Hosea 9

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Israel, freue dich nicht, / juble nicht wie die Völker! Denn du hast Unzucht getrieben / und deinen Gott verlassen; / auf allen Dreschtennen hast du den Lohn dafür geliebt.2 Tenne und Kelter werden ihnen die Nahrung verweigern / und der Most wird sie im Stich lassen.3 Im Land des HERRN dürfen sie nicht mehr wohnen; / Efraim muss nach Ägypten zurückkehren / und in Assur müssen sie unreine Speisen essen. (Hes 4,13)4 Sie können dem HERRN kein Weinopfer mehr spenden, / ihre Schlachtopfer werden von ihm nicht angenommen: Wie Brot der Totentrauer sind diese für sie: / Alle, die davon essen, werden unrein. Ja, ihr Brot reicht nur für den eigenen Hunger, / nichts davon kommt in das Haus des HERRN. (5Mo 26,14)5 Was wollt ihr dann tun am Feiertag, / am Festtag des HERRN?6 Ja, sie sind weggegangen wegen der Verwüstung; / doch Ägypten wird sie einsammeln, / Memfis sie begraben. Was sie an Kostbarem mit ihrem Silber erwarben - / das Unkraut wird sich seiner bemächtigen / und Dornen werden in ihren Zelten wachsen. (Jes 34,13)7 Gekommen sind die Tage der Strafe, / gekommen sind die Tage der Vergeltung; / Israel wird es erleben. Sie sagen: Der Prophet ist ein Narr, / der Geistesmann ist verrückt. Zur Fülle deiner Schuld / kommt die Größe der Feindseligkeit hinzu. (Am 3,2)8 Der Späher Efraims / ist bei meinem Gott: der Prophet. Die Falle des Vogelstellers ist auf all seinen Wegen, / Feindseligkeit ist sogar im Haus seines Gottes.9 Sie haben eine tiefe Grube gegraben / wie in den Tagen von Gibea. Doch der HERR wird ihrer Schuld gedenken / und sie heimsuchen für ihre Sünden. (Hos 10,9)10 Wie man Trauben findet in der Wüste, / so fand ich Israel; wie die erste Frucht am jungen Feigenbaum, / so sah ich eure Väter. Sie aber kamen nach Baal-Pegor / und weihten sich der Schande; / da wurden sie so abscheulich wie der, den sie liebten. (5Mo 32,10)11 Efraim - wie ein Vogel / fliegt seine Herrlichkeit davon: Es gibt keine Geburt mehr, / keine Schwangerschaft, keine Empfängnis.12 Selbst wenn sie ihre Kinder großziehen, / mache ich sie kinderlos - kein Mensch ist mehr da. Ja, weh auch ihnen selbst, / wenn ich mich von ihnen abwende. (5Mo 28,18; 5Mo 32,25)13 Efraim - wie ich es sah, / sollte es eine Palme werden, gepflanzt in der Oase. / Aber nun ist Efraim dazu da, seine Kinder dem Schlächter zuzuführen.14 Gib ihnen, HERR, was du ihnen geben willst: / Gib ihnen unfruchtbaren Mutterschoß und vertrocknete Brüste!15 Ihre ganze Bosheit geschah in Gilgal, / dort habe ich sie hassen gelernt. Ihrer bösen Taten wegen / vertreibe ich sie aus meinem Haus. Nie mehr werde ich sie lieben. / Aufrührer sind alle ihre Regierenden. (Jes 1,23; Hos 4,15; Hos 12,12)16 Efraim ist zerschlagen, seine Wurzeln sind verdorrt, / Frucht bringen sie nicht mehr hervor. Auch wenn sie gebären, / töte ich das kostbare Gut ihres Mutterleibes.17 Mein Gott wird sie verstoßen, / weil sie nicht auf ihn hörten; / Umherirrende werden sie sein unter den Völkern. (1Mo 4,14; 5Mo 28,6)

Hosea 9

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ihr habt keinen Grund, euch so übermütig zu freuen, ihr Leute von Israel – keinen Grund, in Jubel auszubrechen wie die Fremden! Eurem Gott seid ihr untreu geworden, ihr habt euch auf allen Dreschplätzen mit den fremden Göttern eingelassen. (Hos 1,2)2 Aber ihr werdet euren Ernteertrag nicht genießen können, das Korn, das Öl und den Wein! (Hos 2,11)3 Ihr müsst fort aus dem Land des HERRN! Die Leute von Efraïm müssen nach Ägypten zurück oder in die Fremde nach Assyrien und müssen dort unreine Speisen essen. (2Mo 23,19; Hes 4,8)4 Sie können dem HERRN dort nicht mehr Trankopfer und Mahlopfer darbringen, und die Nahrung, die sie dann zu sich nehmen, ist unrein und macht jeden unrein, der davon isst – wie das Brot, das sich in einem Trauerhaus befindet.[1] – Das ist so, weil sie die ganze Ernte selbst verzehren und nichts davon in den Tempel des HERRN bringen. –5 Wie wollt ihr dann Feste feiern wie das heutige, den großen Festtag des HERRN?6 Die aber, die aus dem verwüsteten Land nach Ägypten flüchten, wird man dort mit offenen Armen aufnehmen – um sie zu begraben in Memfis.[2] Wo jetzt die silbernen Geräte glänzen, wird Unkraut wuchern, und Dorngestrüpp auf den Ruinen ihrer Häuser.7 Die Zeit der Abrechnung ist gekommen; jetzt wird euch heimgezahlt! Ihr Leute von Israel werdet es am eigenen Leib zu spüren bekommen. »Der Prophet ist verrückt! Der Mann des Geistes ist von Geistern besessen!« So feindet ihr mich an in eurem Hass; aber euer Hass ist genauso groß wie eure Schuld. (2Kön 9,11; Jes 30,10; Jer 29,26; Mk 3,21)8 Ihr Leute von Efraïm, ihr wendet euch gegen meinen Gott! Mir, seinem Propheten, stellt ihr Fallen, wo ich gehe und stehe; sogar im Haus meines Gottes bin ich nicht sicher.9 Ihr seid so tief gesunken wie einst die Leute von Gibea. Der HERR wird nicht darüber hinweggehen, er wird euch für eure Schuld zur Rechenschaft ziehen! (Ri 19,22; Hos 10,9)10 Der HERR sagt: »Wie Trauben in der Wüste waren für mich die Israeliten, als ich ihnen zuerst begegnet bin. Wie die köstliche Frühfeige waren eure Vorfahren für mich. Aber kaum waren sie nach Baal-Pegor gekommen, verbanden sie sich mit dem Schandgötzen und wurden so widerwärtig wie der, dem sie sich hingaben. (4Mo 25,1; Hos 2,17)11 Efraïm entflog mir wie ein Vogel, darum wird auch seine Macht und Herrlichkeit verfliegen: keine Geburt mehr, keine Schwangerschaft, nicht einmal eine Empfängnis!12 Selbst wenn sie noch Kinder bekommen und großziehen, werde ich sie ihnen nehmen, bis keins mehr da ist. Und auch sie selbst sind dem Untergang geweiht, wenn ich mich von ihnen abwende.13 Wie eine junge Palme, gepflanzt auf fruchtbarem Grund, so war einst Efraïm für mich, und dieses Efraïm muss nun seine Söhne dem Schlächter ausliefern!«14 HERR, wenn es sein muss, dann strafe sie wenigstens nur mit unfruchtbarem Mutterschoß und versiegten Brüsten!15 »Schon in Gilgal[3] zeigte sich ihre ganze Verruchtheit; dort begann ich, ihr Feind zu werden. Und wegen ihrer schlimmen Taten verjage ich sie jetzt aus meinem Land.[4] Ich kann sie nicht mehr lieben; denn ihre Führer sind allesamt Aufrührer.16 Efraïm ist wie ein Baum, dessen Wurzel verdorrt ist: Er bringt keine Frucht mehr. Und wenn ihre Frauen noch Kinder bekämen, würde ich sie, ihre Lieblinge, unbarmherzig töten.«17 Mein Gott soll sie verstoßen, denn sie hören nicht auf ihn! Als Flüchtlinge müssen sie umherirren unter den Völkern. (1Mo 4,14; 1Sam 15,23)