2.Könige 25

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Im neunten Regierungsjahr, am zehnten Tag des zehnten Monats, rückte Nebukadnezzar, der König von Babel, mit seiner ganzen Streitmacht vor Jerusalem und belagerte es. Man errichtete ringsherum einen Belagerungswall.2 Bis zum elften Jahr des Königs Zidkija wurde die Stadt belagert.3 Am neunten Tag des vierten Monats war in der Stadt die Hungersnot groß geworden und die Bürger des Landes hatten kein Brot mehr.[1] (Jer 39,2; Kla 4,9)4 Damals wurden Breschen in die Stadtmauer geschlagen. Alle Krieger verließen die Stadt bei Nacht auf dem Weg durch das Tor zwischen den beiden Mauern, das zum königlichen Garten hinausführt, obwohl die Chaldäer rings um die Stadt lagen. Der König ging in die Richtung nach der Araba.5 Aber die chaldäischen Truppen setzten dem König nach und holten ihn in den Niederungen von Jericho ein, nachdem alle seine Truppen ihn verlassen und sich zerstreut hatten.6 Man ergriff den König und brachte ihn nach Ribla, zum König von Babel, und dieser sprach über ihn das Urteil. (Kla 4,20)7 Die Söhne Zidkijas machte man vor dessen Augen nieder. Zidkija ließ er blenden, in Fesseln legen und nach Babel bringen.8 Am siebten Tag des fünften Monats - das ist im neunzehnten Jahr des Königs Nebukadnezzar, des Königs von Babel - rückte Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache und Diener des Königs von Babel, in Jerusalem ein (2Chr 36,17; Jer 39,8; Jer 52,12)9 und steckte das Haus des HERRN, den königlichen Palast und alle Häuser Jerusalems in Brand. Jedes große Haus ließ er in Flammen aufgehen.10 Auch die Umfassungsmauern Jerusalems rissen die chaldäischen Truppen, die dem Befehlshaber der Leibwache unterstanden, nieder.11 Den Rest der Bevölkerung, der noch in der Stadt geblieben war, sowie alle, die zum König von Babel übergelaufen waren, und den Rest der Menge schleppte Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache, in die Verbannung.12 Nur von den armen Leuten im Land ließ der Befehlshaber der Leibwache einen Teil als Wein- und Ackerbauern zurück.13 Die bronzenen Säulen am Haus des HERRN, die fahrbaren Gestelle und das Eherne Meer beim Haus des HERRN zerschlugen die Chaldäer und nahmen alle Gegenstände aus Bronze mit nach Babel. (1Kön 7,15)14 Auch die Töpfe, Schaufeln, Messer und Becher sowie alle bronzenen Geräte, die man beim Tempeldienst verwendete, nahmen sie weg.15 Ebenso nahm der Befehlshaber der Leibwache die Kohlenpfannen und die Schalen weg, die sämtlich aus Gold oder aus Silber waren,16 ferner die zwei Säulen, das eine Meer, die Gestelle, die Salomo für das Haus des HERRN hatte anfertigen lassen - die Bronze von all diesen Geräten war nicht zu wägen.17 Achtzehn Ellen betrug die Höhe der einen Säule und oben hatte sie ein Kapitell aus Bronze. Die Höhe des einen Kapitells betrug drei Ellen; das Kapitell umgaben Flechtwerk und Granatäpfel, alles aus Bronze. Ebenso war es bei der zweiten Säule auf dem Flechtwerk.18 Der Befehlshaber der Leibwache nahm ferner den Oberpriester Seraja, den zweiten Priester Zefanja und die drei Schwellenwächter mit.19 Aus der Stadt nahm er einen Hofbeamten, der Kommandant der Soldaten war, und fünf Leute vom persönlichen Dienst des Königs mit, die sich noch in der Stadt befanden, sowie den Schreiber des Heerführers, der die Bürger des Landes auszuheben hatte, schließlich sechzig Mann von der Bürgerschaft, die sich noch in der Stadt befanden.20 Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache, nahm sie fest und schickte sie zum König von Babel nach Ribla.21 Der König von Babel ließ sie in Ribla in der Landschaft Hamat hinrichten. So wurde Juda von seiner Heimat weggeführt.22 Über das Volk, das im Land Juda geblieben war und das Nebukadnezzar, der König von Babel, zurückgelassen hatte, setzte er Gedalja, den Sohn Ahikams und Enkel Schafans, als Statthalter ein. (Jer 39,14; Jer 40,5; Jer 40,7)23 Als nun alle Truppenführer und ihre Mannschaften hörten, dass der König von Babel Gedalja als Statthalter eingesetzt habe, kamen sie zu ihm nach Mizpa. Es waren Jischmael, der Sohn Netanjas, Johanan, der Sohn Kareachs, Seraja, der Sohn Tanhumets aus Netofa, und Jaasanja, der Sohn des Maachatiters, mit ihren Leuten.24 Gedalja schwor ihnen und ihren Mannschaften und sagte ihnen: Fürchtet euch nicht vor den chaldäischen Beamten! Bleibt im Land und dient dem König von Babel; dann wird es euch gut gehen.25 Aber im siebten Monat kam Jischmael, der Sohn Netanjas, des Sohnes Elischamas, ein Mann aus königlichem Geschlecht, mit zehn Mann. Sie erschlugen Gedalja samt den Judäern und Chaldäern, die bei ihm in Mizpa waren.26 Dann machte sich das ganze Volk vom Kleinsten bis zum Größten mit den Truppenführern auf und zog nach Ägypten. Sie fürchteten sich nämlich vor den Chaldäern.27 Im siebenunddreißigsten Jahr nach der Wegführung Jojachins, des Königs von Juda, am siebenundzwanzigsten Tag des zwölften Monats, begnadigte Ewil-Merodach, der König von Babel, im Jahr seines Regierungsantritts Jojachin, den König von Juda, und entließ ihn aus dem Kerker. (2Kön 24,12; Jer 52,31)28 Er söhnte sich mit ihm aus und wies ihm seinen Sitz oberhalb des Sitzes der anderen Könige an, die bei ihm in Babel waren.29 Er durfte seine Gefängniskleidung ablegen und ständig bei ihm speisen, solange er lebte. (2Sam 9,7)30 Sein Unterhalt - ein dauernder Unterhalt - wurde ihm vom König von Babel in der bestimmten Menge täglich geliefert, solange er lebte.

2.Könige 25

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Da erschien Nebukadnezzar im neunten Regierungsjahr Zidkijas mit allen seinen Truppen vor Jerusalem. Rings um die Stadt ließ er einen Belagerungswall aufschütten. Am 10. Tag des 10. Monats begann die Belagerung (Jer 21,1; Jer 34,1; Hes 4,1; Hes 24,1)2 und sie dauerte bis ins elfte Regierungsjahr Zidkijas. (Hes 12,13)3 Zuletzt waren die Nahrungsmittel in der Stadt völlig aufgebraucht. Am 9. Tag des 4. Monats im elften Regierungsjahr Zidkijas4 schlugen die Babylonier eine Bresche in die Stadtmauer. Im Schutz der Dunkelheit gelang es König Zidkija und seinen Kriegsleuten, durch den Torweg zwischen den beiden Mauern am königlichen Garten die Stadt zu verlassen und den Belagerungsring zu durchbrechen. Sie flohen in östlicher Richtung zur Jordanebene.5 Sofort nahmen babylonische Truppen die Verfolgung auf und holten Zidkija in der Ebene bei Jericho ein. Von seinen Kriegsleuten im Stich gelassen,6 wurde er gefangen genommen und nach Ribla vor den König von Babylonien gebracht. Nebukadnezzar selbst sprach ihm das Urteil.7 Zidkija musste mit ansehen, wie seine Söhne abgeschlachtet wurden; dann stach man ihm die Augen aus und brachte ihn, mit Ketten gefesselt, nach Babylon.8 Im 19. Regierungsjahr Nebukadnezzars, am 7. Tag des 5. Monats, traf Nebusaradan, der Befehlshaber der königlichen Leibwache, einer der engsten Vertrauten des Babylonierkönigs, in Jerusalem ein.9 Er ließ den Tempel des HERRN, den Königspalast und alle vornehmen Häuser Jerusalems niederbrennen. Auch alle anderen Häuser gingen in Flammen auf. (1Kön 9,8)10 Seine Truppen rissen die Mauern der Stadt ringsum nieder.11 Nebusaradan ließ die restliche Stadtbevölkerung und alle, die zu den Babyloniern übergelaufen waren, gefangen wegführen.12 Nur aus der ärmsten Schicht der Landbevölkerung ließ er eine Anzahl zurück, damit sie die Weinberge und Äcker bestellten.13 Die Babylonier zertrümmerten die bronzenen Säulen, die vor dem Tempel des HERRN aufgestellt waren, ebenso die Kesselwagen und das große Bronzebecken, und schafften all dies Metall nach Babylon. (1Kön 7,15; Jer 27,19)14 Sie nahmen die Töpfe und Schaufeln und Messer und Pfannen mit, alle Bronzegeräte, die für den Tempeldienst gebraucht worden waren.15 Auch die Feuerbecken und Schalen, überhaupt alle goldenen und silbernen Geräte nahm Nebusaradan mit.16 Für die beiden Säulen, das große Becken und die Kesselwagen hatte König Salomo eine ungeheure Menge Bronze verarbeitet.17 Die beiden Säulen waren neun Meter hoch; jede trug ein bronzenes Kapitell von eineinhalb Meter Höhe. Die Kapitelle waren ringsum mit Bandgeflecht und Granatäpfeln aus Bronze verziert.18 Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache, ließ den Oberpriester Seraja, seinen Stellvertreter Zefanja und die drei Torhüter festnehmen. (Jer 21,1)19 In der Stadt fanden sich außerdem noch ein hoher Offizier, fünf Männer aus der nächsten Umgebung des Königs, der Beamte, der für die Musterung des Heeres verantwortlich war, und sechzig wichtige Männer aus dem Gebiet von Juda. Auch sie ließ Nebusaradan verhaften20 und brachte sie zum König von Babylonien nach Ribla in der Provinz Hamat.21 Dort ließ Nebukadnezzar sie hinrichten. So wurde das Volk von Juda aus seinem Land in die Verbannung geführt.22 Über den Rest der Bevölkerung, der im Land Juda zurückgeblieben war, setzte Nebukadnezzar Gedalja, den Sohn Ahikams und Enkel Schafans, als Statthalter ein. (Jer 40,7; Jer 41,1; Jer 43,5)23 Als die Truppenführer aus Juda, die den Babyloniern nicht in die Hände gefallen waren, davon hörten, kamen sie alle mit ihren Männern zu Gedalja nach Mizpa. Es waren Jischmaël, der Sohn von Netanja, Johanan, der Sohn von Kareach, Seraja, der Sohn von Tanhumet aus Netofa, und Jaasanja aus Maacha.24 Gedalja sagte zu ihnen und ihren Männern: »Ich gebe euch mein Wort: Ihr braucht keine Angst vor den Babyloniern zu haben. Bleibt im Land und unterwerft euch dem König von Babylonien, dann wird euch nichts geschehen!«25 Aber im siebten Monat jenes Jahres kam Jischmaël, der Sohn von Netanja und Enkel von Elischama aus der königlichen Familie, mit zehn Männern nach Mizpa. Sie töteten Gedalja und alle Judäer und Babylonier, die bei ihm waren.26 Aus Angst vor der Rache der Babylonier flüchtete die ganze Bevölkerung, vornehme wie einfache Leute, zusammen mit den Truppenführern nach Ägypten. (5Mo 28,68; Jer 40,13)27 Als Ewil-Merodach König von Babylonien wurde, begnadigte er noch im selben Jahr König Jojachin von Juda und holte ihn aus dem Gefängnis. Das geschah im 37. Jahr der Gefangenschaft Jojachins, am 27. Tag des 12. Monats. (2Kön 24,15; Jer 52,31)28 Der neue König behandelte Jojachin freundlich und gab ihm eine Ehrenstellung unter den fremden Königen, die genau wie Jojachin nach Babylon gebracht worden waren.29 Jojachin durfte seine Gefängniskleidung ablegen und zeitlebens an der königlichen Tafel speisen.30 Auf Anordnung des babylonischen Königs wurde ihm bis zu seinem Tod täglich alles geliefert, was er zu seinem Unterhalt brauchte.