Markus 7

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und es versammeln sich zu ihm die Pharisäer und einige der Schriftgelehrten, die von Jerusalem gekommen waren; (Mt 15,1)2 und als sie einige seiner Jünger mit unreinen, das ist ungewaschenen, Händen Brot essen sahen – (Lk 11,38)3 denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, wenn sie sich nicht sorgfältig[1] die Hände gewaschen haben, indem sie die Überlieferung der Ältesten[2] festhalten;4 und vom Markt ⟨kommend⟩, essen sie nicht, wenn sie sich nicht gewaschen[3] haben; und vieles andere gibt es, was sie zu halten übernommen haben: Waschungen der Becher und Krüge und Kupfergefäße[4] –, (Mt 23,25)5 fragen ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: Warum leben deine Jünger nicht nach der Überlieferung[5] der Ältesten, sondern essen das Brot mit unreinen Händen?6 Er aber sprach zu ihnen: Treffend hat Jesaja über euch Heuchler geweissagt, wie geschrieben steht: »Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir.7 Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren.« (Jes 29,13; Tit 1,14)8 Ihr gebt das Gebot Gottes preis und haltet die Überlieferung der Menschen fest.[6]9 Und er sprach zu ihnen: Trefflich hebt ihr das Gebot Gottes auf, damit ihr eure Überlieferung haltet.10 Denn Mose hat gesagt: »Ehre deinen Vater und deine Mutter!«, und: »Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben.« (2Mo 20,12; 2Mo 21,17; 3Mo 20,9; 5Mo 5,16; Mk 10,19; Eph 6,2)11 Ihr aber sagt: Wenn ein Mensch zum Vater oder zur Mutter spricht: Korban – das ist eine Opfergabe – ⟨sei das⟩, was dir von mir zugutegekommen wäre,12 lasst ihr ihn nichts mehr für Vater oder Mutter tun,13 indem ihr das Wort Gottes ungültig macht durch eure Überlieferung, die ihr überliefert habt; und Ähnliches dergleichen tut ihr viel. (Jer 8,8)14 Und als er die Volksmenge wieder herbeigerufen hatte, sprach er zu ihnen: Hört mich alle und versteht!15-16 Da ist nichts, was von außerhalb des Menschen in ihn hineingeht, das ihn verunreinigen kann, sondern was aus dem Menschen herausgeht, das ist es, was den Menschen verunreinigt.[7] (Ps 106,39; Mk 7,20; Apg 10,14)17 Und als er von der Volksmenge weg in ein Haus eintrat, befragten ihn seine Jünger über das Gleichnis.18 Und er spricht zu ihnen: Seid auch ihr so unverständig? Begreift ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht verunreinigen kann?19 Denn es geht nicht in sein Herz hinein, sondern in den Bauch, und es geht heraus in den Abort. ⟨Damit⟩ erklärte er alle Speisen für rein[8].20 Er sagte aber: Was aus dem Menschen herauskommt, das verunreinigt den Menschen.21 Denn von innen aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken hervor: Unzucht[9], Dieberei, Mord, (1Mo 8,21; Jer 17,9; Mt 15,19)22 Ehebruch, Habsucht, Bosheit[10], Arglist, Ausschweifung, Neid[11], Lästerung, Hochmut, Torheit;23 alle diese bösen Dinge kommen von innen heraus und verunreinigen den Menschen. (Mk 7,15)24 Von dort aber brach er auf und ging weg in das Gebiet von Tyrus; und er trat in ein Haus und wollte, dass niemand es erfuhr; und er konnte nicht verborgen sein. (Jes 42,2; Mt 15,21)25 Aber sogleich hörte eine Frau von ihm, deren Töchterchen einen unreinen Geist hatte, kam und fiel nieder zu seinen Füßen; (Lk 8,41)26 die Frau aber war eine Griechin, eine Syro-Phönizierin von Geburt; und sie bat ihn, dass er den Dämon von ihrer Tochter austreibe.27 Und er sprach zu ihr: Lass zuerst die Kinder satt werden, denn es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden[12] hinzuwerfen.28 Sie aber antwortete und spricht zu ihm: Ja, Herr, auch die Hunde[13] essen unter dem Tisch von den Krumen der Kinder.29 Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen geh hin! Der Dämon ist aus deiner Tochter ausgefahren.30 Und sie ging weg in ihr Haus und fand das Kind auf dem Bett liegen und den Dämon ausgefahren. (Joh 4,50)31 Und er verließ das Gebiet von Tyrus und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Zehnstädtegebiet[14]. (Mt 15,29; Joh 7,1)32 Und sie bringen einen Tauben zu ihm, der mit Mühe redete, und bitten ihn, dass er ihm die Hand auflege. (Mk 5,23)33 Und er nahm ihn von der Volksmenge beiseite, legte seine Finger in seine Ohren und berührte mit Speichel[15] seine Zunge, (Mk 8,23; Joh 9,6)34 und er blickte zum Himmel, seufzte und spricht zu ihm: Hefata! Das ist: Werde geöffnet! (Mk 6,41; Joh 11,33)35 Und sogleich wurden seine Ohren geöffnet, und die Fessel seiner Zunge wurde gelöst, und er redete richtig.36 Und er gebot ihnen, dass sie es niemand sagen sollten. Je mehr er es ihnen aber gebot, desto mehr machten sie es über alle Maßen bekannt; (Mk 1,44)37 und sie gerieten in höchstem Maß außer sich und sprachen: Er hat alles wohlgemacht; er macht sowohl die Tauben hören als auch die Stummen reden. (Jes 35,5; Mt 15,31; Mk 5,42)

Markus 7

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Da versammelten sich bei ihm die Pharisäer und ein paar Schriftgelehrte, die von Jerusalem kamen.2 Und sie sehen, wie einige seiner Jünger mit unreinen, das bedeutet mit ungewaschenen Händen ihr Brot essen. (Lk 11,38)3 Die Pharisäer nämlich und die Juden überhaupt essen nicht, ohne sich die Hände mit einer Handvoll Wasser gewaschen zu haben, um so an der Überlieferung der Alten festzuhalten.4 Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sie gewaschen zu haben, und vieles andere mehr gibt es, was zu halten sie übernommen haben: das Abwaschen von Bechern und Krügen und Kupfergeschirr. (Mt 23,25; Lk 11,39)5 Da fragen ihn die Pharisäer und Schriftgelehrten: Warum leben deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen?6 Er aber sagte zu ihnen: Wie zutreffend ist doch, was Jesaja geweissagt hat über euch Heuchler, wie geschrieben steht: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, ihr Herz aber hält sich fern von mir. (Jes 29,13)7 Nichtig ist, wie sie mich verehren; was sie an Lehren vortragen, sind Satzungen von Menschen.8 Das Gebot Gottes lasst ihr ausser acht und haltet fest an der Überlieferung der Menschen.9 Und er sagte zu ihnen: Schön, wie ihr das Gebot Gottes ausser Kraft setzt, um eure Überlieferung an seine Stelle zu setzen.10 Mose hat nämlich gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter, und: Wer über Vater oder Mutter schlecht redet, der sei des Todes. (2Mo 20,12; 2Mo 21,17; 3Mo 20,9; 5Mo 5,16)11 Ihr aber sagt: Wenn einer zu Vater oder Mutter spricht: Korban, das meint: dem Tempel soll geweiht sein, was dir von mir zusteht,12 so lasst ihr zu, dass er nichts mehr tut für Vater oder Mutter.13 Damit setzt ihr das Wort Gottes ausser Kraft durch eure Überlieferung, die ihr weitergegeben habt; und dergleichen tut ihr noch manches.14 Und wieder rief er das Volk herbei und sagte zu ihnen: Hört mir alle zu und versteht!15-16 Nichts, was von aussen in den Menschen hineingeht, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das ist es, was den Menschen unrein macht.[1] Wer Ohren hat zu hören, der höre!17 Und als er in ein Haus hineinging, weg aus dem Gedränge, befragten ihn seine Jünger über das Gleichnis.18 Und er sagt zu ihnen: So seid auch ihr unverständig? Begreift ihr nicht, dass alles, was von aussen in den Menschen hineingeht, ihn nicht unrein machen kann?19 Denn es geht nicht ins Herz, sondern in den Bauch, und von dort in die Grube. Damit erklärte er alle Speisen für rein. (Lk 11,41)20 Er sprach: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht den Menschen unrein.21 Denn aus dem Innern, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord,22 Ehebruch, Habgier, Bosheit, List, Ausschweifung, Missgunst, Lästerung, Hochmut, Unverstand. (Röm 1,29; Gal 5,19)23 All dies Böse kommt aus dem Innern heraus und macht den Menschen unrein.24 Von dort aber brach er auf und begab sich in das Gebiet von Tyrus. Und er ging in ein Haus hinein und wollte, dass niemand es erfahre. Doch er konnte nicht verborgen bleiben,25 sondern sogleich hörte eine Frau von ihm, deren Töchterchen einen unreinen Geist hatte. Die kam und warf sich ihm zu Füssen.26 Die Frau aber war Griechin, Syrophönizierin von Herkunft. Und sie bat ihn, den Dämon aus ihrer Tochter auszutreiben.27 Da sagte er zu ihr: Lass zuerst die Kinder satt werden, denn es ist nicht recht, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden hinzuwerfen.28 Sie aber entgegnet ihm und sagt: Herr, die Hunde unter dem Tisch fressen ja ohnehin von dem, was die Kinder fallen lassen.29 Und er sagte zu ihr: Um dieses Wortes willen geh, der Dämon ist aus deiner Tochter ausgefahren.30 Da ging sie nach Hause und fand das Kind auf dem Bett liegen, und der Dämon war ausgefahren. (Joh 4,51)31 Und wieder kam er, als er das Gebiet von Tyrus verlassen hatte, durch Sidon an den See von Galiläa mitten hinein in das Gebiet der Dekapolis.32 Da bringen sie einen Taubstummen zu ihm und bitten ihn, ihm die Hand aufzulegen.33 Und er nahm ihn beiseite, weg aus dem Gedränge, legte die Finger in seine Ohren und berührte seine Zunge mit Speichel, (Mk 8,23)34 blickte auf zum Himmel und seufzte, und er sagt zu ihm: Effata! Das heisst: Tu dich auf!35 Und sogleich taten seine Ohren sich auf, und das Band seiner Zunge löste sich, und er konnte richtig reden.36 Und er befahl ihnen, niemandem etwas zu sagen, doch je mehr er darauf bestand, desto mehr taten sie es kund. (Mk 1,44; Mk 1,45)37 Und sie waren völlig überwältigt und sagten: Gut hat er alles gemacht, die Tauben macht er hören und die Stummen reden. (Jes 35,5; Mt 11,5; Mt 15,31; Mk 1,22; Lk 7,22)