1.Mose 20

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Abraham brach von dort auf in das Land des Negeb. Er ließ sich zwischen Kadesch und Schur nieder und hielt sich in Gerar als Fremder auf. (1Mo 12,10; 1Mo 26,1)2 Abraham sagte von Sara, seiner Frau: Sie ist meine Schwester. Da schickte Abimelech, der König von Gerar, hin und ließ Sara holen.3 Gott kam nachts zu Abimelech im Traum und sprach zu ihm: Siehe, du wirst sterben wegen der Frau, die du dir genommen hast; sie ist verheiratet.4 Abimelech aber hatte sich ihr noch nicht genaht. Mein Herr, sagte er, willst du denn schuldlose Menschen töten?5 Hat er mir nicht selbst gesagt: Sie ist meine Schwester? Auch sie selbst hat gesagt: Er ist mein Bruder. Mit arglosem Herzen und mit reinen Händen habe ich das getan.6 Da sprach Gott zu ihm im Traum: Auch ich weiß, dass du es mit arglosem Herzen getan hast. Ich habe dich ja auch daran gehindert, gegen mich zu sündigen. Darum habe ich nicht zugelassen, dass du sie anrührst.7 Jetzt aber, gib die Frau dieses Mannes zurück! Denn er ist ein Prophet. Er wird für dich beten, sodass du am Leben bleibst. Gibst du sie aber nicht zurück, dann sollst du wissen: Du musst sterben, du und alles, was dir gehört.8 Am Morgen stand Abimelech auf, ließ alle seine Knechte rufen und erzählte ihnen alles, was vorgefallen war. Da gerieten die Männer in große Furcht.9 Nun ließ Abimelech Abraham rufen und stellte ihn zur Rede: Was hast du uns angetan? Womit habe ich denn gegen dich gesündigt, dass du über mich und mein Reich eine so große Sünde bringst? Du hast mir etwas angetan, was man nicht tun darf.10 Und Abimelech fragte Abraham: Was hattest du vor, als du das tatest?11 Abraham entgegnete: Ich sagte mir: Es gibt gar keine Gottesfurcht an diesem Ort und man könnte mich wegen meiner Frau umbringen.12 Übrigens ist sie wirklich meine Schwester, die Tochter meines Vaters, doch nicht die Tochter meiner Mutter; so konnte sie meine Frau werden.13 Als mich aber Gott aus dem Haus meines Vaters ins Ungewisse ziehen hieß, da sagte ich zu ihr: Tu mir den Gefallen und sag von mir überall, wohin wir kommen: Er ist mein Bruder.14 Darauf nahm Abimelech Schafe, Ziegen und Rinder, Knechte und Mägde und schenkte sie Abraham. Auch gab er ihm seine Frau Sara zurück.15 Abimelech sagte: Siehe, mein Land steht dir offen. Wo es dir beliebt, da lass dich nieder!16 Zu Sara aber sagte er: Siehe, ich gebe deinem Bruder tausend Silberstücke. Siehe, das soll allen Leuten in deiner Umgebung die Augen zudecken und vor allen erfährst du Genugtuung.17 Abraham betete zu Gott und Gott heilte Abimelech, auch seine Frau und seine Dienerinnen, sodass sie wieder gebären konnten.18 Denn der HERR hatte im Haus Abimelechs jeden Mutterschoß ganz verschlossen wegen Sara, der Frau Abrahams.

1.Mose 20

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Abraham zog von dort[1] in den Süden des Landes. Eine Zeit lang blieb er in der Gegend zwischen Kadesch und der Wüste Schur, dann fand er Aufnahme in der Stadt Gerar. (1Mo 12,10)2 Seine Frau Sara gab er als seine Schwester aus. Da ließ Abimelech, der König von Gerar, sie in sein Haus holen.3 In der Nacht aber kam Gott im Traum zu Abimelech und sagte: »Du musst sterben, weil du diese Frau genommen hast. Sie ist verheiratet und gehört einem anderen.«4 Abimelech hatte Sara jedoch nicht berührt, und er erwiderte: »Herr, willst du wirklich unschuldige Menschen töten?5 Er hat gesagt: ›Sie ist meine Schwester‹, und sie hat bestätigt: ›Er ist mein Bruder.‹ Ich habe in gutem Glauben gehandelt, mein Gewissen ist rein.«6 Gott antwortete Abimelech: »Ich weiß, du hast in gutem Glauben gehandelt. Deshalb habe ich dich davor bewahrt, vor mir schuldig zu werden, und habe dir nicht erlaubt, sie zu berühren.7 Gib sie jetzt zurück! Ihr Mann ist ein Prophet; er wird für dich beten, dann bleibst du am Leben. Wenn du sie aber behältst, musst du sterben, und alle in deinem Haus mit dir.«8 Am nächsten Morgen rief Abimelech seine Leute zusammen und berichtete ihnen, was geschehen war. Alle bekamen große Angst.9 Dann rief er Abraham und hielt ihm vor: »Wie konntest du uns das antun? Womit habe ich mich an dir versündigt, dass du mich und mein Volk in diese schwere Schuld gestürzt hast? Es ist unerhört, was du mir angetan hast!10 Was hast du dir dabei gedacht?«11 Abraham erwiderte: »Ich dachte: In dieser Stadt nehmen sie Gott bestimmt nicht ernst und werden mich wegen meiner Frau töten.12 Übrigens ist sie wirklich meine Schwester: Sie ist die Tochter meines Vaters, stammt aber von einer anderen Mutter; darum konnte sie meine Frau werden.13 Als Gott mich aus meiner Heimat in die Fremde schickte, sagte ich zu ihr: ›Tu mir den Gefallen und gib mich überall, wohin wir kommen, als deinen Bruder aus.‹«14 Abimelech schenkte Abraham viele Schafe, Ziegen, Rinder, Sklaven und Sklavinnen und gab ihm seine Frau Sara zurück.15 Er sagte zu ihm: »Mein ganzes Land steht dir offen; du kannst dich ansiedeln, wo es dir gefällt.«16 Und zu Sara sagte er: »Ich gebe deinem Bruder 1000 Silberstücke. Damit wird vor allen euren Leuten erwiesen, dass deine Ehre nicht angetastet worden ist, und niemand darf dir etwas nachsagen.«17 Nun betete Abraham zu Gott, und er nahm die Strafe von Abimelech und von seiner Frau und seinen Sklavinnen, sodass in seinem Haus wieder Kinder geboren wurden.18 Der HERR hatte nämlich in Abimelechs Haus jeden Mutterleib verschlossen, weil der König die Frau Abrahams zu sich genommen hatte.