1.Mose 45

Elberfelder Bibel

1 Da konnte Josef sich nicht ⟨mehr⟩ bezwingen vor all denen, die um ihn her standen, und er rief: Lasst jedermann von mir hinausgehen! So stand niemand bei ihm, als Josef sich seinen Brüdern zu erkennen gab. (1Mo 42,24; Sach 12,10)2 Und er erhob seine Stimme mit Weinen, dass die Ägypter es hörten, und ⟨auch⟩ das Haus des Pharao hörte es. (1Mo 42,24; Sach 12,10)3 Und Josef sagte zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Lebt mein Vater noch? Seine Brüder aber konnten ihm nicht antworten, denn sie waren bestürzt[1] vor ihm. (Apg 7,13)4 Da sagte Josef zu seinen Brüdern: Tretet doch zu mir heran! Und sie traten heran. Und er sagte: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. (1Mo 37,28)5 Und nun seid nicht bekümmert, und werdet nicht zornig ⟨auf euch selbst⟩[2], dass ihr mich hierher verkauft habt! Denn zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch hergesandt. (1Mo 50,19; 1Mo 50,20; Est 4,14; Ps 105,17; 2Kor 2,7)6 Denn schon zwei Jahre ist die Hungersnot im Land, und ⟨es dauert⟩ noch fünf Jahre, dass es kein Pflügen und Ernten gibt.7 Doch Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Rest zu setzen auf Erden und euch am Leben zu erhalten für eine große Rettung. (1Mo 47,12)8 Und nun, nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott; und er hat mich zum Vater für den Pharao gemacht und zum Herrn für sein ganzes Haus und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten. (1Mo 41,41; 1Mo 45,26; Ri 17,10; Jes 22,21)9 Eilt und zieht hinauf zu meinem Vater, und sagt zu ihm: »So spricht dein Sohn Josef: Gott hat mich zum Herrn von ganz Ägypten gemacht. Komm zu mir herab, zögere nicht!10 Du sollst im Land Goschen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Söhne und die Söhne deiner Söhne, deine Schafe und deine Rinder und alles, was du hast. (1Mo 46,28; 1Mo 47,1)11 Und ich will dich dort versorgen – denn noch fünf Jahre ⟨dauert die⟩ Hungersnot –, dass du nicht verarmst, du und dein Haus und alles, was du hast.« (1Mo 47,12; 1Mo 50,21; Est 10,3)12 Und siehe, eure Augen und die Augen meines Bruders Benjamin sehen es, dass mein Mund es ist, der zu euch redet. (1Mo 42,23; Lk 24,39; 1Joh 1,1)13 Und berichtet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt; und eilt und bringt meinen Vater hierher herab!14 Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; und Benjamin weinte an seinem Hals. (1Mo 33,4)15 Und herzlich küsste er alle seine Brüder und weinte an ihnen. Danach redeten seine Brüder mit ihm.16 Und das Gerücht wurde im Haus des Pharao gehört, dass man sagte: Josefs Brüder sind gekommen. Und es war gut in den Augen des Pharao und in den Augen seiner Diener. (1Mo 41,37; Apg 7,13)17 Und der Pharao sprach zu Josef: Sage deinen Brüdern: »Tut dies: Beladet eure Tiere, und zieht hin, geht ins Land Kanaan,18 und nehmt euren Vater und eure Familien[3], und kommt zu mir! Ich will euch das Beste des Landes Ägypten geben, und ihr sollt das Fett des Landes essen.« (1Mo 27,28; 1Mo 47,6; Apg 7,14)19 Du aber hast den Befehl ⟨zu sagen⟩: »Tut dies: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen für eure Kinder und für eure Frauen, und holt euren Vater und kommt! (1Mo 46,5)20 Und seid nicht betrübt wegen eures Hausrates[4], denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euch gehören.« (1Mo 47,6; Apg 7,14)21 Da taten die Söhne Israels so. Und Josef gab ihnen auf den Befehl des Pharao Wagen und gab ihnen Wegzehrung mit auf den Weg.22 Er gab ihnen allen, einem jeden, Wechselkleider, aber Benjamin gab er dreihundert Silber⟨schekel⟩ und fünf Wechselkleider. (1Mo 43,34; Ri 14,12)23 Ebenso sandte er seinem Vater zehn Esel, beladen mit dem Besten Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot und Nahrung für seinen Vater auf den Weg.24 Und er entließ seine Brüder, und sie zogen hin, und er sagte zu ihnen: Ereifert euch nicht[5] auf dem Weg!25 So zogen sie aus Ägypten hinauf und kamen ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob. (1Mo 42,29)26 Und sie berichteten ihm: Josef lebt noch, ja, er ist Herrscher über das ganze Land Ägypten. Aber sein Herz blieb kalt, denn er glaubte ihnen nicht. (1Mo 42,29; 1Mo 45,8; Lk 24,11)27 Da redeten sie zu ihm alle Worte Josefs, die er zu ihnen geredet hatte. Und als er die Wagen sah, die Josef gesandt hatte, um ihn zu holen, da lebte der Geist ihres Vaters Jakob auf. (Spr 25,25)28 Und Israel sprach: Genug! Mein Sohn Josef lebt noch! Ich will hinziehen und ihn sehen, bevor ich sterbe. (1Mo 46,30)

1.Mose 45

Zürcher Bibel

1 Da konnte sich Josef nicht länger beherrschen vor allen, die bei ihm standen, und rief: Führt alle hinaus und weg von mir! So war niemand bei ihm, als Josef sich seinen Brüdern zu erkennen gab. (1Mo 43,31)2 Und er weinte so laut, dass es die Ägypter hörten und auch das Haus des Pharao es hörte. (1Mo 42,24)3 Und Josef sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Lebt mein Vater noch? Aber seine Brüder konnten ihm nicht antworten, so bestürzt standen sie vor ihm. (Apg 7,13)4 Da sprach Josef zu seinen Brüdern: Kommt doch näher zu mir her! Und sie traten näher herzu. Und er sprach: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. (1Mo 37,28; 1Mo 40,15; Ps 105,17; Apg 7,9)5 Doch nun grämt euch nicht und lasst es euch nicht leid sein, dass ihr mich hierher verkauft habt, denn um Leben zu erhalten, hat mich Gott vor euch her gesandt. (1Mo 50,20; Ps 105,17)6 Schon zwei Jahre herrscht die Hungersnot im Land, und fünf Jahre stehen noch bevor, in denen es kein Pflügen und kein Ernten gibt.7 Gott aber hat mich vor euch her gesandt, um von euch einen Rest im Land zu bewahren und ihn für euch am Leben zu erhalten als grosse Rettung für euch. (1Mo 45,11; 1Mo 47,12; 1Mo 50,21)8 So habt nicht ihr mich hierher gesandt, sondern Gott. Er hat mich zum Vater für den Pharao gemacht und zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten. (1Mo 41,41; 1Mo 45,26; Dan 2,48; Apg 7,10)9 Zieht eilends hinauf zu meinem Vater und sagt zu ihm: So spricht dein Sohn Josef: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gemacht. Komm herab zu mir, säume nicht!10 Du kannst dich im Land Goschen niederlassen und nahe bei mir sein, du und deine Söhne und deine Enkel, deine Schafe und deine Rinder und alles, was du hast. (1Mo 46,28; 1Mo 47,1; 1Mo 50,8; 2Mo 8,18; 2Mo 9,26)11 Ich will dort für dich sorgen - denn noch fünf Jahre dauert die Hungersnot -, damit du nicht verarmst, du mit deinem Haus und allem, was du hast. (1Mo 45,7)12 Ihr und mein Bruder Benjamin, ihr seht es ja mit eigenen Augen, dass ich selbst es bin, der zu euch redet. (1Mo 42,23)13 Erzählt meinem Vater von meinen Ehren in Ägypten und von allem, was ihr gesehen habt, und bringt eilends meinen Vater hierher.14 Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte, und auch Benjamin weinte an seinem Hals. (1Mo 33,4)15 Dann küsste er alle seine Brüder, weinte und umarmte sie. Danach erst redeten seine Brüder mit ihm.16 Die Nachricht verbreitete sich auch im Haus des Pharao: Die Brüder Josefs sind gekommen. Und das war gut in den Augen des Pharao und in den Augen seiner Diener. (Apg 7,13)17 Und der Pharao sprach zu Josef: Sage zu deinen Brüdern: Tut dies: Beladet eure Tiere und geht heim in das Land Kanaan.18 Holt euren Vater und eure Familien und kommt zu mir. Ich will euch das Beste geben, was das Land Ägypten bietet, und ihr sollt vom Besten des Landes essen. (1Mo 45,20; 1Mo 47,6; Apg 7,14; Apg 27,28)19 Du kennst die Weisung: Tut dies: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen mit für eure Kinder und eure Frauen, und bringt euren Vater mit und kommt her. (1Mo 46,5)20 Lasst es euch um euren Hausrat nicht leid sein, denn das Beste, was das ganze Land Ägypten bietet, das soll euch gehören. (1Mo 45,18)21 Die Söhne Israels machten es so, und Josef gab ihnen auf Befehl des Pharao Wagen mit; auch gab er ihnen Verpflegung mit auf den Weg.22 Jedem von ihnen schenkte er ein Festgewand, Benjamin aber schenkte er dreihundert Silberstücke und fünf Festgewänder. (1Mo 43,34; Ri 14,12)23 Zugleich sandte er seinem Vater zehn Esel, beladen mit dem Besten, was Ägypten bietet, und zehn Eselinnen, beladen mit Korn, Brot und anderen Speisen für seinen Vater auf den Weg.24 Dann entliess er seine Brüder, und sie gingen. Und er sprach zu ihnen: Ereifert euch nicht unterwegs!25 So zogen sie von Ägypten hinauf und kamen in das Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob.26 Und sie berichteten ihm: Josef ist noch am Leben. Ja, er ist Herrscher über das ganze Land Ägypten. Aber sein Herz blieb kalt, denn er glaubte ihnen nicht. (1Mo 42,8; 1Mo 42,29; 1Mo 48,11)27 Da berichteten sie ihm alles, was Josef zu ihnen geredet hatte, und er sah die Wagen, die Josef gesandt hatte, um ihn hinzubringen, und der Geist ihres Vaters Jakob lebte wieder auf.28 Und Israel sprach: Genug! Mein Sohn Josef lebt noch. Ich will hingehen und ihn sehen, bevor ich sterbe. (1Mo 46,30)

1.Mose 45

Hoffnung für alle

1 Da konnte Josef sich nicht länger beherrschen. »Verlasst den Raum!«, befahl er seinen Hofbeamten erregt. Nun war er mit seinen Brüdern allein.2 Er brach in Tränen aus und weinte so laut, dass die Ägypter es hörten. Auch am Hof des Pharaos sprachen bald alle davon.3 »Ich bin Josef!«, sagte er zu seinen Brüdern. »Lebt mein Vater noch?« Fassungslos standen die Brüder vor ihm. Sie brachten keinen Ton heraus.4 »Kommt doch näher!«, sagte Josef. Sie traten zu ihm, und er wiederholte: »Ich bin euer Bruder Josef, den ihr nach Ägypten verkauft habt.5 Aber ihr braucht euch nicht zu fürchten. Macht euch keine Vorwürfe, dass ihr mich hierher verkauft habt, denn Gott wollte es so! Er hat mich vorausgeschickt, um euch zu retten.6 Schon seit zwei Jahren hungern die Menschen, und auch in den nächsten fünf Jahren wird man kein Feld bestellen und keine Ernte einbringen können.7 Gott hat mich euch vorausgesandt, damit ihr mit euren Familien am Leben bleibt. Denn er will ein großes Volk aus euren Nachkommen entstehen lassen.[1]8 Nicht ihr habt mich hierhergeschickt, sondern Gott! Er hat mir diese hohe Stellung gegeben: Ich bin der Berater des Pharaos und der Vorsteher seines Reiches. Ganz Ägypten hört auf das, was ich sage.9 Beeilt euch und kehrt zu meinem Vater zurück! Sagt ihm: ›Dein Sohn Josef lässt dir ausrichten: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gemacht. Komm doch so schnell wie möglich zu mir!10 Du kannst im Gebiet Goschen wohnen, dann bist du ganz in meiner Nähe. Bring deine Familie, deinen Besitz und dein Vieh mit!11 Die Hungersnot wird noch fünf Jahre dauern. Ich werde für euch sorgen, und keiner wird mehr hungern müssen.‹12 Ihr seht doch mit eigenen Augen, dass ich wirklich euer Bruder bin«, fuhr Josef fort. »Benjamin, auch du hast mich gesehen.13 Darum erzählt meinem Vater von meiner hohen Stellung und von allem, was ihr erlebt habt, und bringt ihn schnell hierher!«14 Er fiel Benjamin um den Hals und weinte. Auch Benjamin begann zu weinen.15 Dann umarmte er die anderen und küsste sie unter Tränen. Endlich fanden die Brüder ihre Sprache wieder und redeten mit ihm.16 Bald wusste jeder am Hof des Pharaos: »Josefs Brüder sind gekommen!« Der Pharao und seine Beamten freuten sich.17 Er sagte zu Josef: »Richte deinen Brüdern aus, sie sollen ihre Tiere beladen und nach Kanaan ziehen. Sag ihnen:18 ›Holt euren Vater und eure Familien hierher! Ihr könnt in unserem fruchtbarsten Gebiet wohnen und das Beste essen, was es in Ägypten gibt!‹19 Sie sollen einige Wagen mitnehmen und damit euren Vater, die Frauen und die Kinder holen.20 Ihrem Besitz zu Hause brauchen sie nicht nachzutrauern. Hier bekommen sie das Beste, was wir haben!«21 Josef gab seinen Brüdern die Wagen und Verpflegung für die Reise.22 Jedem schenkte er ein schönes Gewand, nur Benjamin gab er fünf Gewänder und 300 Silberstücke.23 Seinem Vater schickte er zehn Esel mit den besten Waren Ägyptens sowie zehn Eselinnen mit Getreide und anderen Nahrungsmitteln für die Reise.24 Dann sandte er seine Brüder los und ermahnte sie: »Macht euch keine Sorgen und streitet nicht unterwegs!«25 So traten sie die Heimreise an. Kaum waren die Brüder bei ihrem Vater angekommen,26 da riefen sie: »Josef lebt! Er ist sogar Herrscher über ganz Ägypten!« Jakob war wie betäubt – er glaubte ihnen kein Wort.27 Sie bestürmten ihn und erzählten alles, was Josef ihnen aufgetragen hatte. Sie zeigten ihm die Wagen, die Josef geschickt hatte, um ihn zu holen. Da kam wieder Leben in ihn.28 »Tatsächlich – mein Sohn Josef lebt noch!«, rief er. »Ich will zu ihm und ihn sehen, bevor ich sterbe!«

1.Mose 45

Lutherbibel 2017

1 Da konnte Josef nicht länger an sich halten vor allen, die um ihn her standen, und er rief: Lasst jedermann von mir hinausgehen! Und stand kein Mensch bei ihm, als sich Josef seinen Brüdern zu erkennen gab.2 Und er weinte laut, dass es die Ägypter und das Haus des Pharao hörten,3 und sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Lebt mein Vater noch? Und seine Brüder konnten ihm nicht antworten, so erschraken sie vor seinem Angesicht.4 Er aber sprach zu seinen Brüdern: Tretet doch her zu mir! Und sie traten herzu. Und er sprach: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. (1Mo 37,28)5 Und nun bekümmert euch nicht und lasst es euch nicht leid sein, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn um eures Lebens willen hat mich Gott vor euch hergesandt. (1Mo 50,20)6 Denn es sind nun zwei Jahre, dass Hungersnot im Lande ist, und sind noch fünf Jahre, dass weder Pflügen noch Ernten sein wird.7 Aber Gott hat mich vor euch hergesandt, dass er euch übrig lasse auf Erden und euer Leben erhalte zu einer großen Errettung.8 Und nun, ihr habt mich nicht hergesandt, sondern Gott; der hat mich dem Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Herrscher über ganz Ägyptenland. (1Mo 41,39)9 Eilt nun und zieht hinauf zu meinem Vater und sagt ihm: Das lässt dir Josef, dein Sohn, sagen: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gesetzt; komm herab zu mir, säume nicht!10 Du sollst im Lande Goschen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Kinder und deine Kindeskinder, dein Kleinvieh und Großvieh und alles, was du hast.11 Ich will dich dort versorgen, denn es sind noch fünf Jahre Hungersnot, damit du nicht verarmst mit deinem Hause und allem, was du hast.12 Siehe, eure Augen sehen es und die Augen meines Bruders Benjamin, dass ich leibhaftig mit euch rede.13 Verkündet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt; eilt und bringt meinen Vater hierher.14 Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte, und Benjamin weinte auch an seinem Halse,15 und er küsste alle seine Brüder und weinte an ihrer Brust. Danach redeten seine Brüder mit ihm.16 Und als das Gerücht kam in des Pharao Haus, dass Josefs Brüder gekommen wären, gefiel es dem Pharao gut und allen seinen Knechten.17 Und der Pharao sprach zu Josef: Sage deinen Brüdern: Macht es so: Beladet eure Tiere, macht euch auf in das Land Kanaan!18 Nehmt euren Vater und alle die Euren und kommt zu mir; ich will euch das Beste geben in Ägyptenland, und ihr sollt das Fett des Landes essen.19 Und gebiete ihnen: Macht es so: Nehmt mit euch aus Ägyptenland Wagen für eure Kinder und Frauen und bringt euren Vater mit und kommt.20 Und bekümmert euch nicht um euren Hausrat; denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euer sein.21 Die Söhne Israels taten so. Und Josef gab ihnen Wagen nach dem Befehl des Pharao und Zehrung auf den Weg22 und gab ihnen allen, einem jeden ein Feierkleid, aber Benjamin gab er dreihundert Silberstücke und fünf Feierkleider.23 Und seinem Vater sandte er zugleich zehn Esel, mit dem Besten aus Ägypten beladen, und zehn Eselinnen mit Getreide und Brot und mit Zehrung für seinen Vater auf den Weg.24 Damit entließ er seine Brüder, und sie zogen hin. Und er sprach zu ihnen: Zankt nicht auf dem Wege! (1Mo 42,22)25 So zogen sie hinauf von Ägypten und kamen ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob26 und verkündeten ihm und sprachen: Josef lebt noch und ist Herr über ganz Ägyptenland! Aber sein Herz blieb kalt, denn er glaubte ihnen nicht.27 Da sagten sie ihm alle Worte Josefs, die er zu ihnen gesagt hatte. Und als er die Wagen sah, die ihm Josef gesandt hatte, um ihn zu holen, wurde der Geist Jakobs, ihres Vaters, lebendig.28 Und Israel sprach: Mir ist genug, dass mein Sohn Josef noch lebt; ich will hin und ihn sehen, ehe ich sterbe. (1Mo 46,30)

1.Mose 45

Einheitsübersetzung 2016

1 Josef vermochte nicht mehr an sich zu halten vor allen, die um ihn standen, und rief: Schafft mir alle Leute hinaus! So stand niemand bei ihm, als er sich seinen Brüdern zu erkennen gab.2 Er begann so laut zu weinen, dass es die Ägypter hörten; auch am Hof des Pharao hörte man davon.3 Josef sagte zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Ist mein Vater noch am Leben? Seine Brüder waren nicht fähig, ihm zu antworten, weil sie fassungslos vor ihm standen.4 Josef sagte zu seinen Brüdern: Kommt doch näher zu mir her! Als sie näher herangetreten waren, sagte er: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.5 Jetzt aber schmerze es euch nicht und es brenne nicht in euren Augen, weil ihr mich hierher verkauft habt. Denn um Leben zu erhalten, hat mich Gott vor euch hergeschickt.6 Ja, zwei Jahre sind es jetzt schon, dass der Hunger im Land herrscht. Und noch fünf Jahre stehen bevor, in denen man weder pflügen noch ernten wird.7 Gott aber hat mich vor euch hergeschickt, um euch im Land einen Rest zu erhalten und euch für eine große Rettungstat am Leben zu lassen.[1]8 Also nicht ihr habt mich hierhergeschickt, sondern Gott. Er hat mich zum Vater für den Pharao gemacht, zum Herrn für sein ganzes Haus und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten.9 Zieht eiligst zu meinem Vater hinauf und meldet ihm: So hat dein Sohn Josef gesagt: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gemacht. Komm herunter zu mir, zögere nicht!10 Du kannst dich im Gebiet von Goschen niederlassen und wirst in meiner Nähe sein, du mit deinen Söhnen und deinen Kindeskindern, mit deinen Schafen und Ziegen und deinen Rindern und mit allem, was dir gehört.11 Dort werde ich für dich sorgen, damit du nicht verarmst, du und dein Haus mit allem, was dir gehört, denn noch fünf Jahre dauert die Hungersnot.12 Siehe, eure Augen und die Augen meines Bruders sehen, dass mein Mund mit euch redet.13 Erzählt meinem Vater von meinem hohen Rang in Ägypten und von allem, was ihr gesehen habt! Beeilt euch und bringt meinen Vater hierher herab!14 Er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; auch Benjamin weinte an seinem Hals.15 Josef küsste dann weinend alle seine Brüder. Darauf sprachen seine Brüder mit ihm.16 Am Hof des Pharao verbreitete sich die Nachricht: Die Brüder Josefs sind gekommen. Und das war gut in den Augen des Pharao und seiner Diener.17 Der Pharao sagte zu Josef: Sag zu deinen Brüdern: So sollt ihr es machen: Beladet eure Tiere und reist ins Land Kanaan zurück!18 Holt euren Vater und eure Familien und kommt zu mir! Ich will euch das Beste vom Land Ägypten geben; von den besten Erzeugnissen des Landes dürft ihr essen.19 Du hast den Auftrag erhalten. Das tut: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen mit für eure Kinder und Frauen, lasst euren Vater aufsteigen und kommt!20 Es soll euch nicht leid sein um euren Hausrat. Denn das Beste aus dem ganzen Land Ägypten soll euch gehören.21 Die Söhne Israels machten es so. Josef stellte nach der Weisung des Pharao Wagen zur Verfügung und gab ihnen Verpflegung mit auf die Reise.22 Allen schenkte er Festgewänder, Benjamin aber schenkte er dreihundert Silberstücke und fünf Festgewänder,23 seinem Vater schickte er entsprechend: zehn Esel, beladen mit dem Besten Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot, sowie Reiseverpflegung für seinen Vater.24 Dann entließ er seine Brüder. Als sie sich auf den Weg machten, sagte er noch zu ihnen: Streitet nicht unterwegs!25 Sie zogen also von Ägypten hinauf und kamen ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob.26 Sie berichteten ihm: Josef ist noch am Leben. Er ist sogar Herrscher über das ganze Land Ägypten. Jakobs Herz aber blieb unbewegt; denn er glaubte ihnen nicht.27 Als sie ihm aber alles erzählten, was Josef zu ihnen gesagt hatte, und als er die Wagen sah, die Josef geschickt hatte, um ihn zu holen, lebte der Geist Jakobs, ihres Vaters, wieder auf28 und Israel sagte: Genug! Mein Sohn Josef lebt noch. Ich will hingehen und ihn sehen, bevor ich sterbe.