Psalm 22

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Für den Chormeister. Nach der Weise Hinde der Morgenröte. Ein Psalm Davids.2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bleibst fern meiner Rettung, den Worten meines Schreiens? (Mt 27,46)3 Mein Gott, ich rufe bei Tag, doch du gibst keine Antwort; und bei Nacht, doch ich finde keine Ruhe.4 Aber du bist heilig, du thronst über dem Lobpreis Israels. (Jes 6,3)5 Dir haben unsere Väter vertraut, sie haben vertraut und du hast sie gerettet. (Ps 25,2)6 Zu dir riefen sie und wurden befreit, dir vertrauten sie und wurden nicht zuschanden.7 Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet. (Hi 25,6; Jes 41,14; Jes 53,3)8 Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf: (Ps 109,25; Mt 27,39)9 Wälze die Last auf den HERRN! Er soll ihn befreien, er reiße ihn heraus, wenn er an ihm Gefallen hat! (Mt 27,43; Weis 2,18)10 Du bist es, der mich aus dem Schoß meiner Mutter zog, der mich anvertraut der Brust meiner Mutter. (Jes 44,2)11 Von Geburt an bin ich geworfen auf dich, vom Mutterleib an bist du mein Gott. (Ps 71,6)12 Sei mir nicht fern, denn die Not ist nahe und kein Helfer ist da! (Ps 22,20; Ps 35,22; Ps 38,22; Ps 40,14; Ps 71,12)13 Viele Stiere haben mich umgeben, Büffel von Baschan mich umringt.14 Aufgesperrt haben sie gegen mich ihren Rachen, wie ein reißender, brüllender Löwe. (Ps 17,12; 1Petr 5,8)15 Hingeschüttet bin ich wie Wasser, gelöst haben sich all meine Glieder, mein Herz ist geworden wie Wachs, in meinen Eingeweiden zerflossen.16 Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, / die Zunge klebt mir am Gaumen, du legst mich in den Staub des Todes. (Joh 19,28)17 Denn Hunde haben mich umlagert, / eine Rotte von Bösen hat mich umkreist. Sie haben mir Hände und Füße durchbohrt.[1]18 Ich kann all meine Knochen zählen; sie gaffen und starren mich an.19 Sie verteilen unter sich meine Kleider und werfen das Los um mein Gewand. (Mt 27,35; Joh 19,23)20 Du aber, HERR, halte dich nicht fern! Du, meine Stärke, eile mir zu Hilfe! (Ps 22,12)21 Entreiß mein Leben dem Schwert, aus der Gewalt der Hunde mein einziges Gut!22 Rette mich vor dem Rachen des Löwen und vor den Hörnern der Büffel! - / Du hast mir Antwort gegeben. (Ps 17,12; 2Tim 4,17)23 Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, inmitten der Versammlung dich loben. (Ps 9,15; Ps 22,26; Ps 26,12; Ps 35,18; Ps 40,10; Ps 107,32; Ps 109,30; Ps 111,1; Hebr 2,12)24 Die ihr den HERRN fürchtet, lobt ihn; / all ihr Nachkommen Jakobs, rühmt ihn; erschauert vor ihm, all ihr Nachkommen Israels!25 Denn er hat nicht verachtet, nicht verabscheut des Elenden Elend. Er hat sein Angesicht nicht verborgen vor ihm; er hat gehört, als er zu ihm schrie.26 Von dir kommt mein Lobpreis in großer Versammlung, ich erfülle mein Gelübde vor denen, die ihn fürchten. (Ps 66,13)27 Die Armen sollen essen und sich sättigen; / den HERRN sollen loben, die ihn suchen. Aufleben soll euer Herz für immer. (Ps 69,33)28 Alle Enden der Erde sollen daran denken/ und sich zum HERRN bekehren: Vor dir sollen sich niederwerfen alle Stämme der Nationen. (Jes 45,22; Tob 13,13)29 Denn dem HERRN gehört das Königtum; er herrscht über die Nationen. (Ps 24,7)30 Es aßen und warfen sich nieder alle Mächtigen der Erde. Alle, die in den Staub gesunken sind, sollen vor ihm sich beugen. Und wer sein Leben nicht bewahrt hat,31 Nachkommen werden ihm dienen. Vom Herrn wird man dem Geschlecht erzählen, das kommen wird. / (Ps 48,14; Ps 71,18; Ps 78,3; Ps 102,19; Ps 145,4)32 Seine Heilstat verkündet man einem Volk, das noch geboren wird: Ja, er hat es getan.

Psalm 22

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Dem Chorleiter. Nach »Hirschkuh der Morgenröte«. Ein Psalm. Von David.2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, ⟨bist⟩ fern von meiner Rettung, den Worten meines Schreiens? (Mt 27,46; Mk 15,34)3 Mein Gott, ich rufe bei Tage, und du antwortest nicht; und bei Nacht, und mir wird keine Ruhe. (Ps 88,2)4 Doch du bist heilig, der du wohnst ⟨unter⟩ den Lobgesängen Israels[1]. (2Chr 5,13)5 Auf dich vertrauten unsere Väter; sie vertrauten, und du rettetest sie.6 Zu dir schrien sie ⟨um Hilfe⟩ und wurden gerettet; sie vertrauten auf dich und wurden nicht zuschanden. (Ps 25,3)7 Ich aber bin ein Wurm und kein Mann, ein Spott der Leute und verachtet vom Volk. (Jes 53,3; Joh 19,3)8 Alle, die mich sehen, spotten über mich; sie verziehen die Lippen, schütteln den Kopf: (Hi 16,4; Ps 109,25; Mt 27,39)9 »Wälze ⟨es⟩ auf den HERRN![2]– Der rette ihn, befreie ihn, denn er hat ja Gefallen an ihm!« (Mt 27,43)10 Ja, du bist es, der mich aus dem Mutterleib gezogen hat, der mir Vertrauen einflößte an meiner Mutter Brüsten.11 Auf dich bin ich geworfen vom Mutterschoß her, von meiner Mutter Leib an bist du mein Gott. (Ps 71,6)12 Sei nicht fern von mir, denn Not ist nahe, denn kein Helfer ist da. (Ps 7,3; Ps 35,22; Ps 38,22; Ps 38,23; Ps 40,14; Ps 69,18; Ps 70,2)13 Viele Stiere haben mich umgeben, starke ⟨Stiere⟩ von Baschan mich umringt.14 Sie haben ihr Maul gegen mich aufgesperrt, ⟨wie⟩ ein Löwe, reißend und brüllend. (Hi 16,10; Ps 35,21; Kla 3,46; Joh 19,6)15 Wie Wasser bin ich hingeschüttet, und alle meine Gebeine haben sich zertrennt; wie Wachs ist mein Herz geworden, zerschmolzen in meinem Inneren. (2Sam 14,14)16 Meine Kraft[3] ist vertrocknet wie ⟨gebrannter⟩ Ton, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen; und in den Staub des Todes legst du mich. (Ps 38,11; Joh 19,28)17 Denn Hunde haben mich umgeben, eine Rotte von Übeltätern hat mich umzingelt. Sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben[4]. (Joh 19,18; Joh 20,25)18 Alle meine Gebeine kann ich zählen. Sie schauen und sehen auf mich ⟨herab⟩.19 Sie teilen meine Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Los. (Mt 27,35)20 Du aber, HERR, sei nicht fern! Meine Stärke, eile mir zu Hilfe! (Ps 7,3; Ps 38,23; Ps 40,14; Ps 69,18; Ps 70,2)21 Entreiß dem Schwert mein Leben[5], mein einziges, der Gewalt[6] des Hundes! (Ps 35,17)22 Rette mich aus dem Rachen des Löwen und von den Hörnern der Büffel! Du hast mich erhört[7]. (2Tim 4,17)23 Verkündigen will ich deinen Namen meinen Brüdern; inmitten der Versammlung will ich dich loben. (Ps 26,12; Ps 35,18; Ps 109,30; Ps 111,1; Joh 20,17; Hebr 2,12)24 Ihr, die ihr den HERRN fürchtet, lobt ihn; alle Nachkommen Jakobs, verherrlicht ihn, und scheut euch vor ihm, alle Nachkommen Israels!25 Denn er hat nicht verachtet noch verabscheut das Elend des Elenden, noch sein Angesicht vor ihm verborgen; und als er zu ihm schrie, hörte er. (Hebr 5,7)26 Von dir ⟨kommt⟩ mein Lobgesang in großer Versammlung; erfüllen will ich meine Gelübde vor denen, die ihn fürchten. (Ps 40,10; Ps 50,14; Ps 116,14; Jon 2,10)27 Die Sanftmütigen werden essen und satt werden; es werden den HERRN loben, die ihn suchen; leben wird euer Herz für immer. (Ps 69,33)28 Es werden daran denken und zum HERRN umkehren alle Enden der Erde, und vor dir werden niederfallen alle Geschlechter der Nationen. (Ps 86,9; Jes 2,2; Apg 15,17; Offb 15,4)29 Denn dem HERRN ⟨gehört⟩ das Königtum, er herrscht über die Nationen.30 [8] Es aßen und warfen sich ⟨vor ihm⟩ nieder alle Fetten der Erde[9]; vor ihm werden niederknien alle, die in den Staub hinabfuhren, und der, der seine Seele nicht am Leben erhielt. (Phil 2,10)31 Nachkommen werden ihm dienen; man wird vom Herrn erzählen einer Generation, (Jes 53,10)32 die kommen wird. Sie werden verkünden seine Gerechtigkeit einem Volk, das noch geboren wird, denn er hat es getan. (Ps 102,19)

Psalm 22

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ein Lied Davids, nach der Melodie »Eine Hirschkuh am Morgen«.2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Warum hilfst du nicht, wenn ich schreie, warum bist du so fern? (Ps 42,10; Mk 15,34)3 Mein Gott, Tag und Nacht rufe ich um Hilfe, doch du antwortest nicht und schenkst mir keine Ruhe.4 Du bist doch der heilige Gott, dem Israel Danklieder singt!5 Auf dich verließen sich unsere Väter, sie vertrauten dir und du hast sie gerettet. (2Mo 3,7; 2Mo 14,13; Ri 2,18)6 Sie schrien zu dir und wurden befreit; sie hofften auf dich und wurden nicht enttäuscht.7 Doch ich bin kaum noch ein Mensch, ich bin ein Wurm, von allen verhöhnt und verachtet. (Jes 41,14; Jes 52,14; Jes 53,3)8 Wer mich sieht, macht sich über mich lustig, verzieht den Mund und schüttelt den Kopf: (Mt 27,43; Mk 15,29; Weis 2,18)9 »Übergib deine Sache dem HERRN, der kann dir ja helfen! Er lässt dich bestimmt nicht im Stich! Du bist doch sein Liebling!«10 Ja, du hast mich aus dem Mutterschoß gezogen, an der Mutterbrust hast du mich Vertrauen gelehrt. (Ps 71,6)11 Seit dem ersten Atemzug stehe ich unter deinem Schutz; von Geburt an bist du mein Gott.12 Bleib jetzt nicht fern, denn ich bin in Not! Niemand sonst kann mir helfen!13 Viele Feinde umzingeln mich, kreisen mich ein wie wilde Stiere.14 Sie reißen ihre Mäuler auf, brüllen mich an wie hungrige Löwen.15 Ich zerfließe wie ausgeschüttetes Wasser, meine Knochen fallen auseinander. Mein Herz zerschmilzt in mir wie Wachs.16 Meine Kehle[1] ist ausgedörrt, die Zunge klebt mir am Gaumen, ich sehe mich schon im Grab liegen – und du lässt das alles zu! (Joh 19,28)17 Eine Verbrecherbande hat mich umstellt; Hunde sind sie, die mir keinen Ausweg lassen. Sie zerfetzen mir Hände und Füße.[2]18 Alle meine Rippen kann ich zählen; und sie stehen dabei und gaffen mich an.19 Schon losen sie um meine Kleider und verteilen sie unter sich. (Mk 15,24; Joh 19,23)20 Bleib nicht fern von mir, HERR! Du bist mein Retter, komm und hilf mir!21 Rette mich vor dem Schwert meiner Feinde, rette mein Leben vor der Hundemeute!22 Reiß mich aus dem Rachen des Löwen, rette mich vor den Hörnern der wilden Stiere! HERR, du hast mich erhört!23 Ich will meinen Brüdern von dir erzählen, in der Gemeinde will ich dich preisen: (Ps 40,10; Ps 66,16; Ps 107,31; Hebr 2,12; Tob 12,6)24 »Die ihr zum HERRN gehört: Preist ihn! Alle Nachkommen Jakobs: Ehrt ihn! Ganz Israel soll ihn anbeten!25 Kein Elender ist dem HERRN zu gering; mein Geschrei war ihm nicht lästig. Er wandte sich nicht von mir ab, sondern hörte auf meinen Hilferuf.«26 Darum danke ich dir, HERR, vor der ganzen Gemeinde. Vor den Augen aller, die dich ehren, bringe ich dir die Opfer, die ich dir versprochen habe. (Ps 66,13)27 Die Armen sollen sich satt essen; die nach dir, HERR, fragen, sollen Loblieder singen; immer möge es ihnen gut gehen! (5Mo 14,29)28 Alle Völker sollen zur Einsicht kommen; von allen Enden der Erde sollen sie zum HERRN umkehren und sich vor ihm niederwerfen. (Ps 96,7)29 Denn der HERR ist König, er herrscht über alle Völker.30 Vor ihm müssen die Mächtigen sich beugen,[3] alle Sterblichen sollen ihn ehren, alle, die hinuntermüssen ins Grab.31 Auch die kommende Generation soll ihm dienen, sie soll hören, was er getan hat. (Jos 4,6)32 Und sie soll ihren Nachkommen weitererzählen, wie der HERR eingegriffen hat, wie treu er ist.

Psalm 22

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Dem Chorleiter. Nach der Weise „Hirschkuh im Morgenrot“. Ein Psalmlied von David.2 Mein Gott, mein Gott! / Warum hast du mich verlassen?[1] / Warum bist du so weit weg? / Du hörst mein Schreien nicht! (Mt 27,46)3 Mein Gott, ich rufe am Tag, / doch du antwortest nicht, / ich rufe bei Nacht / und finde nicht Ruh!4 O Heiliger du, / der in Israels Lobliedern wohnt!5 Unsere Väter vertrauten auf dich, / ja, deiner Rettung vertrauten sie.6 Sie riefen zu dir und wurden gerettet; / sie vertrauten auf dich, wurden niemals enttäuscht.7 Aber ich bin ein Wurm und kein Mann, / ein Spott der Leute und verachtet vom Volk.8 Die mich sehen, spotten über mich, / verziehen die Lippen, schütteln den Kopf.9 „Er hat es auf Jahwe gewälzt, / der mag ihn jetzt retten, / er hat ja Gefallen an ihm!“[2] (Mt 27,43)10 Aus dem Mutterleib hast du mich gezogen, / an der Brust meiner Mutter mich Vertrauen gelehrt.11 Du bist mein Schutz, seit mein Leben begann, / und mein Gott von meiner Mutter Leib an.12 Bleib nicht fern von mir, denn die Not ist so nah, / und keiner, der helfen kann, ist da!13 Gewaltige Stiere kreisen mich ein, / von Büffeln aus Baschan[3] bin ich umringt.14 Sie reißen die Mäuler gegen mich auf; / raubgierige Löwen brüllen mich an.15 Ich bin ausgeschüttet wie Wasser und ausgerenkt sind meine Glieder. / Mein Herz zerschmilzt wie Wachs, als ob es in meinen Gedärmen zerfließt.16 Meine Kraft ist vertrocknet, dürr wie ein Scherben. / Meine Zunge klebt am Gaumen fest; / und in den Staub des Todes legst du mich.17 Denn mich umlauert die Meute der Hunde. / Übles Gesindel hat mich umringt / und hat mir Hände und Füße durchbohrt.18 All meine Knochen könnte ich zählen. / Sie stehen dabei und gaffen mich an.19 Meine Kleider teilen sie unter sich auf, / und mein Gewand verfällt ihrem Los.[4] (Joh 19,24)20 O Jahwe, du, bleib mir nicht fern! / Du, meine Stärke, hilf mir und beeile dich!21 Rette mich vor dem Schwert meiner Feinde, / mein Leben aus der Gewalt dieser Hunde.22 Reiß mich aus dem Rachen des Löwen, / von den Hörnern der Büffel ziehe mich weg.[5]23 Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden. / Mitten in der Gemeinde lobe ich dich.[6] (Hebr 2,12)24 Lobt Jahwe, alle, die ihr ihn fürchtet! / Ihr Nachkommen Jakobs, bringt ihm das Lob! / Israels Enkel, erschauert vor ihm!25 Denn er hat das Elend nicht gescheut, nicht verachtet den Bedürftigen; / er hat sein Gesicht nicht abgewandt und hat seinen Schrei gehört.26 Von dir erzählt mein Lobgesang in der großen Gemeinde; / vor denen mit Ehrfurcht vor dir, löse ich mein Ehrenwort ein.27 Die sich vor ihm beugen, werden essen bis zur Sättigung. / Die Jahwe suchen, werden ihn rühmen. Ja, für immer lebe euer Herz auf!28 Es werden daran denken die Enden der Erde, / zu Jahwe sich kehren die Völker der Welt und sich beugen vor ihm.29 Denn Jahwe gehört das Königtum. / Er ist der Herrscher über jede Nation.30 Nur vor ihm beugen sich alle Großen der Erde; / und alle, die in den Todesstaub sinken, knien vor ihm, alle, deren Leben zu Ende geht.31 Die Nachkommen werden ihm dienen / und einem neuen Geschlecht erzählen vom Herrn.32 Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit schildern / dem Volk, das noch geboren wird; ja, er hat es vollbracht.

Psalm 22

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Dem Vorsänger. Nach [der Melodie] »Hindin der Morgenröte«. Ein Psalm Davids. (Ps 42,1; Hab 3,19)2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?[1] Warum bleibst du fern von meiner Rettung, von den Worten meiner Klage? (Ps 10,1; Mt 27,46; Mk 15,34; Phil 2,8; Hebr 5,7)3 Mein Gott, ich rufe bei Tag, und du antwortest nicht, und auch bei Nacht, und ich habe keine Ruhe. (Ps 69,2; Ps 88,2)4 Aber du bist heilig, der du wohnst unter den Lobgesängen Israels! (2Mo 15,11; 2Chr 5,13; Jes 43,15)5 Auf dich haben unsere Väter vertraut; sie vertrauten, und du hast sie errettet. (1Sam 12,8; Ps 44,2; Apg 7,32)6 Zu dir riefen sie und haben Rettung gefunden; auf dich vertrauten sie und wurden nicht zuschanden. (Ps 25,3)7 Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und verachtet vom Volk. (Hi 25,6; Ps 119,141; Jes 41,14; Jes 53,3)8 Alle, die mich sehen, spotten über mich; sie reißen den Mund auf und schütteln den Kopf: (Mt 27,39; Mk 15,29)9 »Er soll doch auf den HERRN vertrauen; der soll ihn befreien; der soll ihn retten, er hat ja Lust an ihm!« (Ps 37,5; Ps 55,23; Mt 27,42)10 Ja, du hast mich aus dem Leib meiner Mutter gezogen, du warst meine Zuversicht schon an meiner Mutter Brust. (1Mo 49,25; Ps 71,17; Jes 7,14; Lk 11,27)11 Auf dich bin ich geworfen vom Mutterschoß an; vom Leib meiner Mutter her bist du mein Gott. (Ps 71,5; Jes 49,1; Jer 1,5; Hes 16,4)12 Sei nicht fern von mir! Denn Drangsal ist nahe, und kein Helfer ist da. (Ps 22,2; Ps 22,20; Jes 63,5; Joh 5,7)13 Es umringen mich große Stiere, mächtige [Stiere] von Baschan[2] umzingeln mich. (4Mo 21,33; Ps 68,31; Hes 39,18; Am 4,1)14 Sie sperren ihr Maul gegen mich auf wie ein reißender und brüllender Löwe. (Hi 16,10; Ps 17,12; Ps 35,21; Spr 28,15; Kla 3,46; Zef 3,3; 1Petr 5,8)15 Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, und alle meine Gebeine sind ausgerenkt. Mein Herz ist geworden wie Wachs, zerschmolzen in meinem Innern. (2Sam 14,14; Ps 31,11; Ps 68,3; Ps 97,5; Ps 102,4; Kla 2,19; Dan 5,6; Mi 1,4)16 Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen, und du legst mich in den Staub des Todes. (Ps 69,4; Ps 137,6; Spr 17,22; Joh 19,28)17 Denn Hunde umringen mich, eine Rotte von Übeltätern umgibt mich; sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben. (Ps 6,9; Ps 59,2; Ps 64,3; Jes 56,11; Mk 15,16; Lk 24,39; Joh 20,25; Phil 3,2; Offb 22,15)18 Ich kann alle meine Gebeine zählen; sie schauen her und sehen mich [schadenfroh] an. (Jes 52,14; Mt 27,39; Lk 23,35)19 Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los über mein Gewand. (Mt 27,35; Mk 15,24; Joh 19,24)20 Du aber, o HERR, sei nicht ferne! O meine Stärke, eile mir zu Hilfe! (Ps 22,2; Ps 22,12; Ps 28,7; Ps 38,22; Ps 46,2; Ps 62,8)21 Errette meine Seele von dem Schwert, meine einsame von der Gewalt der Hunde! (Ps 22,17; Ps 57,5; Ps 144,10; Spr 25,18)22 Errette mich aus dem Rachen des Löwen! — Ja, du hast mich erhört [und gerettet] von den Hörnern der Büffel! (Dan 6,23; 2Tim 4,17; Hebr 11,33)23 So will ich meinen Brüdern deinen Namen verkündigen; inmitten der Gemeinde will ich dich loben! (Ps 9,15; Ps 26,12; Ps 68,26; Joh 20,17; Hebr 2,12; Hebr 2,17)24 Die ihr den HERRN fürchtet, lobt ihn! Ihr alle vom Samen Jakobs, ehrt ihn; und scheue dich vor ihm, du ganzer Same Israels! (Ps 115,11; Jes 43,21; Jes 45,25; Offb 19,5)25 Denn er hat nicht verachtet noch verabscheut das Elend des Armen, und hat sein Angesicht nicht vor ihm verborgen, und als er zu ihm schrie, erhörte er ihn. (Ps 9,13; Ps 9,19; Hebr 5,7)26 Von dir soll mein Loblied handeln in der großen Gemeinde; ich will meine Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten! (1Mo 28,20; 1Mo 31,13; 2Mo 15,1; 1Sam 1,11; 1Sam 1,26; Neh 12,47; Ps 9,15; Ps 61,9; Ps 116,14)27 Die Elenden sollen essen und satt werden; die den HERRN suchen, werden ihn loben; euer Herz soll ewiglich leben! (5Mo 26,12; Ri 2,14; Ps 69,33; Mt 5,5; Mt 14,20; Mt 15,37)28 Daran werden gedenken und zum HERRN umkehren alle Enden der Erde, und vor dir werden anbeten alle Geschlechter der Heiden. (Jes 2,2; Mi 4,1; Offb 15,4)29 Denn das Königreich gehört dem HERRN, und er ist Herrscher über die Nationen. (Ps 2,8; Ps 47,8; Mt 6,13; Offb 18,15; Offb 19,16)30 Es werden essen und anbeten alle Großen der Erde; vor ihm werden ihre Knie beugen alle, die in den Staub hinabfahren, und wer seine Seele nicht lebendig erhalten kann. (Jes 27,13; Phil 2,10)31 Ein Same wird ihm dienen, wird dem Herrn als Geschlecht zugezählt werden. (Jes 53,10; Jes 65,9; 1Petr 2,9)32 Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit verkündigen dem Volk, das geboren wird, dass er es vollbracht hat. (Ps 102,19; Jes 61,9; Jes 65,13)