Hesekiel 3

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Er sagte zu mir: Menschensohn, iss, was du vor dir hast! Iss diese Rolle! Dann geh, rede zum Haus Israel! (Jer 15,16; Offb 10,9)2 Ich öffnete meinen Mund und er ließ mich jene Rolle essen.3 Er sagte zu mir: Menschensohn, gib deinem Bauch zu essen, fülle dein Inneres mit dieser Rolle, die ich dir gebe! Ich aß sie und sie wurde in meinem Mund süß wie Honig. (Ps 119,103)4 Er sagte zu mir: Menschensohn, mach dich auf, geh zum Haus Israel und sprich mit meinen Worten zu ihnen!5 Nicht zu einem Volk mit fremder Sprache und unverständlicher Rede wirst du gesandt, sondern zum Haus Israel, (Jes 33,19)6 auch nicht zu vielen Völkern mit fremder Sprache und unverständlicher Rede, deren Worte du nicht verstehst. Würde ich dich zu ihnen senden, sie würden auf dich hören.7 Doch das Haus Israel will nicht auf dich hören, es fehlt ihnen der Wille, auf mich zu hören; denn jeder vom Haus Israel hat eine harte Stirn und ein trotziges Herz.8 Siehe, hiermit mache ich dein Gesicht ebenso hart wie ihr Gesicht und deine Stirn ebenso hart wie ihre Stirn. (Jes 50,7)9 Wie Diamant, härter als Kieselstein, mache ich deine Stirn. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Blick; denn ein Haus der Widerspenstigkeit sind sie! (Jer 1,17)10 Er sagte zu mir: Menschensohn, nimm alle meine Worte, die ich dir sage, mit deinem Herzen auf und höre mit deinen Ohren!11 Mach dich auf, geh zu den Verschleppten, zu den Söhnen deines Volkes, sprich zu ihnen und sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr - mögen sie hören oder es lassen.12 Da hob der Geist mich empor und ich hörte hinter mir Lärm, ein gewaltiges Dröhnen, als sich die Herrlichkeit des HERRN von ihrem Ort erhob: (Hes 8,3; Hes 11,1; Hes 37,1)13 das Geräusch von den Flügeln der lebenden Wesen, die einander berührten, und das Geräusch der Räder neben ihnen, ein Lärm, gewaltiges Dröhnen.14 Und als der Geist mich emporgehoben und weggenommen hatte, ging ich dahin, bitter in der Zornglut meines Geistes, und die Hand des HERRN lag schwer auf mir.15 So kam ich zu den Verschleppten von Tel-Abib, dorthin, wo sie wohnten, sie wohnten nämlich am Fluss Kebar. Und ich saß dort sieben Tage lang verstört mitten unter ihnen.16 Es geschah aber am Ende der sieben Tage, da erging das Wort des HERRN an mich:17 Menschensohn, ich habe dich dem Haus Israel als Wächter gegeben. Wenn du ein Wort aus meinem Mund hörst, musst du sie vor mir warnen.18 Wenn ich zu einem Schuldigen sage: Du musst sterben! und wenn du ihn nicht warnst und nicht redest, um den Schuldigen von seinem schuldhaften Weg abzubringen, damit er am Leben bleibt, dann wird dieser Schuldige seiner Sünde wegen sterben; sein Blut aber fordere ich aus deiner Hand zurück. (1Mo 9,5)19 Du aber, wenn du einen Schuldigen warnst und er sich nicht abwendet von seiner Schuld und seinem schuldhaften Weg, dann wird dieser seiner Sünde wegen sterben; du aber hast dein Leben gerettet.20 Und wenn ein Gerechter sein rechtschaffenes Leben aufgibt und Unrecht tut und ich ihn zu Fall bringe, so wird dieser sterben. Weil du ihn nicht gewarnt hast, wird er seiner Sünde wegen sterben und an seine gerechten Taten, die er getan hat, wird man nicht mehr denken. Sein Blut aber fordere ich aus deiner Hand zurück. (Hes 18,24; Hes 33,12)21 Du aber, wenn du einen Gerechten davor warnst zu sündigen und dieser sündigt nicht, dann wird er am Leben bleiben, weil er gewarnt wurde, du aber hast dein Leben gerettet.22 Da kam die Hand des HERRN über mich. Er sagte zu mir: Steh auf, geh hinaus in die Ebene! Dort will ich mit dir reden. (Hes 1,3; Hes 8,1; Hes 33,22; Hes 37,1; Hes 40,1)23 Ich stand auf und ging in die Ebene hinaus. Und siehe, dort stand die Herrlichkeit des HERRN, wie die Herrlichkeit, die ich am Fluss Kebar geschaut hatte, und ich fiel nieder auf mein Angesicht. (Hes 1,28)24 Und es kam der Geist in mich und er stellte mich auf meine Füße. Er redete mit mir und sagte zu mir: Geh, schließ dich in dein Haus ein! (Hes 2,2)25 Und du, Menschensohn, siehe, sie werden dir Fesseln anlegen und dich mit ihnen binden, sodass du nicht mehr hinausgehen kannst unter sie. (Hes 4,8)26 Deine Zunge lasse ich dir am Gaumen kleben. Du wirst verstummen und nicht mehr ihr Mahner sein können; denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit.27 Wenn ich aber mit dir rede, öffne ich deinen Mund und du wirst zu ihnen sagen: So spricht GOTT, der Herr. Wer hören will, der höre, wer es lassen will, der lasse es; denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit. (Hes 24,27; Hes 33,22)

Hesekiel 3

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Er sagte zu mir: »Du Mensch, nimm diese Buchrolle und iss sie auf! Dann geh und sprich zu den Leuten von Israel!« (Ps 119,103; Jer 15,16; Offb 10,9)2 Ich öffnete den Mund und er gab mir die Rolle zu essen.3 Er sagte: »Du Mensch, verspeise diese Buchrolle, die ich dir gebe! Fülle deinen Magen damit!« Da aß ich die Rolle; in meinem Mund war sie süß wie Honig.4 Weiter sagte er zu mir: »Du Mensch, geh nun zu den Leuten von Israel und verkünde ihnen die Worte, die ich dir sage.5 Ich sende dich nicht zu einem fremden Volk mit einer unverständlichen Sprache, sondern zu deinem eigenen, dem Volk Israel.6 Wenn ich dich zu fremden Völkern schicken würde, deren Sprache du nicht verstehst – sie würden auf dich hören.7 Aber die Leute von Israel werden nicht auf dich hören, denn sie wollen nicht auf mich hören! Sie alle haben eine eiserne Stirn und ein steinernes Herz. (Hes 2,3)8 Aber ich mache dich ebenso hart wie sie! Ich mache deine Stirn so eisern wie die ihre, (Jes 50,7; Jer 1,18; Jer 15,20)9 noch härter als Feuerstein, so hart wie Diamant. Sie sind ein widerspenstiges Volk, aber erschrick nicht vor ihnen, lass dir von ihnen keine Angst einjagen!«10 Weiter sagte er zu mir: »Du Mensch, hör gut zu und merke dir alle Worte, die ich dir sage.11 Dann geh zu den Verbannten aus deinem Volk und sag zu ihnen: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott.‹ Kümmere dich nicht darum, ob sie darauf hören oder sich abwenden.«12 Dann nahm der Geist des HERRN mich weg. Hinter mir hörte ich den donnernden Ruf: »Gepriesen sei die Herrlichkeit des HERRN in ihrer himmlischen Wohnung!«13 Der Ruf war begleitet von einem mächtigen Getöse: dem Rauschen der ausgespannten Flügel der vier Gestalten und dem Dröhnen der rollenden Räder.14 Der Geist führte mich weg und ich ging meinen Weg verstört und sehr erregt; die Hand des HERRN lag schwer auf mir.15 So kam ich zurück zu den Verbannten, die in Tel Abib am Fluss Kebar lebten. Sieben Tage lang saß ich dort starr und regungslos.16 Als die sieben Tage vergangen waren, erging das Wort des HERRN an mich, er sagte: (Hes 33,1)17 »Du Mensch, ich bestelle dich zum Wächter, der die Leute von Israel vor drohender Gefahr zu warnen hat. Wenn du eine Botschaft von mir vernimmst, musst du sie ihnen weitersagen, damit sie wissen, was auf sie zukommt. (2Kön 9,17; Hebr 13,17)18 Wenn ich dir ankündige, dass ein bestimmter Mensch wegen seiner schlimmen Taten sterben muss, dann bist du dafür verantwortlich, dass er es erfährt und die Gelegenheit bekommt, sich zu bessern und sein Leben zu retten. Warnst du ihn nicht, so wird er zwar sterben, wie er es verdient; aber dich ziehe ich dafür zur Rechenschaft wie für einen Mord. (1Mo 9,5)19 Warnst du ihn und er hört nicht darauf, so wird er ebenfalls sterben, du aber hast dein eigenes Leben gerettet.20 Auch wenn ein Mensch, der bisher stets das Rechte getan hat, von mir auf die Probe gestellt wird, den rechten Weg verlässt und Unrecht zu tun beginnt, muss er sterben. Alles Gute, was er vorher getan hat, zählt dann nicht mehr. Hast du ihn nicht gewarnt, so werde ich dich für seinen Tod zur Rechenschaft ziehen wie für einen Mord. (Hes 18,24)21 Hast du ihn aber gewarnt und er hat es sich zu Herzen genommen, so lasse ich ihn leben und auch du hast dein Leben gerettet.«22 Ich spürte, wie der HERR seine Hand auf mich legte. Er befahl mir: »Steh auf und geh hinaus in die Ebene! Dort will ich dir etwas sagen.« (Hes 1,1; Hes 3,14; Hes 8,1; Hes 33,22; Hes 37,1; Hes 40,1)23 Ich stand auf und ging. Als ich in die Ebene kam, sah ich dort die Herrlichkeit des HERRN. Sie sah genauso aus, wie sie sich mir das erste Mal am Fluss Kebar gezeigt hatte. Ich stürzte zu Boden, (Hes 1,1)24 aber dann kam Geist in mich[1] und stellte mich auf die Füße. Dann sprach der HERR zu mir und sagte: »Du Mensch, geh in dein Haus und schließ dich ein! (Hes 2,2)25 Dort wirst du wie mit Stricken gefesselt, sodass du nicht mehr aus dem Haus gehen kannst.26 Ich lasse dir die Zunge am Gaumen kleben und mache dich stumm. Du sollst die Leute von Israel nicht mehr zurechtweisen können, dieses widerspenstige Volk. (Hes 2,3; Hes 7,3)27 Sobald ich aber mit dir rede, werde ich deine Zunge lösen, damit du zu ihnen sagen kannst: ›So spricht der HERR.‹ Wer es hören will, soll es hören; wer es nicht hören will, muss die Folgen tragen. Sie sind ein widerspenstiges Volk!«