1Nachdem sie aber durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen sie nach Thessalonich, wo eine Synagoge der Juden war. (1Thess 1,1)2Nach seiner Gewohnheit aber ging Paulus zu ihnen hinein und unterredete sich an drei Sabbaten mit ihnen aus den Schriften, (Apg 13,5; Apg 18,4)3indem er eröffnete und darlegte, dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste, und dass dieser der Christus ist; der Jesus, den ich euch verkündige. (Apg 3,18; Apg 5,42; Apg 28,23)4Und einige von ihnen ließen sich überzeugen und gesellten sich zu Paulus und Silas und eine große Menge von den anbetenden[1] Griechen und nicht wenige der vornehmsten Frauen. (Apg 17,17; Apg 17,34; Apg 28,24; 1Thess 2,13)5Die Juden aber wurden eifersüchtig und nahmen einige böse Männer vom Gassenpöbel zu sich, machten einen Volksauflauf und brachten die Stadt in Aufruhr; und sie traten vor das Haus Jasons und suchten sie unter das Volk zu führen. (Apg 13,45)6Als sie sie aber nicht fanden, schleppten sie Jason und einige Brüder vor die Obersten der Stadt[2] und riefen: Diese, die den Erdkreis aufgewiegelt haben, sind auch hierher gekommen, (Apg 16,20; 1Thess 3,4)7die hat Jason beherbergt; und diese alle handeln gegen die Verordnungen des Kaisers, da sie sagen, dass ein anderer König sei: Jesus. (Lk 23,2)8Sie beunruhigten aber die Volksmenge und die Obersten der Stadt, die dies hörten.9Und nachdem sie von Jason und den Übrigen Bürgschaft genommen hatten, ließen sie sie frei.
Verkündigung und Verfolgung in Beröa
10Die Brüder aber sandten sogleich in der Nacht sowohl Paulus als ⟨auch⟩ Silas nach Beröa; die gingen, als sie angekommen waren, in die Synagoge der Juden.11Diese aber waren edler als die in Thessalonich; sie nahmen mit aller Bereitwilligkeit das Wort auf und untersuchten täglich die Schriften, ob dies sich so verhielt. (Joh 5,39)12Viele nun von ihnen glaubten, und von den griechischen vornehmen Frauen und Männern nicht wenige.13Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, dass auch in Beröa das Wort Gottes von Paulus verkündigt wurde, kamen sie auch dorthin und beunruhigten und erregten die Volksmengen. (Apg 9,23)14Da sandten aber die Brüder sogleich den Paulus fort, dass er nach dem Meer hin ging. Aber sowohl Silas als ⟨auch⟩ Timotheus blieben dort. (1Thess 2,15; 1Thess 3,1)15Die aber den Paulus geleiteten, brachten ihn bis nach Athen; und als sie für Silas und Timotheus Befehl empfangen hatten, dass sie sobald wie möglich zu ihm kommen sollten, reisten sie ab. (Apg 18,5; 1Thess 3,1)
Paulus in Athen
16Während aber Paulus sie in Athen erwartete, wurde sein Geist in ihm erregt, da er die Stadt voll von Götzenbildern sah.17Er unterredete sich nun in der Synagoge mit den Juden und mit den Anbetern[3] und auf dem Markt an jedem Tag mit denen, die gerade herbeikamen. (Apg 17,4)18Aber auch einige der epikureischen und stoischen Philosophen[4] griffen ihn an; und einige sagten: Was will wohl dieser Schwätzer sagen? Andere aber: Er scheint ein Verkündiger fremder Götter[5] zu sein, weil er das Evangelium von Jesus und der Auferstehung verkündigte.19Und sie ergriffen ihn, führten ihn zum Areopag[6] und sagten: Können wir erfahren, was diese neue Lehre ist, von der du redest?20Denn du bringst etwas Fremdes vor unsere Ohren. Wir möchten nun wissen, was das sein mag.21Alle Athener aber und die Fremden, die sich da aufhielten, brachten ihre Zeit mit nichts anderem zu, als etwas Neues zu sagen und zu hören.22Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach: Männer von Athen[7], ich sehe, dass ihr in jeder Beziehung den Göttern sehr ergeben[8] seid.23Denn als ich umherging und eure Heiligtümer betrachtete, fand ich auch einen Altar, an dem die Aufschrift war: Einem unbekannten Gott.[9] Was ihr nun, ohne es zu kennen, verehrt, das[10] verkündige ich euch.24Der Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, (Mt 11,25; Apg 4,24; Apg 7,48)25auch wird er nicht von Menschenhänden bedient, als wenn er noch etwas nötig hätte, da er selbst allen Leben und Odem und alles gibt. (1Mo 2,7; Ps 50,9; Ps 104,30; Jes 42,5; 1Kor 8,6)26Und er hat aus einem[11] jede Nation der Menschen[12] gemacht, dass sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, wobei er festgesetzte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat, (1Mo 9,19; 5Mo 32,8; Hi 14,5; Ps 74,17)27dass sie Gott suchen, ob sie ihn vielleicht tastend fühlen und finden, obwohl er ja[13] nicht fern ist von jedem von uns. (Apg 15,17; Röm 1,19)28Denn in ihm leben wir und bewegen uns und sind wir, wie auch einige eurer Dichter[14] gesagt haben: Denn wir sind auch sein Geschlecht. (Ps 82,6)29Da wir nun Gottes Geschlecht sind, sollen wir nicht meinen, dass das Göttliche dem Gold und Silber oder Stein, einem Gebilde der Kunst und der Erfindung des Menschen, gleich sei. (1Mo 1,27; Jes 40,18; Apg 19,26; Röm 1,23)30Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen, (Lk 24,47; Apg 26,20)31weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er ⟨dazu⟩ bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass er ihn auferweckt hat aus den Toten. (Ps 9,9; Mt 12,36; Apg 2,24; Apg 10,42; Röm 2,16)32Als sie aber von Totenauferstehung hörten, spotteten die einen, die anderen aber sprachen: Wir wollen dich darüber auch nochmals hören. (Apg 23,8; Apg 24,25)33So ging Paulus aus ihrer Mitte fort.34Einige Männer aber schlossen sich ihm an und glaubten, unter denen auch Dionysius war, der Areopagit[15], und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen. (Apg 17,4)
1Auf dem Weg über Amphipolis und Apollonia kamen sie nach Thessalonich, wo die Juden eine Synagoge hatten. (1Thess 2,2)2Wie er es gewohnt war, ging Paulus zu ihnen und sprach an drei Sabbattagen mit ihnen über die Schriften:3Er öffnete ihnen die Augen und legte ihnen dar, dass der Gesalbte leiden und von den Toten auferstehen musste, und er sagte: Dieser Jesus, den ich euch verkündige, ist der Gesalbte! (Lk 2,24; Lk 9,22; Lk 24,26; Apg 26,23)4Einige von ihnen liessen sich überzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an, ebenso eine grosse Zahl von gottesfürchtigen Griechen und nicht wenige Frauen aus den vornehmsten Familien. (1Thess 2,1)5Die Juden aber wurden eifersüchtig und holten sich einige nichtsnutzige Leute, die sich auf dem Marktplatz herumtrieben, verursachten einen Volksauflauf und erfüllten die Stadt mit ihrem Lärm; sie umstellten das Haus des Jason und wollten die beiden vor die Volksversammlung führen. (1Thess 2,14)6Da sie diese aber nicht fanden, schleppten sie den Jason und einige Brüder vor die Stadtpräfekten und schrien: Diese Leute, die den ganzen Erdkreis in Aufruhr gebracht haben, die sind jetzt auch hier, (Apg 24,5)7und Jason hat sie aufgenommen. Sie alle handeln den Anordnungen des Kaisers zuwider, denn sie behaupten, ein anderer sei König, nämlich Jesus. (Lk 23,2)8Es gelang ihnen, die Volksmenge und die Stadtpräfekten, die das hörten, in Unruhe zu versetzen;9doch als Jason und die Übrigen ihnen Bürgschaft geleistet hatten, liess man sie frei.10Die Brüder und Schwestern aber schickten Paulus und Silas noch in der Nacht nach Beröa weiter. Als sie dort ankamen, begaben sie sich in die Synagoge der Juden.11Dort war man ihnen freundlicher gesinnt als in Thessalonich. Sie nahmen das Wort mit grosser Bereitschaft auf und forschten Tag für Tag in den Schriften, ob es sich so verhalte.12So kamen viele von ihnen zum Glauben und ebenso nicht wenige von den angesehenen griechischen Frauen und Männern.13Als nun die Juden in Thessalonich erfuhren, dass das Wort Gottes durch Paulus auch in Beröa verkündigt werde, gingen sie auch dorthin, um die Leute aufzuhetzen und Unruhe zu stiften.14Da schickten die Brüder und Schwestern den Paulus sogleich weiter, zum Meer hinunter; Silas und Timotheus aber blieben am Ort zurück. (Apg 15,27; Apg 16,1)15Die aber, die Paulus das Geleit gaben, brachten ihn bis nach Athen und kehrten dann zurück mit dem Auftrag an Silas und Timotheus, ihm möglichst rasch nachzureisen. (1Thess 3,1)
In Athen: Die Rede des Paulus auf dem Areopag
16Während Paulus in Athen auf sie wartete, packte ihn die Wut beim Anblick der zahllosen Götterbilder, die es da in der Stadt gab.17In der Synagoge sprach er dann mit den Juden und den Gottesfürchtigen, und auf dem Marktplatz unterhielt er sich täglich mit den Vorübergehenden.18Auch etliche aus dem Kreis der epikureischen und stoischen Philosophen liessen sich auf ein Gespräch mit ihm ein, und einige sagten: Was will dieser Schwätzer eigentlich?, andere dagegen: Er scheint ein Verkünder fremder Gottheiten zu sein. Er verkündigte nämlich Jesus und die Auferstehung.19Sie nahmen ihn mit, führten ihn auf den Areopag und sagten: Können wir erfahren, was für eine neue Lehre das ist, die du da vorträgst?20Befremdliches bringst du uns zu Ohren; wir möchten erfahren, worum es da geht.21Alle Athener und die Fremden, die sich dort aufhalten, tun nämlich nichts lieber als letzte Neuigkeiten austauschen.22Da stellte sich Paulus hin, mitten auf dem Areopag, und sprach: Männer von Athen! Ihr seid - allem Anschein nach - besonders fromme Leute![1]23Denn als ich umherging und mir eure Heiligtümer anschaute, fand ich auch einen Altar, auf dem geschrieben stand: Dem unbekannten Gott.[2] Was ihr da verehrt, ohne es zu kennen, das verkündige ich euch.24Der Gott, der die Welt geschaffen hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand gemacht sind, (Apg 4,24; Apg 7,48)25er lässt sich auch nicht von Menschenhänden dienen, als ob er etwas nötig hätte; er ist es ja, der allen Leben und Atem und überhaupt alles gibt. (Jes 42,5)26Aus einem einzigen Menschen hat er das ganze Menschengeschlecht erschaffen, damit es die Erde bewohne, so weit sie reicht. Er hat ihnen feste Zeiten bestimmt und die Grenzen ihrer Wohnstätten festgelegt, (1Mo 1,27; 5Mo 32,8)27damit sie Gott suchen, indem sie sich fragen, ob er denn nicht zu spüren und zu finden sei; denn er ist ja jedem einzelnen unter uns nicht fern.28In ihm nämlich leben, weben und sind wir, wie auch einige eurer Dichter gesagt haben: Ja, wir sind auch von seinem Geschlecht.29Da wir also von Gottes Geschlecht sind, dürfen wir nicht denken, das Göttliche sei vergleichbar mit etwas aus Gold oder Silber oder Stein, einem Gebilde menschlicher Kunst und Erfindungsgabe. (Apg 19,26)30Doch über die Zeiten der Unwissenheit sieht Gott nun hinweg und ruft jetzt alle Menschen überall auf Erden zur Umkehr. (Lk 24,47; Apg 2,38; Apg 3,17; Apg 3,19; Apg 8,22; Apg 26,20)31Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, indem er ihn vor allen Menschen beglaubigte durch die Auferstehung von den Toten. (Ps 9,9; Apg 10,42)32Als sie das von der Auferstehung der Toten hörten, begannen die einen zu spotten, die anderen aber sagten: Darüber wollen wir ein andermal mehr von dir hören. (Apg 4,2; Apg 23,6; Apg 24,21; Apg 26,22; 1Kor 15,12)33So ging Paulus weg aus ihrer Mitte.34Einige aber schlossen sich ihm an und kamen zum Glauben, unter ihnen Dionysios, ein Mitglied des areopagitischen Rates, eine Frau mit Namen Damaris und einige andere.