Hiskias Hilferuf an Jesaja, sein Gebet und die Rettung Jerusalems
1Und es geschah, als der König Hiskia es hörte, zerriss er seine Kleider, hüllte sich in Sacktuch und ging in das Haus des HERRN. (Isa 37:14)2Dann sandte er Eljakim, den Palastvorsteher[1], den Schreiber Schebna und die Ältesten der Priester, in Sacktuch gehüllt, zum Propheten Jesaja, dem Sohn des Amoz. (Es 4:1; Isa 22:12; Isa 22:15)3Und sie sagten zu ihm: So spricht Hiskia: Ein Tag der Bedrängnis und der Züchtigung und der Schmähung ist dieser Tag. Denn die Kinder sind bis an den Muttermund gekommen, aber da ist keine Kraft zu gebären. (Isa 66:9)4Vielleicht hört der HERR, dein Gott, die Worte des Rabschake, den sein Herr, der König von Assur, gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen, und bestraft ⟨ihn⟩ wegen der Worte, die der HERR, dein Gott, gehört hat. Erhebe doch ein Gebet für den Rest, der sich ⟨noch⟩ findet! (2Ch 34:21; Isa 1:8; Isa 36:18; Jer 42:2)5So kamen die Knechte des Königs Hiskia zu Jesaja.6Und Jesaja sagte zu ihnen: So sollt ihr zu eurem Herrn sagen: So spricht der HERR: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, mit denen die Diener des Königs von Assur mich gelästert haben! (2Ch 20:15; Isa 10:24; Isa 41:10; Isa 51:7)7Siehe, ich will ihm einen Geist eingeben, dass er ein Gerücht hören und in sein Land zurückkehren wird. Dann will ich ihn in seinem Land durchs Schwert fällen. (Isa 37:29)8Und der Rabschake kehrte zurück und fand den König von Assur im Kampf gegen Libna, denn er hatte gehört, dass er von Lachisch aufgebrochen sei.9Der ⟨König⟩ hatte nämlich über Tirhaka, den König von Kusch, sagen hören: Er ist ausgezogen, um gegen dich zu kämpfen. Und als er es hörte, sandte er Boten zu Hiskia und ließ ⟨ihm⟩ sagen:10So sollt ihr zu Hiskia, dem König von Juda, sagen: Dein Gott täusche dich nicht, auf den du vertraust, indem du sagst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assur gegeben werden! (Isa 36:15)11Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assur mit allen Ländern getan haben, indem sie an ihnen den Bann vollstreckten. Und du solltest gerettet werden? (Na 3:19)12Haben die Götter der Nationen, die meine Väter vernichtet haben, sie gerettet: Gosan, Haran und Rezef und die Söhne Edens, die in Telassar waren? (Isa 36:18)13Wo ist der König von Hamat und der König von Arpad und der König der Stadt Sefarwajim, ⟨von⟩ Hena und Awa?14Da nahm Hiskia den Brief[2] aus der Hand der Boten und las ihn. Dann ging er hinauf ins Haus des HERRN, und Hiskia breitete ihn vor dem HERRN aus. (Isa 37:1)15Und Hiskia betete zum HERRN: (1Ki 8:28)16HERR der Heerscharen, Gott Israels, der du über den Cherubim thronst, du bist es, der da Gott ist, du allein, für alle Königreiche der Erde. Du hast den Himmel und die Erde gemacht. (1Ki 8:6; Ps 83:19)17Neige, HERR, dein Ohr und höre! Tue, HERR, deine Augen auf und sieh! Ja, höre all die Worte Sanheribs, der ⟨hierher⟩ gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen! (2Ch 7:15; Da 9:18)18Es ist wahr, HERR, die Könige von Assur haben alle Nationen[3] und ihr Land in Trümmer gelegt.19Und ihre Götter haben sie ins Feuer geworfen, denn sie waren ja keine Götter, sondern ein Werk von Menschenhänden, Holz und Stein, und so konnte man sie vernichten. (Isa 10:10; Ga 4:8)20Nun aber, HERR, unser Gott, rette uns aus seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde erkennen, dass du allein der HERR bist! (1Ki 8:59; Isa 45:5; Eze 39:21)21Da sandte Jesaja, der Sohn des Amoz, zu Hiskia und ließ ⟨ihm⟩ sagen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Was du zu mir gebetet hast wegen Sanheribs, des Königs von Assur⟨, habe ich gehört⟩. (Isa 38:5; Jas 5:16)22Dies ist das Wort, das der HERR über ihn geredet hat: Es verachtet dich, es verspottet dich die Jungfrau, die Tochter Zion; die Tochter Jerusalem schüttelt das Haupt hinter dir her.23Wen hast du verhöhnt und gelästert und gegen wen die Stimme erhoben? Gegen den Heiligen Israels hast du deine Augen emporgerichtet! (1Sa 17:26; Ps 74:18; Isa 10:15)24Durch deine Knechte hast du den Herrn verhöhnt und hast gesagt: Mit der Menge meiner Wagen habe ich die Höhe der Berge erstiegen, das äußerste Ende des Libanon. Ich haue den Hochwald seiner Zedern um, die Auslese seiner Wacholderbäume, ich komme auf seine äußerste Höhe, in das Dickicht seines Baumbestandes. (Jer 22:6; Eze 21:2)25Ich habe gegraben und Wasser getrunken, und mit der Sohle meiner Füße trockne ich alle Ströme[4] Mazors aus. (Isa 10:13; Isa 19:5)26Hast du nicht gehört, dass ich lange vorher[5] es gewirkt und von den Tagen der Vorzeit her es gebildet habe[6]? Nun habe ich es kommen lassen, dass du befestigte Städte verwüstest zu öden Steinhaufen. (Isa 22:11)27Und ihre Bewohner waren machtlos[7], sie wurden schreckerfüllt und zuschanden. Sie waren ⟨wie⟩ Kraut des Feldes und grünes Gras, ⟨wie⟩ Gras auf den Dächern, das vor dem Ostwind verdorrt[8]. (Ps 129:6; Eze 35:13)28Dein Sitzen und dein Aus- und Eingehen kenne ich, ja, dein Toben gegen mich.29Wegen deines Tobens gegen mich, und weil dein Übermut in meine Ohren heraufgekommen ist, werde ich meinen Ring in deine Nase legen und meinen Zaum an deine Lippen und werde dich zurückführen auf dem Weg, auf dem du gekommen bist. – (Job 40:26; Isa 37:7; Eze 29:4; Eze 38:4; Na 2:14)30Und dies soll dir[9] das Zeichen sein: Man wird in diesem Jahr den Nachwuchs ⟨der Ernte⟩ essen und im zweiten Jahr den Wildwuchs. Aber im dritten Jahr sollt ihr säen und ernten, Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen. (Isa 38:7)31Und was vom Haus Juda entkommen, was übrig geblieben ist, wird wieder wurzeln nach unten und Frucht tragen nach oben. (Isa 10:21; Isa 27:6)32Denn von Jerusalem wird ein Rest ausgehen und das Entkommene vom Berg Zion. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird das tun. (Isa 9:6)33Darum, so spricht der HERR über den König von Assur: Er wird nicht in diese Stadt kommen. Und er wird keinen Pfeil hineinschießen und ihr nicht mit dem Schild entgegentreten, und er wird keinen Wall gegen sie aufschütten.34Auf dem Weg, den er gekommen ist, auf ihm wird er zurückkehren und wird nicht in diese Stadt kommen, spricht der HERR[10].35Denn ich will diese Stadt beschirmen, um sie zu retten, um meinetwegen und meines Knechtes David wegen. (1Ch 17:19; Isa 31:5; Isa 48:11)36Da zog der Engel des HERRN aus und schlug im Lager von Assur 185 000 ⟨Mann⟩. Und als man früh am Morgen aufstand, siehe, da ⟨fand man⟩ sie alle tot, ⟨lauter⟩ Leichen. (Job 34:20; Isa 10:17; Isa 29:5; Isa 30:31; Isa 31:8; Na 1:12)37Und Sanherib, der König von Assur, brach auf, zog fort und kehrte zurück; und er blieb in Ninive. (Isa 31:8; Isa 33:19)38Und es geschah, als er sich niederwarf im Haus seines Gottes Nisroch, da erschlugen ihn seine Söhne Adrammelech und Sarezer mit dem Schwert; und sie entkamen in das Land Ararat. Und sein Sohn Asarhaddon wurde an seiner Stelle König. (2Ki 20:1; 2Ch 32:24; Isa 37:7; Jer 51:27)