4.Mose 22

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und die Söhne Israel brachen auf und lagerten sich in den Steppen[1] Moabs, jenseits des Jordan bei Jericho. (4Mo 26,3; 4Mo 31,12; 4Mo 33,48; 4Mo 35,1; 4Mo 36,13)2 Und Balak, der Sohn Zippors, sah alles, was Israel den Amoritern angetan hatte. (Ri 11,25)3 Und Moab fürchtete sich sehr vor dem Volk, weil es ⟨so⟩ groß war, und es graute Moab[2] vor den Söhnen Israel. (2Mo 1,12; 2Mo 15,15; 2Mo 23,27; 5Mo 2,25)4 Und Moab sagte zu den Ältesten von Midian: Jetzt wird dieser Haufe unser ganzes ⟨Land⟩ ringsum abfressen, wie das Rind das Grüne des Feldes abfrisst. Balak aber, der Sohn Zippors, war zu jener Zeit König von Moab.5 Und er sandte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Petor, das am Strom[3] ⟨liegt⟩, in das Land der Söhne von Ammo[4], um ihn zu rufen. Und er ließ ihm sagen: Siehe, ein Volk ist aus Ägypten ausgezogen; siehe, es bedeckt die Fläche des Landes, und es liegt mir gegenüber. (2Mo 10,15; 4Mo 31,8; 5Mo 23,5; Jos 24,9; Neh 13,1)6 Und nun komm doch, verfluche mir dieses Volk! Denn es ist stärker als ich. Vielleicht gelingt es mir, dass wir es schlagen und ich es aus dem Land vertreibe. Denn ich habe erkannt: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht. (4Mo 23,7)7 Und die Ältesten von Moab und die Ältesten von Midian zogen hin mit dem Wahrsagerlohn in ihrer Hand. Und sie kamen zu Bileam und sagten ihm die Worte Balaks. (Jes 1,23; Jes 56,11; Mi 3,11; 2Petr 2,15)8 Und er sagte zu ihnen: Übernachtet hier diese Nacht! Und ich werde euch Antwort bringen, wie der HERR zu mir reden wird. Und die Obersten von Moab blieben bei Bileam. (4Mo 22,18; 4Mo 23,3; 4Mo 24,13; 1Kön 13,8; 1Kön 22,14; Joh 5,19)9 Und Gott kam zu Bileam und sprach: Wer sind diese Männer bei dir? (2Kön 20,14)10 Und Bileam sagte zu Gott: Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, hat ⟨sie⟩ zu mir gesandt:11 »Siehe, das Volk, das aus Ägypten ausgezogen ist, bedeckt die Fläche des Landes. Komm jetzt, verfluche es mir! Vielleicht bin ich ⟨dann⟩ imstande, gegen es zu kämpfen und es zu vertreiben.«12 Und Gott sprach zu Bileam: Du sollst nicht mit ihnen gehen; du sollst das Volk nicht verfluchen! Denn es ist gesegnet. (5Mo 2,7; 5Mo 7,14; 2Chr 31,10; Jes 61,9; Eph 1,3)13 Und Bileam stand am ⟨nächsten⟩ Morgen auf und sagte zu den Obersten von Balak: Geht ⟨wieder⟩ in euer Land! Denn der HERR hat sich geweigert, mir zu gestatten, mit euch zu gehen.14 Und die Obersten von Moab machten sich auf und kamen zu Balak und sagten: Bileam hat sich geweigert, mit uns zu gehen.15 Da sandte Balak noch einmal Oberste, mehr und angesehenere als jene.16 Und sie kamen zu Bileam und sagten zu ihm: So spricht Balak, der Sohn Zippors: Lass dich doch nicht abhalten, zu mir zu kommen!17 Denn sehr hoch will ich dich belohnen[5], und alles, was du mir sagen wirst, will ich tun. So komm doch, verfluche mir dieses Volk!18 Und Bileam antwortete und sagte zu den Knechten Balaks: Wenn Balak mir sein Haus voller Silber und Gold gäbe, könnte ich nicht den Befehl des HERRN, meines Gottes, übertreten, um ⟨etwas⟩ Kleines oder Großes zu tun. (4Mo 22,8)19 Und nun bleibt doch auch ihr hier diese Nacht, und ich werde erkennen, was der HERR weiter mit mir reden wird.20 Da kam Gott nachts zu Bileam und sprach zu ihm: Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu rufen, mache dich auf, geh mit ihnen! Aber nur das, was ich dir sagen werde, darfst du tun!21 Und Bileam machte sich am Morgen auf und sattelte seine Eselin und ging mit den Obersten von Moab. (Spr 28,18)22 Da entbrannte der Zorn Gottes, dass er ging. Und der Engel des HERRN stellte sich in den Weg, um ihm entgegenzutreten[6]. Er aber ritt auf seiner Eselin, und seine beiden Diener waren bei ihm.23 Und die Eselin sah den Engel des HERRN mit seinem gezückten Schwert in seiner Hand auf dem Weg stehen, und die Eselin wich vom Weg ab und ging auf dem Feld ⟨weiter⟩; und Bileam schlug die Eselin, um sie wieder auf den Weg zu lenken. (Jos 5,13; 1Chr 21,16)24 Da trat der Engel des HERRN in einen Hohlweg zwischen den Weinbergen; eine Mauer war auf der einen und eine Mauer auf der andern Seite.25 Und die Eselin sah den Engel des HERRN und drückte sich an die Wand und drückte den Fuß Bileams an die Wand; und er schlug sie noch einmal.26 Da ging der Engel des HERRN noch einmal weiter und trat an eine enge Stelle, wo kein Weg war, um auszuweichen, weder zur Rechten noch zur Linken.27 Und als die Eselin den Engel des HERRN sah, legte sie sich hin unter Bileam. Da entbrannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stock.28 Da öffnete der HERR den Mund der Eselin, und sie sagte zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich nun ⟨schon⟩ dreimal geschlagen hast? (2Petr 2,16)29 Bileam sagte zu der Eselin: Weil du Mutwillen mit mir getrieben hast. Hätte ich doch ein Schwert in meiner Hand! Gewiss hätte ich dich jetzt erschlagen! (Spr 12,10)30 Und die Eselin sagte zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, auf der du geritten bist von jeher[7] bis zum heutigen Tag? War es je meine Gewohnheit, dir so etwas zu tun? Und er sagte: Nein. (2Petr 2,16)31 Da enthüllte der HERR die Augen Bileams, und er sah den Engel des HERRN mit seinem gezückten Schwert in seiner Hand auf dem Weg stehen; und er neigte sich und fiel nieder auf sein Angesicht. (Jos 5,13; Jos 5,14; 2Kön 6,17; 1Chr 21,16; Lk 24,31)32 Und der Engel des HERRN sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin nun ⟨schon⟩ dreimal geschlagen? Siehe, ich selbst bin ausgegangen, um ⟨dir⟩ entgegenzutreten[8], denn der Weg stürzt ⟨dich ins Verderben⟩ vor mir. (Spr 16,2)33 Und die Eselin sah mich und wich vor mir aus, nun ⟨schon⟩ dreimal. Wenn sie nicht vor mir ausgewichen wäre, dann hätte ich dich jetzt auch erschlagen, sie aber am Leben gelassen.34 Und Bileam sagte zu dem Engel des HERRN: Ich habe gesündigt, denn ich habe nicht erkannt, dass du mir auf dem Weg entgegentratest; und nun, wenn es böse ist in deinen Augen, dann will ich umkehren. (2Mo 9,27; Hi 34,31; Jud 1,11)35 Und der Engel des HERRN sprach zu Bileam: Geh mit den Männern! Aber nur das, was ich dir sagen werde, sollst du reden! Und Bileam zog mit den Obersten des Balak. (Spr 28,18)36 Und als Balak hörte, dass Bileam gekommen sei, ging er aus, ihm entgegen, nach der Stadt Moabs[9], an der Grenze des Arnon, der an der äußersten Grenze ⟨fließt⟩. (4Mo 21,13)37 Und Balak sagte zu Bileam: Habe ich nicht dringend zu dir gesandt, um dich zu rufen? Warum bist du nicht zu mir gekommen? Fürwahr, kann ich dich nicht belohnen[10]? (4Mo 24,11)38 Und Bileam sagte zu Balak: Siehe, ich bin zu dir gekommen. Ob ich ⟨aber⟩ jetzt wirklich irgendetwas reden kann? Das Wort, das Gott mir in den Mund legt, das werde ich reden. (4Mo 22,8)39 Und Bileam ging mit Balak; und sie kamen nach Kirjat-Huzot.40 Und Balak opferte[11] Rinder und Schafe und schickte ⟨davon⟩ an Bileam und an die Obersten, die bei ihm waren.41 Und es geschah am ⟨nächsten⟩ Morgen, da nahm Balak den Bileam und führte ihn hinauf auf die Höhen des Baal, und er sah von dort aus den äußersten ⟨Teil⟩ des Volkes ⟨Israel⟩. (4Mo 23,13)

4.Mose 22

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Die Israeliten brachen wieder auf und schlugen ihr Lager in den Steppen Moabs auf, gegenüber von Jericho, auf der Ostseite des Jordan.2 Balak Ben-Zippor sah alles, was Israel den Amoritern angetan hatte.3 Und Moab fürchtete sich sehr vor diesem Volk, weil sie sahen, wie groß es war. Das Grauen vor den Israeliten hatte sie gepackt.4 Da ließen die Moabiter den Ältesten von Midian sagen: „Nun wird dieser Haufen alles um uns herum abfressen, wie das Rind das letzte Grün auf dem Feld abfrisst.“ Balak Ben-Zippor war damals König von Moab.5 Er schickte Boten zu Bileam Ben-Beor nach Petor[1] am Euphrat, wo Leute aus seinem Volk lebten, um ihn zu rufen. Er ließ ihm sagen: „Da ist ein Volk aus Ägypten herangezogen, das schon das ganze Land bedeckt. Es hat sich direkt neben mir niedergelassen.6 Komm doch und verfluche dieses Volk, denn es ist mir zu stark! Vielleicht kann ich es dann schlagen und aus dem Land vertreiben. Ich weiß ja: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht.“7 Da gingen die Ältesten von Moab und Midian los. Den Wahrsagerlohn nahmen sie mit. Als sie zu Bileam kamen, richteten sie ihm die Botschaft Balaks aus.8 Der sagte zu ihnen: „Bleibt heute Nacht hier, dann will ich euch Bescheid geben, wie Jahwe zu mir gesprochen hat.“ Da blieben die Abgesandten von Moab bei Bileam.9 Gott kam zu Bileam und fragte: „Wer sind diese Männer bei dir?“10 Bileam erwiderte: „König Balak Ben-Zippor von Moab hat sie zu mir geschickt:11 Da ist ein Volk aus Ägypten herangezogen, das das ganze Land bedeckt. Komm doch und verfluche es mir! Vielleicht kann ich es dann bekämpfen und aus dem Land vertreiben.“12 Doch Gott sagte zu Bileam: „Du sollst nicht mitgehen! Du sollst das Volk nicht verfluchen, denn es ist gesegnet.“13 Am Morgen stand Bileam auf und sagte zu den Fürsten Balaks: „Ihr müsst allein in euer Land zurück. Jahwe hat sich geweigert, mir zu gestatten, mit euch zu gehen.“14 Da machten sich die Abgesandten Moabs wieder auf den Weg. Als sie zu Balak kamen, sagten sie: „Bileam hat sich geweigert, mit uns zu gehen.“15 Da schickte Balak eine noch größere Gesandtschaft von Männern, die noch angesehener waren.16 Als sie zu Bileam kamen, sagten sie zu ihm: „So spricht Balak Ben-Zippor: Lass dich doch nicht abhalten, zu mir zu kommen!17 Ich werde dich reich belohnen und alles tun, was du von mir verlangst. Komm doch und verfluche dieses Volk für mich!“18 Doch Bileam erwiderte den Gesandten Balaks: „Selbst wenn Balak mir sein Haus voll Silber und Gold geben würde, könnte ich den Befehl meines Gottes Jahwe nicht übertreten, weder im Kleinen noch im Großen.19 Aber bleibt auch ihr die Nacht über bei mir. Dann werde ich erfahren, was Jahwe mir noch sagt.“20 In der Nacht kam Gott zu Bileam und sagte: „Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu holen, dann mach dich auf den Weg! Aber du darfst nur das tun, was ich dir sage!“21 Am Morgen brach Bileam auf, sattelte seine Eselin und machte sich mit der Gesandtschaft Moabs auf den Weg.22 Da flammte Gottes Zorn auf, weil er mitging, und der Engel Jahwes[2] stellte sich ihm als Gegner in den Weg. Bileam ritt gerade auf seiner Eselin und wurde von zwei Dienern begleitet.23 Die Eselin sah den Engel Jahwes mit dem gezückten Schwert auf dem Weg stehen. Sie wich vom Weg ab und ging auf dem Feld weiter. Bileam schlug sie und trieb sie auf den Weg zurück.24 Da stellte sich der Engel Jahwes in einen Hohlweg zwischen den Weinbergen. Links und rechts waren Mauern.25 Die Eselin sah den Engel Jahwes und drückte sich an die Mauer. Dabei drückte sie den Fuß Bileams an die Wand. Da schlug er sie wieder.26 Der Engel Jahwes ging nochmals ein Stück weiter und trat an eine so enge Stelle, dass es keine Möglichkeit zum Ausweichen gab, weder rechts noch links.27 Als die Eselin ihn sah, legte sie sich unter Bileam hin. Bileam schlug wütend mit dem Stock auf sie ein.28 Da ließ Jahwe die Eselin sprechen. Sie sagte zu Bileam: „Was habe ich dir denn getan, dass du mich nun schon dreimal geschlagen hast?“29 „Weil du mich zum Narren hältst“, schrie Bileam. „Hätte ich nur ein Schwert in der Hand, wärst du jetzt schon tot.“30 Das Tier erwiderte: „Bin ich nicht deine Eselin, auf der du zeitlebens geritten bist? Habe ich jemals so reagiert wie heute?“ – „Nein“, sagte er.31 Da öffnete Jahwe ihm die Augen, und er sah den Engel Jahwes mit dem gezückten Schwert auf dem Weg. Bileam beugte sich und warf sich dann ganz nieder, das Gesicht auf dem Boden.32 Der Engel Jahwes sagte zu ihm: „Warum hast du deine Eselin nun schon dreimal geschlagen? Ich selbst habe mich gegen dich gestellt. Denn dein Weg ist ganz gegen mich.33 Die Eselin sah mich und wich vor mir aus, nun schon dreimal! Hätte sie das nicht getan, dann hätte ich dich erschlagen und sie am Leben gelassen.“34 Da sagte Bileam zu dem Engel Jahwes: „Ich habe Unrecht getan. Ich habe nicht gemerkt, dass du dich mir entgegengestellt hast. Wenn dir nun die Sache missfällt, will ich umkehren.“35 „Geh mit den Männern!“, sagte der Engel Jahwes. „Aber du darfst nur das aussprechen, was ich dir sage!“ So zog Bileam mit der Gesandtschaft Balaks weiter.36 Als Balak hörte, dass Bileam zu ihm unterwegs war, zog er ihm bis zur Grenzstadt Moabs am Arnonfluss entgegen.37 „Warum bist du nicht gleich gekommen?“, sagte er zu Bileam. „Ich habe doch dringend nach dir geschickt! Kann ich dich vielleicht nicht angemessen belohnen?“38 „Nun bin ich ja hier“, erwiderte Bileam. „Ob ich aber wirklich etwas sagen kann, weiß ich nicht. Ich werde nur das sagen, was Gott mir befiehlt.“39 Bileam ging mit Balak bis nach Kirjat-Huzot.[3]40 Dort ließ der König Rinder, Schafe und Ziegen für ein Opfermahl schlachten und bewirtete Bileam und die Fürsten, die bei ihm waren.41 Am nächsten Morgen ging Balak mit Bileam auf die Baalshöhen. Von dort aus konnte er ein kleines Stück von Israel sehen.