1Als in jenen Tagen wieder eine große Volksmenge da war und nichts zu essen hatte, rief er seine Jünger zu sich und spricht zu ihnen: (Mt 14,13; Mt 15,32; Lk 9,10; Joh 6,1)2Ich bin innerlich bewegt über die Volksmenge, denn schon drei Tage harren sie bei mir aus und haben nichts zu essen; (Mk 1,41)3und wenn ich sie hungrig nach Hause entlasse, so werden sie auf dem Weg verschmachten; und einige von ihnen sind von weit her gekommen.4Und seine Jünger antworteten ihm: Woher wird jemand diese hier in der Einöde mit Brot sättigen können? (4Mo 11,13; 2Kön 4,43)5Und er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie aber sagten: Sieben.6Und er gebietet der Volksmenge, sich auf der Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte, brach sie und gab sie den Jüngern, damit sie vorlegten; und sie legten der Volksmenge vor. (Apg 27,35)7Und sie hatten einige kleine Fische; und er segnete sie und ließ auch sie vorlegen.8Und sie aßen und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was an Brocken übrig blieb, sieben Körbe. (Mk 8,20)9Es waren aber etwa viertausend; und er entließ sie.
Zeichenforderung – Warnung vor dem Sauerteig der Pharisäer und des Herodes
10Und er stieg sogleich mit seinen Jüngern in das Boot und kam in die Gegend von Dalmanuta. (Mt 16,1)11Und die Pharisäer kamen heraus und fingen an, mit ihm zu streiten, indem sie von ihm ein Zeichen vom Himmel begehrten, um ihn zu versuchen. (Mk 3,2; Lk 11,16)12Und er seufzte auf in seinem Geist und spricht: Was begehrt dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Nimmermehr wird diesem Geschlecht ein Zeichen gegeben werden[1]! (Lk 11,29)13Und er ließ sie ⟨stehen⟩, stieg wieder ein und fuhr an das jenseitige Ufer.14Und sie vergaßen, Brote mitzunehmen, und außer einem Brot hatten sie nichts bei sich auf dem Boot.15Und er gebot ihnen und sprach: Seht zu, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer[2] und dem Sauerteig des Herodes! (Lk 12,1)16Und sie überlegten miteinander: ⟨Das sagt er,⟩ weil wir keine Brote haben.17Und er erkannte es und spricht zu ihnen: Was überlegt ihr, weil ihr keine Brote habt? Begreift ihr noch nicht und versteht ihr nicht? Habt ihr euer Herz verhärtet? (Mt 15,16; Mk 6,52)18Augen habt ihr und seht nicht? Und Ohren habt ihr und hört nicht? Und erinnert ihr euch nicht, (Hes 12,2; Mt 13,13)19als ich die fünf Brote unter die Fünftausend brach, wie viele Handkörbe voll Brocken ihr aufgehoben habt? Sie sagen zu ihm: Zwölf. (Mk 6,43)20Als ⟨ich⟩ die sieben unter die Viertausend ⟨brach⟩, wie viele Körbe voll Brocken habt ihr aufgehoben? Und sie sagen: Sieben. (Mk 8,6)21Und er sprach zu ihnen: Versteht ihr noch nicht?
Heilung eines Blinden
22Und sie kommen nach Betsaida; und sie bringen ihm einen Blinden und bitten ihn, dass er ihn anrühre. (Mt 9,27; Mt 20,29; Lk 18,35)23Und er fasste den Blinden bei der Hand und führte ihn aus dem Dorf hinaus; und als er in seine Augen gespien ⟨und⟩ ihm die Hände aufgelegt hatte, fragte er ihn: Siehst du etwas? (Mk 7,32)24Und er blickte auf und sagte: Ich sehe die Menschen, denn ich sehe sie wie Bäume umhergehen.25Dann legte er wieder die Hände auf seine Augen, und er sah deutlich, und er war wiederhergestellt und sah alles klar. (Ps 146,8; Joh 9,7)26Und er schickte ihn nach seinem Haus und sprach: Auch nicht ins Dorf sollst du gehen! (Mk 1,44)
Das Bekenntnis des Petrus
27Und Jesus und seine Jünger gingen hinaus in die Dörfer von Cäsarea Philippi. Und auf dem Weg fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Was sagen die Menschen, wer ich bin? (Mt 16,13; Lk 9,18)28Sie aber antworteten ihm und sagten: Johannes der Täufer; und andere: Elia; andere aber: einer der Propheten. (Mk 6,14)29Und er fragte sie: Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin? Petrus antwortet und spricht zu ihm: Du bist der Christus. (Joh 1,41; 1Joh 5,1)30Und er redete ihnen ernstlich zu, dass sie mit niemandem über ihn reden sollten. (Mk 9,9)
Erste Leidensankündigung – Bedingungen der Nachfolge
31Und er fing an, sie zu lehren: Der Sohn des Menschen muss vieles leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohen Priestern[3] und Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen. (Mt 16,21; Lk 9,22)32Und er redete das Wort mit Offenheit. Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihn zu tadeln.33Er aber wandte sich um und sah seine Jünger und tadelte Petrus und sagte: Geh weg hinter mich, Satan! Denn du sinnst nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist.34Und als er die Volksmenge samt seinen Jüngern herzugerufen hatte, sprach er zu ihnen: Wenn jemand mir nachkommen[4] will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach! (Mk 10,21)35Denn wer sein Leben[5] retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben[6] verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, wird es retten. (Mt 10,39)36Denn was nützt es einem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und sein Leben einzubüßen?37Denn was könnte ein Mensch als Lösegeld für sein Leben geben? (Ps 49,9)38Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln. (Mt 10,33; Mt 25,31)
1In jenen Tagen, als eine sehr große Volksmenge zugegen war und sie nichts zu essen hatten, rief Jesus seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen:2Ich bin voll Mitleid mit der Menge, denn sie verharren nun schon drei Tage bei mir und haben nichts zu essen. (Mt 9,36)3Und wenn ich sie ohne Speise nach Hause entlasse, so werden sie auf dem Weg verschmachten, denn etliche von ihnen sind von weit her gekommen. (Jes 40,29)4Und seine Jünger antworteten ihm: Woher könnte jemand diese hier in der Einöde mit Brot sättigen? (Jer 32,17; Joh 6,5)5Und er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie aber sprachen: Sieben. (Mt 14,15; Mk 6,38; Lk 9,13)6Da befahl er der Menge, sich auf die Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern, damit sie sie austeilten. Und sie teilten sie dem Volk aus. (Mk 6,39; Mk 6,41; Apg 27,35; 1Kor 10,31; 1Thess 5,18)7Sie hatten auch noch einige kleine Fische; und nachdem er gedankt hatte, gebot er, auch diese auszuteilen. (Mt 14,19; Mk 6,41; Lk 24,30)8Sie aber aßen und wurden satt. Und sie hoben noch sieben Körbe voll übrig gebliebener Brocken auf. (5Mo 8,3; Ps 107,8)9Es waren aber etwa 4 000, die gegessen hatten; und er entließ sie.
Die Pharisäer fordern ein Zeichen vom Himmel
10Und sogleich stieg er mit seinen Jüngern in das Schiff und kam in die Gegend von Dalmanutha.11Und die Pharisäer gingen hinaus und fingen an, mit ihm zu streiten, indem sie von ihm ein Zeichen vom Himmel forderten, um ihn zu versuchen. (Joh 6,30; 1Kor 1,22)12Und er seufzte in seinem Geist und sprach: Warum fordert dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben werden! (Lk 11,29; Lk 16,31)13Und er ließ sie [stehen], stieg wieder in das Schiff und fuhr ans jenseitige Ufer.
Warnung vor dem Sauerteig der Pharisäer
14Und sie hatten vergessen, Brote mitzunehmen, und hatten nur ein Brot bei sich im Schiff.15Da gebot er ihnen und sprach: Seht euch vor, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig des Herodes! (Lk 12,1; 1Kor 5,6)16Und sie besprachen sich untereinander und sagten: Weil wir kein Brot haben!17Und als es Jesus merkte, sprach er zu ihnen: Was macht ihr euch Gedanken darüber, dass ihr kein Brot habt? Versteht ihr noch nicht und begreift ihr noch nicht? Habt ihr noch euer verhärtetes Herz? (Lk 24,25; Hebr 5,11)18Habt Augen und seht nicht, Ohren und hört nicht? Und denkt ihr nicht daran, (Ps 78,11; Ps 106,13; Ps 106,21; Jer 5,21; Hebr 2,1)19als ich die fünf Brote brach für die Fünftausend, wie viel Körbe voll Brocken ihr aufgehoben habt? Sie sprachen zu ihm: Zwölf! (Mk 6,43)20Als ich aber die sieben für die Viertausend [brach], wie viel Körbe voll Brocken habt ihr aufgehoben? Sie sprachen: Sieben! (Mk 8,8)21Und er sprach zu ihnen: Warum seid ihr denn so unverständig?
Jesus heilt einen Blinden
22Und er kommt nach Bethsaida; und man bringt einen Blinden zu ihm und bittet ihn, dass er ihn anrühre. (Mt 8,3; Mt 8,15; Lk 9,10)23Und er nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn vor das Dorf hinaus, spie ihm in die Augen, legte ihm die Hände auf und fragte ihn, ob er etwas sehe. (Ri 9,36; Jes 32,3; Mk 7,33; Joh 9,6)24Und er blickte auf und sprach: Ich sehe die Leute, als sähe ich wandelnde Bäume! (1Kor 13,9)25Hierauf legte er noch einmal die Hände auf seine Augen und ließ ihn aufblicken; und er wurde wiederhergestellt und sah jedermann deutlich. (Eph 5,8; Phil 1,6; 1Petr 2,9)26Und er schickte ihn in sein Haus und sprach: Du sollst nicht ins Dorf hineingehen, noch es jemand im Dorf sagen! (Mk 1,44; Mk 9,30)
Das Bekenntnis des Petrus
27Und Jesus ging samt seinen Jüngern hinaus in die Dörfer bei Cäsarea Philippi; und auf dem Weg fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Für wen halten mich die Leute?28Sie antworteten: Für Johannes den Täufer; und andere für Elia; andere aber für einen der Propheten. (Mt 21,46; Mk 6,15)29Und er sprach zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Du bist der Christus! (Mk 9,7; Joh 1,41; 1Joh 5,1)30Und er gebot ihnen ernstlich, dass sie niemand von ihm sagen sollten. (Mk 9,9)
Die erste Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung
31Und er fing an, sie zu lehren, der Sohn des Menschen müsse viel leiden und von den Ältesten und den obersten Priestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden und nach drei Tagen wiederauferstehen. (Lk 18,31; Lk 24,6; Joh 3,14; Joh 12,24)32Und er redete das Wort ganz offen. Da nahm Petrus ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren. (Joh 16,25; Joh 16,29)33Er aber wandte sich um und sah seine Jünger an und ermahnte den Petrus ernstlich und sprach: Weiche von mir, Satan! Denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich! (Jes 55,8; Lk 9,55; Röm 8,5; 1Kor 2,14)
Über die Nachfolge
34Und er rief die Volksmenge samt seinen Jüngern zu sich und sprach zu ihnen: Wer mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach! (Mt 10,38; Lk 14,27; Apg 14,22; 2Kor 5,15; Gal 5,24; Phil 3,7)35Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird es retten. (Mt 10,39; Joh 12,25; 2Tim 2,11)36Denn was wird es einem Menschen helfen, wenn er die ganze Welt gewinnt und sein Leben verliert? (Lk 12,20; Lk 16,19)37Oder was kann ein Mensch als Lösegeld für sein Leben geben? (Ps 49,7)38Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln. (Mt 10,33; Mt 16,27; Mt 25,31; Mk 4,17; Mk 14,71; 2Tim 1,8)
1In diesen Tagen hatte sich erneut eine große Menschenmenge versammelt. Da die Menschen nichts zu essen hatten, rief Jesus seine Jünger zu sich und sagte zu ihnen: (Mk 6,32)2»Die Menschen tun mir leid. Sie waren drei Tage hier bei mir, und nun haben sie nichts mehr zu essen. (Mt 9,36)3Wenn ich sie ohne Essen heimschicke, könnten sie unterwegs zusammenbrechen, denn einige von ihnen sind von weit her gekommen.«4»Wie sollen wir denn hier in dieser einsamen Gegend genug zu essen für sie finden?«, fragten seine Jünger. (4Mo 11,21; 2Kön 4,42)5»Wie viele Brote habt ihr?«, fragte er sie. »Sieben«, antworteten sie.6Da forderte Jesus die Menschen auf, sich auf die Erde zu setzen. Dann nahm er die sieben Brote, dankte Gott dafür, brach sie in Stücke und gab sie seinen Jüngern, damit sie das Brot an die Menge austeilten.7Sie hatten auch noch einige kleine Fische, und Jesus segnete sie und ließ sie durch seine Jünger verteilen. (Mt 14,19)8Alle aßen, bis sie satt waren, und als die Reste eingesammelt wurden, füllten sie sieben große Körbe voll!9An diesem Tag waren viertausend Menschen beisammen. Nachdem sie gegessen hatten, entließ er sie nach Hause.10Gleich darauf stieg er mit seinen Jüngern in ein Boot und fuhr hinüber ins Gebiet von Dalmanuta. (Mt 15,39)
Die Pharisäer fordern ein Zeichen
11Als die Pharisäer hörten, dass Jesus in der Gegend war, kamen sie, um ihn zur Rede zu stellen. Sie wollten prüfen, ob er von Gott kam, und forderten: »Gib uns als Beweis ein Zeichen vom Himmel.« (Lk 11,16; Joh 6,30)12Als Jesus das hörte, seufzte er und sagte: »Warum verlangt ihr unentwegt Zeichen? Ich versichere euch: Niemals wird dieser Generation ein Zeichen gegeben werden.«13Und er stieg wieder ins Boot, verließ sie und fuhr über den See zum anderen Ufer.
Der Sauerteig der Pharisäer und der Sauerteig des Herodes
14Die Jünger hatten vergessen, etwas zu essen mitzunehmen. Ihr gesamter Proviant bestand nur aus einem einzigen Brot.15Während sie über den See fuhren, warnte Jesus sie: »Nehmt euch in Acht vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes.« (Lk 12,1)16Sie glaubten, er sage das, weil sie kein Brot mitgenommen hatten.17Jesus wusste, was sie dachten; deshalb sagte er: »Warum macht ihr euch Sorgen darüber, dass ihr nichts zu essen habt? Werdet ihr denn nie lernen oder begreifen? Sind eure Herzen zu verhärtet, um das zu verstehen? (Jes 6,9; Mk 6,52)18›Ihr habt doch Augen – könnt ihr nicht sehen? Ihr habt doch Ohren – könnt ihr nicht hören?‹[1] Erinnert ihr euch denn nicht? (Jer 5,21; Hes 12,2; Mt 13,13)19Was ist mit den fünftausend Männern, die ich mit fünf Broten satt gemacht habe? Wie viele Körbe voller Reste habt ihr anschließend gesammelt?« »Zwölf«, sagten sie. (Mk 6,41; Lk 9,17; Joh 6,13)20»Und als ich den Hunger der viertausend Menschen mit sieben Broten gestillt habe, wie viele Körbe mit Resten habt ihr da eingesammelt?« Sie antworteten: »Sieben.« (Mt 15,37)21Da fragte er sie: »Begreift ihr denn immer noch nicht?«
Jesus heilt einen Blinden
22In Betsaida brachten einige Leute einen Blinden zu Jesus und baten ihn, den Mann zu berühren und zu heilen.23Jesus nahm den Blinden an der Hand und führte ihn aus dem Dorf hinaus. Dann spuckte er dem Mann auf die Augen, legte ihm die Hände auf und fragte: »Siehst du etwas?« (Mk 7,33; Joh 9,6)24Der Mann sah sich um. »Ja«, sagte er. »Ich sehe Menschen, aber nicht sehr deutlich. Sie sehen aus wie umhergehende Bäume.«25Da legte Jesus seine Hände wieder auf die Augen des Mannes. Und als sich der Mann erneut umschaute, war er völlig geheilt und konnte alles deutlich erkennen.26Jesus schickte ihn nach Hause und sagte: »Geh auf dem Weg nach Hause nicht durch das Dorf.« (Mt 8,4)
Das Bekenntnis des Petrus – Jesus kündigt seinen Tod an
27Jesus und seine Jünger verließen Galiläa und zogen hinauf in die Dörfer um Cäsarea Philippi. Unterwegs fragte er sie: »Für wen halten mich die Leute?« (Joh 6,67)28»Einige halten dich für Johannes den Täufer«, erwiderten sie, »andere für Elia, und wieder andere sagen, du bist einer der anderen Propheten.« (Mt 14,2)29Da fragte Jesus: »Und für wen haltet ihr mich?« Petrus antwortete: »Du bist der Christus.« (Mt 16,20; Lk 9,20; Joh 6,69; Joh 11,27)30Doch Jesus befahl ihnen, niemand von ihm zu erzählen.31Dann sprach Jesus mit ihnen zum ersten Mal darüber, dass der Menschensohn viel Schlimmes erleiden müsse und von den führenden Männern des Volkes, den obersten Priestern und den Schriftgelehrten verworfen werde; er werde getötet werden und drei Tage später wieder auferstehen.32Als er jedoch so offen mit seinen Jüngern darüber sprach, nahm Petrus ihn beiseite und bedrängte ihn, doch nicht so zu sprechen[2].33Jesus wandte sich um, sah seine Jünger an und wies Petrus scharf zurecht: »Fort von mir, Satan! Du betrachtest alles nur aus menschlicher Sicht und nicht aus der Sicht Gottes.«34Dann rief er seine Jünger und die Menge zu sich. »Wenn jemand mir nachfolgen will«, sagte er, »muss er sich selbst verleugnen, sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen. (Mt 10,38; Lk 14,27)35Denn wer versucht, sein Leben zu bewahren, wird es verlieren. Wer aber sein Leben um meinetwillen und um der guten Botschaft willen verliert, wird es retten. (Mt 10,39; Lk 17,33; Joh 12,25)36Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber seine Seele[3] verliert?37Gibt es etwas Wertvolleres als die Seele?38Wenn sich ein Mensch in dieser treulosen[4] und sündigen Zeit für mich oder meine Botschaft schämt, für den wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er mit den heiligen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommt.« (Mt 10,33; Lk 12,9)
1Damals waren wieder einmal viele Menschen bei Jesus versammelt, und sie hatten nichts zu essen. Da rief Jesus die Jünger zu sich und sagte: (Mt 15,32; Mk 6,32)2»Die Leute tun mir leid. Seit drei Tagen sind sie hier bei mir und haben nichts zu essen. (4Mo 27,17; Mt 9,36; Mk 6,34)3Wenn ich sie jetzt hungrig nach Hause schicke, werden sie unterwegs zusammenbrechen; denn manche sind von weit her gekommen.«4Die Jünger gaben zu bedenken: »Wo soll jemand hier in dieser unbewohnten Gegend das Brot hernehmen, um all diese Menschen satt zu machen?«5»Wie viele Brote habt ihr?«, fragte Jesus, und sie sagten: »Sieben!«6Da forderte er die Leute auf, sich auf die Erde zu setzen. Dann nahm er die sieben Brote, sprach darüber das Dankgebet, brach sie in Stücke und gab sie seinen Jüngern zum Austeilen. Die Jünger verteilten sie an die Menge.7Außerdem hatten sie ein paar kleine Fische. Jesus segnete sie und ließ sie ebenfalls austeilen.8Die Leute aßen und wurden satt und füllten sogar noch sieben Körbe mit dem Brot, das übrig blieb.9Es waren etwa viertausend Menschen. Dann schickte Jesus sie nach Hause,10stieg mit seinen Jüngern in ein Boot und fuhr in die Gegend von Dalmanuta.
Die Pharisäer fordern einen Beweis
11Jetzt kamen die Pharisäer zu Jesus und begannen, mit ihm zu streiten. Sie wollten ihn auf die Probe stellen und verlangten von ihm ein Zeichen vom Himmel als Beweis dafür, dass er wirklich von Gott beauftragt sei.[1] (Mt 12,38; Mt 16,1; Joh 6,30)12Jesus stöhnte und sagte: »Wieso verlangt diese Generation einen Beweis? Ich versichere euch: Diese Generation bekommt nie und nimmer einen Beweis!«13Damit ließ er sie stehen, stieg wieder ins Boot und fuhr ans andere Seeufer.
Unverständige Jünger
14Die Jünger hatten vergessen, Brot zu besorgen; nur ein einziges hatten sie bei sich im Boot. (Mt 16,5)15Jesus warnte sie: »Nehmt euch in Acht vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig von Herodes!« (Lk 12,1)16Da sagten sie zueinander: »Wir haben kein Brot!« (Mk 6,52)17Jesus hörte es und sagte zu ihnen: »Was macht ihr euch Sorgen darüber, dass ihr kein Brot habt? Versteht ihr denn noch immer nicht? Begreift ihr denn gar nichts? Seid ihr genauso verstockt wie die anderen?18Ihr habt doch Augen, warum seht ihr nicht? Ihr habt doch Ohren, warum hört ihr nicht? Erinnert ihr euch nicht daran, (Jer 5,21)19wie ich die fünf Brote unter fünftausend Menschen ausgeteilt habe? Wie viele Körbe mit Resten habt ihr da eingesammelt?« »Zwölf«, sagten sie. (Mk 6,43)20»Und als ich die sieben Brote unter viertausend Menschen ausgeteilt habe, wie viele Körbe mit Resten waren es da?« »Sieben«, antworteten sie; (Mk 8,8)21und Jesus sagte: »Begreift ihr denn immer noch nichts?«
Jesus heilt einen Blinden
22Als sie nach Betsaida kamen, brachten die Leute einen Blinden und baten Jesus, den Mann zu berühren.23Jesus nahm ihn bei der Hand und führte ihn aus dem Ort hinaus. Er spuckte ihm in die Augen,[2] legte ihm die Hände auf und fragte: »Kannst du etwas erkennen?« (Mk 7,33; Joh 9,6)24Der Blinde blickte auf und sagte: »Ja, ich sehe die Menschen; sie sehen aus wie wandelnde Bäume.«25Noch einmal legte ihm Jesus die Hände auf die Augen. Danach blickte der Mann wieder auf – und war geheilt. Er konnte jetzt alles ganz deutlich erkennen.26Jesus befahl ihm: »Geh nicht erst nach Betsaida hinein, sondern geh gleich nach Hause!«
Petrus spricht aus, wer Jesus ist
27Jesus zog mit seinen Jüngern weiter in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Unterwegs fragte er sie: »Für wen halten mich eigentlich die Leute?« (Mt 16,13; Lk 9,18)28Die Jünger gaben zur Antwort: »Einige halten dich für den wiederauferstandenen Täufer Johannes, andere halten dich für den wiedergekommenen Elija, und noch andere meinen, du seist einer von den alten Propheten.« (Mk 6,14; Mk 9,11; Lk 7,16)29»Und ihr«, wollte Jesus wissen, »für wen haltet ihr mich?« Da sagte Petrus: »Du bist Christus, der versprochene Retter!« (Mt 14,33; Joh 1,49; Joh 10,24; Joh 11,27)30Aber Jesus schärfte ihnen ein, mit niemand darüber zu reden.
Jesus kündigt zum ersten Mal seinen Tod an
31Danach begann Jesus den Jüngern klarzumachen, was Gott mit ihm vorhatte: dass der Menschensohn vieles erleiden und von den Ratsältesten, den führenden Priestern und den Gesetzeslehrern verworfen[3] werden müsse, dass er getötet werden und nach drei Tagen auferstehen müsse. (Mt 12,40; Mt 16,21; Mk 9,30; Mk 10,32; Lk 9,22)32Jesus sagte ihnen das ganz offen. Da nahm Petrus ihn beiseite, fuhr ihn an und wollte ihm das ausreden.33Aber Jesus wandte sich um, sah die anderen Jünger und wies Petrus scharf zurecht. »Geh weg!«, sagte er. »Hinter mich, an deinen Platz, du Satan![4] Deine Gedanken stammen nicht von Gott, sie sind typisch menschlich.«
Jesus folgen heißt: ihm das Kreuz nachtragen
34Dann rief Jesus die ganze Menschenmenge hinzu und sagte: »Wer mir folgen will, muss sich und seine Wünsche aufgeben, sein Kreuz auf sich nehmen und auf meinem Weg hinter mir hergehen. (Mt 10,38; Mt 16,24; Lk 9,23; 1Petr 2,21)35Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Aber wer sein Leben wegen mir und wegen der Guten Nachricht verliert, wird es retten. (Mt 10,39; Joh 12,25)36Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sein Leben verliert?37Womit will er es dann zurückkaufen?38Die Menschen dieser schuldbeladenen Generation wollen von Gott nichts wissen. Wenn jemand nicht den Mut hat, sich vor ihnen[5] zu mir und meiner Botschaft zu bekennen, dann wird auch der Menschensohn keinen Mut haben, sich zu ihm zu bekennen, wenn er in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln kommt!« (Mt 10,33)