Jesaja 37

Elberfelder Bibel

1 Und es geschah, als der König Hiskia es hörte, zerriss er seine Kleider, hüllte sich in Sacktuch und ging in das Haus des HERRN. (Jes 37,14)2 Dann sandte er Eljakim, den Palastvorsteher[1], den Schreiber Schebna und die Ältesten der Priester, in Sacktuch gehüllt, zum Propheten Jesaja, dem Sohn des Amoz. (Est 4,1; Jes 22,12; Jes 22,15)3 Und sie sagten zu ihm: So spricht Hiskia: Ein Tag der Bedrängnis und der Züchtigung und der Schmähung ist dieser Tag. Denn die Kinder sind bis an den Muttermund gekommen, aber da ist keine Kraft zu gebären. (Jes 66,9)4 Vielleicht hört der HERR, dein Gott, die Worte des Rabschake, den sein Herr, der König von Assur, gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen, und bestraft ⟨ihn⟩ wegen der Worte, die der HERR, dein Gott, gehört hat. Erhebe doch ein Gebet für den Rest, der sich ⟨noch⟩ findet! (2Chr 34,21; Jes 1,8; Jes 36,18; Jer 42,2)5 So kamen die Knechte des Königs Hiskia zu Jesaja.6 Und Jesaja sagte zu ihnen: So sollt ihr zu eurem Herrn sagen: So spricht der HERR: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, mit denen die Diener des Königs von Assur mich gelästert haben! (2Chr 20,15; Jes 10,24; Jes 41,10; Jes 51,7)7 Siehe, ich will ihm einen Geist eingeben, dass er ein Gerücht hören und in sein Land zurückkehren wird. Dann will ich ihn in seinem Land durchs Schwert fällen. (Jes 37,29)8 Und der Rabschake kehrte zurück und fand den König von Assur im Kampf gegen Libna, denn er hatte gehört, dass er von Lachisch aufgebrochen sei.9 Der ⟨König⟩ hatte nämlich über Tirhaka, den König von Kusch, sagen hören: Er ist ausgezogen, um gegen dich zu kämpfen. Und als er es hörte, sandte er Boten zu Hiskia und ließ ⟨ihm⟩ sagen:10 So sollt ihr zu Hiskia, dem König von Juda, sagen: Dein Gott täusche dich nicht, auf den du vertraust, indem du sagst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assur gegeben werden! (Jes 36,15)11 Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assur mit allen Ländern getan haben, indem sie an ihnen den Bann vollstreckten. Und du solltest gerettet werden? (Nah 3,19)12 Haben die Götter der Nationen, die meine Väter vernichtet haben, sie gerettet: Gosan, Haran und Rezef und die Söhne Edens, die in Telassar waren? (Jes 36,18)13 Wo ist der König von Hamat und der König von Arpad und der König der Stadt Sefarwajim, ⟨von⟩ Hena und Awa?14 Da nahm Hiskia den Brief[2] aus der Hand der Boten und las ihn. Dann ging er hinauf ins Haus des HERRN, und Hiskia breitete ihn vor dem HERRN aus. (Jes 37,1)15 Und Hiskia betete zum HERRN: (1Kön 8,28)16 HERR der Heerscharen, Gott Israels, der du über den Cherubim thronst, du bist es, der da Gott ist, du allein, für alle Königreiche der Erde. Du hast den Himmel und die Erde gemacht. (1Kön 8,6; Ps 83,19)17 Neige, HERR, dein Ohr und höre! Tue, HERR, deine Augen auf und sieh! Ja, höre all die Worte Sanheribs, der ⟨hierher⟩ gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen! (2Chr 7,15; Dan 9,18)18 Es ist wahr, HERR, die Könige von Assur haben alle Nationen[3] und ihr Land in Trümmer gelegt.19 Und ihre Götter haben sie ins Feuer geworfen, denn sie waren ja keine Götter, sondern ein Werk von Menschenhänden, Holz und Stein, und so konnte man sie vernichten. (Jes 10,10; Gal 4,8)20 Nun aber, HERR, unser Gott, rette uns aus seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde erkennen, dass du allein der HERR bist! (1Kön 8,59; Jes 45,5; Hes 39,21)21 Da sandte Jesaja, der Sohn des Amoz, zu Hiskia und ließ ⟨ihm⟩ sagen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Was du zu mir gebetet hast wegen Sanheribs, des Königs von Assur⟨, habe ich gehört⟩. (Jes 38,5; Jak 5,16)22 Dies ist das Wort, das der HERR über ihn geredet hat: Es verachtet dich, es verspottet dich die Jungfrau, die Tochter Zion; die Tochter Jerusalem schüttelt das Haupt hinter dir her.23 Wen hast du verhöhnt und gelästert und gegen wen die Stimme erhoben? Gegen den Heiligen Israels hast du deine Augen emporgerichtet! (1Sam 17,26; Ps 74,18; Jes 10,15)24 Durch deine Knechte hast du den Herrn verhöhnt und hast gesagt: Mit der Menge meiner Wagen habe ich die Höhe der Berge erstiegen, das äußerste Ende des Libanon. Ich haue den Hochwald seiner Zedern um, die Auslese seiner Wacholderbäume, ich komme auf seine äußerste Höhe, in das Dickicht seines Baumbestandes. (Jer 22,6; Hes 21,2)25 Ich habe gegraben und Wasser getrunken, und mit der Sohle meiner Füße trockne ich alle Ströme[4] Mazors aus. (Jes 10,13; Jes 19,5)26 Hast du nicht gehört, dass ich lange vorher[5] es gewirkt und von den Tagen der Vorzeit her es gebildet habe[6]? Nun habe ich es kommen lassen, dass du befestigte Städte verwüstest zu öden Steinhaufen. (Jes 22,11)27 Und ihre Bewohner waren machtlos[7], sie wurden schreckerfüllt und zuschanden. Sie waren ⟨wie⟩ Kraut des Feldes und grünes Gras, ⟨wie⟩ Gras auf den Dächern, das vor dem Ostwind verdorrt[8]. (Ps 129,6; Hes 35,13)28 Dein Sitzen und dein Aus- und Eingehen kenne ich, ja, dein Toben gegen mich.29 Wegen deines Tobens gegen mich, und weil dein Übermut in meine Ohren heraufgekommen ist, werde ich meinen Ring in deine Nase legen und meinen Zaum an deine Lippen und werde dich zurückführen auf dem Weg, auf dem du gekommen bist. – (Hi 40,26; Jes 37,7; Hes 29,4; Hes 38,4; Nah 2,14)30 Und dies soll dir[9] das Zeichen sein: Man wird in diesem Jahr den Nachwuchs ⟨der Ernte⟩ essen und im zweiten Jahr den Wildwuchs. Aber im dritten Jahr sollt ihr säen und ernten, Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen. (Jes 38,7)31 Und was vom Haus Juda entkommen, was übrig geblieben ist, wird wieder wurzeln nach unten und Frucht tragen nach oben. (Jes 10,21; Jes 27,6)32 Denn von Jerusalem wird ein Rest ausgehen und das Entkommene vom Berg Zion. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird das tun. (Jes 9,6)33 Darum, so spricht der HERR über den König von Assur: Er wird nicht in diese Stadt kommen. Und er wird keinen Pfeil hineinschießen und ihr nicht mit dem Schild entgegentreten, und er wird keinen Wall gegen sie aufschütten.34 Auf dem Weg, den er gekommen ist, auf ihm wird er zurückkehren und wird nicht in diese Stadt kommen, spricht der HERR[10].35 Denn ich will diese Stadt beschirmen, um sie zu retten, um meinetwegen und meines Knechtes David wegen. (1Chr 17,19; Jes 31,5; Jes 48,11)36 Da zog der Engel des HERRN aus und schlug im Lager von Assur 185 000 ⟨Mann⟩. Und als man früh am Morgen aufstand, siehe, da ⟨fand man⟩ sie alle tot, ⟨lauter⟩ Leichen. (Hi 34,20; Jes 10,17; Jes 29,5; Jes 30,31; Jes 31,8; Nah 1,12)37 Und Sanherib, der König von Assur, brach auf, zog fort und kehrte zurück; und er blieb in Ninive. (Jes 31,8; Jes 33,19)38 Und es geschah, als er sich niederwarf im Haus seines Gottes Nisroch, da erschlugen ihn seine Söhne Adrammelech und Sarezer mit dem Schwert; und sie entkamen in das Land Ararat. Und sein Sohn Asarhaddon wurde an seiner Stelle König. (2Kön 20,1; 2Chr 32,24; Jes 37,7; Jer 51,27)

Jesaja 37

Neues Leben. Die Bibel

1 Als König Hiskia ihren Bericht hörte, zerriss er seine Gewänder, legte ein Kleid aus Sackleinen an und ging in den Tempel des HERRN. (2Kön 19,1)2 Er schickte den Palastverwalter Eljakim, den Schreiber Schebna und die Würdenträger unter den Priestern, alle in Sackleinen gekleidet, zum Propheten Jesaja, dem Sohn von Amoz.3 Sie richteten ihm aus: »So spricht Hiskia: ›Dies ist ein Tag der Not, der Strafe und der Schmach. Die Kinder sind bis an den Muttermund gekommen, aber es fehlt die Kraft, sie zu gebären. (Jes 22,5; Jes 26,17)4 Doch vielleicht hat der HERR, dein Gott, ja gehört, wie der Obermundschenk, den sein Herr, der König von Assyrien, gesandt hat, den lebendigen Gott verhöhnt hat und straft ihn für seine Worte, die der HERR, dein Gott, gehört hat. Bete für diejenigen von uns, die noch übrig sind!‹« (Jes 1,9; Jes 10,20)5 Als König Hiskias Diener zu Jesaja kamen,6 sagte der Prophet zu ihnen: »Sagt eurem Herrn: ›So spricht der HERR: Fürchte dich nicht wegen der Worte, die du gehört hast und mit denen mich die Diener des Königs von Assyrien gelästert haben. (Jes 7,4; Jes 35,4)7 Richtet eure Aufmerksamkeit auf Folgendes: Ich selbst werde ihm eingeben, aufgrund eines Gerüchtes in sein Land zurückzukehren und dort werde ich ihn mit dem Schwert töten lassen.‹«8 In der Zwischenzeit war der Obermundschenk, der gehört hatte, dass der König von Lachisch aufgebrochen war, umgekehrt. Er fand den König von Assyrien im Kampf mit Libna.9 Doch König Sanherib erreichte die Nachricht von König Tirhaka von Äthiopien[1]: »Er ist ausgezogen, um mit dir zu kämpfen.« Als er dies hörte, ließ er Hiskia folgende Botschaft zukommen:10 »Das sollt ihr zu König Hiskia von Juda sagen: ›Lass dich von deinem Gott, auf den du vertraust, nicht täuschen, wenn er sagt: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden.11 Du hast sicherlich davon gehört, was die Könige von Assyrien allen Ländern angetan haben, an denen sie den Bann vollstreckt haben. Und du glaubst, gerettet zu werden? (Jes 10,9)12 Haben etwa die Götter der Völker, die meine Vorgänger vernichtet haben, sie retten können – Gosan, Haran und Rezef oder das Volk von Eden, das in Telassar lebte? (1Mo 11,31; 2Kön 17,6; Apg 7,2)13 Was wurde aus dem König von Hamat und dem König von Arpad? Was aus dem König der Stadt Sefarwajim, von Hena und Awa?‹«14 Hiskia nahm den Brief aus der Hand der Boten und las ihn. Daraufhin ging er zum Tempel des HERRN hinauf und breitete das Schreiben vor dem HERRN aus. (2Kön 19,1)15 Dann betete er zum HERRN:16 »O HERR der Heerscharen, Gott Israels, der du über den Cherubim thronst! Du allein bist Gott über alle Königreiche der Erde. Du bist es, der Himmel und Erde geschaffen hat. (2Mo 25,22; Ps 80,2; Ps 86,10; Jer 10,12)17 Neige dein Ohr, o HERR, und höre! Öffne deine Augen, o HERR, und sieh! Höre alle Worte Sanheribs, die er schickte, um gegen den lebendigen Gott zu lästern.18 Es stimmt ja, HERR, dass die Könige Assyriens all jene Völker und deren Länder vernichtet haben. (2Kön 15,29; 1Chr 5,26)19 Sie haben ihre Götter ins Feuer geworfen, denn es waren ja gar keine Götter, sondern nur Werke von Menschenhand aus Holz und Stein. Die konnten sie vernichten. (Jes 17,8)20 Und nun, o HERR, unser Gott, rette uns aus seiner Hand! Dann werden alle Königreiche der Erde erkennen, dass du allein, o HERR, Gott bist.« (1Kön 18,36; Jes 33,22; Hes 36,23)21 Da sandte Jesaja, der Sohn des Amoz, Hiskia folgende Botschaft: »So spricht der HERR, der Gott Israels, zu dem, was du von mir wegen Sanherib, dem König von Assyrien, erbeten hast:22 Das sagt der HERR über ihn: ›Die jungfräuliche Tochter Zion verachtet und verspottet dich. Die Tochter Jerusalem schüttelt den Kopf über dich. (Kla 2,13; Zef 3,14)23 Was glaubst du denn, wen du beschimpft und gelästert hast? Gegen wen hast du deine Stimme erhoben? Du hast deine Augen gegen den Heiligen Israels gerichtet! (Jes 5,15; Hes 39,7; Hab 1,12)24 Durch deine Boten hast du den Herrn verspottet. Du hast gesagt: »Mit meinen vielen Streitwagen habe ich die Gipfel der Berge erklommen – die fernsten Gipfel des Libanon. Ich habe seine mächtigsten Zedern gefällt und seine erlesenen Zypressen. Ich werde auch weiter vordringen, bis sogar der entlegenste Gipfel erreicht ist. Auch mitten in seine Plantagen hinein. (Jes 14,8)25 Ich habe gegraben und Wasser getrunken. Mit meiner Fußsohle trockne ich alle Flüsse Ägyptens aus.«26 Aber hast du nicht gehört, dass ich dies vor langer Zeit so gefügt habe? Damals schon habe ich erdacht, was ich jetzt wahr werden lasse: dass du befestigte Städte in Trümmerhaufen verwandeln sollst. (Jes 25,2; Apg 2,23; Apg 4,27)27 Deshalb waren ihre Einwohner so wehrlos, erschraken und wurden entehrt. Sie waren wie Unkraut, wie frische grüne Pflänzchen, wie Gras, das auf dem Hausdach wächst und im Wind verdorrt. (Ps 129,6; Jes 40,7)28 Doch ich kenne dich – ich weiß über dein Kommen, Gehen und Sitzen Bescheid. Auch deine Wut über mich kenne ich. (Ps 139,1)29 Weil mir dein Toben gegen mich und deine Überheblichkeit zu Ohren gekommen sind, werde ich dir einen Ring durch die Nase ziehen und dir meine Kandare anlegen. Ich werde dich dazu zwingen, auf demselben Weg umzukehren, auf dem du gekommen bist.‹« (Jes 30,28; Hes 38,4)30 Dann sagte Jesaja zu Hiskia: »Ich gebe dir dieses Zeichen: Dieses Jahr wirst du nur das essen, was sich von selbst ausgesät hat und nächstes Jahr nur noch das, was von selbst wächst. Doch im dritten Jahr sät und erntet ihr wieder; ihr pflanzt Weinstöcke und genießt ihre Früchte. (3Mo 25,5)31 Und was dann vom Hause Juda entkommen und übrig geblieben ist, wird nach unten wieder Wurzeln bilden und nach oben Früchte. (Jes 10,20; Jes 27,6)32 Denn ein Rest meines Volkes wird aus Jerusalem kommen, eine Schar Überlebender vom Berg Zion wird neue Triebe hervorbringen. Das wird durch den leidenschaftlichen Einsatz des HERRN, des Allmächtigen, geschehen! (2Kön 19,31)33 ›Dies sagt der HERR über den König von Assyrien: Er wird nicht in diese Stadt kommen und dort auch keinen Pfeil hineinschießen. Er wird nicht mit einem Schild gegen sie vorrücken und keine Erdwälle gegen sie aufschütten.34 Der König soll auf demselben Weg zurückkehren, auf dem er gekommen ist. Er wird nicht in diese Stadt eindringen. Darauf gibt der HERR sein Wort.35 Denn um meinetwillen und um meines Dieners David willen, beschütze ich sie, um sie zu retten.‹« (2Kön 20,6; Jes 48,9)36 In dieser Nacht ging der Engel des HERRN ins assyrische Lager und tötete 185.000 Assyrer. Als man früh am Morgen aufstand, fand man alle tot als Leichen vor. (2Kön 19,35; Jes 10,12)37 Da brach Sanherib, der König von Assyrien, auf, kehrte in sein Land zurück und blieb in Ninive. (1Mo 10,11; Jon 3,3; Zef 2,13)38 Als er dort eines Tages im Tempel seines Gottes Nisroch betete, erschlugen ihn seine Söhne Adrammelech und Sarezer mit dem Schwert. Die beiden flohen ins Land Armenien und sein Sohn Asarhaddon wurde nach ihm König. (1Mo 8,4)