1Es geschah im dreißigsten Jahr, am fünften Tag des vierten Monats, als ich unter den Verschleppten am Fluss Kebar lebte, da öffnete sich der Himmel und ich hatte eine Vision Gottes.[1] (Hes 3,11; Hes 10,15; Hes 43,3)2Am fünften Tag des Monats - es war im fünften Jahr nach der Verschleppung des Königs Jojachin -3erging das Wort des HERRN an Ezechiel, den Sohn Busis, den Priester, im Land der Chaldäer, am Fluss Kebar. Dort kam die Hand des HERRN über ihn. (Hes 3,22; Hes 8,1; Hes 33,22; Hes 37,1; Hes 40,1)
Schau der göttlichen Herrlichkeit
4Ich schaute und siehe: Ein Sturmwind kam von Norden, eine große Wolke und ein unaufhörlich aufflammendes Feuer, umgeben von einem hellen Schein. Und aus seiner Mitte, mitten aus dem Feuer, da strahlte es wie glänzendes Metall.[2] (2Mo 13,21; 2Mo 19,18; Hi 40,6; Hes 10,1)5Aus seiner Mitte erschien eine Gestalt von vier lebenden Wesen. Und dies war ihr Aussehen: Sie hatten eine Menschengestalt. (Hes 10,15; Offb 4,6)6Vier Gesichter waren an jedem und vier Flügel hatte ein jedes von ihnen.7Ihre Beine waren gerade und ihre Füße wie die Hufe eines Jungstiers; sie glänzten wie blinkende Bronze.8Und Menschenhände hatten sie unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten. Auch ihre Gesichter und ihre Flügel waren an ihren vier Seiten.9Ihre Flügel berührten einander. Sie brauchten sich nicht umzuwenden, wenn sie gingen: Jedes ging in die Richtung, in die eines seiner Gesichter wies. (Offb 4,7)10Die Gestalt ihrer Gesichter aber war: ein Menschengesicht, ein Löwengesicht bei allen vier nach rechts, ein Stiergesicht bei allen vier nach links und ein Adlergesicht bei allen vier. (Hes 10,14; Hes 41,18; Offb 4,7)11Ihre Flügel waren von oben darüber ausgespannt. Mit zwei Flügeln berührten sie einander und mit zwei bedeckten sie ihren Leib. (Jes 6,2)12Jedes lebende Wesen ging in Richtung eines seiner Gesichter. Sie gingen, wohin der Geist sie trieb. Sie brauchten sich nicht umzuwenden, wenn sie gingen.13Was die Gestalt der lebenden Wesen angeht: Ihr Aussehen war wie glühende Feuerkohlen. Was sich inmitten der lebenden Wesen bewegte, hatte das Aussehen von Fackeln. Das Feuer gab einen hellen Schein und vom Feuer ging ein Blitzen aus. (2Mo 19,18)14Die lebenden Wesen liefen hin und her, es sah aus wie ein Blitzstrahl.15Ich schaute auf die lebenden Wesen und siehe: Neben den lebenden Wesen mit ihren vier Gesichtern war je ein Rad auf dem Boden. (Hes 10,9)16Die Räder sahen aus, als seien sie aus Chrysolith gemacht. Alle vier Räder hatten die gleiche Gestalt. Sie waren so gemacht, dass es aussah, als laufe ein Rad mitten im andern. (Hes 10,9; Hes 28,13; Dan 10,5)17Sie konnten nach allen vier Seiten laufen und brauchten sich nicht umzuwenden, wenn sie gingen.18Und ihre Felgen waren hoch und Furcht erregend; ihre Felgen waren voller Augen, ringsum bei allen vier Rädern. (Hes 10,12; Offb 4,8)19Gingen die lebenden Wesen, dann liefen die Räder an ihrer Seite mit. Hoben sich die lebenden Wesen vom Boden, dann hoben sich auch die Räder. (Hes 10,16)20Sie liefen, wohin der Geist sie trieb. Die Räder hoben sich zugleich mit ihnen; denn der Geist des lebenden Wesens war in den Rädern.21Gingen jene, dann liefen auch diese; blieben jene stehen, dann standen auch diese still. Hoben sich jene vom Boden, dann hoben sich die Räder zugleich mit ihnen; denn der Geist des lebenden Wesens war in den Rädern.22Und die Gestalt über den Häuptern der lebenden Wesen war wie ein Gewölbe, gleich dem Furcht erregenden Eiskristall, ausgebreitet oben über ihren Häuptern. (1Mo 1,6; 2Mo 24,10; Hes 10,1; Offb 4,6)23Unter dem Gewölbe waren ihre Flügel gerade ausgestreckt, einer zum andern hin. Mit zwei Flügeln bedeckte jedes seinen Leib. (Jes 6,2)24Ich hörte das Rauschen ihrer Flügel; es war wie das Rauschen gewaltiger Wassermassen, wie die Stimme des Allmächtigen, wenn sie gingen; es war ein tosendes Rauschen gleich dem Lärm eines Heerlagers. Wenn sie standen, ließen sie ihre Flügel herabhängen. (Hes 10,5; Hes 43,2; Offb 1,15)25Und es war ein Rauschen oberhalb des Gewölbes, über ihren Häuptern. Wenn sie standen, ließen sie ihre Flügel herabhängen.26Und oberhalb des Gewölbes über ihren Häuptern war, dem Aussehen von Lapislazuli gleich, die Gestalt eines Thrones. Und über der Gestalt des Thrones war von oben her eine Gestalt, die das Aussehen eines Menschen hatte. (2Mo 24,10; Jes 6,1; Hes 8,2; Hes 10,1; Dan 7,9; Dan 10,5; Offb 1,13; Offb 4,2)27Und ich schaute: Es war wie glänzendes Metall, es hatte das Aussehen eines Feuerkranzes ringsum, es war oberhalb von dem, was wie seine Hüften aussah. Unterhalb von dem, was wie seine Hüften aussah, schaute ich etwas, was das Aussehen von Feuer hatte, und ein heller Schein war ringsum.
Sendung Ezechiels
28Wie das Aussehen des Regenbogens, der sich an einem Regentag in den Wolken zeigt, so war das Aussehen des strahlenden Glanzes ringsum. Das war das Aussehen der Gestalt der Herrlichkeit des HERRN. Und ich schaute und ich fiel nieder auf mein Angesicht. Da hörte ich die Stimme eines Redenden. (1Mo 9,13; Hes 8,4; Hes 10,4; Hes 43,4; Hes 44,4)
1-3Im dreißigsten Jahr, am 5. Tag des 4. Monats, das ist im fünften Jahr, nachdem man König Jojachin in die Verbannung geführt hatte, erging das Wort des HERRN zum ersten Mal an Ezechiël, den Sohn des Priesters Busi.[1] Dies geschah in Babylonien am Fluss Kebar. Damals legte der HERR seine Hand auf Ezechiël und nahm ihn in seinen Dienst. Ezechiël berichtet: Ich lebte unter den Verbannten aus Juda am Fluss Kebar. An jenem Tag öffnete sich der Himmel und ich hatte eine Vision. (2Kön 24,10)4Ich sah, wie der Sturm eine mächtige Wolke von Norden herantrieb; sie war von einem hellen Schein umgeben und Blitze zuckten aus ihr. Die Wolke brach auf und aus ihrem Inneren leuchtete ein helles Licht wie der Glanz von gleißendem Gold. (Hi 38,1)5In dem Licht sah ich vier Gestalten, die wie Menschen aussahen,6-12doch hatte jede von ihnen vier Flügel. Sie hatten Menschenbeine mit Hufen wie Stiere und ihr ganzer Körper funkelte wie blankes Metall. Unter den Flügeln sah ich vier Menschenarme, je einen Arm unter einem Flügel. Mit zwei von ihren Flügeln bedeckten sie ihren Leib, die beiden anderen hatten sie ausgespannt und mit den Enden der ausgespannten Flügel berührten sie sich gegenseitig. Jede der geflügelten Gestalten hatte vier Gesichter: vorne das Gesicht eines Menschen, rechts das Gesicht eines Löwen, links das Gesicht eines Stiers und hinten das Gesicht eines Adlers. Sie konnten sich in alle vier Richtungen bewegen, ohne sich umzuwenden. Sie gingen, wohin der Geist Gottes sie trieb.13Zwischen den[2] geflügelten Gestalten war etwas, das wie ein Kohlenfeuer aussah, und etwas wie Fackeln zuckte zwischen den Gestalten hin und her. Das Feuer leuchtete hell und aus dem Feuer kamen Blitze.14Die Gestalten liefen hin und her, dass es aussah wie Blitze.[3]15Als ich genauer hinsah, erblickte ich neben jeder der vier Gestalten ein Rad, das den Boden berührte.16Alle Räder waren gleich groß und funkelten wie Edelsteine. In jedes Rad war ein zweites Rad im rechten Winkel eingefügt,17sodass es nach allen vier Richtungen laufen konnte, ohne vorher gedreht zu werden.18Die Räder waren riesengroß und ihre Felgen waren ringsum mit funkelnden Augen bedeckt – ein furchterregender Anblick.19Wenn sich die geflügelten Gestalten fortbewegten, dann bewegten sich auch die Räder mit ihnen, und wenn sich die Gestalten von der Erde erhoben, hoben sich auch die Räder von der Erde.20-21Ein Geist und ein Wille beherrschte alle vier. Wohin sie auch gingen, die Räder gingen mit, denn sie wurden von den Gestalten gelenkt. Ganz gleich, ob die geflügelten Gestalten sich bewegten oder stillstanden oder sich von der Erde erhoben – die Räder taten dasselbe.22Über den Köpfen der vier Gestalten sah ich etwas wie eine feste Platte, von der ein schreckenerregender Glanz ausging wie von einem Kristall. Sie ruhte auf den Köpfen der Gestalten.23Unter der Platte hielten die Gestalten je zwei ihrer Flügel ausgespannt, mit deren Enden sie sich gegenseitig berührten; mit den beiden anderen Flügeln bedeckten sie ihren Leib.24-25Ich hörte das Rauschen der Flügel: Es dröhnte wie die Brandung des Meeres, wie ein Heerlager, wie die Donnerstimme des allmächtigen Gottes. Wenn sie stillstanden und ihre Flügel sinken ließen, hörte es nicht auf zu dröhnen, denn auch über der Platte rauschte es laut.26Auf der Platte aber stand etwas, das aussah wie ein Thron aus blauem Edelstein, und darauf war eine Gestalt zu erkennen, die einem Menschen glich. (2Mo 24,10; Offb 4,2)27Oberhalb der Stelle, wo beim Menschen die Hüften sind, sah ich etwas, das wie helles Gold aussah, umgeben von Feuerflammen, und unterhalb etwas wie loderndes Feuer. Die ganze Gestalt war von einem Lichtkranz umgeben,
Ezechiël wird zum Propheten berufen
28der wie ein Regenbogen aussah, der nach dem Regen in den Wolken erscheint. So zeigte sich mir der HERR in seiner strahlenden Herrlichkeit. Als ich diese Erscheinung sah, stürzte ich zu Boden. Darauf hörte ich jemand reden, (Hes 3,23; Dan 8,17; Apg 9,4)