Jeremia 18

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Das Wort, das vom HERRN an Jeremia erging:2 Mach dich auf und geh zum Haus des Töpfers hinab! Dort will ich dir meine Worte mitteilen.3 So ging ich zum Haus des Töpfers hinab und siehe, er arbeitete gerade mit der Töpferscheibe.4 Missriet das Gefäß, das er aus Ton machte, in der Hand des Töpfers, so machte der Töpfer daraus wieder ein anderes Gefäß, ganz wie es ihm gefiel.5 Da erging an mich das Wort des HERRN:6 Kann ich nicht mit euch verfahren wie dieser Töpfer, Haus Israel? - Spruch des HERRN. Siehe, wie der Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand, Haus Israel. (Jes 45,9; Röm 9,21)7 Bald drohe ich einem Volk oder einem Reich, es auszureißen, niederzureißen und zu vernichten. (Hes 33,11)8 Kehrt aber das Volk, dem ich gedroht habe, um von seinem bösen Tun, so reut mich das Unheil, das ich ihm zugedacht habe.9 Bald sage ich einem Volk oder einem Reich zu, es aufzubauen und einzupflanzen.10 Tut es aber dann, was mir missfällt, und hört es nicht auf meine Stimme, so reut mich das Gute, das ich ihm zugesagt habe.11 Und nun sag zu den Leuten von Juda und zu den Einwohnern Jerusalems: So spricht der HERR: Siehe, ich bereite Unheil gegen euch vor und fasse einen Plan gegen euch. Kehrt doch um, ein jeder von seinem bösen Weg, und bessert euer Verhalten und euer Tun!12 Aber sie werden sagen: Vergebliche Mühe! Wir wollen unseren eigenen Plänen folgen und jeder von uns will nach der Verstocktheit seines bösen Herzens handeln. (Jer 6,16; Jer 11,8)13 Deshalb spricht der HERR: Fragt unter den Völkern, wer je Ähnliches gehört hat! Ganz Abscheuliches hat die Jungfrau Israel getan.14 Weicht denn der Schnee des Libanon vom Felsgestein? Oder versiegen die fremden, kalten Wasserströme?15 Mein Volk aber hat mich vergessen; den Nichtsen bringen sie Rauchopfer dar. Doch diese lassen sie straucheln auf ihren Wegen, den altgewohnten Bahnen, sodass sie auf ungebahnten Pfaden gehen müssen.16 Sie machen ihr Land zu einem Ort des Entsetzens, zum Gespött für immer. Jeder, der dort vorbeikommt, wird sich entsetzen und den Kopf schütteln. (Jer 19,8; Jer 49,17; Jer 50,13)17 Wie der Ostwind zerstreue ich sie vor dem Feind. Ich zeige ihnen den Rücken und nicht das Gesicht am Tag ihres Verderbens.18 Sie aber sagten: / Kommt, lasst uns gegen Jeremia Pläne schmieden! Denn nie wird dem Priester die Weisung ausgehen, / dem Weisen der Rat und dem Propheten das Wort. Kommt, wir wollen ihn mit Worten schlagen / und auf keines seiner Worte achten.19 Gib du, HERR, Acht auf mich / und höre das Gerede meiner Widersacher!20 Darf man Gutes mit Bösem vergelten? / Doch sie haben mir eine Grube gegraben. Gedenke, dass ich vor dir stand, / um Gutes über sie zu reden / und deinen Zorn von ihnen abzuwenden!21 Darum gib ihre Kinder dem Hunger preis / und liefere sie der Gewalt des Schwertes aus! Ihre Frauen sollen kinderlos / und zu Witwen werden, ihre Männer soll der Tod treffen, / ihre jungen Männer sollen erschlagen werden vom Schwert in der Schlacht.22 Geschrei soll man hören aus ihren Häusern, / wenn du plötzlich Kriegshorden über sie kommen lässt. Denn sie haben mir eine Grube gegraben, um mich zu fangen, / und meinen Füßen haben sie Schlingen gelegt.23 Du aber, HERR, / du kennst all ihre Mordpläne gegen mich. Gewähre keine Versöhnung für ihre Schuld, / lösch bei dir ihre Sünde nicht aus! Lass sie zu Fall kommen vor deinem Angesicht, / handle an ihnen zur Zeit deines Zorns! (Lk 23,34)

Jeremia 18

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Das Wort des HERRN erging an mich, an Jeremia; er sagte zu mir:2 »Geh hinunter zum Haus des Töpfers! Dort wirst du hören, was ich dir zu sagen habe.«3 Ich ging hin und fand den Töpfer bei seiner Arbeit an der Töpferscheibe.4 Wenn ihm ein Gefäß unter den Händen misslang, dann machte er aus dem Ton ein anderes, ganz wie er es für richtig hielt.5 Da erging das Wort des HERRN an mich, er sagte:6 »Kann ich es mit euch Leuten von Israel nicht genauso machen? Wie der Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand. (Hi 10,8; Jes 45,9; Sir 33,13)7 Einmal sage ich zu einem Volk oder Königreich, dass ich es ausreißen oder zerstören will. (Jer 1,10)8 Wenn dann aber dieses Volk sich ändert und sein böses Treiben lässt, tut es mir leid und ich führe nicht aus, was ich ihm angedroht habe. (Jer 26,3; Jer 42,10; Joe 2,14)9 Ein anderes Mal sage ich zu einem Volk oder Königreich, dass ich es aufbauen und fest einpflanzen will.10 Wenn dann aber dieses Volk tut, was mir missfällt, und mir nicht gehorcht, dann lasse ich nichts von all dem Guten kommen, das ich ihm versprochen hatte.11 Sag also zu den Leuten von Juda und den Bewohnern Jerusalems: ›So spricht der HERR: Ich mache einen Plan gegen euch und bereite das Unglück vor, das ich über euch bringen will. Kommt doch zurück von eurem verkehrten Weg! Ändert euer Leben und Tun!‹ (2Kön 17,13; Jer 7,3; Jer 36,3; Sach 1,4)12 Aber sie werden antworten: ›Daraus wird nichts! Wir werden unsere eigenen Pläne ausführen und so böse und starrsinnig sein, wie es uns gefällt!‹« (Jer 7,24; Jer 22,21)13 Deshalb sagt der HERR: »Erkundigt euch bei allen Völkern! Wo hat man je dergleichen gehört? Was das Volk Israel[1] getan hat, ist unglaublich und empörend. (Jer 5,30)14 Kommt es jemals vor, dass der Schnee auf den Gipfeln des Libanons schmilzt oder große Ströme versiegen?[2]15 Mein Volk aber hat mich vergessen; es opfert Göttern, die keine sind. Von ihnen verführt, begann es, auf seinem Weg zu stolpern, ja, seinen Weg zu verlassen und in die Irre zu gehen. (Jer 2,32; Jer 6,16)16 Deshalb wird das Land so verwüstet, dass alle, die vorbeikommen, sich entsetzen und sich vor Furcht und Grauen schütteln. (Jer 19,8; Jer 25,9; Jer 29,18; Jer 49,17; Jer 50,13; Jer 51,37)17 Ich lasse Feinde über mein Volk kommen, die es wegtreiben, wie ein heftiger Ostwind den Staub davonweht. An dem Tag, an dem das Unglück hereinbricht, kehre ich diesem Volk den Rücken; ich helfe ihm nicht!«18 Da gibt es Leute, die sagen: »Los, wir müssen gegen Jeremia etwas unternehmen! Er lügt! Nie wird unseren Priestern die Weisung ausgehen, unseren erfahrenen Leuten guter Rat, unseren Propheten das Wort, das von Gott kommt! Wir drehen ihm einen Strick aus seinen eigenen Worten, aber im Übrigen geben wir nicht mehr acht auf das, was er sagt!« (Jer 2,8; Jer 17,18)19 Gib du auf mich acht, HERR! Hör doch, was meine Gegner reden!20 Soll denn Gutes mit Bösem vergolten werden? Sie wollen mich in ihre Gewalt bekommen. Dabei bin ich für sie eingetreten bei dir, um deinen Zorn von ihnen abzuwenden; du weißt es, HERR! (Jer 7,16)21 Deshalb lass ihre Kinder den Hungertod sterben! Lass sie selber durch Feindeshand umkommen, sodass ihre Frauen als kinderlose Witwen übrig bleiben! Die alten Männer soll die Pest holen und die jungen sollen im Kampf fallen!22 Aus ihren Häusern soll man Hilfeschreie hören, wenn plötzlich plündernde Soldaten eindringen! Denn diese Leute haben es auf mich abgesehen; eine Grube haben sie für mich gegraben und Fangnetze ausgelegt. (Ps 57,7; Jer 17,18)23 Du, HERR, kennst ihre Pläne; sie haben es darauf abgesehen, mich zu töten. Dieses Verbrechen verzeih ihnen nicht; diese Schuld vergiss ihnen nie! Lass sie vor dir zusammenbrechen! Wenn du kommst, um Gericht zu halten, dann rechne mit ihnen ab!