.7Vielleicht werden sie sich dann von ihrem verkehrten Weg abwenden und den HERRN um Gnade anflehen; denn er ist voller Zorn auf dieses Volk und hat ihm furchtbare Strafen angedroht.«
Baruch liest die Worte Jeremias öffentlich vor
8Baruch tat, was ihm Jeremia befohlen hatte, und las die Worte des HERRN im Tempel vor.9Es war im fünften Regierungsjahr des Königs Jojakim, im neunten Monat. Alle Leute aus Jerusalem und aus den nahe gelegenen Städten von Juda waren damals zu einem Fasttag im Tempel zusammengerufen worden.10Baruch las der versammelten Menge die Worte Jeremias im oberen Tempelhof vor. Er stand dabei in der Nähe des Neuen Tores, vor dem Raum, der Gemarja, dem Sohn des ehemaligen Staatsschreibers Schafan, gehörte. (Jer 26,24)11Gemarjas Sohn Micha hörte alles, was Baruch aus der Buchrolle vorlas, alle Worte, die der HERR durch Jeremia gesagt hatte.12Schnell ging er zum Königspalast hinab. Im Zimmer des Staatsschreibers waren gerade sämtliche Minister zu einer Sitzung versammelt. Außer dem Staatsschreiber Elischama waren dort Delaja, der Sohn von Schemaja, Elnatan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Schafans, Zidkija, der Sohn von Hananja, und weitere hohe Beamte. (Jer 26,22)13Micha berichtete ihnen, was Baruch dem Volk aus der Buchrolle vorgelesen hatte.14Die Minister schickten daraufhin Jehudi, um Baruch zu holen. – Jehudi war ein Sohn von Netanja, sein Großvater hieß Schelemja und sein Urgroßvater Kuschi. – Jehudi befahl Baruch: »Bring das Buch, aus dem du dem Volk vorgelesen hast, zu den Ministern!« Baruch nahm die Buchrolle und ging hin.15Die Minister sagten zu Baruch: »Setz dich und lies uns das Buch vor!« Baruch setzte sich und las.16Als sie alles gehört hatten, schauten sie einander erschrocken an und sagten zu ihm: »Das müssen wir unbedingt dem König melden!«17Dann sagten sie zu Baruch: »Woher hast du alle diese Worte, die du da aufgeschrieben hast?«[2]18Er antwortete ihnen: »Jeremia hat es mir Satz für Satz diktiert und ich habe nichts anderes getan, als seine Worte mit Tinte in diese Buchrolle geschrieben.«19Da gaben ihm die Minister den Rat: »Du und Jeremia, ihr müsst euch schnell verstecken! Niemand darf wissen, wo ihr seid!«
König Jojakim vernichtet die Rolle
20Die Minister ließen die Buchrolle im Zimmer des Staatsschreibers Elischama zurück und begaben sich zum König in den Palasthof. Sie berichteten ihm alles.21Der König schickte Jehudi, um die Rolle zu holen. Er holte sie aus dem Zimmer des Staatsschreibers Elischama und begann, sie vor dem König und den führenden Männern, die bei ihm versammelt waren, vorzulesen.22Der König wohnte damals im Winterhaus, denn es war der neunte Monat.[3] In einem Kohlenbecken vor ihm brannte ein Feuer.23Er hatte ein Messer zur Hand genommen, wie es die Schreiber zum Anspitzen der Federkiele benutzen, und immer, wenn Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt der König sie mit dem Messer von der Buchrolle ab und warf sie in die Flammen, bis schließlich die ganze Rolle vernichtet war.24Keiner von den Zuhörern erschrak über die Worte, die aus der Buchrolle vorgelesen wurden, keiner zerriss seine Kleider, weder der König noch irgendeiner seiner Leute. (2Kön 22,11)25Elnatan, Delaja und Gemarja hatten zwar den König dringend gebeten, die Rolle nicht zu verbrennen, aber er hörte nicht auf sie.26Im Gegenteil, er gab seinem Sohn Jerachmeël sowie Seraja, dem Sohn Asriëls, und Schelemja, dem Sohn Abdeels, den Befehl, den Propheten Jeremia und seinen Sekretär Baruch zu verhaften. Der HERR aber hatte dafür gesorgt, dass man sie nirgends fand. (Jer 15,21)
Jeremia diktiert seine Worte noch einmal
27Nachdem König Jojakim die Buchrolle verbrannt hatte, erging das Wort des HERRN an Jeremia:28»Nimm eine neue Rolle und lass alles darauf schreiben, was in der ersten Rolle stand! (Jer 30,1)29Über Jojakim aber sollst du aufschreiben lassen: ›So spricht der HERR: Du hast die erste Rolle verbrannt und hast Jeremia vorgehalten: Wie kannst du schreiben lassen, der König von Babylonien werde bestimmt kommen und dieses Land verwüsten und Menschen und Vieh daraus vertreiben?30Darum sage ich über dich, Jojakim, König von Juda: Keiner deiner Nachkommen wird dir auf dem Thron Davids folgen! Deinen Leichnam wird man draußen hinwerfen, wo er schutzlos der Hitze des Tages und der Kälte der Nacht ausgesetzt ist. (Jer 9,21; Jer 22,19)31Ich strafe dich, deine Nachkommen und alle deine Komplizen für eure Schuld. Über euch und über die Bewohner Jerusalems und alle Leute von Juda bringe ich all das Unglück, das ich ihnen angedroht habe; denn niemand von euch wollte auf mich hören.‹« (Jer 7,13)32Da nahm Jeremia eine neue Buchrolle und gab sie seinem Schreiber Baruch. Dieser schrieb nach Jeremias Diktat noch einmal alles auf, was schon in der Rolle stand, die König Jojakim ins Feuer geworfen hatte. Doch fügte Jeremia noch viele ähnliche Worte hinzu.