Jesaja 33

Elberfelder Bibel

1 Wehe dir, Verwüster, der du selbst nicht verwüstet wurdest, und dir, Treuloser, an dem man nicht treulos gehandelt hat! Sobald du das Verwüsten beendet hast, wirst du verwüstet werden. Sobald du mit der Treulosigkeit fertig bist[1], wirst du treulos behandelt werden. – (Ri 1,7; Spr 22,23; Jes 17,14; Jes 24,16)2 HERR, sei uns gnädig! Auf dich hoffen wir. Sei unser[2] Arm jeden Morgen, ja, unsere Rettung zur Zeit der Not! – (Ps 33,22; Jes 8,17; Jer 14,8)3 Vor dem gewaltigen Tosen fliehen die Völker, vor deinem Aufstehen zerstreuen sich die Nationen. (Ps 68,2; Jes 17,13)4 Und weggerafft wird eure Beute, ⟨wie⟩ die Heuschreckenlarve ⟨alles⟩ wegrafft. Wie Heuschreckenschwärme herabstürzen, stürzt man sich darauf. – (Joe 2,3)5 Hoch erhaben ist der HERR. Denn in der Höhe wohnt er. Er füllt Zion mit Recht und Gerechtigkeit. (Ps 97,9; Jes 1,26; Jes 32,1; Jer 23,5; Jer 31,23)6 Und sichere Zeiten wirst du haben[3]: Fülle von Heil[4], von Weisheit und Erkenntnis. Die Furcht des HERRN, sie wird sein Schatz sein. (Hi 4,6; Spr 2,5; Spr 14,26; Jes 11,9; Jes 32,17; Jer 31,34; Hab 2,14)7 Siehe, ihre Helden schreien[5] draußen, die Friedensboten weinen bitterlich. (Jes 29,2)8 Verödet sind die Straßen, der Wanderer zieht nicht mehr hindurch[6]. Man hat den Bund ungültig gemacht, die Städte[7] verworfen, keinen Menschen geachtet. (Ri 5,6; Jes 10,9; Jes 36,1)9 Es vertrocknet, es welkt das Land. Beschämt steht der Libanon da, er ist schwarz geworden. Scharon ist einer Steppe gleich geworden, Baschan und Karmel schütteln ⟨ihr Laub⟩ ab. (Jes 24,4; Am 1,2; Nah 1,4)10 Jetzt will ich aufstehen, spricht der HERR. Jetzt will ich mich aufrichten, jetzt mich erheben. (Ps 12,6)11 Ihr geht schwanger mit Heu, Strohstoppeln werdet ihr gebären. Euer Schnauben ist ein Feuer, das euch verzehren wird. (Ps 7,15; Jes 59,4)12 Und die Völker werden zu Kalk verbrannt, wie abgehauene Dornen, die im Feuer verbrennen. (Ps 118,12; Jes 9,17)13 Hört, ihr Fernen, was ich getan habe, und ihr Nahen, erkennt meine Macht! (Jes 52,10)14 Die Sünder in Zion sind erschrocken, Zittern hat die Gottlosen gepackt. »Wer von uns kann sich bei verzehrendem Feuer aufhalten? Wer von uns kann sich bei ewigen Gluten aufhalten?« – (Jes 30,33; Nah 1,6; Hebr 12,29)15 Wer in Gerechtigkeit lebt[8] und Wahrheit[9] redet, wer den Gewinn der Erpressungen verwirft, wer seine Hände schüttelt, um keine Bestechung anzunehmen, wer sein Ohr verstopft, um nicht von Bluttaten zu hören, und seine Augen verschließt, um Böses nicht zu sehen: (2Mo 23,8; Hi 31,7; Ps 15,2; Ps 15,5; Spr 1,10)16 Der wird auf Höhen wohnen, Felsenfesten sind seine Burg. Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser versiegt nie. – (5Mo 33,29; Ps 62,7; Jes 30,20; Joh 6,48; Joh 7,37)17 Deine Augen werden den König schauen in seiner Schönheit, sehen werden sie ein weithin offenes Land. (Hi 19,27; Ps 45,2; Jes 26,15; Offb 22,3)18 Dein Herz wird an den Schrecken denken: Wo ist der, der zählte? Wo der, der abwog[10]? Wo ist der, der die Türme zählte?19 Du wirst das freche Volk nicht mehr sehen, das Volk mit dunkler Sprache[11], die man nicht versteht, mit stammelnder Zunge ohne Sinn. (Jes 37,34; Jer 5,15; Hes 3,5)20 Schau Zion an, die Stadt unserer Festversammlungen! Deine Augen werden Jerusalem sehen, eine sorgenfreie Wohnstätte[12], ein Zelt, das nicht wandern wird[13], dessen Pflöcke man ewig nicht herauszieht und von dessen Stricken keiner je zerreißen wird. (5Mo 16,16; Ps 46,6; Ps 48,13; Ps 128,5; Jes 4,5; Jes 32,18)21 Sondern – dort ist ein Mächtiger[14] bei uns, der HERR – ⟨es ist⟩ ein Ort mit Flüssen, mit breiten Strömen[15]; keine Ruderflotte fährt darauf, und kein mächtiges Schiff zieht darüber hin. (5Mo 23,15; Jes 12,6; Sach 2,9)22 Denn der HERR ist unser Richter, der HERR unser Anführer, der HERR unser König. Er wird uns retten. – (1Sam 12,12; Ps 44,5; Ps 50,6; Jes 11,4; Jes 12,2; Jes 24,23; Jes 25,9; Jes 41,21; Jes 44,6)23 Schlaff hängen deine Taue. Sie halten das Gestell ihres Mastes nicht fest, halten das Segel nicht ausgebreitet[16]. – Dann wird die Ausbeute des Plündergutes ausgeteilt in Menge, ⟨selbst⟩ Lahme plündern die Beute. (Ps 68,13)24 Und kein Einwohner wird sagen: Ich bin schwach[17]. Dem Volk, das darin wohnt, wird die Schuld vergeben sein. (Jes 44,22; Jes 63,1; Jer 49,7; Joe 4,10; Sach 12,8)

Jesaja 33

Neues Leben. Die Bibel

1 Schlimm wird es dem Verwüster[1] ergehen, der selbst noch von Verwüstung verschont geblieben ist. Du raubst, bist aber selbst noch nie beraubt worden. Sobald du mit dem Zerstören fertig bist, wirst du zerstört werden und wenn du das Rauben beendet hast, wirst du beraubt werden! (Jer 25,12; Hab 2,8)2 HERR, sei uns gnädig, denn wir hoffen auf dich. Sei jeden Morgen unser schützender Arm und unsere Rettung in Zeiten der Not. (Jes 25,9; Jes 40,10)3 Die Völker flüchten vor dem Donnern deines Kommens. Wenn du dich erhebst, werden Nationen auseinandergetrieben. (Jer 25,30)4 Dann wird eure Beute eingezogen wie von einem Heuschreckenschwarm, der alles kahl frisst. Man wird darüber herfallen wie Heuschrecken, die überall herumkrabbeln.5 Der HERR ist erhaben, er wohnt in der Höhe und wird Zion mit Recht und Gerechtigkeit erfüllen. (Ps 97,9)6 Er wird zu jeder Zeit seine Zuverlässigkeit beweisen. Er wird dir ein reicher Vorrat an Rettung, Weisheit und Erkenntnis sein. Gottesfurcht wird dein Schatz sein. (Ps 112,1; Jes 51,6)7 Seht, die heldenmütigen Abgesandten Jerusalems schreien auf den Straßen. Die Botschafter des Friedens weinen bitterlich. (2Kön 18,18)8 Die Straßen sind menschenleer, sie werden nicht mehr benutzt. Er[2] hat den Vertrag gebrochen, Städte beschimpft und Menschen verachtet.9 Das Land trauert und welkt dahin. Der Libanon ist geschändet, denn seine Bäume verdorren. Die Ebene von Scharon ist zur Wüste geworden. Baschan und Karmel sind kahl. (Jes 10,34; Jes 24,4; Jes 35,2)10 Der HERR aber spricht: »Jetzt will ich aufstehen, ich will mich aufrichten und mich jetzt erheben. (Ps 12,6; Jes 2,19)11 Ihr seid schwanger mit Heu und werdet Stroh gebären. Euer wütendes Schnauben wird zu einem Feuer, das euch verzehrt.12 Die Völker verbrennen zu Kalk. Sie werden zu Dornengestrüpp, das man abschlägt und im Feuer verbrennt. (2Sam 23,6; Jes 10,17)13 Ihr in der Ferne, hört, was ich getan habe! Und ihr in der Nähe, erkennt meine Macht!« (Jes 49,1)14 Da bekommen es die Sünder meines Volkes mit der Angst zu tun und die Gottlosen erfasst ein Zittern. »Wer von uns«, so schreien sie, »kann in der Gegenwart dieses verzehrenden Feuers überleben? Wer von uns kann ewige Glut ertragen?« (Jes 1,28; Jes 30,27; Hebr 12,29)15 Die Ehrlichen und Gerechten, diejenigen, die sich nicht durch Erpressung bereichern, die keine Bestechungsgelder annehmen, die mit Bluttaten nichts zu tun haben wollen, die nicht zusehen, wenn Unrecht geschieht. (Ps 24,3; Jes 58,6)16 Das sind diejenigen, die in der Höhe wohnen werden. Die Felsen der Berge werden ihre Festungen sein. Sie werden genug zu essen und immer reichlich Wasser haben. (Jes 25,4; Jes 49,10)17 Deine Augen werden den König in seiner Schönheit sehen; du wirst ein weites Land erblicken. (Jes 6,5)18 Dann wirst du an die Schreckenszeit zurückdenken und sagen: »Wo ist der Steuereintreiber? Wo ist der, der das Geld abwog? Wo ist der Stratege, der die Wehrtürme aufzeichnete?« (1Kor 1,20)19 Du wirst das unverschämte Volk nicht mehr sehen. Das Volk mit der dunklen, unverständlichen Sprache, das sinnlose Laute stammelt, wirst du nicht mehr hören. (5Mo 28,49)20 Schau auf Zion, die Stadt unserer Festversammlungen. Du wirst Jerusalem als eine sichere Stätte sehen, als ein Zelt, das nicht mehr abgebaut wird. Seine Pflöcke werden nie mehr herausgezogen und seine Stricke nicht mehr gelöst werden. (Ps 46,6)21 Denn dort wohnt einer mit uns, der mächtig und herrlich ist: der HERR persönlich. Es ist ein Ort mit breiten Flüssen und Strömen, auf denen keine Kriegsschiffe fahren und die nicht von Schiffen großer Kriegsherren benutzt werden. (Jes 48,18)22 Denn der HERR ist unser Richter, der HERR ist unser Gebieter, der HERR ist unser König. Er wird uns retten. (Jes 49,25; Sach 9,9; Jak 4,12)23 Deine[3] Leinen hängen zwar jetzt schlaff und können den Mastbaum nicht halten, die Segel spannen sich nicht. Aber dann wird es viel Beute zu verteilen geben. So viel, dass sogar die Lahmen reichlich davon mitnehmen werden.24 Kein Einwohner wird sagen: »Ich bin schwach.« Dem Volk, das hier wohnt, sind die Sünden vergeben. (Mi 7,18; 1Joh 1,7)