1Damals lebte ein niederträchtiger Mensch namens Scheba, ein Sohn des Bichri, ein Benjaminiter. Er ließ das Widderhorn blasen und rief:
Welchen Anteil haben wir an David? / Wir haben keinen Erbbesitz beim Sohn Isais. / In deine Zelte, Israel! (1Sam 10,27; 1Kön 12,16)2Da verließen alle Israeliten Davids Gefolgschaft und folgten Scheba, dem Sohn Bichris. Die Männer aus Juda aber hielten weiter zu ihrem König, vom Jordan bis nach Jerusalem.3Als David in sein Haus nach Jerusalem zurückkehrte, nahm der König die zehn Nebenfrauen, die er zurückgelassen hatte, um das Haus zu bewachen, und ließ sie in Gewahrsam bringen. Er versorgte sie, ging aber nicht mehr zu ihnen und sie blieben bis zu ihrem Tod eingesperrt - schon zu Lebzeiten des Mannes im Witwenstand. (2Sam 6,23; 2Sam 16,21)4Der König befahl Amasa: Ruf mir in drei Tagen die Männer Judas zusammen; dann sei auch du selbst wieder hier! (2Sam 17,25)5Amasa ging, um die Judäer zusammenzurufen. Aber er versäumte die Frist, die der König ihm gesetzt hatte.6Da sagte David zu Abischai: Nun wird uns Scheba, der Sohn Bichris, gefährlicher als Abschalom. Nimm darum die Knechte deines Herrn mit und verfolg Scheba, damit er nicht die befestigten Städte einnimmt und uns die Augen ausreißt!7Da zogen die Männer Joabs, die Kereter und Peleter und alle Helden hinter ihm her. Sie zogen von Jerusalem aus, um Scheba, den Sohn Bichris, zu verfolgen. (2Sam 8,18; 2Sam 15,18)8Als sie bei dem großen Stein von Gibeon waren, war Amasa gerade vor ihnen angekommen. Joab trug einen gegürteten Rock als sein Gewand, mit dem Gürtel des Schwertes darüber. Dieses war in seiner Scheide, an seine Hüfte geschnallt. Während Joab hervortrat, ließ er es zu Boden gleiten.9Joab sagte zu Amasa: Geht es dir gut, mein Bruder? und griff mit der rechten Hand nach dem Bart Amasas, um ihn zu küssen. (2Sam 11,7)10Amasa aber achtete nicht auf das Schwert, das Joab in der Hand hatte, und Joab stieß es ihm in den Bauch, sodass seine Eingeweide zu Boden quollen. Amasa starb, ohne dass Joab ein zweites Mal zustieß. Dann setzten Joab und sein Bruder Abischai die Verfolgung Schebas, des Sohnes Bichris, fort. (2Sam 3,27; 1Kön 2,5)11Einer von den Leuten Joabs aber blieb bei Amasa stehen und rief: Wer zu Joab hält und wer zu David gehört, der folge Joab nach!12Amasa aber hatte sich in seinem Blut mitten auf der Straße gewälzt. Als der Mann sah, dass alle Leute stehen blieben, schaffte er Amasa von der Straße weg auf das Feld und warf ein Kleidungsstück über ihn, weil jeder, der vorbeikam und ihn sah, stehen blieb. (2Kön 9,25)13Erst nachdem er ihn von der Straße weggeschafft hatte, zogen alle Männer vorüber und Joab nach, um Scheba, den Sohn Bichris, zu verfolgen.14Scheba zog in allen Stämmen Israels umher, bis nach Abel-Bet-Maacha. Alle Bichriter sammelten sich um ihn und folgten ihm.[1] (1Kön 15,20)15Als aber die Leute Joabs angekommen waren, schlossen sie ihn in Abel-Bet-Maacha ein; sie schütteten einen Damm gegen die Stadt auf, der bis an die Mauer heranreichte, und alle Leute, die bei Joab geblieben waren, bemühten sich, die Mauer zu zerstören und zum Einsturz zu bringen. (2Kön 15,29; Jer 6,6; Hes 4,2)16Da rief eine kluge Frau aus der Stadt: Hört her! Hört her! Sagt Joab: Komm hierher, ich will mit dir reden. (2Sam 14,2)17Er trat zu ihr heran. Die Frau fragte: Bist du Joab? Er antwortete: Ja, ich bin es. Da sagte sie zu ihm: Hör auf die Worte deiner Magd! Er antwortete: Ich höre.18Sie sagte: Früher pflegte man zu sagen: Man frage nur in Abel nach, so bringt man es fertig. (1Sam 28,22)19Wir sind die friedlichsten, treuesten Menschen in Israel. Du aber bist darauf aus, eine Stadt, die für Israel wie eine Mutter ist, zu vernichten. Warum zerstörst du das Erbe des HERRN? (Ri 5,7; 1Sam 26,19)20Joab antwortete: Das liegt mir ganz und gar fern: Ich will die Stadt nicht vernichten und zerstören.21So ist es nicht. Vielmehr hat ein Mann aus dem Gebirge Efraim namens Scheba, ein Sohn Bichris, seine Hand gegen den König, gegen David, erhoben. Ihn allein gebt heraus! Dann werde ich von der Stadt abziehen. Die Frau sagte zu Joab: Gib Acht, sein Kopf wird dir über die Mauer zugeworfen werden. (1Sam 26,9)22Dann ging die kluge Frau zu allen Leuten und sie schlugen Scheba, dem Sohn Bichris, den Kopf ab und warfen ihn Joab zu. Da ließ Joab das Widderhorn blasen und alle zogen von der Stadt ab und gingen wieder zu ihren Zelten; Joab aber kehrte nach Jerusalem zum König zurück. (2Sam 2,28; 2Sam 18,16)
Davids Beamte
23Joab war Befehlshaber des ganzen Heeres der Israeliten und Benaja, der Sohn Jojadas, war der Befehlshaber der Kereter und Peleter. (2Sam 8,16)24Adoniram beaufsichtigte die Fronarbeiten und Joschafat, der Sohn Ahiluds, war der Sprecher des Königs. (1Kön 12,18)25Schewa war Staatsschreiber und Zadok und Abjatar waren Priester.26Auch der Jaïriter Ira war Davids Priester.
1Dort in Gilgal war auch ein niederträchtiger Mann aus dem Stamm Benjamin, Scheba, der Sohn von Bichri. Er blies das Widderhorn und rief: »Was geht uns alle dieser David an? Seit wann gehört der Isai-Sohn zu uns? Ihr Männer Israels, auf und nach Hause!« (1Kön 12,16)2Da ließen die Männer von Israel David im Stich und zogen mit Scheba, dem Sohn von Bichri, davon. Nur die Männer von Juda blieben ihrem König treu und geleiteten ihn vom Jordan bis nach Jerusalem.3Als David nach Jerusalem in seinen Königspalast kam, befahl er als Erstes, die zehn Nebenfrauen, die er als Hüterinnen des Palastes zurückgelassen hatte, in ein verschlossenes Haus zu bringen. Er sorgte für ihren Lebensunterhalt, hatte jedoch keinen Verkehr mehr mit ihnen. Sie lebten bis zu ihrem Tod völlig abgeschlossen, als Witwen auf Lebenszeit. (2Sam 16,21)4Dann sagte der König zu Amasa: »Biete alle Männer von Juda auf! Übermorgen bist du mit ihnen hier!« (2Sam 17,25)5Amasa ging, um die Männer von Juda zusammenzurufen, war jedoch zur gesetzten Frist nicht zurück.6Da sagte der König zu Abischai: »Scheba wird uns noch gefährlicher als Abschalom! Nimm meine Leute und jag ihm nach, bevor er befestigte Städte in seine Hand bringt und wir das Nachsehen haben.«[1]7Die Kriegsleute Joabs zogen also unter Abischais Führung von Jerusalem aus los, um Scheba nachzujagen, dazu auch Davids Leibgarde und die »Dreißig Helden«. (1Sam 26,6)8Als sie den großen Felsen bei Gibeon erreichten, war Amasa kurz zuvor dort eingetroffen. Joab trug sein übliches Gewand und darüber einen breiten Gürtel, unter dem ein Dolch verborgen war. Er war durch den Gürtel waagrecht an der Seite gehalten, und wenn Joab sich leicht vorbeugte, glitt er unbemerkt aus seiner Scheide.9Joab begrüßte Amasa: »Wie geht es dir, mein Freund?« Dabei fasste er mit der rechten Hand Amasa beim Bart, als wollte er ihn küssen.10Amasa bemerkte nicht, dass Joab den Dolch in der anderen Hand hielt. Joab stieß ihn damit in den Bauch, dass die Eingeweide auf die Erde quollen. Es brauchte keinen zweiten Stoß, Amasa war auf der Stelle tot. Joab und sein Bruder Abischai jagten weiter hinter Scheba her. (2Sam 3,27)11Einer von Joabs Männern stellte sich neben Amasas Leichnam und rief: »Joab nach, wer’s mit Joab hält und für David ist.«12Er merkte aber, dass alle Kriegsleute stehen blieben, weil Amasa blutüberströmt mitten auf der Straße lag. So schaffte er Amasas Leiche von der Straße weg ins Feld und warf einen Mantel darüber, damit nicht jeder, der vorbeikam, bei ihr stehen blieb.13Als die Leiche aus dem Weg geschafft war, folgten alle Joab und nahmen die Verfolgung Schebas auf.14Joab zog durch alle Stämme Israels bis nach Abel-Bet-Maacha. Alle wurden seine Verbündeten,[2] sammelten sich und folgten ihm.15Als Joab mit seinem Heer die Stadt erreicht hatte, schlossen sie Scheba darin ein und schütteten eine Angriffsrampe auf. Als die Rampe die Höhe der Vormauer erreicht hatte, drang das Heer Joabs bis zur Hauptmauer vor und versuchte, sie zum Einsturz zu bringen.16Nun lebte in der Stadt eine weise Frau. Die rief den Belagerern von der Mauer aus zu: »Leute, hört her, hört her! Sagt Joab, er soll kommen; ich muss mit ihm reden.«17Als Joab kam, fragte sie: »Bist du Joab?« »Ja«, sagte er und sie fuhr fort: »Ich bitte dich, hör mich an!« »Ich höre«, erwiderte Joab.18Sie begann: »Seit alter Zeit sagen die Leute: ›Holt euch doch Rat in Abel, dann kommt alles in Ordnung!‹19Unsere Stadt gehört zu den friedlichsten und treuesten in Israel. Sie trägt den Ehrentitel ›Mutter in Israel‹. Und die willst du zerstören? Wie kannst du dich an einem Stück Land vergreifen, das dem HERRN gehört?«20-21»Nein, nein!«, erwiderte Joab. »Ich will mich doch nicht daran vergreifen! Ich denke nicht daran, sie zu zerstören! Aber ihr habt einen Mann aus dem Bergland Efraïm bei euch, Scheba, den Sohn von Bichri, der hat sich gegen König David erhoben. Nur auf den habe ich es abgesehen. Gebt ihn heraus und ich ziehe von der Stadt ab!« »Wir werden dir seinen Kopf über die Mauer werfen«, sagte die Frau.22Mit ihrer Weisheit überzeugte sie die Leute in der Stadt. Sie schlugen Scheba den Kopf ab und warfen ihn zu Joab über die Mauer. Da ließ Joab das Widderhorn blasen und die Belagerung abbrechen. Die Männer von Juda kehrten nach Hause zurück und Joab begab sich zum König nach Jerusalem.
Davids oberste Beamte
23Joab war oberster Befehlshaber über das ganze Heer Israels. Benaja, der Sohn von Jojada, befehligte Davids Leibgarde. (2Sam 8,15; 2Sam 8,16)24Adoniram hatte die Aufsicht über die Fronarbeiten. Joschafat, der Sohn von Ahilud, war Kanzler.25Schewa war Staatsschreiber. Zadok und Abjatar waren Priester26und auch Ira aus Jaïr war Priester im Dienst Davids.