1Und er sprach zu mir: Menschensohn, was du findest, iss! Iss diese Rolle, und geh hin, rede zum Haus Israel!2Und ich öffnete meinen Mund, und er gab mir diese Rolle zu essen.3Und er sprach zu mir: Menschensohn, deinem Bauch gib zu essen, und deinen Leib fülle mit dieser Rolle, die ich dir gebe! Und ich aß sie, und sie war in meinem Munde süß wie Honig. (Ps 19,11; Jer 15,16; Offb 10,9)4Und er sprach zu mir: Menschensohn, auf, geh hin zum Haus Israel und rede mit meinen Worten zu ihnen! (Hes 2,4; Hes 11,4)5Denn nicht zu einem Volk mit dunkler Sprache und schwieriger Rede bist du gesandt, ⟨sondern⟩ zum Haus Israel. (Jes 33,19)6Nicht zu vielen Völkern mit dunkler Sprache und schwieriger Rede, deren Worte du nicht verstehst.[1] Würde ich dich zu diesen senden, sie würden auf dich hören.[2] (Jes 33,19)7Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören wollen, denn sie wollen nicht auf mich hören. Denn das ganze Haus Israel hat eine harte Stirn und ein verstocktes Herz. (Jer 6,17; Jer 7,27; Hes 2,4; Sach 7,11)8Siehe, ich habe dein Angesicht hart gemacht, genau wie ihr Angesicht, und deine Stirn hart, genau wie ihre Stirn; (Jer 1,18; Jer 15,20)9wie einen Diamanten, härter als einen Kieselstein, habe ich deine Stirn gemacht. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht! Denn ein widerspenstiges Haus[3] sind sie. – (Jes 50,7; Hes 2,6; Lk 12,4)10Und er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir reden werde, nimm in dein Herz auf, und höre ⟨sie⟩ mit deinen Ohren! (Ps 85,9)11Und ⟨mache dich⟩ auf, geh hin zu den Weggeführten, zu den Söhnen deines Volkes, rede zu ihnen und sage zu ihnen: »So spricht der Herr, HERR!« Sie mögen hören oder es lassen. (Jer 29,20; Hes 2,4; Hes 3,27; Hes 33,2)12Und der Geist hob mich empor; und ich hörte hinter mir den Schall eines starken[4] Getöses, als sich die Herrlichkeit des HERRN von ihrer Stätte erhob[5], (1Kön 18,12; Ps 26,8; Hes 8,3; Hes 11,1; Hes 43,4; Hes 43,5; Lk 2,14)13und das Rauschen der Flügel der lebenden Wesen, die einer den anderen berührten, und das Sausen der Räder, die ⟨sich⟩ gleichzeitig mit ihnen ⟨bewegten⟩, und den Schall eines starken Getöses. (Hes 1,24)14Und der Geist hob mich empor und nahm mich hinweg; und ich fuhr dahin, erbittert in der Erregung meines Geistes; und die Hand des HERRN war hart auf mir. (1Kön 18,12; Jes 8,11; Jer 6,11; Hes 8,3; Hes 11,1; Hes 43,5; Apg 8,39)15Und ich kam nach Tel-Abib zu den Weggeführten, die am Fluss Kebar wohnten; und ich blieb ⟨bei denen⟩, die dort wohnten[6]; und ich saß dort sieben Tage betäubt[7] in ihrer Mitte. (Hi 2,13; Hes 1,1; Hes 33,1)
Hesekiels Beauftragung und Verantwortung für den Einzelnen in Gottes Volk
16Und es geschah am Ende von sieben Tagen, da geschah das Wort des HERRN zu mir so:17Menschensohn, ich habe dich für das Haus Israel zum Wächter gegeben. Und hörst du ein Wort aus meinem Mund, so sollst du sie von mir verwarnen! (Jes 62,6; Jer 1,7; Jer 6,17)18Wenn ich zu dem Gottlosen spreche: »Du musst sterben!« und du hast ihn nicht gewarnt und hast nicht geredet, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, dann wird er, der Gottlose, um seiner Schuld willen sterben, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. (Hes 18,4)19Du aber, wenn du den Gottlosen gewarnt hast und er ist von seiner Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Weg nicht umgekehrt, dann wird er um seiner Schuld willen sterben, du aber hast deine Seele gerettet. (Apg 18,6)20Und wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut und ich einen Anstoß vor ihn lege, dann wird er sterben. Wenn du ihn nicht gewarnt hast, wird er um seiner Sünde willen sterben, und an seine gerechten Taten[8], die er getan hat, wird man nicht ⟨mehr⟩ denken; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. (Hes 18,24; Hebr 13,17; 2Petr 2,21)21Du aber, wenn du ihn, den Gerechten, gewarnt hast, damit der Gerechte nicht sündigt, und er hat nicht gesündigt, so wird er leben[9], weil er sich hat warnen lassen; du aber, du hast deine Seele gerettet. (Apg 18,6)
Vision Hesekiels: Die Herrlichkeit des HERRN – Vom HERRN auferlegte Beschränkung
22Und die Hand des HERRN kam dort über mich, und er sprach zu mir: Mache dich auf, geh hinaus in das Tal[10]. Und dort will ich mit dir reden! (Hes 1,3; Hes 8,4)23Da machte ich mich auf und ging hinaus in das Tal[11], und siehe, dort stand die Herrlichkeit des HERRN wie die Herrlichkeit, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte; und ich fiel nieder auf mein Gesicht. (Jos 5,14; Hes 1,3; Hes 1,28; Hes 8,4; Hes 43,3; Hes 44,4)24Da kam der Geist in mich hinein und stellte mich auf meine Füße. Und er[12] redete mit mir und sprach zu mir: Geh, schließ dich in deinem Haus ein! (Hes 2,2)25Und du, Menschensohn, siehe, man wird dir Stricke anlegen und dich damit binden, dass du nicht in ihre Mitte hinausgehen kannst. (Hes 4,8)26Und ich werde deine Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, damit du verstummst und für sie nicht mehr jemand bist, der zurechtweist; denn ein widerspenstiges Haus[13] sind sie. (Hes 2,5; Hes 12,2)27Wenn ich aber mit dir reden werde, will ich deinen Mund öffnen, und du sollst zu ihnen sagen: »So spricht der Herr, HERR!« Wer hören will, der höre, und wer es lässt, der lasse es! Denn ein widerspenstiges Haus[14] sind sie. (Hes 2,4; Hes 2,5; Hes 3,11; Hes 12,2; Hes 24,27; Hes 33,22)
Hesekiel 3
Schlachter 2000
Hesekiel wird zum Boten Gottes und zum Wächter über Israel bestimmt
1Und er sprach zu mir: Menschensohn, iss, was du hier vorfindest; iss diese Rolle und geh hin, rede zum Haus Israel! (Jes 6,9; Jer 2,1; Hes 2,1; Hes 2,8; Hes 3,4; Hes 3,10; Hes 3,11)2Da tat ich meinen Mund auf, und er gab mir jene Rolle zu essen. (Offb 10,10)3Und er sprach zu mir: Menschensohn, speise deinen Bauch und fülle deinen Leib mit dieser Rolle, die ich dir gebe! Da aß ich, und es war in meinem Mund so süß wie Honig. (5Mo 8,3; Ps 19,11; Ps 119,103; 1Tim 4,6; 1Petr 2,2; Offb 10,10)4Da sprach er zu mir: Menschensohn, geh hin zum Haus Israel und rede zu ihnen mit meinen Worten! (Hes 3,1)5Denn du wirst nicht zu einem Volk mit unverständlicher Sprache und schwerer Zunge gesandt, sondern zum Haus Israel; (Jes 1,3; Hos 5,1)6nicht zu vielen Nationen, die eine unverständliche Sprache und schwere Zunge haben, deren Worte du nicht verstehen könntest — wahrlich, wenn ich dich zu solchen Leuten senden würde, so würden sie auf dich hören! (Jes 33,19; Mt 12,41; Röm 9,30)7Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören wollen, sie wollen ja auch auf mich nicht hören; denn das ganze Haus Israel hat eine harte Stirn und ein verstocktes Herz. (1Sam 8,7; Jer 7,13; Jer 7,26; Hes 2,4; Mt 13,13)8Doch siehe, ich habe dein Angesicht so hart gemacht wie ihr Angesicht und deine Stirn so hart wie ihre Stirn. (Jes 50,6; Jer 1,18)9Wie Diamant und härter als Fels mache ich deine Stirn. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht! Denn sie sind ein widerspenstiges Haus. (Jes 50,7; Jer 15,20; Hes 2,6; Lk 12,4; Hebr 11,27)10Und er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir rede, sollst du in dein Herz aufnehmen und mit deinen Ohren hören! (Ps 85,9; Jes 50,5; Jer 15,16; Kol 3,16; 1Thess 2,13)11Und du sollst hingehen zu den Weggeführten, zu den Kindern deines Volkes, und sollst zu ihnen reden und zu ihnen sagen: So spricht GOTT, der Herr! — ob sie nun darauf hören oder es bleiben lassen. (Hes 2,4; Hes 2,7; Hes 3,27; Apg 20,27)12Da hob mich der Geist empor, und ich hörte hinter mir eine Stimme, ein gewaltiges Getöse: Gepriesen sei die Herrlichkeit des HERRN von seiner Wohnstätte her! (1Kön 18,12; 2Kön 2,16; Ps 26,8; Hes 3,14; Hes 3,23; Hes 8,3; Hes 8,4; Hes 9,3; Hes 11,23; Hes 43,5; Hes 44,4; Apg 8,39)13[Ich hörte auch] das Rauschen der Flügel der lebendigen Wesen, die einander berührten, und das Geräusch der Räder neben ihnen, und den Schall eines gewaltigen Getöses. (2Sam 5,24; Hes 1,24; Hes 10,5; Hes 10,16)14Da hob mich der Geist empor und nahm mich hinweg; und ich fuhr dahin, erbittert in der Glut meines Geistes, und die Hand des HERRN lag fest auf mir. (Jer 6,11; Hes 1,3; Hes 3,12; Hes 8,1)15Und ich kam zu den Weggeführten nach Tel-Abib, zu denen, die am Fluss Kebar wohnen; und da sie dort saßen, setzte ich mich auch dorthin und war sieben Tage lang in Entsetzen versunken unter ihnen. (Hi 2,13; Hes 1,3)16Und es geschah nach sieben Tagen, da erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen: (Jer 41,7)17Menschensohn, ich habe dich zum Wächter gesetzt für das Haus Israel; wenn du aus meinem Mund ein Wort gehört hast, so sollst du sie in meinem Auftrag warnen! (2Chr 36,15; Jes 58,1; Jes 62,6; Jer 6,17; Hes 3,18; Hes 33,2; Hes 33,3; Apg 20,28)18Wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du musst gewisslich sterben!«, und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen und ihn am Leben zu erhalten, so wird der Gottlose um seiner Missetat willen sterben; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern! (Hes 3,20; Hes 18,4; Hes 18,13; Hes 33,8; Mt 27,24; Lk 13,3; Joh 8,21; Joh 8,24; 2Petr 2,20)19Warnst du aber den Gottlosen und er kehrt doch nicht um von seiner Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Weg, so wird er um seiner Missetat willen sterben; du aber hast deine Seele gerettet! (Jer 39,15; Jer 45,5; Hes 3,17; Hes 3,18; Hes 3,21; Hes 33,9; Joh 12,25)20Wenn aber ein Gerechter sich von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Unrecht tut, und ich lege einen Anstoß vor ihn hin, so wird er sterben; wenn du ihn nicht warnst, wird er um seiner Sünde willen sterben, und an seine Gerechtigkeit, die er getan hat, wird nicht gedacht werden; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern! (5Mo 13,2; 2Chr 32,31; Hes 3,18; Hes 18,24; Hes 18,26)21Wenn du aber den Gerechten gewarnt hast, dass der Gerechte nicht sündigen soll, und er dann nicht sündigt, so wird er gewisslich am Leben bleiben, weil er sich hat warnen lassen; und du hast deine Seele gerettet! (Mt 10,22; 1Tim 4,16)22Und die Hand des HERRN kam dort über mich, und er sprach zu mir: Mach dich auf, geh in die Talebene hinaus; dort will ich mit dir reden! (Hes 1,3; Hes 3,14; Hes 37,1)23Als ich mich nun aufgemacht hatte und in die Talebene hinausgegangen war, siehe, da stand dort die Herrlichkeit des HERRN, gleich der Herrlichkeit, die ich beim Fluss Kebar gesehen hatte; und ich fiel auf mein Angesicht nieder. (Jos 5,14; Hes 1,28; Hes 3,15; Hes 8,4; Dan 8,17)24Und der Geist kam in mich und stellte mich auf meine Füße; und er redete mit mir und sprach zu mir: Geh hin und schließe dich in dein Haus ein! (Hes 2,2; Hes 11,5; Dan 10,8; Dan 10,10; Dan 10,19)25Und du, Menschensohn, siehe, man wird dir Stricke anlegen und dich damit binden, sodass du nicht mitten unter sie wirst hinausgehen können. (Hes 4,8)26Und ich will deine Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, sodass du verstummst und sie nicht mehr zurechtweisen kannst; denn sie sind ein widerspenstiges Haus! (Hes 24,27; Am 8,11; Apg 16,6)27Aber wenn ich zu dir reden werde, so will ich deinen Mund auftun, dass du zu ihnen sagen sollst: »So spricht GOTT, der Herr! Wer hören will, der höre, wer es aber unterlassen will, der unterlasse es!« Denn sie sind ein widerspenstiges Haus. (Hes 2,5; Hes 3,11; Hes 12,2; Hes 24,27; Hes 33,22; Lk 21,15)
Hesekiel 3
Zürcher Bibel
1Und er sprach zu mir: Du Mensch, iss, was du vorfindest, iss diese Schriftrolle, und geh, sprich zum Haus Israel! (Jer 1,9; Hes 2,8; Offb 10,8)2Und ich öffnete meinen Mund, und er liess mich jene Rolle essen.3Und er sprach zu mir: Mensch, gib deinem Bauch zu essen und fülle dein Inneres mit dieser Schriftrolle, die ich dir gebe! Da ass ich sie, und in meinem Mund wurde sie wie Honig, süss. (Ps 19,11; Jer 15,16; Offb 10,10)4Und er sprach zu mir: Auf, du Mensch, geh zum Haus Israel, und sprich zu ihnen mit meinen Worten. (Hes 2,3)5Denn nicht zu einem Volk mit schwieriger Sprache und schwerer Zunge wirst du gesandt - zum Haus Israel! -, (Jes 28,11)6nicht zu vielen Völkern mit schwieriger Sprache und schwerer Zunge, deren Worte du nicht verstehst. Hätte[1] ich dich zu diesen gesandt, sie würden dich anhören!7Das Haus Israel aber wird dich nicht hören wollen, denn sie wollen mich nicht hören. Das ganze Haus Israel hat eine harte Stirn, und sie haben ein verhärtetes Herz! (Jes 6,10; Hes 2,4)8Sieh, ich mache dein Angesicht hart, genau wie ihr Angesicht, und deine Stirn hart, genau wie ihre Stirn. (Jes 50,7; Jer 1,18; Jer 15,20)9Wie Diamant, härter als Fels, mache ich deine Stirn. Fürchte dich nicht vor ihnen, und hab keine Angst vor ihrem Angesicht. Sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit! (Hes 2,6)10Und er sprach zu mir: Du Mensch, alle meine Worte, die ich dir sage, nimm sie auf in dein Herz, und höre sie mit deinen Ohren.11Und auf, geh zu den Verbannten, zu denen aus deinem Volk, und sprich zu ihnen und sage ihnen: So spricht Gott der HERR! - Mögen sie hören oder es lassen! (Hes 1,1; Hes 33,2; Hes 37,18; Hes 37,27)
Die Einsetzung Ezechiels zum Wächter: Vom Ungerechten und vom Gerechten. Ezechiels Verstummen
12Da hob Geist mich empor, und hinter mir hörte ich von ihrer Stätte her ein lautes Dröhnen: Gepriesen sei die Herrlichkeit des HERRN! (Ps 29,9; Jes 6,3; Lk 2,13)13Und das war das Geräusch der Flügel der Wesen, die einander berührten, und zugleich das Geräusch der Räder, ein lautes Dröhnen. (Hes 1,24; Hes 10,5; Hes 43,2; Offb 1,15)14Und Geist hatte mich emporgehoben und nahm mich fort, und ich ging, bitter, aufgewühlt, und schwer lag die Hand des HERRN auf mir. (Jer 1,3; Jer 15,17)15Und ich kam zu den Verbannten nach Tel Abib, die am Fluss Kebar wohnten, und ich blieb, während sie dort wohnten,[2] und dort sass ich sieben Tage lang, unter ihnen Entsetzen verbreitend. (Esr 9,3; Hes 1,1)16Nach Ablauf von sieben Tagen aber, da erging das Wort des HERRN an mich:17Mensch, zum Wächter für das Haus Israel habe ich dich gemacht: Du wirst ein Wort aus meinem Mund hören und sie vor mir warnen! (Hes 13,22; Hes 14,12; Hes 18,1; Hes 33,2; Hes 33,10)18Wenn ich zum Ungerechten spreche: Du musst sterben!, und du hast ihn nicht gewarnt und hast nicht geredet, um den Ungerechten vor seinem ungerechten Weg zu warnen und ihn am Leben zu erhalten, wird er, der Ungerechte, seiner Schuld wegen sterben, sein Blut aber fordere ich aus deiner Hand.[3] (1Mo 9,5)19Hast du aber den Ungerechten gewarnt, und er hat sich nicht abgekehrt von seinem Unrecht und von seinem ungerechten Weg, wird er seiner Schuld wegen sterben, du aber hast dein Leben gerettet.20Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Unrecht begeht und ich ihn stürzen lasse, muss er sterben. Wenn du ihn nicht gewarnt hast, wird er seiner Sünde wegen sterben, und seiner gerechten Taten, die er getan hat, wird nicht gedacht werden, sein Blut aber fordere ich aus deiner Hand. (1Mo 9,5; Hes 18,24; Hes 33,13; 2Petr 2,21)21Wenn aber du ihn, den Gerechten, gewarnt hast, damit der Gerechte nicht sündigt, und er sündigt nicht, so wird er am Leben bleiben, denn er hat sich warnen lassen, und du hast dein Leben gerettet. (1Tim 4,16; Jak 5,19)22Und dort kam die Hand des HERRN über mich, und er sprach zu mir: Steh auf, geh hinaus in die Ebene, und dort will ich zu dir sprechen. (Hes 1,3; Hes 8,4; Hes 37,1)23Und ich stand auf und ging hinaus in die Ebene, und sieh, dort stand die Herrlichkeit des HERRN, wie die Herrlichkeit, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte. Da fiel ich nieder auf mein Angesicht. (Hes 1,1; Hes 9,8; Hes 11,13; Hes 43,3; Hes 44,4; Offb 1,17)24Und Geist kam in mich und stellte mich auf meine Füsse. Und er sprach zu mir und sagte zu mir: Geh, schliess dich in deinem Haus ein! (Hes 2,2)25Und du, Mensch, sieh, man wird dir Stricke anlegen, um dich damit zu fesseln, und du wirst nicht hinausgehen können in ihre Mitte. (Hes 4,8)26Und ich werde deine Zunge an deinem Gaumen haften lassen, damit du verstummst und ihnen nicht zu einem wirst, der sie zurechtweist. Sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit!27Aber wenn ich zu dir spreche, werde ich deinen Mund öffnen, und du wirst ihnen sagen: So spricht Gott der HERR! Wer hört, wird hören, und wer es lässt, wird es lassen. Sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit! (Hes 24,27; Hes 33,11; Hes 33,22)
Hesekiel 3
Lutherbibel 2017
1Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, iss, was du vor dir hast! Iss diese Schriftrolle und geh hin und rede zum Hause Israel! (Jer 1,9; Jer 15,16; Offb 10,9)2Da tat ich meinen Mund auf und er gab mir die Rolle zu essen3und sprach zu mir: Du Menschenkind, gib deinem Bauch zu essen und fülle dein Inneres mit dieser Schriftrolle, die ich dir gebe. Da aß ich sie, und sie war in meinem Munde so süß wie Honig. (Ps 19,11; Ps 119,103)4Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, geh hin zum Hause Israel und verkündige ihnen meine Worte.5Denn ich sende dich ja nicht zu einem Volk, das unbekannte Worte und eine fremde Sprache hat, sondern zum Hause Israel,6nicht zu vielen Völkern, die unbekannte Worte und eine fremde Sprache haben, deren Worte du nicht verstehen könntest. Und wenn ich dich zu solchen sendete, würden sie dich gern hören.7Aber das Haus Israel will dich nicht hören, denn sie wollen mich nicht hören; denn das ganze Haus Israel hat eine harte Stirn und ein verstocktes Herz.8Siehe, ich habe dein Angesicht so hart gemacht wie ihr Angesicht und deine Stirn so hart wie ihre Stirn. (Jes 50,7; Jer 1,18)9Ja, ich habe deine Stirn so hart wie einen Diamanten gemacht, der härter ist als ein Kieselstein. Darum fürchte dich nicht, entsetze dich auch nicht vor ihnen; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs.10Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, alle meine Worte, die ich dir sage, die fasse mit dem Herzen und nimm sie zu Ohren!11Und geh hin zu den Weggeführten deines Volks und verkündige ihnen und sprich zu ihnen: »So spricht Gott der HERR!«, sie hören oder lassen es. (Hes 2,5)
Der Prophet als Wächter über Israel
12Und ein Wind hob mich empor, und ich hörte hinter mir ein Getöse wie von einem großen Erdbeben. Gelobt sei die Herrlichkeit des HERRN an ihrem Ort! (Hes 1,28; Hes 33,1)13Und es war ein Rauschen von den Flügeln der Wesen, die aneinanderschlugen, und auch ein Rasseln der Räder neben ihnen, ein Getöse wie von einem großen Erdbeben.14Da hob mich der Wind empor und führte mich weg. Und ich fuhr dahin in bitterem Grimm meines Geistes, und die Hand des HERRN lag schwer auf mir.15Und ich kam zu den Weggeführten, die am Fluss Kebar wohnten, nach Tel-Abib und setzte mich zu denen, die dort wohnten, und blieb dort unter ihnen sieben Tage ganz verstört.16Und als die sieben Tage um waren, geschah des HERRN Wort zu mir:17Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Du wirst aus meinem Munde das Wort hören und sollst sie vor mir warnen. (Jes 52,8; Hes 33,7; Hebr 13,17)18Wenn ich dem Gottlosen sage: Du musst des Todes sterben!, und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Wege zu warnen, damit er am Leben bleibe, – so wird der Gottlose um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. (Hes 14,10)19Wenn du aber den Gottlosen warnst und er sich nicht bekehrt von seinem gottlosen Wesen und Wege, so wird er um seiner Sünde willen sterben, aber du hast dein Leben errettet.20Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und Unrecht tut, so werde ich ihn zu Fall bringen und er muss sterben. Denn weil du ihn nicht gewarnt hast, wird er um seiner Sünde willen sterben, und seine Gerechtigkeit, die er getan hat, wird nicht angesehen werden; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. (Hes 18,24)21Wenn du aber den Gerechten warnst, dass er nicht sündigen soll, und er sündigt auch nicht, so wird er am Leben bleiben; denn er hat sich warnen lassen, und du hast dein Leben errettet.
Der Prophet soll verstummen
22Und dort kam des HERRN Hand über mich, und er sprach zu mir: Mach dich auf und geh hinaus in die Ebene; da will ich mit dir reden. (Hes 1,3)23Und ich machte mich auf und ging hinaus in die Ebene; und siehe, dort stand die Herrlichkeit des HERRN, wie ich sie am Fluss Kebar gesehen hatte; und ich fiel nieder auf mein Angesicht. (Hes 1,28)24Und der Geist kam in mich und stellte mich auf meine Füße. Und er redete mit mir und sprach zu mir: Geh hin und schließ dich ein in deinem Hause! (Hes 2,2)25Und du, Menschenkind, siehe, man wird dir Stricke anlegen und dich damit binden, dass du nicht unter die Leute gehen kannst.26Und ich will dir die Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, dass du stumm wirst und sie nicht mehr zurechtweisen kannst; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs. (Hes 24,27; Hes 33,22)27Wenn ich aber mit dir reden werde, will ich dir den Mund auftun, dass du zu ihnen sagen sollst: »So spricht Gott der HERR!« Wer es hört, der höre es; wer es lässt, der lasse es; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs. (Hes 2,5; Hes 2,7)