Jeremia 1

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Die Worte Jeremias, des Sohnes Hilkijas, aus der Priesterschaft zu Anatot im Land Benjamin.2 An ihn erging das Wort des HERRN in den Tagen des Königs Joschija von Juda, des Sohnes Amons, im dreizehnten Jahr seiner Regierung,3 ebenso in den Tagen des Königs Jojakim von Juda, des Sohnes Joschijas, bis das elfte Jahr des Königs Zidkija von Juda, des Sohnes Joschijas, zu Ende ging, als im fünften Monat Jerusalem in die Verbannung ziehen musste.4 Das Wort des HERRN erging an mich:5 Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt, zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt. (Jes 49,1; Gal 1,15)6 Da sagte ich: Ach, Herr und GOTT, ich kann doch nicht reden, ich bin ja noch so jung.7 Aber der HERR erwiderte mir: Sag nicht: Ich bin noch so jung. Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden.8 Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten - Spruch des HERRN. (Jer 1,19; Jer 30,11)9 Dann streckte der HERR seine Hand aus, berührte meinen Mund und sagte zu mir: Hiermit lege ich meine Worte in deinen Mund.10 Sieh her! Am heutigen Tag setze ich dich über Völker und Reiche; du sollst ausreißen und niederreißen, vernichten und zerstören, aufbauen und einpflanzen.11 Das Wort des HERRN erging an mich: Was siehst du, Jeremia? Ich antwortete: Einen Mandelzweig sehe ich.12 Da sprach der HERR zu mir: Du hast richtig gesehen; denn ich wache über mein Wort und führe es aus.13 Abermals erging an mich das Wort des HERRN: Was siehst du? Ich antwortete: Einen dampfenden Kessel sehe ich; sein Rand neigt sich von Norden her.14 Da sprach der HERR zu mir: Von Norden her ergießt sich das Unheil über alle Bewohner des Landes. (Jer 4,6; Jer 6,1; Jer 10,22; Jer 50,41)15 Ja, ich rufe alle Stämme der Nordreiche - Spruch des HERRN -, damit sie kommen und ihre Richterstühle an den Toreingängen Jerusalems aufstellen, gegen all seine Mauern ringsum und gegen alle Städte von Juda.16 Dann werde ich mein Urteil über sie sprechen für alles Böse, weil sie mich verlassen, anderen Göttern geopfert und das Werk ihrer eigenen Hände angebetet haben.17 Du aber gürte dich, tritt vor sie hin und verkünde ihnen alles, was ich dir auftrage! Erschrick nicht vor ihnen, sonst setze ich dich vor ihren Augen in Schrecken!18 Siehe, ich selbst mache dich heute zur befestigten Stadt, zur eisernen Säule und zur bronzenen Mauer gegen das ganze Land, gegen die Könige, Beamten und Priester von Juda und gegen die Bürger des Landes. (Jer 15,20)19 Mögen sie dich bekämpfen, sie werden dich nicht bezwingen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten - Spruch des HERRN.

Jeremia 1

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 In diesem Buch ist aufgeschrieben, was Jeremia verkündet und erlebt hat. Er war der Sohn von Hilkija und gehörte zur Priesterschaft von Anatot, einem Dorf im Gebiet des Stammes Benjamin. (Jer 11,21)2 Das Wort des HERRN erging zum ersten Mal an ihn im 13. Regierungsjahr des Königs Joschija von Juda, des Sohnes Amons, (2Kön 22,1)3 und es erging an ihn weiterhin während der Regierungszeit von Joschijas Sohn Jojakim und dann bis zum Ende der Regierungszeit von Joschijas Sohn Zidkija, als im 5. Monat von dessen elftem Regierungsjahr die Bevölkerung Jerusalems in die Verbannung geführt wurde. (2Kön 23,36)4 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte zu mir:5 »Noch bevor ich dich im Leib deiner Mutter entstehen ließ, hatte ich schon meinen Plan mit dir. Noch ehe du aus dem Mutterschoß kamst, hatte ich bereits die Hand auf dich gelegt. Denn zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt.« (Jes 49,1)6 Ich wehrte ab: »Ach, HERR, du mächtiger Gott! Ich kann doch nicht reden, ich bin noch zu jung!« (2Mo 4,10; Ri 6,15)7 Aber der HERR antwortete mir: »Sag nicht: ›Ich bin zu jung!‹ Geh, wohin ich dich sende, und verkünde, was ich dir auftrage!8 Hab keine Angst vor Menschen, denn ich bin bei dir und schütze dich. Das sage ich, der HERR.« (Jer 15,20; Jer 30,11; Jer 42,11)9 Dann streckte der HERR seine Hand aus, berührte meine Lippen und sagte: »Ich lege meine Worte in deinen Mund. (Jes 6,7; Hes 2,8; Dan 10,16)10 Von heute an hast du Macht über Völker und Königreiche. Reiße aus und zerstöre, vernichte und verheere, baue auf und pflanze an!« (Jes 42,1; Jer 1,5; Jer 18,7; Jer 18,9; Jer 24,6; Jer 25,15; Jer 31,28; Jer 42,10; Jer 46,1; Hes 36,36; Am 9,15; Sir 49,7)11 Wieder erging das Wort des HERRN an mich, er sagte: »Was siehst du, Jeremia?« Ich antwortete: »Einen Wacholderzweig!«[1] (Jer 24,3; Am 7,8; Am 8,2; Sach 4,2; Sach 5,2)12 »Du hast richtig gesehen«, sagte der HERR, »ich wache darüber, dass geschieht, was ich dir sage.«13 Und noch einmal erging das Wort des HERRN an mich, er sagte: »Was siehst du?« Ich antwortete: »Einen dampfenden Kessel, dessen Rand sich von Norden her gegen mich neigt.«14 »Du hast richtig gesehen«, sagte der HERR, »so ergießt sich von Norden her Unheil über alle Bewohner dieses Landes. (Jer 4,6; Jer 6,1; Jer 6,22; Jer 10,22; Jer 25,9; Jer 46,20; Jer 46,24; Jer 47,2; Jer 50,3; Jer 50,41; Hes 38,15)15 Hör, was ich dir sage: Ich rufe alle Völker des Nordens! Ihre Könige sollen kommen und ihre Throne rings um die Mauern Jerusalems und um die Mauern aller anderen Städte in Juda aufstellen.16 Dann will ich mein Urteil über die Leute von Juda sprechen und sie strafen für alles Böse, das sie getan haben. Denn sie haben mich verlassen und haben anderen Göttern geopfert; sie haben sich Götzenbilder gemacht und sie angebetet. (Jer 2,13)17 Du aber mach dich bereit, tritt vor sie hin und verkünde ihnen alles, was ich dir auftrage! Erschrick nicht vor ihnen, sonst sorge ich dafür, dass du wirklich vor ihnen erschrecken musst!18 Ich gebe dir Kraft, damit du dastehst wie eine Festung, wie eine eiserne Säule, wie eine stahlharte Mauer. Das ganze Land wirst du gegen dich haben, die Könige, die Beamten, die Priester und die Männer von Juda. (Jer 15,20)19 Sie werden gegen dich kämpfen, aber sie werden dich nicht bezwingen, denn ich bin bei dir und schütze dich. Das sage ich, der HERR.«