Josua 2

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Josua, der Sohn des Nun, sandte von Schittim heimlich zwei Männer als Kundschafter aus und sagte: Geht, seht ⟨euch⟩ das Land an und Jericho! Da gingen sie hin und kamen in das Haus einer Hure; ihr Name war Rahab. Und sie legten sich dort schlafen. (4Mo 13,1; 4Mo 13,17; 4Mo 25,1; Jos 3,1; Jos 6,1; Ri 1,23; Mt 1,5)2 Das wurde jedoch dem König von Jericho berichtet: Siehe, in dieser Nacht sind Männer von den Söhnen Israel hierhergekommen, um das Land zu erkunden. (Ri 18,2)3 Da schickte der König von Jericho zu Rahab und ließ ⟨ihr⟩ sagen: Gib die Männer heraus, die zu dir gekommen und in dein Haus eingekehrt sind! Denn um das ganze Land zu erkunden, sind sie gekommen.4 Die Frau aber nahm die beiden Männer und versteckte sie. Und sie sagte: Ja, die Männer sind zu mir gekommen, aber ich habe nicht erkannt, woher sie waren. (Jos 6,17)5 Als nun das Tor bei ⟨Einbruch⟩ der Dunkelheit geschlossen werden sollte, da gingen die Männer ⟨wieder⟩ hinaus; ich habe nicht erkannt, wohin die Männer gegangen sind. Jagt ihnen eilends nach, dann werdet ihr sie einholen! – (1Sam 19,14)6 Sie hatte sie aber auf das Dach hinaufgeführt und unter den Flachsstängeln versteckt, die sie sich auf dem Dach aufgeschichtet hatte. (2Sam 17,19)7 Da jagten ihnen die Männer nach, auf dem Weg zum Jordan, bis zu den Furten. Und man schloss das Tor, sobald die, die ihnen nachjagten, draußen waren. (Ri 3,28)8 Aber bevor sie sich schlafen legten, stieg sie zu ihnen auf das Dach hinauf9 und sagte zu den Männern: Ich habe erkannt, dass der HERR euch das Land gegeben hat und dass der Schrecken vor euch[1] auf uns gefallen ist, sodass alle Bewohner des Landes vor euch mutlos geworden sind. (2Mo 15,15; Jos 2,24; Jos 5,1; Jos 9,24; Neh 6,16; Est 8,17; Hebr 11,1)10 Denn wir haben gehört, dass der HERR das Wasser des Schilfmeeres vor euch ausgetrocknet hat, als ihr aus Ägypten zogt, und was ihr den beiden Königen der Amoriter getan habt, die jenseits des Jordan waren, dem Sihon und dem Og, an denen ihr den Bann vollstreckt habt. (2Mo 14,21; Jos 9,10; Jos 24,12)11 Als wir es hörten, da zerschmolz unser Herz, und in keinem blieb noch Mut euch gegenüber. Denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf der Erde. (2Mo 15,14; 2Mo 15,15; 5Mo 4,39; Jos 2,24; Jos 5,1; Jos 9,24; Neh 6,16; Est 8,17; Ps 83,19; 1Kor 8,4)12 So schwört mir nun beim HERRN, weil ich Gnade an euch erwiesen habe, dass auch ihr an meines Vaters Haus Gnade erweisen werdet! Und gebt mir ein zuverlässiges Zeichen[2], (1Mo 24,3; 1Mo 40,14)13 dass ihr meinen Vater und meine Mutter und meine Brüder und meine Schwestern samt allem, was zu ihnen gehört, am Leben lassen und unsere Seelen vom Tod retten werdet!14 Da sagten die Männer zu ihr: Unsere Seele soll an eurer statt sterben, wenn ihr diese unsere Sache nicht verratet. Und es soll geschehen, wenn der HERR uns das Land gibt, dann werden wir Gnade und Treue an dir erweisen. (1Mo 24,49; 1Mo 47,29; Jos 6,22; Ri 1,24; 2Sam 2,5; Spr 14,22)15 Da ließ sie sie an einem Seil durch das Fenster hinunter; denn ihr Haus befand sich an der Stadtmauer[3], und sie wohnte an der Stadtmauer. (1Sam 19,12; Apg 9,25; Jak 2,25)16 Und sie sagte zu ihnen: Geht ins Gebirge, damit die Verfolger nicht auf euch stoßen, und verbergt euch dort drei Tage, bis die Verfolger zurückgekehrt sind! Danach geht eures Weges!17 Da sagten die Männer zu ihr: Von diesem deinem Eid, den du uns hast schwören lassen, werden wir ⟨unter folgenden Bedingungen⟩ frei sein: (1Mo 24,8)18 Siehe, wenn wir in das Land kommen, musst du diese rote Schnur[4] in das Fenster binden, durch das du uns heruntergelassen hast, und musst deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder und das ganze Haus deines Vaters zu dir ins Haus versammeln. (2Mo 12,13; Jos 6,23)19 Und es soll geschehen, wer auch immer aus der Tür[5] deines Hauses nach draußen gehen wird, dessen Blut sei auf seinem Haupt[6], und wir werden ⟨von diesem Eid⟩ frei sein. Jeder aber, der bei dir im Haus sein wird, dessen Blut sei auf unserm Haupt, wenn Hand an ihn gelegt wird. (2Mo 12,22; 3Mo 20,9)20 Auch wenn du diese unsere Sache verrätst, so werden wir von deinem Eid frei sein, den du uns hast schwören lassen.21 Da sagte sie: Wie ihr sagt[7], so sei es! Und sie entließ sie, und sie gingen weg. Sie aber band die rote Schnur ins Fenster. (2Mo 12,28)22 Und sie gingen weg und kamen ins Gebirge und blieben drei Tage dort, bis die Verfolger zurückgekehrt waren. Die Verfolger aber hatten den ganzen Weg abgesucht und ⟨sie⟩ nicht gefunden.23 Die beiden Männer kehrten nun um, stiegen von dem Gebirge herab, gingen hinüber und kamen zu Josua, dem Sohn des Nun; und sie erzählten ihm alles, was ihnen begegnet war. (Mk 6,30)24 Und sie sagten zu Josua: Der HERR hat das ganze Land in unsere Hand gegeben; auch sind alle Bewohner des Landes vor uns mutlos geworden. (2Mo 23,31; Jos 2,9; Jos 6,2; Jos 8,1; Jos 21,44; Ri 1,2; Ri 18,10)

Josua 2

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Josua entsandte heimlich zwei Spione aus dem israelitischen Lager in Schittim. Er wies sie an: »Erkundet das Land, vor allem die Gegend um Jericho.« Die beiden Männer brachen auf und kamen in das Haus einer Prostituierten namens Rahab. Dort blieben sie über Nacht. (4Mo 25,1; Hebr 11,31; Jak 2,25)2 Doch jemand hatte dem König von Jericho zugetragen: »Heute Nacht sind israelitische Männer gekommen, um das Land auszuspionieren.«3 Deshalb ließ der König von Jericho Rahab sagen: »Schick die Männer heraus, die in dein Haus gekommen sind. Sie wurden gesandt, um das Land auszuspionieren!«4 Rahab, die die beiden Männer versteckt hatte, entgegnete: »Die Männer waren tatsächlich hier, aber ich wusste nicht, woher sie kamen. (2Sam 17,19)5 Sie haben die Stadt bei Einbruch der Dunkelheit, kurz bevor die Stadttore geschlossen wurden, wieder verlassen, und ich weiß nicht, wohin sie gegangen sind. Wenn ihr euch beeilt, holt ihr sie vielleicht noch ein.«6 Sie hatte die beiden aber auf das Dach des Hauses gebracht und unter einigen Flachsbündeln versteckt, die dort aufgeschichtet waren. (Jak 2,25)7 Da suchten die Männer des Königs die Straße ab, die zu den flachen Jordanübergängen führte. Gleich nachdem sie die Stadt verlassen hatten, wurden die Tore geschlossen.8 Bevor die Kundschafter sich in dieser Nacht schlafen legten, stieg Rahab noch einmal auf das Dach, um mit ihnen zu reden.9 »Ich weiß, dass der HERR euch dieses Land gegeben hat«, sagte sie zu ihnen. »Wir haben alle große Angst vor euch. Die Leute fürchten sich entsetzlich. (2Mo 23,27; 5Mo 2,25; Jos 9,24)10 Denn wir haben gehört, wie der HERR euch trockenen Fußes durch das Rote Meer gebracht hat, als ihr aus Ägypten auszogt. Wir wissen auch, was ihr Sihon und Og, den beiden Amoriterkönigen jenseits des Jordan, angetan habt, deren Völker ihr völlig vernichtet habt[1]. (2Mo 14,21; 4Mo 21,21)11 Als wir das hörten, ängstigten wir uns schrecklich! Keiner hat noch den Mut zu kämpfen. Denn der HERR, euer Gott, ist der Gott oben im Himmel und unten auf der Erde. (5Mo 4,39)12 Nun schwört mir bei dem HERRN, dass ihr mich und meine Familie verschonen werdet, weil ich euch geholfen habe. Gebt mir ein Pfand, dass ihr mich (Jos 2,17)13 am Leben lasst, und ebenso meine Eltern und Geschwister sowie deren Familien.«14 »Wir bieten euch unser eigenes Leben als Pfand für eure Sicherheit«, erklärten die Männer. »Wenn ihr uns nicht verratet, werden wir unser Versprechen halten und euch verschonen, wenn der HERR uns das Land gibt.«15 Darauf ließ Rahab die beiden an einem Seil durch das Fenster hinab. Ihr Haus war nämlich in die Stadtmauer gebaut. (Jos 2,18)16 »Geht ins Bergland«, riet sie ihnen, »damit ihr nicht gefasst werdet. Versteckt euch dort drei Tage lang, bis die Männer, die euch verfolgen, in die Stadt zurückgekehrt sind, und zieht dann weiter.« (Jak 2,25)17 »Unser Versprechen, das du uns unter Eid abgenommen hast, können wir nur erfüllen, wenn du Folgendes tust:18 Sobald wir in das Land kommen, binde diese rote Schnur ins Fenster, durch das du uns hinabgelassen hast. Hole außerdem deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder und Schwestern und alle deine Verwandten in dein Haus.19 Wer das Haus verlässt, auf die Straße geht und dort getötet wird, ist selbst dafür verantwortlich. Dort gilt unsere Verpflichtung nicht. Sollte jemand, der sich in diesem Haus aufhält, umgebracht werden, tragen wir die volle Verantwortung.20 Verrätst du uns jedoch, so sind wir nicht mehr an diesen Schwur gebunden.«21 »Einverstanden«, antwortete Rahab und schickte sie auf den Weg. Das rote Seil band sie ans Fenster.22 Die Spione wanderten ins Bergland hinein und blieben drei Tage lang dort, bis ihre Verfolger nach erfolgloser Suche in die Stadt zurückgekehrt waren.23 Daraufhin kamen die beiden Kundschafter wieder aus den Bergen herab und überquerten den Jordan. Sie gingen zu Josua, dem Sohn von Nun, und berichteten, was sie erlebt hatten.24 »Der HERR wird das ganze Land in unsere Hände geben«, sagten sie, »und die Einwohner haben schreckliche Angst vor uns.« (Jos 2,9; Jos 6,2)