Joel 2

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Blast das Horn auf Zion und erhebt das Kriegsgeschrei auf meinem heiligen Berg[1]! Beben sollen alle Bewohner des Landes! Denn es kommt der Tag des HERRN, ja er ist nahe; (Jes 13,6; Hes 12,23; Hes 21,12; Joe 1,15; Joe 4,17)2 ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und des Wetterdunkels. Wie Morgengrauen ist es ausgebreitet über die Berge, ein großes und mächtiges Volk, wie es von Ewigkeit her nie gewesen ist und nach ihm nie mehr sein wird bis in die Jahre der Generationen und Generationen[2]. (Jer 13,6; Joe 1,2; Joe 3,4; Am 5,18; Zef 1,7; Sach 14,6; Mk 13,19)3 Vor ihm her verzehrt das Feuer, und nach ihm lodert die Flamme; vor ihm ist das Land wie der Garten Eden und nach ihm eine öde Wüste. Auch gibt es vor ihm kein Entrinnen. (1Mo 2,8; Jes 33,4; Jer 5,17; Joe 1,19; Hab 1,6)4 Sein Aussehen ist wie das Aussehen von Pferden; und wie Reitpferde, so rennen sie. (Nah 3,2; Offb 9,7)5 Wie das Rasseln von Kriegswagen ⟨klingt es,⟩ hüpfen sie über die Gipfel der Berge; wie das Prasseln der Feuerflamme, die Stoppeln verzehrt; ⟨sie sind⟩ wie ein mächtiges Volk, zum Kampf gerüstet. (Nah 3,2; Offb 9,7)6 Vor ihm zittern[3] die Völker, alle Gesichter erglühen[4]. (Jer 30,6; Nah 2,11)7 Wie Helden rennen sie, wie Kriegsleute ersteigen sie die Mauer; und sie ziehen, jeder auf seinem Weg[5], und ihre Pfade verlassen sie nicht;8 und keiner drängt den anderen, sie ziehen, jeder auf seiner Bahn; und sie stürzen zwischen den Waffen hindurch, ⟨ihr Zug⟩ bricht nicht ab. (Spr 30,27)9 Sie überfallen die Stadt, rennen auf die Mauer, steigen in die Häuser; durch die Fenster dringen sie ein wie der Dieb. (2Mo 10,6)10 Vor ihnen erbebt die Erde, erzittert der Himmel; Sonne und Mond verfinstern sich, und die Sterne verlieren ihren Glanz. (Jes 13,10; Joe 3,4; Joe 4,15; Mk 13,24; Offb 9,2)11 Und der HERR lässt vor seiner Heeresmacht her seine Stimme erschallen, denn sein Heerlager ist sehr groß, denn der Vollstrecker seines Wortes ist mächtig. Denn groß ist der Tag des HERRN und sehr furchtbar. Und wer kann ihn ertragen? (Ps 18,14; Ps 68,18; Jer 30,7; Joe 4,16; Apg 2,20; Offb 6,17)12 Doch auch jetzt, spricht der HERR[6], kehrt um zu mir mit eurem ganzen Herzen und mit Fasten und mit Weinen und mit Klagen! (2Mo 33,5; 5Mo 4,29; Ri 2,4; 2Chr 30,6; Neh 9,1; Jes 22,12; Jer 3,22; Hos 12,7; Joe 1,13; Jak 4,9)13 Und zerreißt euer Herz und nicht eure Kleider und kehrt um zum HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und groß an Gnade, und lässt sich das Unheil gereuen. (2Mo 34,6; 2Chr 6,27; Jer 18,8; Jer 36,7)14 Wer weiß, ⟨vielleicht⟩ wird er umkehren und es sich gereuen lassen und Segen hinter sich zurücklassen: Speisopfer und Trankopfer für den HERRN, euren Gott! (2Sam 16,12; Joe 1,9; Jon 3,9; Hag 2,19)15 Blast das Horn auf Zion, heiligt ein Fasten, ruft einen Feiertag[7] aus! (Jes 1,13; Joe 1,14)16 Versammelt das Volk, heiligt eine Versammlung[8], bringt die Ältesten zusammen, versammelt die Kinder und die Säuglinge an den Brüsten! Der Bräutigam[9] trete aus seiner Kammer und die Braut[10] aus ihrem Brautgemach! (2Chr 20,13)17 Die Priester, die Diener des HERRN, sollen weinen zwischen Vorhalle und Altar und sagen: HERR, blicke mitleidig auf dein Volk[11] und gib nicht dein Erbteil der Verhöhnung preis, sodass die Nationen über sie spotten[12]! Wozu soll man unter den Völkern sagen: Wo ist ihr Gott? (Jos 7,9; Ps 42,4; Hes 8,16; Joe 1,13; Mt 23,35)18 Und der HERR eiferte für sein Land, und er hatte Mitleid mit seinem Volk. (5Mo 32,36; 2Kön 19,31; Sach 1,14)19 Und der HERR antwortete und sprach[13] zu seinem Volk: Siehe, ich sende euch das Korn und den Most und das Öl, dass ihr davon satt werdet; und ich werde euch nicht mehr zu ⟨einem Gegenstand der⟩ Verhöhnung machen unter den Nationen. (Rut 1,6; Hes 36,29; Hes 36,30; Sach 8,12)20 Und ich werde »den von Norden[14]« von euch entfernen und ihn in ein dürres und ödes Land vertreiben, seine Vorhut in das vordere Meer und seine Nachhut in das hintere Meer[15]. Und sein Gestank wird aufsteigen, und aufsteigen wird sein Verwesungsgeruch[16], denn großgetan hat er. (Ps 126,3; Jer 1,14; Hes 47,18)21 Fürchte dich nicht, du Erdboden! Juble und freue dich! Denn der HERR hat Großes getan.22 Fürchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes! Denn es grünen die Weideplätze der Steppe. Denn der Baum trägt seine Frucht, der Feigenbaum und der Weinstock geben ihren Ertrag[17]. (3Mo 26,4; Ps 65,13; Mal 3,11)23 Und ihr, Söhne Zions, jubelt und freut euch im HERRN, eurem Gott! Denn er gibt euch den Frühregen nach ⟨dem Maß⟩ der Gerechtigkeit[18], und er lässt euch Regen herabkommen: Frühregen und Spätregen wie früher[19]. (5Mo 11,14; 1Kön 8,36; Ps 147,8; Jes 41,16; Hes 34,26; Hab 3,18; Zef 3,14; Sach 2,14)24 Und die Tennen werden voll Getreide sein und die Kelterkufen überfließen von Most und Öl. (Hes 36,8)25 Und ich werde euch die Jahre erstatten, die die Heuschrecke, der Abfresser und die Heuschreckenlarve und der Nager[20] gefressen haben, mein großes Heer, das ich gegen euch gesandt habe. (Joe 1,4)26 Und ihr werdet genug essen und satt werden und werdet den Namen des HERRN, eures Gottes, loben, der Wunderbares an euch getan hat. Und mein Volk soll nie mehr zuschanden werden. (5Mo 8,10; Jes 25,1; Jes 45,17)27 Und ihr werdet erkennen, dass ich in Israels Mitte bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin und keiner sonst. Und mein Volk soll nie mehr zuschanden werden. (3Mo 26,12; 4Mo 11,29; Spr 1,23; Jes 12,6; Jes 44,3; Jes 45,6; Jes 46,9; Hes 39,29; Sach 2,9; Apg 2,17)

Joel 2

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Blast die Trompeten[1] in Zion! Erhebt eure Stimme auf meinem heiligen Berg! Alle Bewohner des Landes sollen zittern vor Furcht, denn der Tag des HERRN ist nahe. (Zef 1,16)2 Es ist ein Tag voll Finsternis und Dunkelheit, ein Tag voll dunkelster Wolken. Es kommt über uns wie sonst die ersten Sonnenstrahlen über die Berge: ein mächtiges Heer, ein so riesiges hat noch niemand gesehen, und auch später wird es so etwas niemals mehr geben – bis in die fernsten Generationen. (Dan 9,12)3 Seine Vorboten sind Feuer und es hinterlässt verbrannte Erde. Wo früher fruchtbares Land wie in Eden war, bleiben nur wüste Felder zurück; nichts und niemand kann entkommen. (1Mo 2,8; Ps 105,34; Jes 51,3)4 Sie sehen aus wie Pferde und sind auch so schnell wie diese. (Offb 9,7)5 Es klingt wie das Rasseln von Kampfwagen, wenn sie die Berge überziehen, wie das Prasseln des Feuers, das das Gras verzehrt. Sie sind wie ein mächtiges Heer mit klirrenden Waffen, bereit zum Kampf. (Jes 5,24; Jes 30,30; Offb 9,9)6 Ganze Völker erzittern vor ihnen, sie versetzen die Menschen in glühende Angst. (Jes 13,8; Jer 30,6)7 Wie wilde Krieger erstürmen sie Mauern, durch nichts lassen sie sich beirren. Unaufhaltsam rücken sie vor, man kann sich ihnen nicht in den Weg stellen. (Jes 5,26)8 Sie drängeln nicht, sie gehen geordnet und stetig ihren furchtbaren Gang. Sie durchbrechen jede Abwehr und ihr Zug nimmt kein Ende.9 Sie überrennen die Stadt und klettern über ihre Mauern. Wie ein schleichender Dieb dringen sie durch die Fenster in die Häuser ein. (2Mo 10,6; Jer 9,20; Joh 10,1)10 Das Land erzittert vor ihnen und der Himmel bebt. Die Sonne wird finster, der Mond wird nicht mehr leuchten und die Sterne nicht mehr strahlen. (Jes 13,10; Nah 1,5; Mt 24,29; Mt 27,51; Mk 13,24)11 Der HERR befehligt mit donnernder Stimme sein Heer. Es ist mächtig und groß; es führt seinen Willen aus. Seine Kriegsmacht ist gewaltig, denn der Tag des HERRN ist ein furchtbarer, schrecklicher Tag. Wer kann ihn ertragen?12 Doch auch jetzt noch spricht der HERR: »Kommt zu mir zurück! Schenkt mir eure Herzen, kommt zu mir mit Fasten, Weinen und Klagen! (5Mo 4,29)13 Aber zerreißt nicht nur äußerlich eure Kleider, sondern zerreißt eure Herzen!« Kehrt zum HERRN, eurem Gott, zurück, denn er ist gnädig und barmherzig. Er gerät nicht schnell in Wut und ist voller Liebe. Es tut ihm leid, wenn er jemanden bestraft. (2Mo 34,6; Am 7,2)14 Wer weiß? Vielleicht lässt er sich erneut erweichen und bringt den Segen zurück statt des Unheils. Vielleicht wird er euch so viel geben, dass ihr dem HERRN, eurem Gott, wie früher Korn und Wein darbringen könnt! (Hag 2,19)15 Blast die Trompeten in Zion! Ordnet ein heiliges Fasten an und ruft die Einwohner des Landes zu einer Gebetsversammlung zusammen! (4Mo 10,3; Joe 2,1)16 Holt die Alten und die Kinder und sogar die Säuglinge vom Stillen. Ruft die Eheleute aus ihren Zimmern, selbst wenn sie Hochzeitsnacht feiern!17 Die Priester, die in der Gegenwart des HERRN Dienst tun, sollen weinend zwischen dem Volk und dem Altar stehen und beten: »Verschone dein Volk, HERR! Lass nicht zu, dass dein Eigentum zum Gespött der Heiden wird. Verhindere, dass sie höhnen: ›Wo ist nun euer Gott?‹« (Ps 44,14; Ps 79,10; Jes 37,20)18 Da erfasste den HERRN Leidenschaft für sein Land und er erbarmte sich seines Volkes. (Jes 60,10; Sach 1,14)19 So antwortete der HERR seinem Volk: »Seht her! Ich bin es, der euch Korn, Wein und Öl gibt. Ihr sollt satt werden! Dem Spott der Völker werde ich euch nicht weiter aussetzen. (Hes 34,29; Hes 36,15; Hos 2,23)20 Ich werde den Feind aus dem Norden vertreiben und ihn in ein dürres Land verstoßen, seine Vorboten lasse ich im Toten Meer und seine Nachhut im Mittelmeer[2] ertrinken. Sie sollen verfaulen und stinken. Ihr Gestank soll über dem Land liegen, denn sie haben Furchtbares getan.« (5Mo 11,24; Jer 1,14; Sach 14,8)21 Fürchte dich nicht, Ackerland! Sei froh und freue dich, denn der HERR hat Großes getan.22 Fürchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes! Eure Weiden werden bald wieder grün sein. Die Bäume werden wieder Früchte tragen, Feigenbäume und Weinstöcke geben wieder vollen Ertrag. (Ps 65,13)23 Freut euch, ihr Einwohner von Jerusalem! Freut euch am HERRN, eurem Gott! Denn er schickt euch den Regen nach seiner Gerechtigkeit[3]. Herbstregen und Frühjahrsregen werden wieder einsetzen. (Ps 149,2; Hos 6,3; Sach 10,1)24 Auf den Dreschplätzen wird sich das Korn wieder häufen, die Keltern werden von Wein und Olivenöl überfließen.25 Der HERR spricht: »Ich will euch zurückgeben, was die Heuschrecken, die Grashüpfer, die Raupen und Käfer gefressen haben[4]. Ich selbst habe euch dieses große Heer geschickt.26 Ihr sollt wieder essen und satt werden und ihr werdet den HERRN, euren Gott, der diese Wunder für euch tut, loben. Nie mehr soll mein Volk sich schämen müssen. (Ps 67,6; Jes 45,17)27 Dann werdet ihr erkennen, dass ich mitten unter meinem Volk Israel wohne und dass ich allein der HERR, euer Gott, bin. Nie wieder soll mein Volk sich schämen müssen.« (3Mo 26,11; Jes 45,5; Joe 4,17)