Erste Rede des Bildad: Gottes Gerechtigkeit in Strafe und Güte – Untergang der Gottlosen – Segen durch Buße
1Und Bildad von Schuach antwortete und sagte: (Hi 2,11; Hi 18,1; Hi 25,1)2Wie lange willst du noch so ⟨etwas⟩ künden, und ⟨wie lange⟩ sollen die Worte deines Mundes heftiger Wind sein? (Hi 15,2; Hi 16,3)3Wird Gott ⟨etwa⟩ das Recht beugen, oder wird der Allmächtige die Gerechtigkeit beugen? (2Chr 19,7; Hi 19,6; Hi 34,5; Hi 37,23; Ps 92,16; Röm 9,14)4Haben deine Söhne gegen ihn gesündigt, so lieferte er sie ihrer Übertretung aus[1]. (Hes 18,4)5Wenn du Gott eifrig suchst und zum Allmächtigen um Gnade flehst[2], (Hi 5,8)6wenn du lauter und aufrichtig bist, ja, dann wird er deinetwegen aufwachen und die Wohnung deiner Gerechtigkeit wiederherstellen. (Hi 11,14; Hi 22,23; Ps 18,25; Spr 3,33)7Und dein Anfang wird gering ⟨erscheinen⟩, aber dein Ende wird er sehr groß machen[3]. (Hi 5,11; Hi 42,10)8Denn befrage doch die vorige Generation und habe acht[4] auf das, was ihre Väter erforscht haben! – (5Mo 4,32; 5Mo 32,7; Hi 15,18)9Denn wir sind von gestern und erkennen nichts, denn ein Schatten sind unsere Tage auf der Erde. – (1Chr 29,15; Hi 14,1; Ps 82,5; Ps 102,12; Ps 144,4)10Werden diese dich nicht belehren, es dir sagen und Worte aus ihrem Herzen hervorbringen?11Schießt Schilfrohr auf, wo kein Sumpf ist? Wächst Riedgras empor ohne Wasser?12Noch treibt es Knospen, noch ist es nicht zum Schneiden reif[5], da verdorrt es ⟨schon⟩ vor allem anderen Gras. (Jes 19,6)13So sind die Pfade[6] aller, die Gott vergessen; und des Ruchlosen Hoffnung geht zugrunde. (Hi 11,20; Hi 27,8; Ps 1,4; Ps 112,10; Spr 10,28)14Seine Zuversicht ist ein dünner Faden[7], und ein Spinngewebe ist das, worauf er vertraut.15Er stützt sich auf sein Haus, aber es hält nicht stand; er hält sich daran fest, aber es bleibt nicht stehen. (Spr 14,11; Sach 5,4)16Voll Saft steht er in der Sonne, und seine Triebe ranken sich[8] durch seinen Garten,17über Steinhaufen schlingen sich seine Wurzeln, zwischen Steinen lebt er[9].18Reißt man ihn aus von seiner Stelle, so verleugnet sie ihn: Ich habe dich nie gesehen! (Hi 7,8; Ps 37,36)19Siehe, das ist die Freude seines Weges[10]; und aus dem Staub sprosst ein anderer hervor[11].20Siehe, Gott wird den Rechtschaffenen[12] nicht verwerfen und die Übeltäter nicht an die Hand nehmen. (Ps 34,17; Spr 10,9)21Während er deinen Mund mit Lachen füllen wird und deine Lippen mit Jubel, (Ps 126,2)22werden die, die dich hassen, mit Schande bekleidet werden, und das Zelt der Gottlosen wird nicht mehr sein. (Ps 6,11; Spr 14,11; Sach 5,4)
1Da antwortete Bildad aus Schuach: 2»Wie lange willst du noch so weiterreden? Deine Worte brausen daher wie ein tobender Orkan.3Sollte Gott etwa seine Rechtsprechung verdrehen? Oder wird der Allmächtige das Recht beugen? (1Mo 18,25; 5Mo 32,4; 2Chr 19,7; Hi 34,10; Röm 3,5)4Deine Kinder müssen gegen ihn gesündigt haben! Das hat Gott ihnen übel genommen, und darum haben sie ihre verdiente Strafe erhalten.5Wenn du nun aber ernsthaft nach Gott suchst und den Allmächtigen um Gnade anflehst,6und wenn du dabei rein und untadelig bist, wird er sich erheben und dein glückliches Heim wiederherstellen. (Hi 22,27; Ps 7,7)7Im Vergleich zu dem, was du dann hast, wird dir dein früherer Besitz ganz armselig vorkommen. (Hi 42,12)8Frag doch die Generation vor dir und sieh dir die Fülle der Erfahrungen deiner Vorfahren an. (5Mo 4,32; 5Mo 32,7; Hi 15,18)9Denn wir wurden erst gestern geboren und können deshalb nur wenig von Gott wissen. Unsere Tage auf der Erde sind kurzlebig wie ein Schatten.10Doch sie, die vor uns kamen, können dich etwas lehren. Bei ihnen wirst du verlässliches Wissen finden:11Kann Schilfrohr wachsen, wo kein Sumpf ist? Kann Riedgras ohne Wasser gedeihen?12Schon in der Blüte vertrocknet es, noch bevor es reif zum Schneiden ist.13Und genau so ergeht es dem Menschen, der Gott vergisst. Die Hoffnung des Gottlosen führt ins Nichts. (Ps 9,18)14Alles, worauf er zählt, vergeht. Er sucht Halt an Spinnweben.15Er sieht sein Haus als seine Sicherheit an, doch es hat keinen Bestand. Er versucht es festzuhalten, doch es bleibt nicht stehen. (Hi 27,18; Ps 49,12)16Zuerst ist der Gottlose wie eine üppige Pflanze, die in der Sonne gedeiht und ihre Zweige über den Garten ausbreitet. (Ps 37,35; Ps 80,12)17Ihre Wurzeln reichen tief in den felsigen Grund, an den Steinen findet sie Halt.18Doch wenn sie ausgerissen wird, kann sich niemand an sie erinnern!19So sieht dann auch das glückliche Ende des Gottlosen aus, und aus der Erde gehen andere hervor und nehmen seinen Platz ein. (Hi 20,5)20Doch bedenke: Einen schuldlosen Menschen wird Gott nicht ablehnen, ebenso wenig wie er den Übeltätern eine helfende Hand reicht.21Er wird es schenken, dass du wieder lachen kannst und dass du vor Freude jubelst. (Ps 126,1; Ps 132,16)22Deine Gegner aber werden bloßgestellt und die Häuser der Gottlosen werden dem Erdboden gleich gemacht werden.« (Hi 8,15; Ps 132,18)