1Für den Chormeister. Von Jedutun. Ein Psalm Davids.2Ich sagte: Ich will auf meine Wege achten,
damit ich nicht sündige mit meiner Zunge.
Ich lege meinem Mund einen Zaum an,
solange der Frevler vor mir steht.3So blieb ich stumm und still; /
ich schwieg, vom Glück verlassen,
doch mein Schmerz war aufgerührt.4Heiß wurde mir das Herz in der Brust, /
bei meinem Grübeln brennt ein Feuer;
da redete ich mit meiner Zunge.5HERR, lass mich erkennen mein Ende und die Zahl meiner Tage!
Ich will erkennen, wie vergänglich ich bin! (Ps 90,12)6Siehe: Du machtest meine Tage nur eine Spanne lang, /
meine Lebenszeit ist vor dir wie ein Nichts.
Nur als Hauch steht jeder Mensch da. [Sela] (Hi 7,6; Hi 14,2; Ps 90,9; Ps 109,23; Ps 144,4; Jak 4,14)7Nur wie ein Schattenbild wandelt der Mensch dahin, /
um ein Nichts macht er Lärm.
Er rafft zusammen und weiß nicht, wer es einheimst. (Ps 49,18)8Und nun, HERR, worauf habe ich gehofft?
Meine Hoffnung, sie gilt dir!9Entreiß mich all meinen Sünden!
Überlass mich nicht dem Spott des Toren!10Ich bin verstummt, ich tue den Mund nicht mehr auf.
Denn so hast du es gefügt.11Nimm deine Plage weg von mir!
Unter der Wucht deiner Hand bin ich vergangen.12Du strafst und züchtigst den Mann wegen seiner Schuld, /
der Motte gleich hast du zerstört, was er begehrt,
ein Hauch nur ist jeder Mensch. [Sela] (Hi 13,28)13Hör mein Gebet, HERR, vernimm mein Schreien,
schweig nicht zu meinen Tränen!
Denn ich bin ein Gast bei dir,
ein Beisasse wie alle meine Väter. (3Mo 25,23; Ps 119,19; Hebr 11,13; 1Petr 2,11)14Blick weg von mir, /
sodass ich heiter blicken kann,
bevor ich dahinfahre und nicht mehr da bin![1] (Hi 7,19; Hi 10,21; Hi 14,6)
1Für den Musiker. Für JEDUTUN. Ein Gotteslied von David.2Das habe ich mir vorgenommen: »Ich will mein Leben umsichtig führen, damit ich nicht mit meinen Worten schuldig werde, ich will meinen Mund im Zaum halten, solange der Gottesfeind noch in meiner Nähe ist.«3Ich verstummte und schwieg, ich schwieg, doch ohne Glück, dennoch wurde mein Schmerz immer stärker.4Heiß wurde mir das Herz in meinem Inneren, bei meinem Grübeln loderte ein Feuer auf und ich ließ meinen Worten freien Lauf:5Zeige mir doch, HERR, mein Lebensende und wie viele Tage mir noch bleiben, damit ich erkenne, wie vergänglich ich bin!6Ja, wirklich! Nur wenige Jahre hast du mir zugedacht und wie ein Nichts ist meine Lebenszeit vor dir, nur ein Windhauch ist jeder Mensch, ganz gleich, wie fest er steht. SELAH!7Wie ein Schattenbild ist das Leben des Menschen, um Nichtiges macht er viel Lärm, er häuft Besitz auf und weiß nicht, wer ihn an sich nehmen wird.8Und jetzt: Worauf kann ich noch hoffen, Herr? Meine Hoffnung richtet sich auf dich!9Von all meinen Fehltritten befreie mich, lass mich nicht zum Spott derer werden, die Gott vergessen!10Ich bin verstummt, ich öffne meinen Mund nicht mehr, denn du hast eingegriffen.11Nimm doch die Plage von mir weg, mit der du mich geschlagen hast! Sonst vergehe ich durch das, was du mir zumutest.12Wenn du einen Menschen zurechtweist wegen seiner Schuld, dann lässt du seine Schönheit sich auflösen wie eine Motte. Der Mensch ist ja nichts als Vergänglichkeit! SELAH!13Höre doch mein Gebet, HERR, ja, nimm doch mein Schreien wahr, bleib nicht stumm, wenn du meine Tränen siehst! Denn ein bloßer Gast bin ich bei dir, ein geduldeter Mitbewohner, wie schon meine Vorfahren.14Lass doch ab von mir, sodass ich noch einmal fröhlich werde, bevor ich fortgehen muss und nicht mehr da bin!
1Dem Chorleiter. Für Jedutun.[1] Ein Psalmlied von David.2Ich nahm mir vor, auf mich zu achten, dass mein Reden nicht zur Sünde wird, / dass ich meine Zunge zügle, wenn Gottlose bei mir sind.3Ich habe mich in Schweigen gehüllt, / doch das tat mir nicht gut, / es regte sich mein Schmerz.4Das Herz wurde mir heiß in der Brust. / Mein Stöhnen entfachte ein Feuer. / Da musste ich reden:5Lass mich erkennen, Jahwe, mein Ende; / zeig mir das Maß meiner Tage, / dass ich weiß, wie vergänglich ich bin.6Mein Leben ist nur ein paar Handbreit lang, / meine Lebenszeit vor dir wie ein Nichts. / Wie fest meint jeder Mensch zu stehen / und ist doch nur ein Hauch. ♪7Wie ein Schatten geht der Mensch daher, / macht Lärm um Kleinigkeiten; / er sammelt und speichert und weiß nicht einmal, wer es bekommt.8Worauf soll ich denn hoffen, Herr? / Ich setze meine Hoffnung auf dich!9Befreie mich von all meiner Schuld / und mach mich nicht zum Gespött dieser Narren.10Ich bin jetzt still, / mache den Mund nicht mehr auf, / denn von dir kam alles, was geschah.11Nimm nun deine Plage von mir, / denn ich vergehe unter deiner strafenden Hand.12Strafst du einen Mann für seine Schuld, / zerstörst du seine Schönheit wie die Motte ein Kleid. / Nur ein Hauch ist jeder Mensch. ♪13Hör auf mein Gebet, Jahwe! / Achte auf mein Schreien! / Schweig doch nicht zu meinen Tränen! / Ich bin ja nur ein Gast bei dir, / ein Fremder wie all meine Väter.14Schau von mir weg, damit ich aufatmen kann, / bevor ich gehen muss und nicht mehr bin.