Hoheslied 5

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 »Ich komme in meinen Garten, meine Schwester, ⟨meine⟩ Braut. Ich pflücke meine Myrrhe samt meinem Balsam, esse meine Wabe samt meinem Honig, trinke meinen Wein samt meiner Milch. Esst, Freunde, trinkt und berauscht euch an der Liebe!« (1Mo 37,25)2 Ich schlief, aber mein Herz war wach. Horch, mein Geliebter klopft: »Öffne mir, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, meine Vollkommene! Denn mein Kopf ist voller Tau, meine Locken voll von Tropfen der Nacht.« (Hl 2,8; Hl 2,14; Hl 4,7; Offb 3,20)3 »Ich habe meinen Leibrock ⟨schon⟩ ausgezogen, wie sollte ich ihn ⟨wieder⟩ anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen, wie sollte ich sie ⟨wieder⟩ beschmutzen?« (Lk 11,7)4 Mein Geliebter streckte seine Hand durch die Öffnung, da wurden meine Gefühle[1] für ihn erregt.5 Ich stand auf, um meinem Geliebten zu öffnen, da troffen meine Hände von Myrrhe und meine Finger von flüssiger Myrrhe, ⟨als ich sie legte⟩ an die Griffe des Riegels.6 Ich öffnete meinem Geliebten, aber mein Geliebter hatte sich abgewandt, war weitergegangen. Ich war außer mir[2], dass er weg war. Ich suchte ihn, doch ich fand ihn nicht. Ich rief ihn, doch er antwortete mir nicht. (Hl 3,1)7 Es fanden mich die Wächter, die die Stadt durchstreifen. Sie schlugen mich, verwundeten mich. Die Wächter der Mauern nahmen mir meinen Überwurf weg. (Hl 3,3)8 Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems, wenn ihr meinen Geliebten findet, was wollt ihr ihm ausrichten? Dass ich krank bin vor Liebe. (Hl 2,5)9 Was hat dein Geliebter einem ⟨andern⟩ Geliebten voraus, du Schönste unter den Frauen? Was hat dein Geliebter einem ⟨andern⟩ Geliebten voraus, dass du uns so beschwörst? (Hl 1,8)10 Mein Geliebter ist weiß und rot, hervorragend unter Zehntausenden.11 Sein Haupt ist feines, gediegenes Gold, seine Locken sind Dattelrispen, schwarz wie der Rabe;12 seine Augen wie Tauben an Wasserbächen, in Milch gebadet ⟨seine Zähne⟩, festsitzend in der Fassung; (Hl 1,15)13 seine Wangen[3] wie ein Balsambeet,[4] das Würzkräuter sprossen lässt[5]; seine Lippen Lilien, triefend von flüssiger Myrrhe. (Ps 45,3; Hl 1,16)14 Seine Arme[6] sind goldene Rollen, mit Türkis besetzt; sein Leib ein Kunstwerk aus Elfenbein, bedeckt mit Saphiren.15 Seine Schenkel sind Säulen aus Alabaster, gegründet auf Sockel von gediegenem Gold. Seine Gestalt ist wie der Libanon, auserlesen wie Zedern. (Ps 92,13; Kla 4,7)16 Sein Gaumen ist Süßigkeit, und alles an ihm ist begehrenswert. Das ist mein Geliebter und das mein Freund, ihr Töchter Jerusalems!

Hoheslied 5

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Ich komme in meinen Garten, meine Schwester, [meine] Braut; ich pflücke meine Myrrhe samt meinem Balsam; ich esse meine Wabe samt meinem Honig, ich trinke meinen Wein samt meiner Milch. Esst, [meine] Freunde, trinkt und berauscht euch an der Liebe! (Hl 8,13; Jes 51,3; Joh 3,29)2 Ich schlafe, aber mein Herz wacht. Da ist die Stimme meines Geliebten, der anklopft! »Tu mir auf, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, meine Makellose; denn mein Haupt ist voll Tau, meine Locken voll von Tropfen der Nacht!« (Hl 2,8; Hl 2,14; Hl 4,7; Lk 12,35; Offb 3,20)3 »Ich habe mein Kleid ausgezogen, wie sollte ich es [wieder] anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen, wie sollte ich sie [wieder] besudeln?« (Lk 11,7)4 Aber mein Geliebter streckte seine Hand durch die Luke; da geriet mein Herz in Wallung seinetwegen.5 Ich stand auf, um meinem Geliebten zu öffnen; da troffen meine Hände von Myrrhe und meine Finger von feinster Myrrhe[1] auf dem Griff des Riegels.[2] (Lk 12,36)6 Ich tat meinem Geliebten auf; aber mein Geliebter hatte sich zurückgezogen, war fortgegangen. Meine Seele ging hinaus, auf sein Wort; ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht; ich rief ihm, aber er antwortete mir nicht. (Ps 9,11; Ps 130,6; Hl 3,1)7 Es fanden mich die Wächter, welche die Runde machen in der Stadt; die schlugen mich wund, sie nahmen mir meinen Schleier weg, die Wächter auf der Mauer. (Hl 3,3; Jes 62,6; Lk 6,22; Apg 5,40)8 Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, wenn ihr meinen Geliebten findet, was sollt ihr ihm berichten? Dass ich krank bin vor Liebe! (Ps 42,2; Hl 2,7; Hl 8,4)9 Was ist dein Geliebter vor anderen Geliebten, o du Schönste unter den Frauen? Was ist dein Geliebter vor anderen Geliebten, dass du uns so beschwörst? (Hl 1,8; Hl 6,1)10 Mein Geliebter ist weiß und rot, hervorragend unter Zehntausenden! (2Sam 7,22; Jes 43,10; Jes 59,19)11 Sein Haupt ist reines Feingold, seine Locken sind gewellt, schwarz wie ein Rabe. (1Kor 11,3; Eph 1,21)12 Seine Augen sind wie Tauben an Wasserbächen, gebadet in Milch, sie sitzen [wie Edelsteine] in ihrer Fassung. (Hl 1,15; Hl 4,1)13 Seine Wangen sind wie Balsambeete, in denen würzige Pflanzen turmhoch wachsen; seine Lippen wie Lilien, aus denen feinste Myrrhe fließt. (Ps 45,3; Hl 4,3; Hl 4,11)14 Seine Finger sind wie goldene Stäbchen, mit Tarsisstein besetzt; sein Leib ein Kunstwerk von Elfenbein, mit Saphiren übersät. (1Chr 29,5; 2Chr 9,17; Ps 139,14; Spr 25,11; Hl 1,11; Hl 7,2; Hes 1,26)15 Seine Schenkel sind Säulen aus weißem Marmor, gegründet auf goldene Sockel; seine Gestalt wie der Libanon, auserlesen wie Zedern. (Ps 92,13; Hes 31,3)16 Sein Gaumen ist süß, und alles an ihm ist lieblich. So ist mein Geliebter, und so ist mein Freund, ihr Töchter Jerusalems! (Ps 45,3; Hl 1,2)

Hoheslied 5

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Er: Ich betrete den Garten, mein Mädchen, meine Braut. Ich pflücke die Myrrhe und ernte den Balsam. Ich öffne die Wabe und esse den Honig. Ich trinke den Wein und genieße die Milch. Esst auch ihr, Freunde, trinkt euren Wein! Berauscht euch an der Liebe! Sie:2 Ich schlief, doch mein Herz war wach. Da, es klopft! Mein Liebster kommt! Er: Mach auf, mein Mädchen, meine Freundin! Mein Täubchen, meine Vollkommene, lass mich herein! Mein Haar ist vom Tau der Nacht ganz durchnässt. Sie:3 Ich habe mein Kleid schon ausgezogen, soll ich es deinetwegen wieder anziehn? Meine Füße habe ich schon gewaschen, ich würde sie nur wieder schmutzig machen.4 Jetzt streckt er seine Hand durch die Öffnung in der Tür. Mein Herz schlägt bis zum Hals, weil er in meiner Nähe ist.5 Ich springe auf und will dem Liebsten öffnen; meine Hände greifen nach dem Riegel, sie sind voll von Myrrhenöl.6 Schnell öffne ich die Tür für meinen Liebsten, doch weg ist er, spurlos verschwunden. Entsetzen packt mich: Er ist fortgegangen! Ich suche ihn, doch ich kann ihn nirgends finden; ich rufe laut nach ihm, doch er gibt keine Antwort.7 Bei ihrem Rundgang greifen die Wächter mich auf. Sie schlagen und verwunden mich, ohne Mitleid reißen sie mir den Umhang weg.8 Ihr Mädchen von Jerusalem, ich beschwöre euch: Wenn ihr meinen Liebsten findet, dann sagt ihm, dass ich krank vor Liebe bin. Die Mädchen:9 Warum beschwörst du uns, du schönste aller Frauen? Was hat denn dein Liebster anderen voraus? Was unterscheidet ihn von den anderen Männern? Sie:10 Mein Liebster strahlt vor Schönheit und Kraft[1], unter Tausenden ist keiner so wie er!11 Sein Gesicht schimmert wie Gold, sein Haar ist rabenschwarz, seine Locken erinnern an die Blütenrispen einer Dattelpalme.12 Seine Augen sind von vollkommener Schönheit, so wie Tauben, die in Milch baden und aus vollen Bächen trinken.13 Seine Wangen duften nach Balsamkräutern, nach kostbaren Salben. Seine Lippen leuchten wie rote Lilien, sie sind mit Myrrhenöl benetzt.14 Seine Arme sind wie Barren aus Gold, mit Türkissteinen verziert. Sein Leib gleicht einer Statue aus Elfenbein, über und über mit Saphiren bedeckt.15 Seine Beine sind Alabastersäulen, die auf goldenen Sockeln stehn. Eindrucksvoll wie der Libanon ist seine Gestalt, stattlich wie mächtige Zedern.16 Seine Küsse sind zärtlich, alles an ihm ist begehrenswert. So ist mein Liebster, mein Freund, ihr Mädchen von Jerusalem.

Hoheslied 5

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ich bin gekommen, meine Schwester, liebe Braut, in meinen Garten. Ich habe meine Myrrhe samt meinen Gewürzen gepflückt; ich habe meine Wabe samt meinem Honig gegessen; ich habe meinen Wein samt meiner Milch getrunken. Esst, meine Freunde, und trinkt und werdet trunken von Liebe!2 Ich schlief, aber mein Herz war wach. Horch, mein Freund klopft an: »Tu mir auf, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, du Makellose! Mein Haupt ist voll Tau und meine Locken voll Tropfen der Nacht.«3 »Ich habe mein Kleid ausgezogen – wie soll ich es wieder anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen – wie soll ich sie wieder schmutzig machen?«4 Mein Freund steckte seine Hand durchs Riegelloch, und mein Leib bebte ihm entgegen.5 Da stand ich auf, dass ich meinem Freunde auftäte; meine Hände troffen von Myrrhe und meine Finger von fließender Myrrhe an den Griffen des Riegels.6 Aber als ich meinem Freund aufgetan hatte, war er weg und fortgegangen. Meine Seele war außer sich, dass er sich abgewandt hatte. Ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht; ich rief, aber er antwortete mir nicht.7 Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen; die schlugen mich wund. Die Wächter auf der Mauer nahmen mir meinen Schleier.8 Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, wenn ihr meinen Freund findet, was sollt ihr ihm sagen? Dass ich krank bin vor Liebe.9 Was hat dein Freund andern Freunden voraus, o du Schönste unter den Frauen? Was hat dein Freund andern Freunden voraus, dass du uns so beschwörst?10 Mein Freund ist weiß und rot, auserkoren unter vielen Tausenden.11 Sein Haupt ist das feinste Gold. Seine Locken sind Rispen, schwarz wie ein Rabe.12 Seine Augen sind wie Tauben an den Wasserbächen, sie baden in Milch und sitzen an reichen Wassern.13 Seine Wangen sind wie Balsambeete, in denen Gewürzkräuter wachsen. Seine Lippen sind wie Lotosblüten, die von fließender Myrrhe triefen.14 Seine Arme sind wie goldene Stäbe, voller Türkise. Sein Leib ist wie aus Elfenbein, mit Saphiren geschmückt.15 Seine Beine sind wie Marmorsäulen, gegründet auf goldenen Füßen. Seine Gestalt ist wie der Libanon, auserwählt wie Zedern.16 Sein Mund ist voll Süße und alles an ihm ist lieblich. – So ist mein Freund, so ist mein Geliebter, ihr Töchter Jerusalems!

Hoheslied 5

Menge Bibel

1 »Ich komme in meinen Garten, meine bräutliche Schwester; ich pflücke meine Myrrhe samt meinem Balsam, koste meine Wabe samt meinem Honig, ich trinke meinen Wein samt meiner Milch. Esset, ihr Freunde, trinkt und sättiget euch an Liebe!«2 Ich schlief, doch mein Herz war wach. Horch! Da klopft mein Geliebter! »Mach mir auf, meine Schwester, meine Freundin, mein Täubchen, meine Reine[1]! Ach, mein Haupthaar ist voll von Tau, meine Locken voll von den Tropfen der Nacht!«3 »Ich habe mein Kleid schon ausgezogen: wie sollt’ ich’s wieder anziehn?! Ich habe mir schon die Füße gewaschen: wie sollt’ ich sie wieder beschmutzen?!«4 Da streckte mein Geliebter die Hand durch das Guckloch (der Tür), da wallte das Herz mir auf vor Sehnsucht nach ihm, und die Sinne vergingen mir ob seiner Rede;5 ich stand auf, um meinem Geliebten zu öffnen: da troffen meine Hände von Myrrhe und meine Finger vom köstlichsten Öl am Griff des Riegels.6 Ich öffnete meinem Geliebten, doch mein Geliebter war fort, war verschwunden. Ich suchte ihn und fand ihn nicht; ich rief nach ihm, doch er gab mir keine Antwort.7 Es trafen mich die Wächter, die in der Stadt umhergehn; sie schlugen mich, verwundeten mich, rissen den Schleier[2] mir ab, die Wächter der Stadtmauer!8 O laßt euch beschwören, ihr Töchter Jerusalems: wenn ihr antrefft meinen Geliebten, was sollt ihr ihm sagen? Daß krank ich bin vor Liebe!9 »Was hat denn dein Geliebter vor andern Geliebten voraus, du Schönste unter den Weibern? Was hat dein Geliebter vor andern Geliebten voraus, daß du uns so beschwörst?«10 Mein Geliebter ist blendend weiß und braun, kenntlich unter vielen Tausenden.11 Sein Haupt ist geläutertes Feingold, seine Locken wallende Ranken, schwarz wie Raben;12 seine Augen wie Tauben an Wasserbächen, die, milchweiß gebadet, am Teichesrand sitzen;13 seine Wangen wie Balsambeete, Gelände duftender Kräuter; seine Lippen sind wie Lilien, triefend von köstlichster Myrrhe;14 seine Arme[3] goldene Walzen, mit Edelsteinen dicht besetzt; sein Leib ein Kunstwerk von Elfenbein, mit Saphiren übersät;15 seine Beine Säulen von weißem Marmor, ruhend auf Sockeln von Feingold; seine Gestalt (ragend) wie der Libanon, großartig wie die Zedern;16 sein Gaumen[4] lauter Süße und alles an ihm entzückend! Das ist mein Geliebter und das mein Freund, ihr Töchter Jerusalems!