Dina und Sichem – Betrug und Rache durch Jakobs Söhne
1Und Dina, die Tochter Leas, die sie dem Jakob geboren hatte, ging aus, die Töchter des Landes zu sehen. (1Mo 30,21)2Da sah Sichem sie, der Sohn des Hewiters Hamor, des Fürsten des Landes; und er nahm sie und legte sich zu ihr und tat ihr Gewalt an. (2Sam 11,4)3Und seine Seele hing an Dina, der Tochter Jakobs, und er liebte das Mädchen und redete zum Herzen des Mädchens. (1Mo 50,21; Ri 19,3; Hos 2,16)4Und Sichem sagte zu seinem Vater Hamor: Nimm mir dieses Mädchen zur Frau! (Ri 14,2)5Und Jakob hatte gehört, dass er seine Tochter Dina entehrt hatte, seine Söhne aber waren mit seinem Vieh auf dem Feld; so schwieg Jakob, bis sie kamen.6Und Hamor, der Vater Sichems, kam heraus zu Jakob, um mit ihm zu reden.7Und die Söhne Jakobs kamen vom Feld. Als sie ⟨aber davon⟩ hörten, fühlten sich die Männer gekränkt und wurden sehr zornig, weil er eine Schandtat in Israel verübt hatte, bei der Tochter Jakobs zu liegen. Denn so ⟨etwas⟩ hätte nicht geschehen dürfen. (5Mo 22,21; Ri 19,23; Ri 20,6; 2Sam 13,12; 2Sam 13,21)8Und Hamor redete mit ihnen und sagte: Mein Sohn Sichem – seine Seele hängt an eurer Tochter. Gebt sie ihm doch zur Frau,9und verschwägert euch mit uns: gebt uns eure Töchter, und nehmt euch unsere Töchter; (1Mo 24,3)10und bleibt bei uns wohnen, und das Land soll ⟨offen⟩ vor euch liegen! Bleibt, verkehrt darin, und macht euch darin ansässig! (1Mo 20,15)11Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Lasst mich Gunst finden in euren Augen! Was ihr mir sagt, will ich geben. (1Mo 32,6)12Legt mir sehr viel auf als Heiratsgeld und als Geschenk, ich will es geben, so wie ihr ⟨es⟩ mir sagt; nur gebt mir das Mädchen zur Frau! (2Mo 22,15; 1Sam 18,25)13Da antworteten die Söhne Jakobs dem Sichem und seinem Vater Hamor mit Hinterlist[1] und redeten, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte; (Spr 26,24)14und sie sagten zu ihnen: Wir können das nicht tun, unsere Schwester einem unbeschnittenen Mann geben, denn das wäre eine Schande für uns. (Jos 5,7; Ri 14,3)15Nur[2] unter der ⟨Bedingung⟩ wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr werdet wie wir, indem sich alles Männliche bei euch beschneiden lässt; (1Mo 17,10)16dann wollen wir euch unsere Töchter geben und uns eure Töchter nehmen, und wir wollen bei euch wohnen bleiben und zu einem Volk werden.17Wenn ihr aber nicht auf uns hört, euch beschneiden zu lassen, dann nehmen wir unsere Tochter und ziehen weg.18Und ihre Worte waren gut in den Augen Hamors und in den Augen Sichems, des Sohnes Hamors.19Und der junge Mann zögerte nicht, dies[3] zu tun, denn er hatte Gefallen an der Tochter Jakobs. Und er genoss mehr Ansehen als alle im Haus seines Vaters. (1Mo 29,20)20Und Hamor und sein Sohn Sichem kamen in das Tor ihrer Stadt, und sie redeten zu den Männern ihrer Stadt und sagten: (Rut 4,1; Hi 29,7)21Diese Männer sind friedlich gegen uns ⟨gesinnt⟩, so mögen sie im Land wohnen bleiben und darin verkehren; und das Land, siehe, nach beiden Seiten ausgedehnt ⟨liegt es⟩ vor ihnen. Wir wollen uns ihre Töchter als Frauen nehmen und ihnen unsere Töchter geben.22Nur[4] unter der ⟨Bedingung⟩ wollen die Männer uns zu Willen sein, bei uns zu wohnen ⟨und⟩ ein Volk ⟨mit uns⟩ zu werden, dass sich bei uns alles Männliche beschneiden lässt, so wie sie beschnitten sind. (1Mo 17,10)23Ihre Herden und ihr Besitz und all ihr Vieh, werden die nicht uns gehören? Nur[5] lasst uns ihnen zu Willen sein, und sie werden bei uns wohnen.24Da hörten auf Hamor und auf seinen Sohn Sichem alle, die zum Tor seiner Stadt ⟨ein- und⟩ ausgingen. So ließ sich alles Männliche beschneiden, alle, die zum Tor seiner Stadt ⟨ein- und⟩ ausgingen. (1Mo 23,10)25Und es geschah am dritten Tag, als sie in Schmerzen waren, da nahmen die beiden Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder Dinas, jeder sein Schwert und kamen ungehindert gegen die Stadt[6] und erschlugen alles Männliche. (1Mo 49,5; Jos 5,8)26Auch Hamor und seinen Sohn Sichem erschlugen sie mit der Schärfe des Schwertes und nahmen Dina aus dem Haus Sichems und gingen davon.27Die Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, weil sie ihre Schwester entehrt hatten.28Ihre Schafe und ihre Rinder und ihre Esel und ⟨alles⟩, was in der Stadt und was auf dem Feld war, nahmen sie;29und all ihr Vermögen und alle ihre Kinder und ihre Frauen führten sie weg und plünderten auch alles, was in den Häusern war. (4Mo 31,9)30Da sagte Jakob zu Simeon und Levi: Ihr habt mich ins Unglück gebracht, indem ihr mich stinkend macht bei den Bewohnern des Landes, bei den Kanaanitern und bei den Perisitern. Ich aber bin ein geringes Häuflein[7]. Wenn sie sich gegen mich versammeln, werden sie mich schlagen, und ich werde vernichtet, ich und mein Haus. (1Mo 12,6; 1Mo 13,7; 2Mo 5,21; Jos 7,25; 1Sam 13,4; 2Sam 16,21; Ps 105,12)31Sie aber sagten: Durfte er unsere Schwester wie eine Hure behandeln?
1Dina aber, Leas Tochter, die sie dem Jakob geboren hatte, ging aus, um die Töchter des Landes zu sehen. (1Mo 30,21)2Als nun Sichem, der Sohn des hewitischen Landesfürsten Hemor, sie sah, nahm er sie und legte sich zu ihr und tat ihr Gewalt an. (1Mo 34,31; Ri 14,1; 2Sam 11,2; Mt 5,28)3Und seine Seele hing an Dina, der Tochter Jakobs, und er gewann das Mädchen lieb und redete ihr zu. (2Sam 19,7; Hos 2,16)4Und Sichem sprach zu seinem Vater Hemor: Nimm mir dieses Mädchen zur Frau! (Ri 14,2)5Jakob aber hatte vernommen, dass man seine Tochter Dina entehrt hatte; weil aber seine Söhne beim Vieh auf dem Feld waren, schwieg er, bis sie kamen. (2Sam 13,20; Ps 39,2; 1Kor 15,33)6Und Hemor, der Vater Sichems, kam zu Jakob, um mit ihm zu reden. (Ri 14,5)7Als aber die Söhne Jakobs dies hörten, kamen sie vom Feld; und die Männer waren schwer beleidigt und sehr entrüstet, dass man eine solche Schandtat an Israel begangen und bei Jakobs Tochter gelegen hatte; denn dies durfte man nicht tun. (5Mo 22,21; 5Mo 23,17; Jos 7,15; Ri 20,6; 2Sam 13,12)8Hemor aber redete mit ihnen und sprach: Mein Sohn Sichem hängt an eurer Tochter; gebt sie ihm doch zur Frau! (1Mo 34,3; 1Kön 11,1)9Verschwägert euch mit uns; gebt uns eure Töchter und nehmt ihr unsere Töchter! (2Mo 34,15; 5Mo 7,3)10Bleibt bei uns; das Land soll euch offenstehen; siedelt euch an, treibt Handel darin und erwerbt Grundbesitz! (1Mo 20,15)11Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Lasst mich Gnade finden vor euren Augen; was ihr von mir fordert, das will ich geben! (1Mo 33,15)12Ihr könnt von mir noch so viel Heiratsgaben und Geschenke verlangen, ich will es geben, sobald ihr es fordert; gebt mir nur das Mädchen zur Frau! (2Mo 22,16; 1Sam 18,25)
Betrug und Rache der Söhne Jakobs
13Da antworteten die Söhne Jakobs dem Sichem und seinem Vater Hemor in trügerischer Weise, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte, (Spr 26,24)14und sie sprachen zu ihnen: Wir können das nicht tun, dass wir unsere Schwester einem unbeschnittenen Mann geben; denn das wäre eine Schande für uns; (Jos 5,7)15nur unter einer Bedingung können wir eurem Wunsch entsprechen, dass ihr nämlich werdet wie wir, indem ihr alles, was männlich ist, beschneiden lasst! (1Mo 17,9)16Dann wollen wir euch unsere Töchter geben und uns eure Töchter nehmen und mit euch zusammenwohnen und zu einem Volk werden. (1Mo 34,9)17Wollt ihr aber nicht auf uns hören, dass ihr euch beschneiden lasst, so nehmen wir unsere Tochter und gehen! (1Mo 34,1)18Ihre Rede gefiel Hemor und seinem Sohn Sichem gut; (1Mo 34,11)19und der junge Mann zögerte nicht, dies zu tun; denn ihm gefiel die Tochter Jakobs, und er war der Angesehenste vom Haus seines Vaters. (1Mo 29,20)20Als nun Hemor und sein Sohn Sichem zum Tor ihrer Stadt kamen, redeten sie mit den Bürgern ihrer Stadt und sprachen: (Rut 4,1; Spr 31,23)21Diese Leute meinen es gut mit uns; sie sollen im Land wohnen und darin Handel treiben! Hat doch das Land Raum genug für sie. Wir wollen uns ihre Töchter zu Frauen nehmen und ihnen unsere Töchter geben. (1Mo 33,19; 1Mo 34,9)22Nur das verlangen sie von uns, wenn sie unter uns wohnen und sich mit uns zu einem Volk verschmelzen sollen, dass wir alles, was unter uns männlich ist, beschneiden, gleichwie auch sie beschnitten sind. (1Mo 34,14)23Ihre Herden und ihre Habe und all ihr Vieh werden dann uns gehören; lasst uns nur ihrem Wunsch entsprechen, damit sie bei uns bleiben! (1Mo 30,43; Spr 1,13; Spr 23,4; 1Tim 6,9)24Da hörten alle auf Hemor und seinen Sohn Sichem, die im Tor seiner Stadt aus- und eingingen, und alles, was männlich war, wurde beschnitten, alle, die im Tor seiner Stadt aus- und eingingen. (1Mo 23,10)25Es geschah aber am dritten Tag, als sie wundkrank waren, da nahmen die beiden Söhne Jakobs, Simeon und Levi, Dinas Brüder, jeder sein Schwert und drangen überraschend in die Stadt ein und brachten alles Männliche um. (1Mo 49,5; Jos 6,5; Spr 6,34)26Auch Hemor und dessen Sohn Sichem töteten sie mit der Schärfe des Schwertes, und sie holten Dina aus dem Haus Sichems und gingen davon. (5Mo 32,35; Röm 12,19; Hebr 10,30)27Die Söhne Jakobs aber kamen über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, weil man ihre Schwester entehrt hatte. (1Mo 34,7; 1Mo 34,31)28Ihre Schafe, Rinder und Esel nahmen sie, samt allem, was in der Stadt und auf dem Feld war, (Spr 1,11)29dazu ihre ganze Habe; alle ihre Kinder und Frauen nahmen sie gefangen und raubten alles, was in den Häusern war. (4Mo 31,9; 4Mo 31,11; 5Mo 2,35)30Jakob aber sprach zu Simeon und Levi: Ihr bringt mich ins Unglück dadurch, dass ihr mich verhasst macht bei den Einwohnern des Landes, bei den Kanaanitern und Pheresitern, da ich doch nur wenig Leute habe; sie aber werden sich gegen mich sammeln und mich schlagen, und ich werde ausgerottet werden samt meinem Haus! (5Mo 31,17; 5Mo 31,29; Ps 105,10; Spr 11,17; Spr 11,27)31Sie aber antworteten: Soll man denn unsere Schwester wie eine Hure behandeln? (1Mo 34,7; 1Mo 34,13; 1Mo 49,5; Spr 6,34)
1Dina, die Tochter von Lea und Jakob, verließ ´eines Tages das Lager`, um einige junge Frauen aus der Gegend zu besuchen.2Dabei begegnete ihr Sichem, der Sohn des Hiwiters Hamor. Hamor war der führende Mann dieser Gegend. Als Sichem Dina sah, nahm er sie mit und nötigte sie, mit ihm zu schlafen. So entehrte er sie.[1]3Aber er fühlte sich stark zu ihr hingezogen und redete freundlich mit ihr, um ihre Zuneigung zu gewinnen.4Er bat seinen Vater Hamor: »Verhandel mit der Familie des Mädchens, damit ich sie heiraten kann!«5Jakob hatte inzwischen erfahren, dass Sichem seine Tochter Dina entehrt hatte. Aber weil seine Söhne gerade mit den Herden unterwegs waren, unternahm er nichts, sondern wartete, bis sie zurückkamen.6´Bald darauf` kam Sichems Vater Hamor zu Jakob, um die Angelegenheit mit ihm zu besprechen.7Jakobs Söhne waren nach Hause gekommen, sobald sie von der Sache gehört hatten. Sie fühlten sich ´in ihrer Familienehre` gekränkt und waren sehr aufgebracht, denn Sichem hatte Schande über Israels[2] Sippe gebracht, indem er mit Dina geschlafen hatte. So etwas durfte man nicht tun. (1Mo 32,29)8Hamor redete ihnen zu: »Mein Sohn Sichem liebt das Mädchen. Gebt sie ihm doch zur Frau!9Unsere Familien könnten sich ´auch sonst` miteinander verbinden, indem unsere Kinder sich gegenseitig heiraten.10Lasst euch bei uns nieder – das ganze Land steht euch offen! Bleibt hier, weidet eure Herden in der Gegend[3] und erwerbt Grund und Boden.«11Auch Sichem bat Dinas Vater und ihre Brüder: »Erfüllt mir doch meinen Wunsch![4] Ich werde euch geben, was ihr verlangt.12Ihr könnt den Brautpreis und die Hochzeitsgeschenke so hoch ansetzen, wie ihr wollt – ich bezahle alles. Nur lasst mich Dina heiraten!«13Jakobs Söhne gaben Sichem und seinem Vater eine hinterlistige Antwort. ´Sie wollten sich rächen`, weil Sichem ihre Schwester entehrt hatte, und sagten:14»Wir können unsere Schwester keinem Mann geben, der nicht beschnitten ist. Das gilt bei uns als Schande.15Aber unter einer Bedingung sind wir einverstanden: Lasst alle männlichen Bewohner eurer Stadt beschneiden, so wie es bei uns üblich ist!16Dann können unsere Kinder sich gegenseitig heiraten, wir siedeln uns bei euch an und bilden zusammen ein einziges Volk.17Falls ihr damit nicht einverstanden seid, nehmen wir unsere Schwester[5] und ziehen fort.«18Dieser Vorschlag gefiel Hamor und seinem Sohn Sichem.19Der junge Mann nahm die Angelegenheit sofort in Angriff, denn er liebte Dina, und in seiner Familie hörten alle auf ihn.20Er ging mit seinem Vater zum ´Versammlungsplatz beim` Stadttor. Dort trugen sie die Angelegenheit den Männern der Stadt vor:21»Diese Leute wollen in Frieden mit uns leben«, sagten sie. »Sie könnten bei uns wohnen und ihre Herden in der Gegend weiden.[6] Unser Land ist ja groß genug. Wir könnten uns durch gegenseitige Heirat mit ihnen verbinden.22Allerdings müssten wir eine Bedingung erfüllen, damit sie bei uns bleiben und ein Volk mit uns werden: Wir sollen alle männlichen Bewohner unserer Stadt beschneiden, so wie es bei ihnen üblich ist.23Bedenkt doch: ihre Herden und ihr ganzer Besitz würden dann uns gehören! Also lasst uns auf ihre Forderung eingehen, damit sie bei uns wohnen bleiben!«24Die Männer der Stadt[7] stimmten dem Vorschlag von Hamor und seinem Sohn zu. Alle männlichen Einwohner von Sichem[8] ließen sich beschneiden.
Simeon und Levi rächen ihre Schwester
25Zwei Tage später[9] hatten alle Männer von Sichem starke Wundschmerzen. Da nahmen Dinas Brüder Simeon und Levi ihre Schwerter und drangen in die Stadt ein, ohne auf Widerstand zu stoßen. Sie brachten alle männlichen Einwohner um,26auch Hamor und seinen Sohn Sichem. Dann holten sie Dina aus Sichems Haus und zogen davon.27Die ´anderen` Söhne Jakobs plünderten die Stadt und raubten die Getöteten aus, weil sie ihre Schwester entehrt hatten.28Alle Ziegen, Schafe, Rinder und Esel nahmen sie mit und was sie sonst in der Stadt und auf dem freiem Feld fanden.29Auch die Frauen und Kinder verschleppten sie und plünderten alles Hab und Gut aus den Häusern.30Jakob warf Simeon und Levi vor: »Ihr habt mich ins Unglück gestürzt! Jetzt werden mich alle Bewohner des Landes, die Kanaaniter und die Perisiter, hassen![10] Wir sind doch nur wenige Leute. Wenn sie sich gegen uns zusammentun, haben wir keine Chance: sie werden uns und unsere Familie umbringen!«31Aber die beiden erwiderten nur: » ´Wir konnten doch nicht hinnehmen`, dass man unsere Schwester wie eine Hure behandelt!«
1Eines Tages wollte Dina, die Tochter Leas und Jakobs, einige der kanaanitischen Mädchen in der Stadt treffen und verließ das Zeltlager.2Dabei begegnete ihr Sichem – er war der Sohn des Hiwiters Hamor, des führenden Mannes in der Gegend. Als er Dina sah, fiel er über sie her und vergewaltigte sie.3Sichem fühlte sich stark zu ihr hingezogen; in seiner Verliebtheit redete er ihr freundlich zu, um sie für sich zu gewinnen.4Dann ging er zu seinem Vater Hamor. »Sorg doch dafür, dass ich dieses Mädchen heiraten kann!«, bat er ihn.5Sehr bald erfuhr auch Jakob, dass Dina vergewaltigt und so ihrer Ehre beraubt worden war. Aber weil seine Söhne noch auf dem Feld bei seiner Herde waren, unternahm er erst einmal nichts, sondern beschloss, auf ihre Rückkehr zu warten.6In der Zwischenzeit kam Sichems Vater Hamor zu ihm, um über die Sache zu reden.7Kaum war er dort, da kehrten auch schon Jakobs Söhne vom Feld zurück. Als sie hörten, was geschehen war, tobten sie vor Wut. Sie fühlten sich in ihrer Familienehre gekränkt, denn eine solche Tat galt bei den Israeliten als Schande. So etwas durfte man nicht tun!8Hamor wollte sie besänftigen: »Mein Sohn Sichem hat sich in Dina verliebt. Erlaubt doch, dass er sie heiratet!9Lasst uns ein Abkommen schließen: Unsere Völker sollen sich durch gegenseitige Heirat verbinden.10Ihr könnt euch bei uns niederlassen – unser Land steht euch offen! Ihr könnt euch ansiedeln und Besitz erwerben.«11Auch Sichem bat Dinas Vater und ihre Brüder: »Erfüllt mir meinen Wunsch – ich gebe euch dafür alles, was ihr verlangt!12Hochzeitsgeld und Brautpreis können so hoch sein, wie ihr wollt, ich werde alles bezahlen. Nur lasst mich Dina heiraten!«13Jakobs Söhne aber wollten sich an Sichem und seinem Vater rächen, weil er ihre Schwester vergewaltigt hatte. Sie antworteten scheinheilig:14»Darauf können wir uns nicht einlassen! In unserem Volk gilt es als eine Schande, wenn wir unsere Schwester einem Mann geben, der nicht beschnitten ist!15Nur unter einer Bedingung könnten wir sie dir geben: Ihr müsst alle männlichen Einwohner beschneiden.16Nur dann können wir uns bei euch ansiedeln und durch gegenseitige Heirat zu einem Volk werden.17Wenn ihr davon nichts wissen wollt, nehmen wir Dina und gehen!«18Hamor und Sichem waren mit dem Vorschlag einverstanden.19Sichem verlor keine Zeit: Er kümmerte sich um alles, denn er hing an Dina, und in seiner Familie hatte er das letzte Wort.20Zusammen mit seinem Vater Hamor ging er zum Versammlungsplatz beim Stadttor, um die Männer der Stadt von der Sache zu überzeugen.21»Diese Männer sind friedlich«, sagten sie, »wir sollten sie ruhig bei uns wohnen lassen, dann können sie selbst Besitz erwerben. Unser Land ist doch groß genug. Wir können uns durch gegenseitige Heirat mit ihnen verbinden.22Allerdings stellen sie eine Bedingung: Wir müssen alle männlichen Einwohner beschneiden, so wie es bei ihnen üblich ist.23Überlegt doch einmal: Ihr ganzer Besitz würde uns gehören! Lasst uns auf ihren Vorschlag eingehen, damit sie bei uns bleiben!«24Die Männer der Stadt stimmten zu, und alle männlichen Einwohner wurden beschnitten.25Drei Tage später lagen sie im Wundfieber. Da nahmen Dinas Brüder Simeon und Levi ihr Schwert und überfielen die Stadt, ohne auf Widerstand zu stoßen. Sie brachten alle männlichen Einwohner um,26auch Hamor und Sichem. Dina holten sie aus Sichems Haus, dann verschwanden sie wieder.27Die anderen Söhne Jakobs plünderten die Stadt aus. Sie rächten sich dafür, dass man ihre Schwester dort vergewaltigt und ihrer Ehre beraubt hatte.28Alles Vieh – Schafe, Ziegen, Esel und Rinder – nahmen sie mit und was sie sonst in der Stadt oder auf dem Feld fanden.29Auch die Frauen und Kinder sowie allen Besitz aus den Häusern schleppten sie fort.30Als Jakob davon erfuhr, warf er Simeon und Levi vor: »Ihr stürzt mich ins Unglück! Jetzt bin ich bei allen Bewohnern des Landes verhasst! Die Zahl unserer Leute ist verschwindend klein gegen die Menge der Kanaaniter und der Perisiter. Wenn sie sich zusammentun, ist es aus mit uns! Dann wird keiner von uns am Leben bleiben!«31Aber Simeon und Levi erwiderten nur: »Konnten wir es zulassen, dass Sichem unsere Schwester wie eine Hure behandelt hat?«
1Einst ging Dina, die Tochter, die Lea Jakob geboren hatte, hinaus, um sich die Töchter des Landes anzusehen. (1Mo 30,21)2Und Schechem, der Sohn Chamors, des Chiwwiters, des Landesfürsten, sah sie. Er entführte sie, schlief mit ihr und tat ihr Gewalt an. (2Sam 11,4)3Sein Herz aber hing an Dina, der Tochter Jakobs; er liebte das Mädchen und redete dem Mädchen zu Herzen. (Ri 19,3)4Und Schechem sprach zu Chamor, seinem Vater: Wirb für mich um dieses Mädchen! (Ri 14,2)5Und Jakob hörte, dass man seine Tochter Dina entehrt hatte. Da aber seine Söhne bei seinem Vieh auf dem Feld waren, unternahm Jakob nichts, bis sie zurückkamen. (1Mo 46,34)6Inzwischen ging Chamor, der Vater Schechems, zu Jakob hinaus, um mit ihm zu reden.7Die Söhne Jakobs aber kamen vom Feld zurück, als sie davon hörten. Die Männer waren gekränkt und wurden sehr zornig, denn er hatte eine Schandtat in Israel begangen, indem er mit der Tochter Jakobs geschlafen hatte. Das darf man nicht! (5Mo 22,21; Ri 20,6; 2Sam 13,12)8Chamor aber redete mit ihnen und sprach: Schechem, mein Sohn, hängt mit ganzem Herzen an eurer Tochter. Gebt sie ihm zur Frau!9Verschwägert euch mit uns. Ihr gebt uns eure Töchter und nehmt euch unsere Töchter. (1Mo 24,3)10Bleibt bei uns wohnen. Das Land steht euch offen. Bleibt, tut euch darin um und lasst euch hier nieder. (1Mo 20,15)11Und Schechem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Wenn ich nur Gnade in euren Augen finde. Ich gebe, was ihr mir sagt.12Mögt ihr noch so viel an Brautgeld und Brautgabe von mir fordern, ich will geben, was ihr mir sagt. Nur gebt mir das Mädchen zur Frau! (2Mo 22,15; 1Sam 18,25)13Da antworteten die Söhne Jakobs Schechem und Chamor, seinem Vater, mit hinterhältiger Rede, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte.14Sie sprachen zu ihnen: Wir können nicht zulassen, unsere Schwester einem Mann zu geben, der unbeschnitten ist, denn das gilt bei uns als Schande. (Jos 5,7; Ri 14,3)15Nur dann willigen wir ein, wenn ihr werdet wie wir und sich alles bei euch, was männlich ist, beschneiden lässt. (1Mo 17,10; 1Mo 34,22)16Dann wollen wir euch unsere Töchter geben und uns eure Töchter nehmen, wir wollen bei euch wohnen und ein einziges Volk werden.17Wenn ihr aber nicht bereit seid, euch beschneiden zu lassen, nehmen wir unsere Tochter und ziehen fort.18Und ihre Worte waren gut in den Augen Chamors und in den Augen Schechems, des Sohns von Chamor.19Der junge Mann zögerte nicht, es so zu machen, denn er hatte Gefallen gefunden an der Tochter Jakobs, und er war der Angesehenste von allen im Haus seines Vaters.20So gingen Chamor und sein Sohn Schechem an das Tor ihrer Stadt und sprachen zu den Männern ihrer Stadt: (Rut 4,1; Hi 29,7; Spr 31,23)21Diese Männer sind uns friedlich gesinnt. Sie können sich im Land ansiedeln und sich darin umtun. Das Land hat ja nach allen Seiten Raum genug für sie. Ihre Töchter können wir uns zu Frauen nehmen, und unsere Töchter können wir ihnen geben.22Doch nur dann willigen die Männer ein, bei uns zu wohnen und ein einziges Volk zu werden, wenn sich alles bei uns, was männlich ist, beschneiden lässt, so wie sie beschnitten sind. (1Mo 34,15)23Ihre Herden, ihr Besitz und all ihr Vieh, könnte das nicht uns gehören? Ja, lasst uns einwilligen, und sie bleiben bei uns wohnen.24Da stimmten alle Chamor und seinem Sohn Schechem zu, alle, die im Tor seiner Stadt ein- und ausgingen. Und alles, was männlich war, liess sich beschneiden, alle, die im Tor seiner Stadt ein- und ausgingen[1]. (1Mo 23,10)25Am dritten Tag aber, als sie im Wundfieber lagen, nahmen die beiden Söhne Jakobs Simeon und Levi, die Brüder Dinas, jeder sein Schwert, drangen ungefährdet in die Stadt ein und töteten alles, was männlich war. (Jos 5,8)26Auch Chamor und seinen Sohn Schechem töteten sie mit dem Schwert. Dann holten sie Dina aus dem Haus Schechems und gingen davon.27Die Söhne Jakobs fielen über die Erschlagenen her und plünderten die Stadt, weil man ihre Schwester entehrt hatte.28Ihre Schafe und Rinder, ihre Esel und was in der Stadt und auf dem Feld war, nahmen sie mit.29Ihre ganze Habe, all ihre Kinder und Frauen führten sie als Gefangene fort, und sie plünderten alles, was in den Häusern war. (4Mo 31,9)30Da sagte Jakob zu Simeon und Levi: Ihr habt mich ins Unglück gestürzt, habt mich bei den Bewohnern des Landes, den Kanaanitern und Perissitern, verhasst gemacht. Ich habe doch nur wenig Leute. Wenn sie sich gegen mich zusammentun, werden sie mich schlagen, und ich werde mit meinem Haus vernichtet. (2Mo 5,21; 1Sam 13,4; 1Sam 27,12; 2Sam 10,6; 2Sam 16,21)31Sie aber sagten: Soll man unsere Schwester wie eine Hure behandeln dürfen?
1Now Dinah the daughter of Leah, whom she had borne to Jacob, went out to see the women of the land. (1Mo 30,21)2And when Shechem the son of Hamor the Hivite, the prince of the land, saw her, he seized her and lay with her and humiliated her. (Apg 7,16)3And his soul was drawn to Dinah the daughter of Jacob. He loved the young woman and spoke tenderly to her.4So Shechem spoke to his father Hamor, saying, “Get me this girl for my wife.” (Ri 14,2)5Now Jacob heard that he had defiled his daughter Dinah. But his sons were with his livestock in the field, so Jacob held his peace until they came.6And Hamor the father of Shechem went out to Jacob to speak with him.7The sons of Jacob had come in from the field as soon as they heard of it, and the men were indignant and very angry, because he had done an outrageous thing in Israel by lying with Jacob’s daughter, for such a thing must not be done. (1Mo 20,9; 1Mo 34,31; 1Mo 49,7; Jos 7,15; Ri 20,6; 2Sam 13,12)8But Hamor spoke with them, saying, “The soul of my son Shechem longs for your[1] daughter. Please give her to him to be his wife.9Make marriages with us. Give your daughters to us, and take our daughters for yourselves.10You shall dwell with us, and the land shall be open to you. Dwell and trade in it, and get property in it.” (1Mo 13,9; 1Mo 20,15; 1Mo 34,21; 1Mo 42,34; 1Mo 47,27)11Shechem also said to her father and to her brothers, “Let me find favor in your eyes, and whatever you say to me I will give. (1Mo 33,15)12Ask me for as great a bride-price[2] and gift as you will, and I will give whatever you say to me. Only give me the young woman to be my wife.” (2Mo 22,16; 5Mo 22,29; 1Sam 18,25)13The sons of Jacob answered Shechem and his father Hamor deceitfully, because he had defiled their sister Dinah.14They said to them, “We cannot do this thing, to give our sister to one who is uncircumcised, for that would be a disgrace to us. (Jos 5,9)15Only on this condition will we agree with you—that you will become as we are by every male among you being circumcised.16Then we will give our daughters to you, and we will take your daughters to ourselves, and we will dwell with you and become one people.17But if you will not listen to us and be circumcised, then we will take our daughter, and we will be gone.”18Their words pleased Hamor and Hamor’s son Shechem.19And the young man did not delay to do the thing, because he delighted in Jacob’s daughter. Now he was the most honored of all his father’s house. (1Chr 4,9)20So Hamor and his son Shechem came to the gate of their city and spoke to the men of their city, saying, (Rut 4,1)21“These men are at peace with us; let them dwell in the land and trade in it, for behold, the land is large enough for them. Let us take their daughters as wives, and let us give them our daughters. (1Mo 34,10; 1Mo 42,34)22Only on this condition will the men agree to dwell with us to become one people—when every male among us is circumcised as they are circumcised.23Will not their livestock, their property and all their beasts be ours? Only let us agree with them, and they will dwell with us.”24And all who went out of the gate of his city listened to Hamor and his son Shechem, and every male was circumcised, all who went out of the gate of his city. (1Mo 23,10)25On the third day, when they were sore, two of the sons of Jacob, Simeon and Levi, Dinah’s brothers, took their swords and came against the city while it felt secure and killed all the males. (1Mo 29,33; 1Mo 30,21; 1Mo 49,5)26They killed Hamor and his son Shechem with the sword and took Dinah out of Shechem’s house and went away.27The sons of Jacob came upon the slain and plundered the city, because they had defiled their sister.28They took their flocks and their herds, their donkeys, and whatever was in the city and in the field.29All their wealth, all their little ones and their wives, all that was in the houses, they captured and plundered.30Then Jacob said to Simeon and Levi, “You have brought trouble on me by making me stink to the inhabitants of the land, the Canaanites and the Perizzites. My numbers are few, and if they gather themselves against me and attack me, I shall be destroyed, both I and my household.” (1Mo 13,7; 1Mo 15,20; 2Mo 5,21; Jos 7,25; 1Sam 13,4; 1Sam 27,12; 2Sam 10,6; 2Sam 16,21; 1Chr 16,19; 1Chr 19,6; Ps 105,12)31But they said, “Should he treat our sister like a prostitute?”