Hesekiel 34

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Das Wort des HERRN erging an mich: (Jer 23,1; Sach 11,4; Joh 10,1; 1Petr 5,2)2 Menschensohn, sprich als Prophet gegen die Hirten Israels, sprich als Prophet und sag zu ihnen, den Hirten: So spricht GOTT, der Herr: Weh den Hirten Israels, die sich selbst geweidet haben! Müssen die Hirten nicht die Schafe weiden? (Jer 23,1; Sach 11,16)3 Das Fett verzehrt ihr und mit der Wolle kleidet ihr euch. Das Mastvieh schlachtet ihr, die Schafe aber weidet ihr nicht.4 Die Schwachen habt ihr nicht gestärkt, das Kranke habt ihr nicht geheilt, das Verletzte habt ihr nicht verbunden, das Vertriebene habt ihr nicht zurückgeholt, das Verlorene habt ihr nicht gesucht; mit Härte habt ihr sie niedergetreten und mit Gewalt. (Sach 11,15; Joh 10,11)5 Und weil kein Hirt da war, zerstreuten sie sich und sie wurden zum Fraß für alles Getier des Feldes, als sie zerstreut waren. (Sach 10,2; Mt 9,36)6 Meine Schafe irren auf allen Bergen und auf jedem hohen Hügel umher und über die ganze Erdoberfläche sind meine Schafe zerstreut. Doch da ist keiner, der fragt, und da ist keiner, der auf die Suche geht.7 Darum, Hirten, hört das Wort des HERRN:8 So wahr ich lebe, Spruch GOTTES, des Herrn: Weil meine Schafe zum Raub und meine Schafe zum Fraß für alles Getier des Feldes wurden - denn es war kein Hirt da - und meine Hirten nicht nach meinen Schafen fragten, sondern die Hirten sich selbst geweidet und nicht meine Schafe geweidet haben,9 darum, ihr Hirten, hört das Wort des HERRN:10 So spricht GOTT, der Herr: Siehe, nun gehe ich gegen die Hirten vor und fordere meine Schafe aus ihrer Hand zurück. Ich mache dem Weiden der Schafe ein Ende. Die Hirten sollen nicht länger sich selbst weiden: Ich rette meine Schafe aus ihrem Rachen, sie sollen nicht länger ihr Fraß sein. (Jer 23,2; Hes 13,21; Sach 10,3)11 Denn so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich selbst bin es, ich will nach meinen Schafen fragen und mich um sie kümmern. (Jes 40,11; Mt 18,12; Lk 15,4; Joh 10,1)12 Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert an dem Tag, an dem er inmitten seiner Schafe ist, die sich verirrt haben, so werde ich mich um meine Schafe kümmern und ich werde sie retten aus all den Orten, wohin sie sich am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels zerstreut haben.13 Ich werde sie aus den Völkern herausführen, ich werde sie aus den Ländern sammeln und ich werde sie in ihr Land bringen. Ich führe sie in den Bergen Israels auf die Weide, in den Tälern und an allen bewohnten Orten des Landes.14 Auf guter Weide werde ich sie weiden und auf den hohen Bergen Israels wird ihr Weideplatz sein. Dort werden sie auf gutem Weideplatz lagern, auf den Bergen Israels werden sie auf fetter Weide weiden. (Ps 23,2; Hes 20,40; Hes 36,8)15 Ich, ich selber werde meine Schafe weiden und ich, ich selber werde sie ruhen lassen - Spruch GOTTES, des Herrn.16 Das Verlorene werde ich suchen, das Vertriebene werde ich zurückbringen, das Verletzte werde ich verbinden, das Kranke werde ich kräftigen. Doch das Fette und Starke werde ich vertilgen. Ich werde sie weiden wie es recht ist.17 Ihr aber, meine Herde - so spricht GOTT, der Herr -, siehe, ich sorge für Recht zwischen Schaf und Schaf. Ihr Widder und ihr Böcke, (Mt 25,32)18 ist es euch zu wenig, dass ihr auf der besten Weide weidet und euer übriges Weideland mit euren Füßen zertrampelt? Dass ihr das klare Wasser trinkt und den Rest des Wassers mit euren Füßen verschmutzt?19 Meine Schafe müssen abweiden, was eure Füße zertrampelt haben, und trinken, was eure Füße verschmutzt haben.20 Darum - so spricht GOTT, der Herr, zu ihnen: Siehe, ich selbst bin es, ich sorge für Recht zwischen fettem Schaf und magerem Schaf.21 Weil ihr all die Schwachen mit Seite und Schulter zur Seite drängt und mit euren Hörnern wegstoßt, bis ihr sie nach draußen zerstreut habt,22 werde ich meinen Schafen zu Hilfe kommen. Sie sollen nicht länger zum Raub werden und ich werde für Recht sorgen zwischen Schaf und Schaf.23 Ich werde über sie einen einzigen Hirten einsetzen, der sie weiden wird, meinen Knecht David. Er ist es, der sie weiden wird. Er ist es, der für sie Hirt sein wird. (Ps 78,70; Jer 30,9; Hes 37,24; Hos 3,5; Joh 10,14)24 Ich selbst, der HERR, werde für sie Gott sein und mein Knecht David wird Fürst sein in ihrer Mitte. Ich, der HERR, ich habe gesprochen.25 Ich werde mit ihnen einen Friedensbund schließen: Ich gebiete dem bösen Getier im Land Einhalt. Dann werden sie in der Steppe sicher wohnen und in den Wäldern schlafen können. (3Mo 26,6; Hes 37,26; Hos 2,20)26 Ich mache sie und die Umgebung meines Hügels zum Segen. Ich lasse den Regen herabkommen zu seiner Zeit, Ströme des Segens werden es sein. (3Mo 26,4; Ps 84,7)27 Der Baum des Feldes wird seine Frucht geben und das Land wird seinen Ertrag geben. Sie werden auf ihrem Ackerboden sicher sein. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich die Stangen ihres Jochs zerbreche und sie aus der Hand derer rette, die sie versklaven. (3Mo 25,19; Ps 67,7; Hes 36,30)28 Sie werden nicht länger ein Raub für die Völker sein und das Getier des Landes wird sie nicht fressen. Sie werden in Sicherheit wohnen und da ist keiner, der Schrecken verbreitet. (3Mo 26,6; Jer 30,10; Hes 25,7; Hes 28,26)29 Ich werde für sie eine ruhmvolle Pflanzung anlegen. Sie werden im Land nicht mehr vom Hunger dahingerafft werden und die Schmähung der Nationen müssen sie nicht mehr ertragen. (Hes 36,30)30 Sie werden erkennen, dass ich, der HERR, ihr Gott, mit ihnen bin und dass sie mein Volk sind, das Haus Israel - Spruch GOTTES, des Herrn. (Hes 11,20)31 Ihr seid meine Schafe. Die Schafe meiner Weide seid ihr, Menschen. Ich bin euer Gott - Spruch GOTTES, des Herrn. (Ps 95,7; Ps 100,3)

Hesekiel 34

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte: (Jer 10,21)2 »Du Mensch, kündige den führenden Männern in Israel das Strafgericht an. Sag zu ihnen: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott: Weh euch! Ihr seid die Hirten meines Volkes; aber anstatt für die Herde zu sorgen, habt ihr nur an euch selbst gedacht.3 Die Milch der Schafe habt ihr getrunken,[1] aus ihrer Wolle habt ihr euch Kleider gemacht und die besten Tiere habt ihr geschlachtet. Aber für einen guten Weideplatz habt ihr nicht gesorgt.4 War ein Tier schwach, so habt ihr ihm nicht geholfen; war eins krank, so habt ihr es nicht gepflegt. Wenn eins ein Bein gebrochen hatte, habt ihr ihm keinen Verband angelegt. Die Verstreuten habt ihr nicht zurückgeholt, die Verlorengegangenen nicht gesucht. Alle Tiere habt ihr misshandelt und unterdrückt.5 Weil meine Schafe keinen Hirten hatten, verliefen sie sich und fielen den Raubtieren zur Beute. (4Mo 27,17)6 Sie irrten überall umher, auf Bergen und Hügeln, denn niemand war da, der sie suchte, niemand, der sich um sie kümmerte.7 Darum, ihr Hirten, hört, was der HERR, sagt:8 So gewiss ich lebe, der HERR, der mächtige Gott: Ich schaue nicht mehr länger zu! Meine Schafe wurden geraubt und von wilden Tieren gefressen, weil sie keinen Hirten hatten; denn meine Hirten haben nur für sich selbst gesorgt und nicht für meine Herde.9 Darum hört, ihr Hirten, was der HERR sagt!10 So spricht der HERR, der mächtige Gott: Die Hirten meiner Schafe bekommen es mit mir zu tun, ich fordere meine Herde von ihnen zurück! Ich setze sie ab; sie können nicht länger meine Hirten sein; sie sollen nicht länger mein Volk ausbeuten! Ich reiße meine Schafe aus ihrem Rachen, sie sollen ihnen nicht länger zum Fraß dienen!‹ (Jer 23,2)11 ›Der HERR, der mächtige Gott, hat gesagt: Ich selbst will jetzt nach meinen Schafen sehen und mich um sie kümmern. (Ps 23,1; Jes 40,10; Jes 40,11)12 Wie ein Hirt seine Herde wieder zusammensucht, wenn sie auseinandergetrieben worden ist, so suche ich jetzt meine Schafe zusammen. Ich hole sie zurück von allen Orten, wohin sie an jenem unheilvollen Tag vertrieben wurden. (Jer 23,3; Hes 28,25)13 Aus fremden Ländern und Völkern hole ich sie heraus; ich sammle sie und bringe sie in ihre Heimat zurück. Die Berge und Täler Israels sollen wieder ihr Weideland sein.14 Ich lasse sie dort auf saftigen Wiesen grasen; auf den hohen Bergen Israels sollen sie ihre Weide finden und sich lagern.15 Ich will selber für meine Herde sorgen und sie zu ihren Ruheplätzen führen. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott.16 Ich will die Verlorengegangenen suchen und die Versprengten zurückbringen. Ich will mich um die Verletzten und Kranken kümmern und die Fetten und Starken in Schranken halten.[2] Ich bin ihr Hirt und sorge für sie, wie es recht ist.17 Ihr aber, meine Herde, sollt wissen: Ich selbst, der HERR, der mächtige Gott, sorge jetzt für Recht; ich nehme die schwachen Tiere vor den starken in Schutz. Ihr Widder und Böcke, (Ps 9,13; Jes 1,23; Hes 7,10)18 ist es euch nicht genug, das beste Gras zu fressen? Warum zertrampelt ihr den Rest? Ist es euch nicht genug, das klare Wasser zu trinken? Warum wühlt ihr auch noch den Schlamm vom Grund auf?19 Meine Schafe müssen fressen, was ihr zertrampelt habt, und trinken, was ihr verschmutzt habt.20 Darum sage ich, der HERR, der mächtige Gott: Jetzt werde ich selbst die schwächeren Tiere vor euch starken in Schutz nehmen!21 Ihr habt sie mit Schulter und Hinterteil beiseitegedrängt, mit euren Hörnern gestoßen und weit von der Herde weggetrieben.22 Aber jetzt komme ich meinen Schafen zu Hilfe. Sie sollen nicht länger eurer Willkür ausgeliefert sein. Ich helfe den Schwachen gegen die Starken und verschaffe ihnen ihr Recht.‹23 ›Ich setze über meine Herde einen einzigen Hirten ein, der sie auf die Weide führen und für sie sorgen wird: einen Nachkommen Davids, der meinem Diener David gleicht.[3] Er wird ihr Hirt sein (Jer 3,18; Jer 23,5; Hes 37,22; Hes 37,24; Hos 2,2; Offb 7,10)24 und ich, der HERR, werde ihr Gott sein. Der Mann, der meinem Diener David gleicht, soll ihr Fürst[4] sein. Ich habe es gesagt, der HERR, der mächtige Gott.25 Ich schließe mit ihnen einen Bund und verbürge mich für Frieden und Sicherheit. Ich befreie das Land von wilden Tieren, sodass sie sogar in der Wüste sicher sind und in den Wäldern unbesorgt schlafen können. (3Mo 26,6; Jes 54,10; Jer 23,6; Hes 37,26; Hos 2,20)26 Ich mache das ganze Land rings um meinen Berg fruchtbar. Ich schicke Regen zur rechten Zeit, (3Mo 26,4)27 sodass ihre Bäume und ihre Felder reichen Ertrag bringen. Sie werden in ihrem Land vor Feinden sicher sein. Ich zerbreche ihr Sklavenjoch und entreiße sie der Gewalt ihrer Unterdrücker. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin. (Jer 30,8)28 Weder fremden Völkern noch wilden Tieren werden sie mehr zur Beute; ohne Angst und Sorgen werden sie in ihrem Land wohnen.29 Ich mache ihr Land zu einem prächtigen Garten. Niemand von ihnen wird mehr verhungern und die anderen Völker werden sie nicht mehr verspotten. (Hes 36,29)30 Dann werden sie erkennen: Ich, der HERR, ihr Gott, bin bei ihnen und sie, die Leute von Israel, sind mein Volk. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott. (Hes 11,20)31 Ihr seid meine Herde, für die ich sorge, und ich bin euer Gott. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott.‹« (Ps 100,3)