Apostelgeschichte 9

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Saulus aber schnaubte immer noch Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn, ging zu dem Hohen Priester (Apg 22,3; Apg 26,9; 1Tim 1,13)2 und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit, wenn er einige, die des Weges[1] waren, fand, Männer wie auch Frauen, er sie gebunden nach Jerusalem führte. (Apg 8,3; Apg 19,9; Apg 24,14)3 Als er aber hinzog, geschah es, dass er sich Damaskus näherte. Und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht aus dem Himmel; (1Kor 15,8)4 und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: Saul, Saul, was verfolgst du mich? (Lk 10,16)5 Er aber sprach: Wer bist du, Herr? Er aber ⟨sagte⟩: Ich bin Jesus, den du verfolgst.6 Doch steh auf und geh in die Stadt, und es wird dir gesagt werden, was du tun sollst!7 Die Männer aber, die mit ihm des Weges zogen, standen sprachlos, da sie wohl die Stimme hörten, aber niemand sahen. (Dan 10,7)8 Saulus aber richtete sich von der Erde auf. Als sich aber seine Augen öffneten, sah er nichts. Und sie leiteten ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus.9 Und er konnte drei Tage nicht sehen und aß nicht und trank nicht.10 Es war aber ein Jünger in Damaskus, mit Namen Hananias; und der Herr sprach zu ihm in einer Erscheinung: Hananias! Er aber sprach: Siehe, ⟨hier bin⟩ ich, Herr! (1Mo 22,1)11 Der Herr aber ⟨sprach⟩ zu ihm: Steh auf und geh in die Straße, welche die »Gerade« genannt wird, und frage im Haus des Judas nach einem mit Namen Saulus von Tarsus! Denn siehe, er betet; (Apg 21,39; Apg 23,34)12 und er hat in der Erscheinung einen Mann mit Namen Hananias gesehen, der hereinkam und ihm die Hände auflegte, damit er wieder sehend wird. (Apg 16,9; Apg 18,9)13 Hananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen über diesen Mann gehört, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem getan hat.14 Und hier hat er Vollmacht von den Hohen Priestern[2], alle zu binden, die deinen Namen anrufen. (1Kor 1,2)15 Der Herr aber sprach zu ihm: Geh hin! Denn dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, meinen Namen zu tragen sowohl vor Nationen als ⟨auch vor⟩ Könige und Söhne Israel. (Apg 13,2; Apg 20,24; Apg 22,21; Apg 25,23; Röm 1,5; Eph 3,8)16 Denn ich werde ihm zeigen, wie vieles er für meinen Namen leiden muss. (Apg 20,23; Apg 21,11; 2Kor 11,23; 2Tim 1,12)17 Hananias aber ging hin und kam in das Haus; und er legte ihm die Hände auf und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus – der dir erschienen ist auf dem Weg, den du kamst –, damit du wieder sehend und mit Heiligem Geist erfüllt wirst. (Apg 6,6)18 Und sogleich fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er wurde sehend, und stand auf und ließ sich taufen[3].19 Und nachdem er Speise genommen hatte, kam er zu Kräften. Er war aber einige Tage bei den Jüngern in Damaskus.20 Und sogleich predigte er in den Synagogen Jesus, dass dieser der Sohn Gottes ist. (2Kor 1,19; Gal 1,16)21 Alle aber, die es hörten, gerieten außer sich und sagten: Ist dieser nicht der, welcher in Jerusalem die zugrunde richtete, die diesen Namen anrufen, und dazu hierher gekommen war, dass er sie gebunden zu den Hohen Priestern führte? (Apg 26,10; Gal 1,23)22 Saulus aber erstarkte noch mehr ⟨im Wort⟩ und brachte die Juden, die in Damaskus wohnten, in Verwirrung, indem er bewies, dass dieser der Christus ist. (Apg 5,42; Gal 1,17)23 Als aber viele Tage verflossen waren, ratschlagten die Juden miteinander, ihn umzubringen. (Apg 9,29; Apg 13,50; Apg 14,5; Apg 17,5; Apg 18,12; Apg 20,3; Apg 23,12; Apg 25,3; 2Kor 11,26)24 Es wurde aber dem Saulus ihr Anschlag bekannt. Und sie bewachten auch die Tore sowohl bei Tag als auch bei Nacht, damit sie ihn umbringen konnten.25 Die Jünger aber nahmen ihn bei Nacht und ließen ihn durch die Mauer hinab, indem sie ihn in einem Korb hinunterließen. (2Kor 11,32)26 Als er aber nach Jerusalem gekommen war, versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen; und alle fürchteten sich vor ihm, da sie nicht glaubten, dass er ein Jünger sei. (Apg 22,17; Gal 1,18)27 Barnabas aber nahm ihn und brachte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf dem Weg den Herrn gesehen habe und dass der zu ihm geredet und wie er in Damaskus freimütig im Namen Jesu gesprochen habe. (Apg 4,36)28 Und er ging mit ihnen aus und ein in Jerusalem und sprach freimütig im Namen des Herrn. (Röm 15,19)29 Und er redete und stritt mit den Hellenisten[4]; sie aber trachteten, ihn umzubringen. (Apg 9,23)30 Als die Brüder es aber erfuhren, brachten sie ihn nach Cäsarea hinab und sandten ihn weg nach Tarsus. (Apg 11,25; Gal 1,21)31 So hatte denn die Gemeinde[5] durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria hin Frieden und wurde erbaut und wandelte in der Furcht des Herrn und mehrte sich durch den Trost[6] des Heiligen Geistes. (Apg 2,47)32 Es geschah aber, dass Petrus, indem er überall hindurchzog, auch zu den Heiligen hinabkam, die zu Lydda wohnten.33 Er fand aber dort einen Menschen mit Namen Äneas, der seit acht Jahren zu Bett lag; er war gelähmt. (Lk 5,18)34 Und Petrus sprach zu ihm: Äneas! Jesus Christus heilt dich. Steh auf und mach dir selbst dein Bett! Und sogleich stand er auf. (Lk 5,25; Apg 3,6; Apg 14,10)35 Und es sahen ihn alle, die zu Lydda und Scharon wohnten; die bekehrten sich zum Herrn. (Apg 11,21)36 In Joppe aber war eine Jüngerin mit Namen Tabita, die übersetzt heißt: Dorkas[7]. Diese war reich an guten Werken und Almosen, die sie übte. (Apg 10,2; 1Tim 2,10)37 Es geschah aber in jenen Tagen, dass sie krank wurde und starb. Und als man sie gewaschen hatte, legte man sie in ein Obergemach.38 Da aber Lydda nahe bei Joppe war, sandten die Jünger, als sie gehört hatten, dass Petrus dort sei, zwei Männer zu ihm und baten: Zögere nicht, zu uns zu kommen!39 Petrus aber stand auf und ging mit ihnen; und als er angekommen war, führten sie ihn in das Obergemach. Und alle Witwen traten weinend zu ihm und zeigten ihm die Unter- und Oberkleider, die Dorkas gemacht hatte, während sie bei ihnen war.40 Petrus aber trieb alle hinaus, kniete nieder und betete. Und er wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabita, steh auf! Sie aber schlug ihre Augen auf, und als sie den Petrus sah, setzte sie sich auf. (Mk 5,40; Lk 8,54)41 Er aber gab ihr die Hand und richtete sie auf; er rief aber die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebend vor. (Apg 20,12)42 Es wurde aber durch ganz Joppe hin bekannt, und viele glaubten an den Herrn.43 Es geschah aber, dass er viele Tage in Joppe bei einem Gerber Simon blieb. (Apg 10,6)

Apostelgeschichte 9

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Saulus aber schnaubte noch immer Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn. Er ging zum Hohen Priester (Apg 8,3; Apg 22,3; Apg 26,9)2 und bat ihn um Briefe an die Synagogen in Damaskus, dass er, wenn er Anhänger dieses neuen Weges dort finde - Männer und auch Frauen -, sie gefesselt nach Jerusalem bringen solle.[1]3 Als er unterwegs war, geschah es, dass er in die Nähe von Damaskus kam, und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht vom Himmel; (1Kor 15,8)4 er stürzte zu Boden und hörte eine Stimme zu ihm sagen: Saul, Saul, was verfolgst du mich?5 Er aber sprach: Wer bist du, Herr? Und er antwortete: Ich bin Jesus, den du verfolgst.6 Doch steh auf und geh in die Stadt, und es wird dir gesagt werden, was du tun sollst.7 Die Männer aber, die mit ihm unterwegs waren, standen sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemanden.8 Da erhob sich Saulus vom Boden;[2] doch als er die Augen öffnete, konnte er nicht mehr sehen. Sie mussten ihn bei der Hand nehmen und führten ihn nach Damaskus.9 Und drei Tage lang konnte er nicht sehen, und er ass nicht und trank nicht.10 In Damaskus aber war ein Jünger mit Namen Ananias, und zu diesem sprach der Herr in einer Vision: Ananias! Er sagte: Hier bin ich, Herr. (Apg 10,3; Apg 11,5; Apg 16,9; Apg 18,9; Apg 22,17; Apg 23,11; Apg 27,23)11 Der Herr aber sagte zu ihm: Mach dich auf und geh in die Strasse, die man 'die Gerade' nennt, und frag im Haus des Judas nach einem Mann aus Tarsus mit Namen Saulus! Du wirst sehen, er betet, (Apg 21,39)12 und er hat in einer Vision einen Mann namens Ananias gesehen, der zu ihm hereinkam und ihm die Hände auflegte, damit er wieder sehe. (Apg 6,6)13 Ananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen Seiten gehört, wie viel Böses dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat.14 Und von den Hohen Priestern hat er hier die Vollmacht, alle festzunehmen, die deinen Namen anrufen. (Apg 2,21; Apg 9,2)15 Der Herr aber sagte zu ihm: Geh hin, denn gerade er ist mein auserwähltes Werkzeug, meinen Namen zu tragen vor den Augen von Völkern und Königen und vor den Augen der Israeliten. (Apg 13,2; Apg 26,2; Apg 27,24; Gal 1,15)16 Ich werde ihm zeigen, wie viel er wird leiden müssen um meines Namens willen. (2Kor 11,23)17 Da machte sich Ananias auf und ging in das Haus hinein, legte ihm die Hände auf und sprach: Saul, mein Bruder, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir erschienen ist auf dem Weg, den du gekommen bist: Du sollst wieder sehen und erfüllt werden von heiligem Geist! (Apg 2,4; Apg 6,6)18 Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, und er sah wieder; und er stand auf und liess sich taufen.19 Und er nahm Speise zu sich und kam wieder zu Kräften. Er blieb nun einige Tage bei den Jüngern in Damaskus20 und verkündigte sofort in den Synagogen, dass Jesus der Sohn Gottes sei. (Lk 3,22)21 Alle, die davon hörten, waren fassungslos und sagten: Ist das nicht der, der alle, die diesen Namen anrufen, in Jerusalem ausrotten wollte? Und ist er nicht zu diesem Zweck hierher gekommen, um sie auch hier gefangen zu nehmen und vor die Hohen Priester zu führen? (Apg 2,21; Apg 8,3)22 Saulus aber trat umso entschiedener auf und versetzte die Juden, die in Damaskus wohnten, in grosse Verwirrung, indem er ihnen bewies: Dieser Mann ist der Gesalbte. (Apg 5,42; Apg 17,3; Apg 18,5)23 Nachdem darüber einige Tage vergangen waren, beschlossen die Juden, ihn zu töten.24 Saulus aber erhielt Kenntnis von ihrem Plan; sie liessen sogar die Stadttore Tag und Nacht überwachen, in der Absicht, ihn zu töten. (2Kor 11,32)25 Die Jünger aber nahmen ihn[3] und liessen ihn nachts über die Mauer entkommen, indem sie ihn in einem Korb hinunterliessen.26 Als er nach Jerusalem kam, versuchte er, sich zu den Jüngern zu halten; doch alle fürchteten ihn und glaubten nicht, dass er ein Jünger sei. (Apg 22,17; Gal 1,17)27 Barnabas aber nahm sich seiner an, führte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er unterwegs den Herrn gesehen und dass er mit ihm gesprochen habe und wie er dann in Damaskus öffentlich aufgetreten sei im Namen des Herrn. (Apg 4,36)28 Und so kam es, dass er bei ihnen in Jerusalem ein und aus gehen und öffentlich im Namen des Herrn auftreten konnte.29 Und er sprach zu den Hellenisten und diskutierte mit ihnen; sie jedoch hatten vor, ihn zu töten.30 Als die Brüder und Schwestern davon Kenntnis erhielten, geleiteten sie ihn nach Cäsarea hinab und schickten ihn weiter nach Tarsus. (Gal 1,21)31 Die Kirche[4] hatte nun Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samaria; sie wurde auferbaut und ging ihren Weg in der Furcht des Herrn; und sie wuchs durch den Beistand des heiligen Geistes.32 Es begab sich nun, dass Petrus, als er alle Gemeinden ringsum besuchte, auch zu den Heiligen hinabkam, die in Lydda wohnten.33 Dort fand er einen Menschen mit Namen Äneas, der seit acht Jahren ans Bett gefesselt war, er war nämlich gelähmt. (Lk 5,18)34 Und Petrus sprach zu ihm: Äneas, Jesus Christus heilt dich. Steh auf und klappe deine Bahre zusammen! Und sogleich stand er auf.35 Und alle Bewohner von Lydda und der Scharon-Ebene sahen ihn; und sie wandten sich dem Herrn zu.36 In Joppe aber war eine Jüngerin mit Namen Tabita, das heisst 'Gazelle'. Die tat viel Gutes und gab reichlich Almosen.37 Es geschah aber in jenen Tagen, dass sie krank wurde und starb. Man wusch sie und bahrte sie im Obergemach auf.38 Da Lydda nahe bei Joppe liegt, vernahmen die Jünger, dass Petrus dort sei, schickten zwei Männer zu ihm und liessen ihn bitten: Säume nicht, zu uns herüberzukommen.39 Da machte sich Petrus auf und ging mit ihnen. Als er dort ankam, führten sie ihn in das Obergemach; alle Witwen traten zu ihm und zeigten ihm unter Tränen die Kleider und Gewänder, die die Gazelle gemacht hatte, als sie noch unter ihnen war.40 Petrus aber wies alle hinaus. Und er kniete nieder und betete; und zu dem Leichnam gewandt sprach er: Tabita, steh auf! Sie öffnete ihre Augen, sah Petrus an und setzte sich auf. (Mk 5,41; Lk 7,14)41 Er gab ihr die Hand und half ihr auf. Dann rief er die Heiligen und die Witwen herein und zeigte ihnen, dass sie lebte.42 Dies wurde in ganz Joppe bekannt, und viele kamen zum Glauben an den Herrn.43 Und so blieb er einige Tage in Joppe bei einem Gerber namens Simon.