1Wehe dir, Ariël, Ariël, / du Stadt, wo David lagerte! / Fügt nur Jahr an Jahr, die Feste gehen im Kreis! (2Sam 5,6)2Ich werde Ariël bedrängen, / sodass Traurigkeit und Trauer herrschen. / Dann wirst du mir wie ein Opferherd sein.3Ringsum werde ich gegen dich lagern, / dich mit einem Wall einschließen / und Schanzen gegen dich aufrichten.4Dann wirst du erniedrigt von der Erde aus sprechen, / aus dem Staub dringt dumpf deine Rede.
Deine Stimme wird sein / wie die eines Totengeistes aus der Erde / und aus dem Staub wird deine Rede flüstern.5Dann wird der Haufen der Fremden bei dir wie feiner Staub sein, der Haufen der Unterdrücker wie dahinfliegende Spreu. Und es wird sein - plötzlich, ganz plötzlich:6Vom HERRN der Heerscharen wirst du mit Donner und Getöse und mit lautem Dröhnen heimgesucht, mit Wind und Wirbelsturm und mit Flammen verzehrenden Feuers. (Jes 30,30)7Wie ein Traum, eine nächtliche Vision, wird der Haufen all der Nationen sein, die gegen Ariël kämpfen mit all ihrem Heer, ihren Schanzen und ihren Bedrängern.8Dann wird es sein, wie wenn ein Hungriger träumt, dass er isst, aber aufwacht und sein Magen ist leer; und wie wenn ein Durstiger träumt, dass er trinkt, aber aufwacht und siehe: Er ist erschöpft und seine Kehle ist ausgedörrt. So wird es dem Haufen all der Nationen gehen, die gegen den Berg Zion kämpfen.
Verblendung gegenüber dem geschriebenen Wort
9Starrt einander an und erstarrt, / seid verblendet und erblindet!
Sie sind betrunken, aber nicht vom Wein, / sie taumeln, aber nicht vom Bier! (Jes 28,7)10Denn der HERR hat über euch einen Geist der Ohnmacht ausgegossen; / er hat eure Augen, die Propheten, verschlossen und eure Köpfe, die Seher, verhüllt. (Jes 19,14)11So wurde für euch die Vision von alledem wie Worte in einem versiegelten Buch: Gibt man es einem, der lesen kann, und sagt: Lies dies doch!, dann wird er sagen: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt.12Und gibt man das Buch einem, der nicht lesen kann, und sagt: Lies dies doch!, dann wird er sagen: Ich kann nicht lesen.13Der Herr sagte:
Weil dieses Volk sich mir mit seinem Mund näherte / und mich mit seinen Lippen ehrte,
sein Herz aber fernhielt von mir und weil ihre Furcht vor mir / zu einem angelernten menschlichen Gebot wurde,14darum, siehe, will ich weiterhin wunderbar an diesem Volk handeln, / wunderbar und wundersam.
Dann wird die Weisheit seiner Weisen vergehen / und die Klugheit seiner Klugen sich verbergen. (1Kor 1,19)
Weherufe gegen die Selbstklugen
15Wehe denen, die einen Plan tief unten vor dem HERRN verborgen halten, / damit ihre Taten in der Dunkelheit bleiben!
Sie sagen: Wer sieht uns / und wer weiß um uns?16Oh, eure Verkehrtheit! / Wird denn der Töpfer wie Ton geachtet?
Sagt denn das Werk von dem, der es herstellt: / Er hat mich nicht gemacht?
Und ein Topf von seinem Töpfer: / Er versteht nichts? (Jes 45,9; Jer 18,1; Röm 9,20)
Aufhebung der Verblendung und Ende der Not
17Ist es nicht nur noch eine kurze Zeit, / dann wandelt sich der Libanon in einen Baumgarten / und der Baumgarten wird als Wald gelten? (Jes 32,15)18Die Tauben werden an jenem Tag die Worte des Buches hören / und aus Dunkel und Finsternis werden die Augen der Blinden sehen.19Die Gedemütigten freuen sich wieder am HERRN / und die Armen unter den Menschen jubeln über den Heiligen Israels.20Denn der Unterdrücker ist nicht mehr da, / der Spötter ist am Ende, / ausgerottet sind alle, die auf Böses bedacht sind, (Jes 16,4)21die durch ein Wort Menschen zur Sünde verleiten, / die dem, der im Stadttor entscheidet, Fallen stellen / und den Gerechten mit haltlosen Gründen wegdrängen.22Darum - so spricht der HERR zum Haus Jakob, / der HERR, der Abraham losgekauft hat:
Nun braucht sich Jakob nicht mehr zu schämen, / sein Gesicht muss nicht mehr erbleichen.23Denn wenn er seine Kinder, das Werk meiner Hände, in seiner Mitte sieht, / werden sie meinen Namen heilig halten.
Sie werden den Heiligen Jakobs heilig halten / und den Gott Israels werden sie fürchten.24Dann werden, die verwirrten Geistes waren, Einsicht erkennen, / und die murrten, nehmen Belehrung an.
1Wehe Ariël[1], Ariël, ⟨du⟩ Stadt, wo David lagerte! Fügt Jahr zu Jahr, lasst die Feste kreisen! (3Mo 23,4; Jes 1,14; Hes 43,15)2Aber ich werde Ariël[2] bedrängen, dass es Weh und Wehgeschrei geben wird. Dann wird sie mir wie ein Ariël sein[3]. (Jes 33,7)3Und ich werde mein Lager ringsum gegen dich aufschlagen und dich mit einem Wall[4] einschließen und Belagerungswerke gegen dich errichten. (Jes 1,8; Lk 19,43)4Dann bist du erniedrigt und wirst aus der Erde[5] reden, und aus dem Staub wird deine Rede dumpf ertönen. Und deine Stimme wird sein wie die eines Totengeistes aus der Erde, und aus dem Staub wird deine Rede flüstern.5Aber wie feiner Staub wird die Menge deiner Feinde[6] sein und wie dahinfahrende Spreu die Menge der Gewalttätigen. Und plötzlich, in einem Augenblick, wird es geschehen: (Jes 17,13; Jes 37,36)6Vom HERRN der Heerscharen wird sie heimgesucht werden[7] mit Donner und Erdbeben und großem Getöse, ⟨mit⟩ Wind und Sturm und mit der Flamme eines verzehrenden Feuers. (Jes 30,30; Jes 31,9; Hes 38,22)7Und wie ein Traum, ⟨wie⟩ eine Vision in der Nacht wird die Menge all der Nationen sein, die Krieg führen gegen Ariël[8], und alle, die gegen sie und ihre Befestigung[9] zu Felde ziehen und sie bedrängen. (Hi 20,8; Sach 14,3)8Und es wird sein wie wenn der Hungrige träumt: siehe, er isst – dann wacht er auf, und seine Seele[10] ist leer; und wie wenn der Durstige träumt: siehe, er trinkt – dann wacht er auf, und siehe, er ist erschöpft, und seine Seele[11] ist ausgedörrt: So wird die Menge all der Nationen sein, die Krieg führen gegen den Berg Zion. (2Chr 32,21; Ps 129,5; Jes 41,11; Nah 2,1)
Verblendung und Verwandlung des Volkes durch Gott
9Stutzt und staunt! Seid verblendet und erblindet! Sie sind betrunken, doch nicht vom Wein; sie taumeln[12], doch nicht vom Rauschtrank. (Jes 19,14; Jes 51,21; Jer 2,12; Jer 13,13; 2Kor 4,4)10Denn der HERR hat einen Geist tiefen Schlafs über euch ausgegossen, ja, verschlossen hat er eure Augen; die Propheten und eure Häupter, die Seher, hat er verhüllt. (Jes 6,10; Mi 3,6; Röm 11,8)11Und jedes Gesicht[13] ist für euch geworden wie die Worte einer versiegelten Buchrolle, die man einem gibt, der zu lesen versteht[14], indem man sagt: Lies das doch! Er aber sagt: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt. (Dan 12,4; Offb 5,1)12Und man gibt die Buchrolle einem, der nicht lesen kann, indem man sagt: Lies das doch! Er aber sagt: Ich kann nicht lesen. (2Kor 3,14)13Und der Herr hat gesprochen: Weil dieses Volk mit seinem Mund sich naht und mit seinen Lippen mich ehrt, aber sein Herz fern von mir hält[15] und ihre Furcht vor mir ⟨nur⟩ angelerntes Menschengebot ist[16]; (Jes 30,11; Jer 3,10; Jer 12,2; Hos 7,14; Mt 15,8; Kol 2,22)14darum, siehe, will ich weiterhin wunderbar mit diesem Volk handeln, wunderbar und wundersam. Und die Weisheit seiner Weisen wird verloren gehen und der Verstand seiner Verständigen sich verbergen. (Hi 12,17; Jes 19,11; Jes 28,21; Jes 44,25; Jer 19,7; Jer 49,7; Joh 9,30)15Wehe denen, die ⟨ihren⟩ Plan tief verbergen vor dem HERRN und deren Werke im Finstern geschehen, und die sagen: Wer sieht uns, und wer erkennt uns? (2Sam 11,27; 2Kön 17,9; Jes 30,1; Jes 47,10; Hes 8,12)16Oh, eure Verkehrtheit! Soll denn der Töpfer dem Ton gleichgeachtet werden? – dass das Werk von seinem Meister sagt: Er hat mich nicht gemacht! – und ein Gebilde von[17] seinem Bildner sagt: Er versteht nichts? (Jes 45,9; Röm 9,20)17⟨Dauert⟩ es nicht nur noch eine ganz kurze Weile, dass sich der Libanon in einen Fruchtgarten verwandelt und der Karmel[18] dem Wald gleichgeachtet wird? (Jes 32,15)18An jenem Tag werden die Tauben die Worte des Buches[19] hören, und aus Dunkel und Finsternis hervor werden die Augen der Blinden sehen. (Jes 32,3; Jes 35,5; Jes 42,7; Lk 4,18; Apg 26,18)19Und die Demütigen[20] werden mehr Freude im HERRN haben, und die Armen unter den Menschen werden jubeln über den Heiligen Israels. (Ps 22,27; Jes 41,16; Zef 3,12)20Denn der Gewalttätige ist nicht mehr da, und der Spötter geht zugrunde. Und ausgerottet werden alle, die auf Unheil bedacht sind, (Mi 2,1)21die den Menschen in einer ⟨Rechts⟩sache schuldig sprechen[21] und dem Schlingen legen, der im Tor ⟨über Recht und Unrecht⟩ entscheidet, und mit nichtigen ⟨Beweisgründen⟩ den Gerechten aus seinem Recht verdrängen. (Jes 5,20; Mk 12,13)22Darum, so spricht der HERR, der Abraham erlöst hat, zum Haus Jakob: Jetzt wird Jakob nicht ⟨mehr⟩ beschämt werden, und sein Gesicht wird jetzt nicht ⟨mehr⟩ erblassen. (Jes 41,8; Jes 45,17; Jes 54,4)23Denn wenn er, ⟨wenn⟩ seine Kinder das Werk meiner Hände in seiner Mitte sehen, werden sie meinen Namen heiligen; und sie werden den Heiligen Jakobs heiligen und den Gott Israels fürchten. (Jes 8,13; Jes 28,21; Mt 6,9)24Und die mit irrendem Geist werden Einsicht kennen, und Murrende werden Belehrung annehmen. (Jes 32,4; Jer 31,34)
1Ah, Ariel, Ariel, the city where David encamped! Add year to year; let the feasts run their round. (2Sam 5,9)2Yet I will distress Ariel, and there shall be moaning and lamentation, and she shall be to me like an Ariel.[1]3And I will encamp against you all around, and will besiege you with towers and I will raise siegeworks against you. (2Kön 25,1; Hes 4,2; Hes 21,22; Hes 26,8)4And you will be brought low; from the earth you shall speak, and from the dust your speech will be bowed down; your voice shall come from the ground like the voice of a ghost, and from the dust your speech shall whisper. (Jes 2,11; Jes 8,19)5But the multitude of your foreign foes shall be like small dust, and the multitude of the ruthless like passing chaff. And in an instant, suddenly, (2Kön 19,35; Ps 18,42; Jes 17,13; Jes 17,14; Jes 37,36)6you will be visited by the Lord of hosts with thunder and with earthquake and great noise, with whirlwind and tempest, and the flame of a devouring fire. (1Kön 19,11)7And the multitude of all the nations that fight against Ariel, all that fight against her and her stronghold and distress her, shall be like a dream, a vision of the night. (Hi 20,8; Jes 17,14; Mi 4,11; Sach 12,9)8As when a hungry man dreams, and behold, he is eating, and awakes with his hunger not satisfied, or as when a thirsty man dreams, and behold, he is drinking, and awakes faint, with his thirst not quenched, so shall the multitude of all the nations be that fight against Mount Zion. (Ps 73,20; Ps 90,5)9Astonish yourselves[2] and be astonished; blind yourselves and be blind! Be drunk,[3] but not with wine; stagger,[4] but not with strong drink! (Jes 19,14; Jes 24,20)10For the Lord has poured out upon you a spirit of deep sleep, and has closed your eyes (the prophets), and covered your heads (the seers). (Jes 6,10; Röm 11,8)11And the vision of all this has become to you like the words of a book that is sealed. When men give it to one who can read, saying, “Read this,” he says, “I cannot, for it is sealed.” (Jes 8,16; Dan 12,4)12And when they give the book to one who cannot read, saying, “Read this,” he says, “I cannot read.”13And the Lord said: “Because this people draw near with their mouth and honor me with their lips, while their hearts are far from me, and their fear of me is a commandment taught by men, (Jes 1,12; Jes 58,2; Hes 33,31; Mt 15,8; Mk 7,6)14therefore, behold, I will again do wonderful things with this people, with wonder upon wonder; and the wisdom of their wise men shall perish, and the discernment of their discerning men shall be hidden.” (Jes 3,1; Jer 49,7; Hab 1,5; 1Kor 1,19)15Ah, you who hide deep from the Lord your counsel, whose deeds are in the dark, and who say, “Who sees us? Who knows us?” (Jes 30,1; Hes 8,12)16You turn things upside down! Shall the potter be regarded as the clay, that the thing made should say of its maker, “He did not make me”; or the thing formed say of him who formed it, “He has no understanding”? (Jes 10,15)17Is it not yet a very little while until Lebanon shall be turned into a fruitful field, and the fruitful field shall be regarded as a forest? (Ps 107,33; Ps 107,35)18In that day the deaf shall hear the words of a book, and out of their gloom and darkness the eyes of the blind shall see. (Jes 29,12; Jes 32,3; Jes 35,5; Mt 11,5)19The meek shall obtain fresh joy in the Lord, and the poor among mankind shall exult in the Holy One of Israel. (Jes 14,32; Jes 61,1; Zef 3,12; Mt 5,3)20For the ruthless shall come to nothing and the scoffer cease, and all who watch to do evil shall be cut off, (Jes 28,14; Jes 28,22)21who by a word make a man out to be an offender, and lay a snare for him who reproves in the gate, and with an empty plea turn aside him who is in the right. (Ps 127,5; Am 5,10; Am 5,12)22Therefore thus says the Lord, who redeemed Abraham, concerning the house of Jacob: “Jacob shall no more be ashamed, no more shall his face grow pale. (Jes 51,2)23For when he sees his children, the work of my hands, in his midst, they will sanctify my name; they will sanctify the Holy One of Jacob and will stand in awe of the God of Israel. (Ps 100,3; Jes 8,13; Jes 19,25; Jes 60,21)24And those who go astray in spirit will come to understanding, and those who murmur will accept instruction.” (Jes 28,7)