Hiob 4

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Da antwortete Elifas von Teman und sprach:2 Versucht man ein Wort an dich, ist es dir lästig? / Doch die Rede aufzuhalten, wer vermag es?3 Siehe, viele hast du unterwiesen / und erschlaffte Hände stark gemacht.4 Dem Strauchelnden halfen deine Worte auf, / wankenden Knien gabst du Halt.5 Nun kommt es über dich, da gibst du auf, / nun fasst es dich an, da bist du verstört. (Mt 27,42)6 Ist deine Gottesfurcht nicht deine Zuversicht, / dein lauterer Lebensweg nicht deine Hoffnung?7 Bedenk doch! Wer geht ohne Schuld zugrunde? / Wo werden Redliche im Stich gelassen? (Spr 10,2; Spr 12,3; Spr 12,21)8 Wohin ich schaue: Wer Unrecht pflügt, / wer Unheil sät, der erntet es auch.9 Durch Gottes Atem gehen sie zugrunde, / sie schwinden hin vor dem Hauch seines Zornes.10 Des Löwen Brüllen, des Leuen Knurren, / der Junglöwen Zähne werden enttäuscht. (Spr 28,15)11 Der Löwe verendet aus Mangel an Beute, / die Jungen der Löwin zerstreuen sich.12 Zu mir hat sich ein Wort gestohlen, / mein Ohr vernahm davon ein Flüstern.13 Im Grübeln und bei Nachtgesichten, / wenn tiefer Schlaf die Menschen überfällt, (1Mo 2,21; 1Mo 15,12; Hi 33,15)14 kam Furcht und Zittern über mich / und ließ erschaudern alle meine Glieder.15 Ein Geist schwebt an meinem Gesicht vorüber, / die Haare meines Leibes sträuben sich.16 Er steht, ich kann sein Aussehen nicht erkennen, / eine Gestalt nur vor meinen Augen, / ich höre eine Stimme flüstern: (1Kön 19,12)17 Ist wohl ein Mensch vor Gott gerecht, / ein Mann vor seinem Schöpfer rein? (1Mo 8,21; 1Kön 8,46; Hi 9,2; Hi 14,4; Hi 15,14; Hi 25,4; Hi 40,8; Ps 51,7; Ps 143,2; Spr 20,9)18 Selbst seinen Dienern traut er nicht, / zeiht seine Engel noch des Irrtums. (Hi 15,15)19 Wie erst jene, die in Lehmhäusern wohnen, / die auf den Staub gegründet sind; / leichter als eine Motte zerdrückt man sie. (1Mo 2,7; 1Mo 3,19)20 Vom Morgen bis zum Abend werden sie zerschlagen, / für immer gehen sie zugrunde, unbeachtet.21 Wird nicht das Zelt über ihnen abgebrochen, / sodass sie sterben ohne Weisheit? (Jes 38,12)

Hiob 4

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Jetzt nahm Elifas von Teman das Wort:2 »Erträgst du es, wenn ich dir etwas sage? Ich kann beim besten Willen nicht mehr schweigen!3 Du hast doch viele Menschen unterwiesen und schlaff gewordene Hände stark gemacht.4 Wenn jemand strauchelte, du halfst ihm auf, den weichen Knien gabst du Halt und Kraft.5 Jetzt, wo du selber dran bist, wirst du schwach und kannst dem Unglück nicht ins Auge sehen.6 Hast du nicht Gott zu jeder Zeit geehrt? War nicht dein Leben frei von jedem Tadel? Dann könntest du doch Mut und Hoffnung haben!7 Denk einmal nach: Ging je ein Mensch zugrunde, der treu und ehrlich war und ohne Schuld? (Ps 34,20; Spr 12,21; 2Petr 2,9; Sir 2,10)8 Ich kann nur sagen, was ich selber sah: Da pflügen Leute auf dem Feld der Bosheit, sie säen Unheil – und das ernten sie! (Spr 22,8; Gal 6,7; Sir 7,3)9 Die solches tun, erregen Gottes Zorn, der sie hinwegfegt wie ein heißer Sturm.10 Die Unheilstifter brüllen wie die Löwen, doch Gott bricht ihnen alle Zähne aus.11 Sie gehen ein wie Löwen ohne Beute und ihre Kinder werden weit zerstreut.12 Ganz heimlich ist ein Wort zu mir gekommen, wie leises Flüstern drang es an mein Ohr,13 so wie ein Traum den Menschen überfällt und ihm die Ruhe seines Schlafes raubt.14 Das Grauen packte mich, ließ mich erschaudern, ich zitterte vor Angst an allen Gliedern.15 Ein kalter Hauch berührte mein Gesicht, die Haare sträubten sich mir vor Entsetzen.16 Vor meinen Augen sah ich etwas stehen, doch konnt’ ich nicht erkennen, was es war, und eine leise Stimme hörte ich:17 ›Wie kann ein Mensch vor seinem Gott bestehen? Wie kann er schuldlos sein vor seinem Schöpfer? (Hi 14,4; Hi 15,14; Hi 25,4; Ps 14,3; Ps 143,2; Spr 20,9; Röm 3,10)18 Gott traut nicht einmal seinen eigenen Dienern, selbst seinen Engeln wirft er Fehler vor. (Hi 15,15)19 Meinst du, er traute dem Geschöpf aus Lehm, das aus dem Staub hervorgegangen ist, das man zerdrücken kann wie eine Motte?‹20 Am Morgen munter, sind sie abends tot, sie gehen dahin für immer, unbeachtet. (Ps 90,5)21 Wenn Gott die Seile ihres Zeltes löst, ist ihre Zeit vorbei, sie müssen fort.[1]