Lukas 2

Elberfelder Bibel

1 Es geschah aber in jenen Tagen, dass eine Verordnung vom Kaiser Augustus[1] ausging, den ganzen Erdkreis einzuschreiben[2].2 Diese Einschreibung geschah als erste, als Quirinius Statthalter von Syrien war. (Apg 5,37)3 Und alle gingen hin, um sich einschreiben zu lassen, ein jeder in seine ⟨Vater⟩stadt.4 Es ging aber auch Josef von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa, in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt, weil er aus dem Haus und Geschlecht Davids war, (Mt 2,5; Lk 1,27; Joh 7,42)5 um sich einschreiben zu lassen mit Maria, seiner Verlobten, die schwanger war. (Lk 1,27)6 Und es geschah, als sie dort waren, wurden ihre Tage erfüllt, dass sie gebären sollte;7 und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Raum für sie war. (Jes 9,5; Mt 2,1; Lk 9,58; Gal 4,4)8 Und es waren Hirten in derselben Gegend, die auf freiem Feld blieben und des Nachts Wache hielten über ihre Herde.9 Und ein Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich mit großer Furcht. (Lk 1,11)10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude[3], die für das ganze Volk sein wird. (Jes 9,2; Mt 28,5; Lk 1,13; Lk 24,52)11 Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, ⟨der⟩ Herr, in Davids Stadt. (Mt 1,21; Apg 2,36; 1Kor 8,6; Phil 2,11)12 Und dies sei euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kind[4] finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.13 Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerscharen[5], die Gott lobten und sprachen: (Ps 103,21; Dan 7,10)14 Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Friede auf Erden in[6] den Menschen ⟨des⟩ Wohlgefallens! (Jes 9,5; Jes 57,19; Lk 19,38)15 Und es geschah, als die Engel von ihnen hinweg in den Himmel auffuhren, dass die Hirten zueinander sagten: Lasst uns doch hingehen nach Bethlehem und diese Sache sehen, die geschehen ist und die der Herr uns kundgetan hat.16 Und sie kamen eilend und fanden Maria und Josef, und das Kind[7] in der Krippe liegend. (Mt 2,11)17 Als sie es aber gesehen hatten, machten sie das Wort bekannt, das über dieses Kind zu ihnen geredet worden war.18 Und alle, die es hörten, wunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde.19 Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. (1Mo 37,11; Lk 1,66)20 Und die Hirten kehrten zurück, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie es ihnen gesagt worden war.21 Und als acht Tage vollendet waren, dass man ihn beschneiden sollte, da wurde sein Name Jesus[8] genannt, der von dem Engel genannt worden war, ehe er im Mutterleib empfangen wurde. (Mt 1,21; Lk 1,31; Lk 1,59)22 Und als die Tage ihrer[9] Reinigung nach dem Gesetz Moses vollendet waren, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, um ihn dem Herrn darzustellen (3Mo 12,4)23 – wie im Gesetz des Herrn geschrieben steht: »Alle männliche Erstgeburt[10] soll dem Herrn heilig heißen « – (2Mo 13,2)24 und ein Schlachtopfer zu geben nach dem, was im Gesetz des Herrn gesagt ist: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. (3Mo 12,8; Gal 4,4)25 Und siehe, es war in Jerusalem ein Mensch, mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm. (Jes 40,1; Jes 49,13; Jes 52,9; Lk 1,15; Lk 2,38)26 Und ihm war von dem Heiligen Geist eine göttliche Zusage zuteilgeworden[11], dass er den Tod nicht sehen werde, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe.27 Und er kam durch den Geist in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm nach der Gewohnheit des Gesetzes zu tun,28 da nahm auch er es in seine Arme und lobte Gott und sprach:29 Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht[12] nach deinem Wort in Frieden; (1Mo 46,30)30 denn meine Augen haben dein Heil[13] gesehen, (Lk 1,69)31 das du bereitet hast im Angesicht aller Völker: (Jes 52,10)32 ein Licht zur Offenbarung für die Nationen und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel. (Jes 42,6; Jes 46,13; Jes 60,19; Zef 3,14; Lk 1,79; Apg 13,47; Apg 26,23)33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was über ihn geredet wurde.34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und Aufstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird (Jes 8,14; Röm 9,32; Hebr 12,3)35 – aber auch deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen –, damit Überlegungen aus vielen Herzen offenbar werden.36 Und es war eine Prophetin Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser. Diese war in ihren Tagen[14] weit vorgerückt; sie hatte sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt von ihrer Jungfrauschaft an;37 und sie war eine Witwe von vierundachtzig Jahren, die wich nicht vom Tempel und diente ⟨Gott⟩ Nacht und Tag mit Fasten und Flehen. (1Tim 5,5)38 Und sie trat zur selben Stunde herbei, lobte Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. (Lk 2,25; Lk 24,21)39 Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie nach Galiläa zurück in ihre Stadt Nazareth. (Lk 1,26)40 Das Kind aber wuchs und erstarkte, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade war auf ihm. (Jes 11,2; Lk 1,80; Lk 2,52)41 Und seine Eltern gingen alljährlich am Passahfest nach Jerusalem. (2Mo 23,14; Joh 2,13)42 Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach der Gewohnheit des Festes;43 und als sie die Tage vollendet hatten, blieb bei ihrer Rückkehr der Junge Jesus in Jerusalem zurück, und seine Eltern wussten es nicht. (2Mo 12,18)44 Da sie aber meinten, er sei unter der Reisegesellschaft, kamen sie eine Tagereise[15] weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten;45 und als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn.46 Und es geschah, dass sie ihn nach drei Tagen im Tempel fanden, wie er inmitten der Lehrer saß und ihnen zuhörte und sie befragte.47 Alle aber, die ihn hörten, gerieten außer sich über sein Verständnis und seine Antworten. (Ps 119,99; Lk 4,22; Joh 7,15)48 Und als sie ihn sahen, wurden sie bestürzt; und seine Mutter sprach zu ihm: Kind, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.49 Und er sprach zu ihnen: Was ⟨ist der Grund dafür⟩, dass ihr mich gesucht habt? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist? (Ps 26,8; Joh 2,16)50 Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen redete. (Lk 9,45; Lk 18,34)51 Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth, und er war ihnen untertan. Und seine Mutter bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen. (Lk 1,26; Lk 2,19; Eph 6,1)52 Und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gunst bei Gott und Menschen. (1Sam 2,26; Spr 3,4; Mt 3,1; Mk 1,1; Lk 2,40; Joh 1,19)

Lukas 2

Neues Leben. Die Bibel

1 Zu jener Zeit ordnete der römische Kaiser Augustus an, dass alle Bewohner des Römischen Reiches behördlich erfasst werden sollten. (Mt 1,18)2 Diese Erhebung geschah zum ersten Mal, und zwar, als Quirinius Statthalter von Syrien war.3 Alle Menschen reisten in ihre betreffende Stadt, um sich für die Zählung eintragen zu lassen.4 Weil Josef ein Nachkomme Davids war, musste er nach Bethlehem in Judäa, in die Stadt Davids, reisen. Von Nazareth in Galiläa aus machte er sich auf den Weg5 und nahm seine Verlobte Maria mit, die schwanger war. (Lk 1,27)6 Als sie in Bethlehem waren, kam die Zeit der Geburt heran. (Mt 1,25; Gal 4,4)7 Maria gebar ihr erstes Kind, einen Sohn. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe, weil es im Zimmer keinen Platz für sie gab.8 In jener Nacht hatten ein paar Hirten auf den Feldern vor dem Dorf ihr Lager aufgeschlagen, um ihre Schafe zu hüten.9 Plötzlich trat ein Engel des Herrn in ihre Mitte. Der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken heftig, (Apg 5,19)10 aber der Engel beruhigte sie. »Habt keine Angst!«, sagte er. »Ich bringe euch eine gute Botschaft, die das ganze Volk in große Freude versetzen wird:11 Der Retter – ja, Christus[1], der Herr – ist heute für euch in Bethlehem, der Stadt Davids, geboren worden! (Joh 4,42; Joh 20,31)12 Und daran könnt ihr ihn erkennen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe liegt!«13 Auf einmal war der Engel von einem großen himmlischen Heer umgeben, und sie alle priesen Gott mit den Worten: (Ps 103,20; Lk 19,38)14 »Ehre sei Gott im höchsten Himmel und Frieden auf Erden für alle Menschen, an denen Gott Gefallen hat[2]15 Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: »Kommt, gehen wir nach Bethlehem! Wir wollen diese Sache, die der Herr uns hat wissen lassen, mit eigenen Augen sehen.«16 Sie liefen, so schnell sie konnten, ins Dorf und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Futterkrippe lag.17 Da erzählten die Hirten allen, was geschehen war und was der Engel ihnen über dieses Kind gesagt hatte. (Lk 2,10)18 Alle Leute, die den Bericht der Hirten hörten, waren voller Staunen.19 Maria aber bewahrte alle diese Dinge in ihrem Herzen und dachte oft darüber nach. (Lk 2,51)20 Die Hirten kehrten zu ihren Herden auf den Feldern zurück; sie priesen und lobten Gott für das, was der Engel ihnen gesagt hatte und was sie gesehen hatten. Alles war so, wie es ihnen angekündigt worden war.21 Als das Kind acht Tage später beschnitten wurde, gab man ihm den Namen Jesus – so wie der Engel ihn schon genannt hatte, bevor Maria schwanger wurde. (1Mo 17,12; Mt 1,21)22 Dann kam die Zeit des Reinigungsopfers, das im Gesetz Moses nach der Geburt eines Kindes vorgeschrieben ist. Maria und Josef gingen mit ihm nach Jerusalem, um ihn dem Herrn zu weihen.23 Denn im Gesetz des Herrn steht: »Alle erstgeborenen Söhne müssen dem Herrn geweiht werden.«[3] (2Mo 13,1)24 Sie brachten das Reinigungsopfer dar, wie es das Gesetz vorschrieb: »Ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.«[4] (3Mo 5,1)25 In Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und gottesfürchtig. Simeon war vom Heiligen Geist erfüllt und wartete sehnsüchtig auf die Ankunft des Christus, der Israel Trost und Rettung bringen sollte. (Jes 40,1)26 Der Heilige Geist hatte ihm offenbart, dass er nicht sterben würde, bevor er den vom Herrn gesandten Christus gesehen hätte. (Ps 89,49; Joh 8,51; Hebr 11,5)27 An diesem Tag führte der Heilige Geist ihn in den Tempel. Als Maria und Josef kamen, um das Kind dem Herrn zu weihen, wie es im Gesetz vorgeschrieben ist,28 war Simeon dort. Er nahm das Kind auf seine Arme und lobte Gott und sagte:29 »Herr, nun kann ich in Frieden sterben! Wie du es mir versprochen hast,30 habe ich den Retter gesehen, (Jes 40,5; Jes 52,10; Apg 4,12)31 den du allen Menschen geschenkt hast.32 Er ist ein Licht, das den Völkern Gott offenbaren wird, und er ist die Herrlichkeit deines Volkes Israel!« (Jes 42,6; Jes 46,13; Jes 49,6)33 Josef und Maria staunten, als sie hörten, was Simeon über Jesus sagte.34 Simeon aber segnete sie und sagte zu Maria: »Dieses Kind wird von vielen in Israel abgelehnt werden, und das wird ihren Untergang bedeuten. Für viele andere Menschen aber wird er die höchste Freude sein. (Jes 8,14; 1Kor 1,23; 1Petr 2,7)35 Auf diese Weise wird an den Tag kommen, was viele im Innersten bewegt. Doch auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen.«36 Im Tempel befand sich auch Hanna, eine Prophetin. Sie war eine Tochter Phanuëls aus dem Stamm Asser und schon sehr alt. Hanna war Witwe. Ihr Mann war nach nur sieben Jahren Ehe gestorben.37 Jetzt war sie vierundachtzig Jahre alt und verließ den Tempel nie mehr, sondern diente Gott dort Tag und Nacht mit Fasten und Beten. (1Tim 5,5)38 Als Simeon mit Maria und Josef sprach, ging sie vorbei und begann, Gott zu loben. Allen, die auf die verheißene Erlösung Israels warteten, erzählte sie von Jesus. (Jes 52,9; Lk 1,68; Lk 24,21)39 Als Maria und Josef alles erfüllt hatten, was nach dem Gesetz des Herrn vorgeschrieben ist, kehrten sie nach Nazareth in Galiläa zurück. (Mt 2,23)40 Dort wuchs Jesus heran und wurde groß und kräftig. Er war mit Weisheit erfüllt, und Gottes besondere Gnade ruhte auf ihm. (Lk 1,80)41 Jedes Jahr zum Passahfest zogen seine Eltern nach Jerusalem hinauf. (2Mo 12,24; 5Mo 16,1)42 Als Jesus zwölf Jahre alt war, nahmen sie auch wieder am Fest teil.43 Nach den Feierlichkeiten machten sie sich auf den Heimweg nach Nazareth, doch Jesus blieb in Jerusalem zurück. Zuerst vermissten seine Eltern ihn nicht,44 weil sie annahmen, dass er sich bei Freunden unter den anderen Reisenden befand. Doch als er am Abend immer noch nicht erschien, begannen sie, bei ihren Verwandten und Freunden nach ihm zu fragen.45 Da sie ihn nirgends finden konnten, kehrten sie nach Jerusalem zurück, um dort nach ihm zu suchen.46 Nach drei Tagen endlich entdeckten sie ihn. Er saß im Tempel inmitten der Lehrer, hörte ihnen zu und stellte Fragen.47 Alle, die ihn hörten, staunten über sein Verständnis und seine klugen Antworten. (Mt 7,28; Joh 7,15)48 Seine Eltern wussten nicht, was sie davon halten sollten. »Kind!«, sagte seine Mutter zu ihm. »Wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich waren in schrecklicher Sorge. Wir haben dich überall gesucht.« (Lk 3,23; Lk 4,22)49 »Warum habt ihr mich gesucht?«, fragte er. »Ihr hättet doch wissen müssen, dass ich im Haus meines Vaters bin.«[5] (Joh 2,16)50 Doch sie verstanden nicht, was er damit meinte. (Mk 9,32)51 Daraufhin kehrte er mit ihnen nach Nazareth zurück und war ihnen ein gehorsamer Sohn. Seine Mutter bewahrte all diese Dinge in ihrem Herzen. (Lk 2,19)52 So wuchs Jesus heran und gewann an Weisheit. Gott liebte ihn, und alle, die ihn kannten, schätzten ihn sehr. (1Sam 2,26; Spr 3,4; Lk 1,80)