Das Vaterunser und der Aufruf zum beharrlichen Bitten
1Und es geschah: Jesus betete einmal an einem Ort; als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat! (Mt 6,9)2Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht:
Vater, geheiligt werde dein Name. / Dein Reich komme.3Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen!4Und erlass uns unsere Sünden; / denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. / Und führe uns nicht in Versuchung!5Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote;6denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen und ich habe ihm nichts anzubieten!,7wird dann der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben?8Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.9Darum sage ich euch: Bittet und es wird euch gegeben; sucht und ihr werdet finden; klopft an und es wird euch geöffnet. (Mt 7,7; Mk 11,24; Joh 14,13; Joh 15,7; Joh 16,24)10Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.11Oder welcher Vater unter euch, den der Sohn um einen Fisch bittet, gibt ihm statt eines Fisches eine Schlange12oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet?13Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.
Verteidigungsrede Jesu
14Jesus trieb einen Dämon aus, der stumm war. Es geschah aber: Als der Dämon ausgefahren war, da konnte der Mann reden. Alle Leute staunten. (Mt 12,22; Mk 3,22)15Einige von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Herrscher der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. (Mt 10,25)16Andere wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. (Mt 12,38; Mt 16,1; Mk 8,11; Lk 11,29; Joh 6,30; 1Kor 1,22)17Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich selbst gespalten ist, wird veröden und ein Haus ums andere stürzt ein.18Wenn also der Satan in sich selbst gespalten ist, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe.19Wenn ich aber die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Söhne sie aus? Deswegen werden sie eure Richter sein.20Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist das Reich Gottes schon zu euch gekommen. (2Mo 8,15; Ps 8,4; Lk 17,21)21Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; (Jes 49,24)22wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere seine ganze Rüstung, auf die er sich verlassen hat, und verteilt seine Beute.23Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.
Von der Rückkehr unreiner Geister
24Wenn ein unreiner Geist aus dem Menschen ausfährt, durchwandert er wasserlose Gegenden, um eine Ruhestätte zu suchen, findet aber keine. Dann sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe. (Mt 12,43)25Und er kommt und findet es sauber und geschmückt.26Dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. Und die letzten Dinge jenes Menschen werden schlimmer sein als die ersten.
Vom Verstehen des Wortes Gottes
27Es geschah aber: Als er das sagte, da erhob eine Frau aus der Menge ihre Stimme und rief ihm zu: Selig der Schoß, der dich getragen, und die Brust, die dich gestillt hat!28Er aber erwiderte: Ja, selig sind vielmehr, die das Wort Gottes hören und es befolgen. (Lk 8,21)29Als immer mehr Menschen zusammenkamen, begann er zu sprechen: Diese Generation ist eine böse Generation. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein Zeichen gegeben werden außer das Zeichen des Jona. (Mt 12,38; Mt 16,1; Mk 8,11; Lk 11,16; Joh 6,30)30Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein.31Die Königin des Südens wird beim Gericht mit den Männern dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Und siehe, hier ist mehr als Salomo. (1Kön 10,1)32Die Männer von Ninive werden beim Gericht mit dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie sind auf die Botschaft des Jona hin umgekehrt. Und siehe, hier ist mehr als Jona. (Jon 3,5)33Niemand zündet eine Leuchte an und stellt sie in einen versteckten Winkel oder unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter, damit alle, die eintreten, das Licht sehen. (Mt 5,15; Mk 4,21; Lk 8,16)34Die Leuchte des Leibes ist dein Auge. Wenn dein Auge gesund ist, dann ist dein ganzer Leib hell. Wenn es aber krank ist, dann ist auch dein Leib finster. (Mt 6,22)35Achte also darauf, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist!36Wenn nun dein ganzer Leib hell ist und nichts Finsteres in ihm ist, dann wird er ganz hell sein, wie wenn die Leuchte dich mit ihrem Strahl bescheint.
Die Weherufe gegen die Pharisäer und Gesetzeslehrer
37Nach dieser Rede lud ein Pharisäer Jesus ein, bei ihm zu essen. Jesus ging zu ihm und begab sich zu Tisch. (Mt 23,1)38Als der Pharisäer sah, dass er sich vor dem Essen nicht die Hände wusch, war er verwundert. (Mt 15,2; Mk 7,2; Kol 2,21)39Da sagte der Herr zu ihm: O ihr Pharisäer! Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raffsucht und Bosheit.40Ihr Unverständigen! Hat nicht der, der das Äußere schuf, auch das Innere geschaffen?41Gebt lieber als Almosen, was ihr habt; und siehe, alles ist für euch rein.42Doch weh euch Pharisäern! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Gewürzkraut und allem Gemüse und geht am Recht und an der Liebe Gottes vorbei. Man muss das eine tun, ohne das andere zu unterlassen.43Weh euch Pharisäern! Ihr liebt den Ehrenplatz in den Synagogen und wollt auf den Straßen und Plätzen gegrüßt werden. (Mk 12,38; Lk 20,46)44Weh euch: Ihr seid wie Gräber, die man nicht mehr sieht; die Leute gehen darüber, ohne es zu merken.45Darauf erwiderte ihm ein Gesetzeslehrer: Meister, mit diesen Worten beleidigst du auch uns.46Er antwortete: Weh auch euch Gesetzeslehrern! Ihr ladet den Menschen unerträgliche Lasten auf, selbst aber rührt ihr die Lasten mit keinem Finger an.47Weh euch! Ihr errichtet Denkmäler für die Propheten, die von euren Vätern umgebracht wurden.48Damit bestätigt und billigt ihr, was eure Väter getan haben. Sie haben die Propheten umgebracht, ihr errichtet ihnen Bauten.49Deshalb hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden und sie werden einige von ihnen töten und andere verfolgen,50damit das Blut aller Propheten, das seit der Erschaffung der Welt vergossen worden ist, von dieser Generation gefordert wird,51vom Blut Abels bis zum Blut des Zacharias, der zwischen Altar und Tempelhaus umgebracht wurde. Ja, das sage ich euch: An dieser Generation wird es gerächt werden. (1Mo 4,8; 2Chr 24,20)52Weh euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen und die, die hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert.53Als Jesus von dort weggegangen war, begannen die Schriftgelehrten und die Pharisäer, ihn mit vielerlei Fragen hartnäckig zu bedrängen;54sie lauerten ihm auf, um ihn in seinen eigenen Worten zu fangen.
1Und es geschah, als er an einem Ort war und betete, da sprach, als er aufhörte, einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte! (Lk 5,16)2Er sprach aber zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, geheiligt werde dein Name; dein Reich[1] komme; (Jes 52,7; Hes 36,23; Lk 17,20)3unser nötiges Brot gib uns täglich; (Spr 30,8)4und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns schuldig ist; und führe uns nicht in Versuchung. (Mk 11,25; Joh 17,15)5Und er sprach zu ihnen: Wer von euch wird einen Freund haben und wird um Mitternacht zu ihm gehen und zu ihm sagen: Freund, leihe mir drei Brote,6da mein Freund von der Reise bei mir angekommen ist und ich nichts habe, was ich ihm vorsetzen soll!7Und jener würde von innen antworten und sagen: Mach mir keine Mühe! Die Tür ist schon geschlossen, und meine Kinder sind bei mir im Bett; ich kann nicht aufstehen und dir geben?8Ich sage euch, wenn er auch nicht aufstehen und ihm geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er wenigstens um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, so viel er braucht. (Lk 18,5)9Und ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden! (Ps 37,4; Jer 29,13)10Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird geöffnet werden. (2Chr 33,13; Esr 8,23)11Wen von euch, der Vater ist, wird der Sohn um einen Fisch bitten – und wird er ihm statt des Fisches ⟨etwa⟩ eine Schlange geben?12Oder auch, wenn er um ein Ei bäte – er wird ihm doch nicht einen Skorpion geben?13Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel ⟨gibt⟩, ⟨den⟩ Heiligen Geist geben[2] denen, die ihn bitten! (Mt 12,22; Mk 3,22)
Dämonenaustreibung
14Und er trieb einen Dämon aus, der stumm war. Es geschah aber, als der Dämon ausgefahren war, redete der Stumme; und die Volksmengen wunderten sich. (Mk 9,17)15Einige aber von ihnen sagten: Durch Beelzebul[3], den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. (Lk 7,33)16Andere aber versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen aus dem Himmel. (Mt 12,38; Lk 11,29)17Da er aber ihre Gedanken wusste, sprach er zu ihnen: Jedes Reich[4], das mit sich selbst entzweit ist, wird verwüstet, und Haus gegen Haus ⟨entzweit⟩, stürzt ein. (Jes 19,2; Lk 5,22; Gal 5,15)18Wenn aber auch der Satan mit sich selbst entzweit ist, wie wird sein Reich[5] bestehen? Denn ihr sagt, dass ich durch Beelzebul die Dämonen austreibe.19Wenn aber ich durch Beelzebul die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.20Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich[6] Gottes zu euch gekommen. (2Mo 8,15; Lk 17,21)21Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so ist seine Habe in Frieden;22wenn aber ein Stärkerer als er über ihn kommt und ihn besiegt, so nimmt er seine ganze Waffenrüstung weg, auf die er vertraute, und seine Beute verteilt er. (Kol 2,15; 1Joh 4,4)23Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. (Mt 12,43; Lk 9,50)
Von der Rückkehr unreiner Geister
24Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Orte und sucht Ruhe; und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich ausgegangen bin.25Und wenn er kommt, findet er es gekehrt und geschmückt.26Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit, böser als er selbst, und sie gehen hinein und wohnen dort; und das Ende jenes Menschen wird schlimmer als der Anfang. (Joh 5,14)
Wahre Glückseligkeit
27Es geschah aber, als er dies sagte, da erhob eine Frau aus der Volksmenge ihre Stimme und sprach zu ihm: Glückselig der Leib, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen hast! (Lk 1,48)28Er aber sprach: Gewiss, doch glückselig, die das Wort Gottes hören und befolgen[7]! (Ps 119,1; Mt 12,38; Lk 8,15; Joh 13,17; Offb 1,3)
Das Zeichen Jonas
29Als aber die Volksmengen sich herzudrängten, fing er an zu sagen: Dieses Geschlecht ist ein böses Geschlecht; es fordert ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden als nur das Zeichen Jonas. (Ps 95,10; Lk 11,16; Lk 23,8)30Denn wie Jona den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Sohn des Menschen diesem Geschlecht sein. (Mt 16,4)31Eine Königin des Südens wird auftreten im Gericht mit den Männern dieses Geschlechts und wird sie verdammen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören; und siehe, hier ist mehr als Salomo. (2Chr 9,1)32Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen; denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas hin; und siehe, hier ist mehr als Jona. (Jon 3,5)
Gleichnis vom Auge
33Niemand aber, der eine Leuchte angezündet hat, stellt sie ins Versteck, auch nicht unter den Scheffel[8], sondern auf das Lampengestell, damit die Hereinkommenden den Schein sehen. (Lk 8,16)34Die Leuchte des Leibes ist dein Auge; wenn dein Auge lauter ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster.35Sieh nun zu, dass das Licht, welches in dir ist, nicht Finsternis ist.36Wenn nun dein ganzer Leib licht ist und keinen finsteren Teil hat, so wird er ganz licht sein, wie wenn die Leuchte mit ihrem Strahl dich beleuchtet.
Weherufe gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten
37Als er aber redete, bat ihn ein Pharisäer, dass er bei ihm zu Mittag essen möchte; er ging aber hinein und legte sich zu Tisch. (Lk 7,36)38Als aber der Pharisäer es sah, wunderte er sich, dass er sich nicht erst vor dem Essen gewaschen hatte. (Mt 15,2)39Der Herr aber sprach zu ihm: Nun, ihr Pharisäer, ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schale[9], euer Inneres aber ist voller Raub und Bosheit. (Mk 7,4)40Toren! Hat nicht der, welcher das Äußere gemacht hat, auch das Innere gemacht?41Gebt jedoch als Almosen, was darin ist, und siehe, alles ist euch rein. (Lk 12,33; Lk 18,22; Tit 1,15)42Aber wehe euch Pharisäern! Denn ihr verzehntet die Minze und die Raute[10] und alles Kraut und übergeht das Gericht[11] und die Liebe Gottes; diese Dinge hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen. (Lk 18,12)43Wehe euch Pharisäern! Denn ihr liebt den ersten Sitz in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten. (Lk 14,7; Lk 20,46)44Wehe euch! Denn ihr seid wie die Grüfte, die verborgen sind, und die Menschen, die darüber hingehen, wissen es nicht.45Aber einer der Gesetzesgelehrten antwortete und spricht zu ihm: Lehrer, indem du dies sagst, schmähst du auch uns.46Er aber sprach: Auch euch Gesetzesgelehrten: Wehe! Denn ihr belastet die Menschen mit schwer zu tragenden Lasten, und selbst rührt ihr die Lasten nicht mit einem eurer Finger an. (Apg 15,10)47Wehe euch! Denn ihr baut die Grabmäler der Propheten, eure Väter aber haben sie getötet. (Apg 7,52)48So seid ihr Zeugen und stimmt den Werken eurer Väter bei; denn sie haben sie getötet, ihr aber baut[12] ihre Grabmäler[13].49Darum hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden, und einige von ihnen werden sie töten und verfolgen, (Apg 12,2)50damit das Blut aller Propheten, das von Grundlegung der Welt an vergossen worden ist, von diesem Geschlecht gefordert werde:51von dem Blut Abels an bis zu dem Blut des Secharja, der zwischen dem Altar und dem Haus umkam; ja, sage ich euch, es wird von diesem Geschlecht gefordert werden. (1Mo 4,10; 2Chr 24,21)52Wehe euch Gesetzesgelehrten! Denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen; ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die hineingehen wollten, habt ihr gehindert. (Mt 23,13)53Als er von dort hinausgegangen war[14], fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an, hart auf ihn einzudringen und ihn über vieles auszufragen;54und sie lauerten auf ihn, etwas aus seinem Mund zu erjagen. (Mt 22,15; Lk 6,7; Lk 10,25)
1Jesus hatte unterwegs Halt gemacht und gebetet. Darauf[1] bat ihn einer seiner Jünger: »Herr, lehre uns beten; auch Johannes hat seine Jünger beten gelehrt.« (Mt 6,9)2Jesus sagte zu ihnen: »Wenn ihr betet, dann sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme.3Gib uns jeden Tag, was wir zum Leben brauchen[2].4Und vergib uns unsere Sünden; auch[3] wir vergeben jedem, der an uns schuldig geworden ist. Und lass uns nicht in Versuchung geraten.«
Wer bittet, empfängt
5Weiter sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Angenommen, einer von euch hat einen Freund. Mitten in der Nacht sucht er ihn auf und sagt zu ihm: ›Bitte[4] leih mir doch drei Brote! (Mt 7,7)6Ein Freund von mir hat auf der Reise bei mir Halt gemacht, und ich habe nichts, was ich ihm anbieten könnte.‹7Und angenommen, der, den er um Brot bittet, ruft dann von drinnen: ›Lass mich in Ruhe! Die Tür ist schon abgeschlossen, und meine Kinder und ich sind längst im Bett[5]. Ich kann jetzt nicht aufstehen und dir etwas geben.‹8Ich sage euch: Er wird es schließlich doch tun – wenn nicht deshalb, weil der andere mit ihm befreundet ist, dann doch bestimmt, weil er ihm keine Ruhe lässt[6]. Er wird aufstehen und ihm alles geben, was er braucht.9Darum sage ich euch: Bittet, und es wird euch gegeben; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet.10Denn jeder, der bittet, empfängt, und wer sucht, findet, und wer anklopft, dem wird geöffnet.11Ist unter euch ein Vater, der seinem Kind[7] eine Schlange geben würde[8], wenn es ihn um einen Fisch bittet? (Mt 7,9)12Oder einen Skorpion, wenn es ihn um ein Ei bittet?13Wenn also ihr, die ihr doch böse seid, das nötige Verständnis habt, um euren Kindern gute Dinge zu geben, wie viel mehr wird dann der Vater im Himmel[9] denen den Heiligen Geist geben, die ihn darum bitten.«
Jesus und Beelzebul
14Einmal trieb Jesus einen stummen[10] Dämon ´aus einem Besessenen` aus. Sowie der Dämon ausgefahren war, konnte der Mann, der bis dahin stumm gewesen war, reden. Die Menge staunte; (Mt 9,32; Mt 12,22; Mk 3,22)15doch einige waren darunter, die sagten: »Er treibt die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul[11] aus, dem Obersten der Dämonen.«16Andere wollten Jesus auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel.17Jesus, der ihre Überlegungen kannte, sagte zu ihnen: »Jedes Reich, das mit sich selbst im Streit liegt, geht zugrunde; in einem solchen Reich fällt eine Familie über die andere her[12].18Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann bestehen? Und[13] ihr behauptet, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe!19Wenn ich die Dämonen tatsächlich mit Hilfe von Beelzebul austreibe, mit wessen Hilfe treiben dann eure eigenen Leute[14] sie aus? Sie selbst sind es daher, die über euch das Urteil sprechen werden.20Wenn ich die Dämonen nun aber durch Gottes Finger austreibe, dann ist doch das Reich Gottes zu euch gekommen.21Solange ein starker Mann in voller Bewaffnung sein Haus[15] bewacht, ist sein Besitz in Sicherheit.22Doch wenn ein Stärkerer ihn angreift und ihn besiegt, nimmt er ihm alle seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute.23Wer nicht auf meiner Seite steht[16], ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.«
Über die Rückkehr böser Geister
24»Wenn ein böser[17] Geist einen Menschen verlassen hat, zieht er durch öde Gegenden[18] und sucht einen Ruheplatz, findet aber keinen. Dann[19] sagt er sich: ›Ich will wieder in mein Haus gehen, das ich verlassen habe.‹ (Mt 12,43)25Er kehrt zurück und findet das Haus sauber und aufgeräumt.26Daraufhin[20] geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie ziehen in das Haus ein und wohnen dort. Damit steht es am Ende schlimmer um diesen Menschen als am Anfang.«
Wer wirklich glücklich zu preisen ist
27Während Jesus über diese Dinge sprach, unterbrach ihn plötzlich eine Frau aus der Menge[21] und rief ihm zu: »Glücklich zu preisen ist die Frau, die dich zur Welt bringen und die dich stillen durfte[22]!« –28»Ja«, erwiderte Jesus, »glücklich zu preisen sind die, die Gottes Wort hören und es befolgen.«
Das Zeichen des Propheten Jona
29Die Menge, die sich um Jesus drängte, wurde immer größer. Da sagte er: »Diese Generation ist böse! Sie verlangt ein Zeichen. Aber es wird ihr kein Zeichen gegeben werden, nur das des ´Propheten` Jona. (Mt 12,38)30Denn wie Jona für die Leute von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für die heutige Generation sein.31Im Gericht wird die Königin aus dem Süden gegen die Menschen der heutigen Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören – und hier ist einer, der mehr ist als[23] Salomo!32Im Gericht werden auch die Leute[24] von Ninive gegen die heutige Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie sind auf Jonas Predigt hin umgekehrt – und hier ist einer, der mehr ist als Jona!«
Licht und Finsternis. Das Gleichnis vom Auge
33»Niemand zündet eine Lampe an und versteckt sie dann in einem Winkel oder stellt sie unter ein Gefäß[25]. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, damit jeder, der hereinkommt, Licht hat und sehen kann[26]. (Mt 5,15; Mt 6,22; Mk 4,21)34Das Auge gibt deinem Körper Licht. Ist dein Auge gut[27], dann ist dein ganzer Körper[28] im Licht. Ist es jedoch schlecht, dann ist dein Körper im Finstern.35Achte deshalb darauf, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist.36Wenn nun dein ganzer Körper im Licht steht und nichts mehr an ihm finster ist, dann ist es, wie wenn dich eine Lampe mit ihrem hellen Schein anstrahlt; alles steht im Licht.«
Jesus geht mit den Pharisäern und den Gesetzeslehrern ins Gericht
37Kaum hatte Jesus aufgehört zu reden[29], lud ihn ein Pharisäer zum Essen ein. Jesus ging zu ihm ins Haus und nahm am Tisch Platz, (Mt 23,13; Mk 7,1)38ohne zuerst die vorgeschriebene Waschung zu verrichten. Als der Pharisäer das sah, war er entrüstet.39Da sagte der Herr zu ihm: »So seid ihr Pharisäer! Ihr reinigt das Äußere eurer Becher und Schüsseln[30], aber euer Inneres ist voll Raubgier und Bosheit.40Ihr Toren! Hat der, der das Äußere schuf, nicht auch das Innere geschaffen?41Gebt doch, was in euren Bechern und Schüsseln ist[31], den Armen, und ihr werdet sehen: Alles ist dann für euch rein!42Aber wehe euch Pharisäern! Ihr gebt den zehnten Teil von ´Kräutern wie` Minze und Raute und von sämtlichen Gemüsesorten und lasst dabei ´die Forderungen` der Gerechtigkeit und der Liebe Gottes außer Acht. Diese solltet ihr erfüllen und das andere nicht unterlassen.43Wehe euch Pharisäern! In den Synagogen nehmt ihr die vordersten Sitze für euch in Anspruch, und ihr liebt es, wenn man euch auf der Straße[32] ehrfurchtsvoll grüßt.44Wehe euch! Ihr seid wie Gräber, die unkenntlich geworden sind; die Leute gehen darüber ´und verunreinigen sich`, ohne es zu merken.«45Einer der Gesetzeslehrer unterbrach[33] Jesus und rief: »Meister, mit dem, was du sagst, greifst du auch uns an!«46Darauf sagte Jesus: »Ja, wehe auch euch Gesetzeslehrern! Ihr bürdet den Menschen Lasten auf, die man kaum tragen kann, aber ihr selbst rührt diese Lasten mit keinem Finger an.47Wehe euch! Ihr errichtet Grabmäler für die Propheten, die doch von euren Vorfahren umgebracht wurden.48Damit gebt ihr nicht nur zu[34], dass eure Vorfahren das getan haben; ihr heißt es sogar gut. Sie haben die Propheten umgebracht, und ihr errichtet die Grabmäler.49Das ist auch der Grund, weshalb die Weisheit Gottes gesagt hat: ›Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen schicken; einige von ihnen werden sie umbringen, und andere werden sie verfolgen.‹[35]50Darum wird diese Generation[36] zur Rechenschaft gezogen werden für den Tod aller Propheten, die seit der Erschaffung der Welt umgebracht wurden,51angefangen bei Abel bis hin zu Sacharja[37], der zwischen dem Altar und dem Haus ´Gottes` umkam. Ja, ich sage euch: Diese Generation wird dafür zur Rechenschaft gezogen werden. (1Mo 4,1; Hebr 11,4; Hebr 12,24; 1Joh 3,12)52Wehe euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Selbst seid ihr nicht eingetreten, und die, die eintreten wollten, habt ihr daran gehindert.«53Als Jesus jenes Haus wieder verließ, begannen die Schriftgelehrten und die Pharisäer, mit immer neuen Fragen auf ihn einzudringen; sie ließen nichts unversucht, um ihn in die Enge zu treiben,54und lauerten darauf, ihn bei einer ´verfänglichen` Äußerung zu ertappen.
1Einmal hatte Jesus Halt gemacht, um zu beten. Als er aufgehört hatte zu beten, kam einer seiner Jünger zu ihm und bat: »Herr, lehre uns beten, so wie Johannes es seine Jünger gelehrt hat.« (Lk 3,21)2Jesus antwortete: »Wenn ihr betet, dann sprecht: ›Vater, dein Name werde geehrt. Dein Reich komme bald. (Mt 6,9)3Gib uns jeden Tag die Nahrung, die wir brauchen.4Und vergib uns unsere Schuld – so wie auch wir denen vergeben, die an uns schuldig geworden sind. Und lass nicht zu, dass wir der Versuchung nachgeben.[1]‹« (Mt 18,35; Mk 11,25)5Er sagte ihnen noch mehr über das Beten und erzählte ihnen folgendes Beispiel: »Angenommen, ihr geht um Mitternacht zum Haus eines Freundes, um ihn um drei Brote zu bitten. Ihr erklärt ihm:6›Ein Freund von mir ist unerwartet zu Besuch gekommen, und ich habe nichts zu essen im Haus.‹7Doch er ruft euch aus dem Schlafzimmer zu: ›Lass mich in Ruhe. Die Tür ist schon für die Nacht verriegelt, und wir liegen alle im Bett. Um diese Zeit kann ich dir nicht mehr helfen.‹ (Mt 26,10; Lk 18,5; Gal 6,17)8Ich sage euch eins: Wenn er euch auch nicht aus Freundschaft helfen will, wird er doch am Ende aufstehen und euch geben, was ihr braucht, um seinem guten Ruf nicht zu schaden[2] – wenn ihr nur beharrlich genug klopft. (Lk 18,1)9Deshalb sage ich euch: Bittet, und ihr werdet erhalten. Sucht, und ihr werdet finden. Klopft an, und die Tür wird euch geöffnet werden.10Denn wer bittet, wird erhalten. Wer sucht, wird finden. Und die Tür wird jedem geöffnet, der anklopft.11Gibt es einen Vater, der seinem Kind eine Schlange hinhält, wenn es um einen Fisch bittet?12Oder wenn es um ein Ei bittet, reicht er ihm dann einen Skorpion? Natürlich nicht!13Wenn aber selbst ihr sündigen Menschen wisst, wie ihr euren Kindern Gutes tun könnt, wie viel eher wird euer Vater im Himmel denen, die ihn bitten, den Heiligen Geist schenken.« (Jak 1,17)
Jesus und der Oberste der Dämonen
14Eines Tages trieb Jesus einen Dämon aus einem Mann aus, der stumm war, und der Mann konnte daraufhin wieder sprechen. Die Menschen staunten,15doch ein paar von ihnen sagten: »Kein Wunder, dass er Dämonen austreiben kann. Er hat seine Macht vom Satan[3], dem Obersten der Dämonen!« (Mt 9,34)16Andere wollten Jesus auf die Probe stellen, indem sie ein Zeichen vom Himmel verlangten, um zu sehen, ob er wirklich von Gott kam. (Mt 12,38; Mt 16,1)17Er wusste jedoch genau, was sie dachten, und sagte deshalb: »Ein Königreich, das gegen sich selbst kämpft, ist dem Untergang geweiht. Auch ein Haus, in dem Streit herrscht, hat keinen Bestand. (Mt 9,4)18Ihr behauptet, ich hätte meine Macht vom Obersten der Dämonen. Doch wenn der Satan gegen sich selbst kämpft, indem er mir die Vollmacht verleiht, seine Dämonen auszutreiben, wie kann seine Herrschaft dann von Dauer sein?19Und wenn ich meine Macht vom Herrscher der Dämonen habe, was ist dann mit euren eigenen Leuten? Auch sie treiben Dämonen aus – sie werden euch nach euren eigenen Worten richten.20Wenn ich aber Dämonen austreibe durch die Macht Gottes, dann ist das Reich Gottes zu euch gekommen. (2Mo 8,15)21Denn solange ein starker Mann bewaffnet seinen Palast bewacht, ist sein Besitz sicher –22bis ein Stärkerer angreift und ihn besiegt. Und der Stärkere nimmt ihm seine Waffen, auf die er vertraute, und verteilt seinen Besitz. (Jes 49,24; Jes 53,12)23Wer nicht für mich ist, ist gegen mich, und wer nicht Hand in Hand mit mir arbeitet, arbeitet gegen mich[4].24Wenn ein böser Geist einen Menschen verlässt, geht er in die Wüste und sucht Ruhe. Wenn er sie jedoch nicht findet, sagt er sich: ›Ich will zu dem Menschen zurückkehren, aus dem ich ausgefahren bin.‹[5] (Mt 12,43)25Und so kommt der Geist zurück und stellt fest, dass seine frühere Wohnung sorgfältig gefegt und gesäubert wurde.26Dann holt er sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie alle ziehen dort ein. Dann ergeht es diesem Menschen noch schlimmer als zuvor.«27Während er noch sprach, rief eine Frau in der Menge: »Glücklich ist deine Mutter, die dich zur Welt brachte und an ihren Brüsten nährte!« (Lk 1,28)28Er aber erwiderte: »Ja, aber glücklich sind alle, die das Wort Gottes hören und danach leben.« (Lk 6,47; Lk 8,21)
Das Zeichen Jonas
29Die Menge drängte sich um Jesus, und er sagte: »Es sind böse Zeiten, und diese verdorbene Generation verlangt ständig Wunder von mir. Doch das einzige Zeichen, das ihnen gegeben wird, ist das Zeichen des Propheten Jona. (Mt 12,38; 1Kor 1,22)30Was mit ihm geschah, war für die Einwohner Ninives ein Zeichen. Was mit dem Menschensohn geschehen wird, wird das Zeichen für diese Generation sein. (Jon 2,1)31Die Königin von Saba[6] wird sich am Tag des Gerichts gegen euch erheben und euch verurteilen, denn sie kam aus einem fremden Land, um die Weisheiten König Salomos zu hören. Und nun ist einer bei euch, der weit größer ist als Salomo – doch ihr weigert euch, auf ihn zu hören.[7] (1Kön 10,1; 2Chr 9,1)32Und auch die Einwohner Ninives werden sich am Tag des Gerichts gegen euch erheben und euch verurteilen, denn sie haben auf Jonas Predigt hin Reue gezeigt.[8] Und nun ist einer bei euch, der weit größer ist als Jona – doch ihr weigert euch zu bereuen. (Jon 3,5)
Das Licht annehmen
33Niemand zündet eine Lampe an und versteckt sie dann in einem verborgenen Winkel oder stellt sie unter ein umgestülptes Gefäß. Sie wird vielmehr auf einen Ständer gestellt, damit sie allen Licht gibt, die das Zimmer betreten. (Mt 5,15; Lk 8,16)34Dein Auge ist das Fenster deines Körpers. Ein klares Auge lässt das Licht bis in deine Seele dringen, doch ein schlechtes Auge sperrt das Licht aus und stürzt dich in Dunkelheit. (Mt 6,22)35Achte darauf, dass das Licht, das du hast, nicht Dunkelheit ist.36Wenn du vom Licht erfüllt bist und keine Bereiche mehr dunkel in dir sind, dann wird dein ganzes Leben leuchten, als würde ein strahlendes Licht auf dich scheinen.«
Jesus kritisiert die jüdischen Religionsführer
37Während Jesus noch sprach, lud einer der Pharisäer ihn zu sich zum Essen ein. Er ging mit ihm und ließ sich zum Essen nieder.38Sein Gastgeber wunderte sich, dass er die übliche Waschung vor der Mahlzeit ausgelassen hatte. (Mk 7,3)39Daraufhin sagte Jesus zu ihm: »Ihr Pharisäer achtet peinlich genau darauf, Becher und Teller äußerlich zu säubern, doch innerlich seid ihr alles andere als rein, sondern voller Habgier und Bosheit! (Mt 23,25; Mk 7,20)40Wie dumm von euch! Hat Gott nicht das Äußere und das Innere geschaffen?41Deshalb gebt den Bedürftigen, was ihr in eurer Habgier zusammenrafft, und ihr werdet in allem rein sein. (Lk 12,33)42Doch es wird euch Pharisäern schlimm ergehen! Denn ihr gebt zwar den vorgeschriebenen zehnten Teil noch vom kleinsten Anteil eurer Einkünfte[9], doch die Gerechtigkeit und die Liebe Gottes vergesst ihr. Ihr sollt den zehnten Teil geben, das ist richtig, aber ihr dürft die wichtigeren Dinge dabei nicht außer Acht lassen. (3Mo 27,30; Mt 23,23)43Schlimm wird es euch Pharisäern ergehen! Denn ihr liebt die Ehrenplätze in den Synagogen und die Ehrerbietung der Menschen, wenn ihr über den Markt spaziert! (Mt 23,6; Mk 12,38)44Ja, es wird euch schlimm ergehen. Denn ihr seid wie verborgene Gräber auf einem Feld. Die Menschen gehen darüber und ahnen nicht, welche Verwesung unter ihren Füßen begraben liegt.« (Mt 23,27)45»Meister«, sagte ein Mann, der sich besonders gut im Gesetz Moses auskannte, »damit beleidigst du auch uns.«46»Ja«, sagte Jesus, »auch euch, die ihr das Gesetz so gut kennt, wird es schlimm ergehen! Denn ihr ladet den Menschen unerfüllbare religiöse Forderungen auf, tut aber nicht das Geringste, um ihnen diese Last zu erleichtern. (Mt 23,4)47Schlimm wird es euch ergehen! Ihr errichtet Grabmäler für die Propheten, die eure Vorfahren vor langer Zeit umgebracht haben. (Mt 23,29)48Ihr Mörder! Ihr bestätigt und erklärt für richtig, was eure Vorfahren getan haben, ja ihr hättet genauso gehandelt. (Apg 7,51; Apg 8,1)49Über euch hat Gott in seiner Weisheit gesagt[10]: ›Ich werde ihnen Propheten und Apostel schicken, und sie werden einige töten und die anderen verfolgen.‹ (Mt 23,34; 1Kor 1,24)50Ihr, die Angehörigen dieser Generation, werdet für die Ermordung aller Propheten Gottes seit der Erschaffung der Welt zur Rechenschaft gezogen werden –51angefangen von der Ermordung Abels bis zur Ermordung Secharjas, der zwischen dem Altar und dem Heiligtum getötet wurde. Ja, das alles wird euch zur Last gelegt werden. (1Mo 4,8; 2Chr 24,20)52Wie schlimm wird es euch, die ihr das Gesetz kennt, ergehen! Denn ihr versteckt den Schlüssel der Erkenntnis vor den Menschen. Ihr kommt selbst nicht ins Reich Gottes und hindert andere daran, hineinzukommen.« (Mt 23,13)53Danach verließ Jesus das Haus. Aber von da an setzten ihm die Pharisäer und Schriftgelehrten mit vielen Fragen zu54und versuchten, ihn zu einer Äußerung zu verleiten, die sie gegen ihn verwenden konnten. (Lk 20,20)