von SCM Verlag1Und denke an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugendzeit, bevor die Tage des Übels kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen! – (5Mo 8,18; 2Sam 19,36)2bevor sich verfinstern die Sonne und das Licht, der Mond und die Sterne, und die Wolken nach dem Regen wiederkehren; (Pred 11,7)3an dem Tag, wenn die Wächter des Hauses zittern und die starken Männer sich krümmen und die Müllerinnen müßig gehen[1], weil sie wenig geworden, wenn sich verfinstern, die durch die Fenster sehen, (1Mo 27,1)4und das Tor[2] zur Straße hin geschlossen werden, während das Geräusch der Mühle dünner wird und ansteigt zur Vogelstimme[3], und alle Töchter des Gesangs werden gedämpft.5Auch vor der Anhöhe fürchtet man sich, und Schrecknisse sind auf dem Weg. Und der Mandelbaum steht in Blüte, und die Heuschrecke schleppt sich mühsam dahin[4], und die Kaper platzt auf[5]. Denn der Mensch geht hin zu seinem ewigen Haus, und die Klagenden ziehen umher auf der Straße; – (Hi 17,13; Spr 16,31; Jer 9,16)6bevor die silberne Schnur zerreißt[6] und die goldene Schale zerspringt[7] und der Krug am Quell zerbricht und das Schöpfrad zersprungen in den Brunnen ⟨fällt⟩.7Und der Staub kehrt zur Erde zurück, so wie er gewesen, und der Geist kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben hat. (Hi 34,15; Ps 31,6; Ps 90,3)8Nichtigkeit der Nichtigkeiten!, spricht der Prediger. Alles ist Nichtigkeit! (Pred 1,2)
Die Summe aller Lehre: Gottesfurcht
9Und darüber hinaus, dass der Prediger weise war, lehrte er noch das Volk Erkenntnis und erwog und forschte ⟨und⟩ verfasste viele Sprüche. (1Kön 5,12; Spr 1,1; Dan 12,3)10Der Prediger suchte, wohlgefällige Worte zu finden und Worte der Wahrheit aufrichtig niederzuschreiben[8]. (Spr 1,3; Spr 16,24)11Die Worte der Weisen sind wie Treiberstachel und wie eingeschlagene Nägel die gesammelten ⟨Sprüche⟩[9]. Sie sind gegeben von einem Hirten. (Spr 10,21)12Und darüber hinaus, mein Sohn, lass dich von ihnen warnen! Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren ermüdet den Leib[10]. (Pred 1,18)13Das Endergebnis des Ganzen[11] lasst uns hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote! Denn das ⟨soll⟩ jeder Mensch ⟨tun⟩[12]. (5Mo 4,10; 5Mo 10,12; 1Kön 2,3; Pred 3,14; 1Kor 7,19; 1Petr 2,17)14Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in ein Gericht über alles Verborgene bringen. (Ps 50,21; Pred 3,17; Pred 11,9; Mt 12,36; Röm 2,16; Röm 14,10; 2Kor 5,10)
Prediger 12
Neues Leben. Die Bibel
von SCM Verlag1Denk an deinen Schöpfer, solange du jung bist. Warte damit nicht, bis du alt bist, die Tage für dich beschwerlich werden und die Jahre kommen, von denen du sagen musst: »Sie gefallen mir nicht!« (5Mo 8,18; 2Sam 19,36; Neh 4,8; Ps 63,7; Ps 119,55; Pred 11,8)2Warte damit nicht, bis der Glanz von Sonne, Mond und Sternen für dich immer schwächer wahrnehmbar wird und die Wolken nach einem Regenschauer sofort wieder am Himmel erscheinen[1]. (Jes 13,10; Hes 32,7; Joe 4,15; Mt 24,29)3Dann werden die Wächter des Hauses zittern und die Starken sich krümmen. Die Müllerinnen werden aufhören zu arbeiten, weil nur noch wenige übrig geblieben sind, und die, die durch die Fenster blicken, werden sich verdunkeln. (Ps 35,14)4Die Türen zur Straße werden geschlossen bleiben und die Stimme der Mühle wird leiser. Man wird beim ersten Hahnenschrei aufstehen und alle Lieder werden verstummen.5Du wirst dich vor jeder Steigung fürchten und auf jedem Weg nur noch Hindernisse sehen. Der Mandelbaum wird blühen, die Heuschrecke sich träge dahinschleppen und die Kaper aufbrechen. Denn jeder Mensch muss sterben, und die Straßen sind bevölkert von Trauernden.6Denk an deinen Schöpfer[2], bevor der silberne Faden des Lebens reißt und die goldene Schale zerbricht, bevor der Krug an der Quelle zerschellt und das Schöpfrad am Brunnen zertrümmert ist.7Denn dann wird der Staub wieder zur Erde, aus der er kommt, und der Geist kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben hat. (1Mo 3,19; Hi 34,14; Ps 104,29; Pred 3,20; Jes 57,16; Sach 12,1; Lk 23,46; Apg 7,59)8»Es ist alles so sinnlos und bedeutungslos«, sagt der Lehrer, »ja, es ist alles vollkommen sinnlos.« (Pred 1,2)
Schlussgedanken
9Der Lehrer war ein weiser Mann und er gab seine Erkenntnisse an die Menschen weiter. Er vertiefte sich in die Lehre und forschte darin. Auch verfasste er viele Sprichwörter. (1Kön 5,12)10Er versuchte, einprägsame Worte zu finden und nur das zu schreiben, was der Wahrheit entspricht.11Die Worte eines weisen Lehrers sind wie ein spitzer Stock, mit dem ein Hirte sein Vieh antreibt. Die gesammelten Worte gleichen fest eingeschlagenen Nägeln: Sie sind uns von dem einen Hirten gegeben. (Esr 9,8; Jes 22,23; Apg 2,37)12Im Übrigen lass dich warnen, mein Sohn: Es werden stets neue Bücher geschrieben – dein Körper wird müde, wenn du zu viel in ihnen forschst.13Als Ergebnis dieser ganzen Gedanken will ich dir Folgendes mitgeben: Bring Gott Achtung entgegen und tu das, was er in seinen Geboten fordert! Das gilt für jeden Menschen. (5Mo 4,2; 5Mo 6,2; 5Mo 10,12; Pred 3,14; Pred 8,5; Mi 6,8)14Gott wird über alle unsere Taten Gericht halten – seien sie gut oder böse – selbst über die Taten, die im Verborgenen liegen. (Mt 10,26; Röm 2,16; 1Kor 4,5)