1.Makkabäer 7

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Im Jahr 151 floh Demetrius, der Sohn des Seleukus, aus Rom, landete mit nur wenigen Männern in einer Stadt am Meer und rief sich dort zum König aus. (2Mak 14,1)2 Als er in den Palast seiner Väter einzog, nahmen die Truppen Antiochus und Lysias fest, um sie ihm auszuliefern.3 Das wurde ihm mitgeteilt; er aber sagte: Ich will ihr Gesicht nicht sehen.4 Da brachten die Truppen die beiden um und Demetrius setzte sich auf den Thron seines Reiches.5 Alle Gesetzlosen und Frevler aus Israel kamen zu ihm. Ihr Anführer war Alkimus, der Hohepriester werden wollte.6 Sie verklagten das Volk beim König und sagten: Judas und seine Brüder haben alle deine Freunde umgebracht und uns aus unserer Heimat vertrieben.7 Schick darum einen Mann, dem du vertraust, er soll kommen und sich das ganze Unheil ansehen, das sie uns und dem Land des Königs zugefügt haben. Dann soll er sie und alle, die sie unterstützen, bestrafen.8 Der König wählte Bakchides, einen der Freunde des Königs; er hatte die Regierungsgewalt jenseits des Stroms, galt viel im Reich und war dem König treu ergeben.9 Mit ihm schickte er den gottlosen Alkimus, den er in das Amt des Hohepriesters einsetzte, und gab ihm den Befehl, an den Israeliten Vergeltung zu üben.10 Sie brachen mit einem großen Heer auf und zogen in das Land Juda. Er schickte Boten an Judas und seine Brüder und bot ihnen mit hinterlistigen Worten Frieden.11 Doch diese glaubten ihnen nicht; denn sie sahen, dass sie mit einem großen Heer gekommen waren.12 Eine Gruppe von Schriftgelehrten ging indessen gemeinsam zu Alkimus und Bakchides, um eine gerechte Lösung zu suchen.13 Die Hasidäer bemühten sich als Erste von den Israeliten bei ihnen um Frieden. (1Mak 2,42)14 Sie sagten sich nämlich: Ein Priester aus der Familie Aarons ist zusammen mit den Truppen hergekommen; er wird uns nichts Böses tun.15 Alkimus unterhielt sich auch friedlich mit ihnen, ja, er schwor ihnen: Wir werden euch und euren Freunden kein Leid zufügen.16 Sie glaubten ihm; er aber ließ sechzig von ihnen festnehmen und noch am selben Tag hinrichten, genau wie geschrieben steht:17 Die Leichen deiner Frommen haben sie rings um Jerusalem zerstreut und ihr Blut haben sie vergossen und keiner hat sie begraben. (Ps 79,2)18 Da begann das ganze Volk, sich vor ihnen zu fürchten und zu zittern. Man sagte: Bei ihnen gibt es weder Wahrheit noch Recht; denn sie haben den Vertrag gebrochen trotz des Eides, den sie geschworen haben.19 Bakchides marschierte von Jerusalem nach Bet-Sajit und schlug dort sein Lager auf. Er ließ viele von den Männern, die zu ihm übergelaufen waren, festnehmen, dazu auch einige Männer aus dem Volk, und ließ sie in der großen Zisterne niedermetzeln.20 Er übergab das Land dem Alkimus und ließ zu seiner Unterstützung einen Teil der Truppen zurück. Dann kehrte Bakchides zum König zurück.21 Alkimus aber kämpfte um das Hohepriesteramt.22 Alle Unruhestifter im Volk sammelten sich um ihn; sie rissen die Macht über das Land Juda an sich und stürzten Israel in tiefes Unglück.23 Judas sah all das Unheil, das Alkimus und seine Anhänger bei den Israeliten anrichteten; sie waren schlimmer als die fremden Völker.24 Da brach er auf, zog durch das Gebiet von ganz Judäa und übte an den Überläufern Vergeltung, sodass sie sich nicht mehr frei im Land bewegen konnten.25 Alkimus merkte, dass Judas und seine Leute an Macht gewannen, und da er einsah, dass er ihnen nicht gewachsen war, wandte er sich wieder an den König und brachte schwere Anklagen gegen sie vor.26 Da schickte der König einen seiner bedeutendsten Anführer, Nikanor, der ein hasserfüllter Gegner Israels war; er befahl ihm, das Volk zu vernichten. (1Mak 3,38; 2Mak 14,11)27 Nikanor kam mit einem großen Heer nach Jerusalem. Er schickte Boten zu Judas und seinen Brüdern und sprach hinterlistig von Frieden. Er sagte:28 Ich will keinen Krieg mit euch. Darum will ich mich in Begleitung von nur ein paar Leuten in aller Freundschaft mit euch treffen, um über den Frieden zu reden.29 Er kam auch zu Judas und sie begrüßten einander freundschaftlich. Seine Soldaten hielten sich indessen bereit, den Judas zu verschleppen.30 Judas aber erfuhr, dass er mit Arglist gekommen war. Da wurde er vorsichtig und wollte nicht mehr mit ihm zusammenkommen.31 Nun merkte Nikanor, dass sein Plan entdeckt worden war, und er zog aus, um Judas bei Kafar-Salama zum Kampf zu stellen.32 Aber fast fünfhundert von den Leuten des Nikanor fielen und die anderen flohen in die Davidstadt.33 Nach diesen Ereignissen ging Nikanor zum Berg Zion hinauf. Aus dem Tempelbezirk kamen ihm Priester und Älteste des Volkes entgegen, um ihn friedlich zu begrüßen und ihm das Brandopfer zu zeigen, das man für den König darbrachte.34 Er aber verhöhnte und verspottete sie und machte sie unrein. Er führte vermessene Reden35 und schwor voller Zorn: Wenn Judas und sein Heer mir nicht sofort ausgeliefert werden, dann stecke ich dieses Haus in Brand, sobald ich heil zurück bin. Dann ging er wütend weg.36 Die Priester gingen hinein, stellten sich vor den Altar und den Tempel, weinten und sagten: (Joe 2,17)37 Du hast dieses Haus erwählt, damit dein Name darüber ausgerufen werde; es sollte für dein Volk ein Haus des Betens und Flehens sein.38 Übe Vergeltung an diesem Menschen und an seinem Heer! Sie sollen unter dem Schwert fallen. Denk an ihre Lästerungen und lass sie keine Ruhe finden!39 Nikanor verließ Jerusalem und schlug in Bet-Horon sein Lager auf; dort stieß eine Abteilung Soldaten aus Syrien zu ihm.40 Judas dagegen hatte mit dreitausend Mann sein Lager bei Hadascha und er betete:41 Damals, als die Leute des Königs von Assur über dich gelästert hatten, kam dein Engel und erschlug hundertfünfundachtzigtausend von ihnen. (2Kön 18,17; 2Kön 19,35)42 Zerschlage so heute auch dieses Heer vor unseren Augen, damit die, welche von ihnen übrig bleiben, erkennen, dass Nikanor Böses gegen dein Heiligtum gesprochen hat! Richte ihn, wie es seine Bosheit verdient!43 Am Dreizehnten des Monats Adar stießen die Heere aufeinander und das Heer des Nikanor wurde vernichtend geschlagen; er selbst fiel als Erster im Kampf.44 Als sein Heer sah, dass Nikanor gefallen war, warfen sie die Waffen weg und flohen.45 Die Juden verfolgten sie einen Tagesmarsch weit, von Hadascha bis nach Geser, und bliesen mit den Signaltrompeten hinter ihnen her.46 Aus allen umliegenden Dörfern Judäas kamen die Männer heraus und umzingelten die Flüchtenden. Da wandten sich die Feinde gegeneinander und alle fielen unter dem Schwert; nicht einer von ihnen blieb übrig.47 Die Juden nahmen ihnen ihre Ausrüstungen weg und machten reiche Beute. Dem Nikanor schlugen sie den Kopf ab und ebenso die rechte Hand, die er so vermessen ausgestreckt hatte; sie brachten beides nach Jerusalem und hängten es dort öffentlich auf.48 Im Volk herrschte große Freude; sie begingen diesen Tag als einen großen Freudentag49 und beschlossen, den dreizehnten Adar künftig jedes Jahr zu feiern.50 Danach hatte das Land Juda für kurze Zeit Ruhe.

1.Makkabäer 7

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Im 151. Jahr der griechischen Herrschaft[1] entwich Demetrius, der Sohn des Königs Seleukus,[2] aus Rom, landete mit nur ganz wenigen Männern in einer Stadt an der Mittelmeerküste und machte seinen Anspruch auf das Reich der Seleukiden geltend. (2Mak 14,1)2 Als er schließlich in Antiochia in den Königspalast einzog, nahmen die syrischen Truppen Antiochus[3] und Lysias fest und wollten sie ihm ausliefern.3 Man meldete es Demetrius, aber er sagte: »Ich will nichts von ihnen sehen.«4 So wurden die beiden von den Soldaten umgebracht und Demetrius ergriff die Herrschaft.5 Bald fanden sich alle aus Israel, die das Gesetz Gottes verraten hatten, bei ihm ein. Ihr Anführer war Alkimus; er machte sich Hoffnungen auf das Amt des Obersten Priesters.6 Sie verklagten ihre Mitbürger beim König; sie sagten zu ihm: »Judas und seine Brüder haben alle deine Anhänger umgebracht und uns aus unserem Land vertrieben.7 Wir bitten dich, schicke einen Mann deines Vertrauens. Er soll sich den Schaden ansehen, den man uns und dem Land des Königs zugefügt hat, und er soll Judas und seine Brüder zur Verantwortung ziehen, sie und alle ihre Helfershelfer.«8 Demetrius betraute Bakchides mit dieser Aufgabe. Bakchides gehörte zum Kreis der Freunde des Königs und war Statthalter über das ganze Gebiet diesseits des Eufrats, einer der wichtigsten Männer des Reiches und dem König treu ergeben.9 Zusammen mit Alkimus, dem Verräter, den der König sofort zum Obersten Priester ernannt hatte, wurde er losgeschickt, um den Vergeltungsschlag gegen die Israeliten durchzuführen.10 Mit einem starken Heer kamen die beiden nach Judäa und ließen heuchlerisch Judas und seinen Brüdern ein Friedensangebot überbringen.11 Aber diese trauten der Sache nicht; denn sie sahen das große Heer, mit dem Bakchides und Alkimus gekommen waren.12 Eine Gruppe von Gesetzeslehrern ging zu Alkimus und Bakchides und suchte mit ihnen zu verhandeln.13 Die Hasidäer unter ihnen waren sogar als Erste in Israel bereit, einen Friedensvertrag abzuschließen. (1Mak 2,42)14 Sie sagten: »Ein Priester aus der Nachkommenschaft Aarons hat die syrischen Truppen hierherbegleitet; der wird uns sicher keinen Schaden zufügen.«15 Alkimus sprach auch recht freundlich mit ihnen, er schwor sogar: »Wir werden uns nicht an euch und euren Freunden rächen.«16 Sie glaubten ihm, er aber ließ sechzig von ihnen verhaften und sie alle an einem Tag hinrichten. So geschah, was in den Heiligen Schriften steht:17 »Sie haben deine Diener getötet und haben sie überall liegen gelassen. Im ganzen Umkreis von Jerusalem ist das Blut deines Volkes in Strömen geflossen und niemand war da, der die Toten begrub.« (Ps 79,2)18 Jetzt bekam das ganze Volk Angst vor Alkimus und Bakchides, denn sie mussten mit Schrecken feststellen: »Sie sind hinterhältig und scheuen vor keinem Unrecht zurück. Sie haben unter Eid Versprechungen gemacht und sich nicht daran gehalten.«19 Bakchides verlegte sein Hauptquartier von Jerusalem nach Bet-Sajit. Er ließ dort viele aus Israel, die zu ihm übergelaufen waren, aber auch eine Reihe anderer Männer aus dem Volk festnehmen und bei der großen Zisterne abschlachten.20 Dann übertrug er Alkimus die Regierungsgewalt in Judäa. Einen Teil der Truppen ließ er zu dessen Unterstützung im Land. Er selbst kehrte zum König nach Antiochia zurück.21 Nun begann für Alkimus der Kampf um seine Anerkennung als Oberster Priester.22 Alle die Männer, die schon früher für Schrecken und Verwirrung im Volk gesorgt hatten, sammelten sich um ihn, brachten das Land unter ihre Kontrolle und richteten viel Unheil an.23 Judas sah all das Unglück, das Alkimus und seine Anhänger unter den Israeliten verursachten; sie trieben es schlimmer als die Fremden.24 Deshalb machte er sich auf, durchzog ganz Judäa und nahm Rache an den Überläufern. So machte er es ihnen unmöglich, sich frei im Land zu bewegen.25 Als Alkimus sah, dass Judas und seine Leute an Macht gewannen und er ihnen nicht mehr gewachsen war, wandte er sich an den König und erhob gegen sie die schlimmsten Anklagen.26 Darauf wurde Nikanor, einer der bewährtesten Truppenführer des Königs, nach Judäa geschickt, um das Volk zu vernichten. Er war voller Feindschaft und Hass gegen Israel. (1Mak 3,38; 2Mak 14,11; 2Mak 15,1)27 Mit einem großen Heer kam er nach Jerusalem und versuchte Judas und seine Brüder durch ein Friedensangebot zu täuschen. Er ließ ihnen sagen:28 »Ich suche keinen Krieg mit euch; deshalb will ich in Begleitung ganz weniger Leute zu euch kommen und friedlich mit euch verhandeln.«29 Er kam auch zu Judas und sie begrüßten sich freundschaftlich. Nikanor hatte jedoch seine Begleiter angewiesen, Judas gefangen zu nehmen und zu entführen.30 Judas merkte, dass er einen Anschlag gegen ihn plante, und zog sich zurück. Er ließ sich auf keine weitere Begegnung ein.31 Als Nikanor sah, dass sein Plan entdeckt worden war, ließ er seine Truppen gegen Judas aufmarschieren. Bei Kafar-Salama kam es zum Kampf.32 Fast 500 Soldaten Nikanors fanden den Tod, der Rest floh in die Davidsstadt, die Festung von Jerusalem.33 Nach diesem doppelten Misserfolg erschien Nikanor auf dem Berg Zion. Eine Anzahl von Priestern und Ratsältesten gingen ihm entgegen; sie begrüßten ihn freundlich und zeigten ihm das Brandopfer, das für das Wohl des Königs dargebracht wurde. (Esr 6,10)34 Aber Nikanor hatte nur ein Hohngelächter für sie. Er spuckte sie an, sodass sie unrein wurden, redete voller Anmaßung35 und schwor in seinem Zorn: »Wenn Judas und seine Leute mir nicht unverzüglich ausgeliefert werden, dann lege ich, wenn ich als Sieger hierher zurückkehre, diesen Tempel in Schutt und Asche!« Dann ging er wutschnaubend davon.36 Die Priester kehrten in den Tempelbezirk zurück. Sie stellten sich vor den Brandopferaltar, mit dem Gesicht zum Tempelhaus, und beteten unter Tränen: (Joe 2,17)37 »Gott, du hast dieses Haus ausgewählt, um uns hier nahe zu sein. Es sollte das Haus sein, in dem dein Volk zu dir betet und dir seine Bitten vorträgt. (5Mo 12,5; 1Kön 8,29)38 Bestrafe diesen Unmenschen und alle seine Leute! Vergiss nicht, wie sie dich gelästert haben. Lass sie alle durch das Schwert umkommen! Keiner soll am Leben bleiben!«39 Nikanor zog aus Jerusalem ab und schlug bei Bet-Horon sein Lager auf. Dort stieß eine neue syrische Abteilung zu ihm.40 Judas lag mit 3000 Mann bei Hadascha. Er betete:41 »Herr, als damals die Leute des Königs von Assyrien dich verhöhnten, kam dein Engel und erschlug in ihrem Lager 185000 Mann. (2Kön 18,17; 2Kön 19,35)42 So vernichte auch heute das Heer dort vor uns. Die Überlebenden sollen erkennen, dass du Nikanor bestraft hast, weil er gegen deinen Tempel geredet hat. Herr, vernichte den Schurken; gib ihm, was er verdient!«43 Am 13. Tag des Monats Adar[4] kam es zur Schlacht. Nikanors Truppen wurden vernichtend geschlagen. Er selbst war der Erste, der im Kampf fiel;44 darauf warfen seine Soldaten die Waffen weg und flohen.45 Judas und seine Männer verfolgten sie bis nach Geser; das liegt einen Tagesmarsch weit von Hadascha entfernt. Während der Verfolgung bliesen sie die Trompeten.46 Daraufhin kamen die Männer aus allen Ortschaften Judäas, die am Fluchtweg lagen, und traten den Fliehenden entgegen. Diese fluteten zurück und liefen ihren Verfolgern ins Schwert. Nicht ein Einziger von dem ganzen Heer kam mit dem Leben davon.47 Die Männer von Israel nahmen Waffen und Gepäck des besiegten Feindes an sich. Nikanor schlugen sie den Kopf ab und auch die rechte Hand, die er so überheblich gegen den Tempel ausgestreckt hatte. Kopf und Hand wurden nach Jerusalem mitgenommen und dort für alle sichtbar aufgehängt.48 Im Volk herrschte unbeschreiblicher Jubel. Man beging den Tag – es war der 13. des Monats Adar[5] – als einen großen Freudentag49 und beschloss, ihn jedes Jahr als Festtag zu feiern.50 Nach diesem Sieg über Nikanor hatte Judäa für kurze Zeit Ruhe.