Hiobs Antwort: Anerkenntnis der Größe Gottes und bußfertiger Widerruf seiner Anklagen
1Und Hiob antwortete dem HERRN und sagte: (Hi 3,2; Hi 40,3)2Ich habe erkannt, dass du alles vermagst und kein Plan für dich unausführbar ist[1]. (Ps 135,6; Jes 14,27; Jer 32,17; Dan 4,32; Mt 19,26)3»Wer ist es, der den Ratschluss verhüllt ohne Erkenntnis?«[2] So habe ich denn ⟨meine Meinung⟩ mitgeteilt und verstand ⟨doch⟩ nichts, Dinge, die zu wunderbar für mich sind und die ich nicht kannte. (Hi 11,7; Hi 38,2; Ps 139,6; 2Petr 2,12)4Höre doch, und ich will reden! Ich will dich fragen, und du sollst es mich wissen lassen![3] (Hi 38,3)5Vom Hörensagen[4] hatte ich von dir gehört, jetzt aber hat mein Auge dich gesehen. (Jes 6,1)6Darum verwerfe ich ⟨mein Geschwätz⟩ und bereue in Staub und Asche. (Hi 40,4; Dan 9,3; Lk 5,8)
Verurteilung und Begnadigung der Freunde Hiobs – Hiobs Rechtfertigung
7Und es geschah, nachdem der HERR jene Worte zu Hiob geredet hatte, da sprach der HERR zu Elifas von Teman: Mein Zorn ist entbrannt gegen dich und gegen deine beiden Freunde: Denn ihr habt über mich nicht Wahres[5] geredet wie mein Knecht Hiob. (Hi 2,11; Hi 32,3)8Und nun nehmt euch sieben Stiere und sieben Widder und geht zu meinem Knecht Hiob und opfert ein Brandopfer für euch! Und Hiob, mein Knecht, soll für euch Fürbitte tun. Nur ihn will ich annehmen[6], damit ich euch nicht Schimpfliches antue. Denn ihr habt über mich nicht Wahres[7] geredet, wie mein Knecht Hiob. (4Mo 23,1; 1Joh 5,16)9Da gingen Elifas von Teman und Bildad von Schuach ⟨und⟩ Zofar von Naama hin und taten es, wie der HERR zu ihnen geredet hatte. Und der HERR nahm Hiob an[8]. (1Mo 20,17; Hi 2,11; Hi 22,30)
Gottes Segen über Hiob
10Und der HERR wendete das Geschick Hiobs, als der für seine Freunde Fürbitte tat. Und der HERR vermehrte alles, was Hiob gehabt hatte, auf das Doppelte. (Hi 8,7; Jes 61,7)11Da kamen zu ihm all seine Brüder und all seine Schwestern und alle, die ihn früher gekannt hatten. Und sie aßen mit ihm Brot in seinem Haus, und sie bekundeten ihm ihre Teilnahme und trösteten ihn wegen all des Unglücks, das der HERR über ihn gebracht hatte. Und sie gaben ihm jeder eine Kesita[9] und jeder einen goldenen Ring. (Hi 2,11; Hi 19,13; Spr 14,20)12Und der HERR segnete das Ende Hiobs mehr als seinen Anfang. Und er bekam vierzehntausend Schafe und sechstausend Kamele und tausend Gespanne Rinder und tausend Eselinnen. (5Mo 8,16; Hi 1,2; Jak 5,11)13Und es wurden ihm sieben[10] Söhne und drei Töchter ⟨geboren⟩. (Hi 1,2)14Und er gab der ersten den Namen Jemima und der zweiten den Namen Kezia und der dritten den Namen Keren-Happuch[11].15Und so schöne Frauen wie die Töchter Hiobs fand man im ganzen Land nicht. Und ihr Vater gab ihnen ein Erbteil mitten unter ihren Brüdern. (4Mo 27,7)16Und Hiob lebte nach diesen ⟨Ereignissen noch⟩ 140 Jahre. Und er sah seine Kinder und seine Kindeskinder, vier Generationen. (1Mo 50,23; Ps 128,6; Spr 17,6)17Und Hiob starb, alt und der Tage satt. (1Mo 25,8; Hi 5,26; Jak 5,11)
1Da antwortete Hiob dem HERRN: 2»Nun weiß ich, dass du alles kannst, kein Vorhaben ist für dich undurchführbar. (1Mo 18,14; Mt 19,26)3›Wer ist es, der Gottes weisen Plan ohne Verstand verdunkelt?‹ Ja, ich habe in Unkenntnis über Dinge geurteilt, die zu wunderbar für mich sind, ohne mir darüber im Klaren zu sein. (Hi 38,2; Ps 40,6; Ps 131,1; Ps 139,6)4Du hast gesagt: ›Hör zu, ich will reden! Ich will dir Fragen stellen, und du sollst sie mir beantworten.‹ (Hi 38,3; Hi 40,7)5Bisher kannte ich dich nur vom Hörensagen, doch jetzt habe ich dich mit eigenen Augen gesehen. (Hi 26,14; Jes 6,5)6Darum widerrufe ich, was ich gesagt habe, und bereue in Staub und Asche.«
Schluss: Der HERR segnet Hiob
7Nachdem der HERR seine Rede an Hiob beendet hatte, sagte er zu Elifas aus Teman: »Ich bin zornig auf dich und deine beiden Freunde, denn ihr habt nicht richtig von mir gesprochen, im Gegensatz zu meinem Diener Hiob. (Hi 40,3; Hi 42,1)8Nehmt sieben junge Stiere und sieben Widder und geht zu meinem Diener Hiob und bringt ein Brandopfer für euch dar. Mein Diener Hiob soll für euch beten. Nur seinetwegen will ich euch eure Unbesonnenheit nicht anrechnen, denn ihr habt nicht richtig von mir gesprochen, im Gegensatz zu meinem Diener Hiob. (Hi 1,5; Hi 22,30; Jak 5,16)9Elifas aus Teman, Bildad aus Schuach und Zofar aus Naama taten, was der HERR ihnen befohlen hatte, und der HERR erhörte Hiobs Gebet[1].10Und Gott gab Hiobs Schicksal eine neue Wendung, weil er Fürbitte für seine Freunde getan hatte, ja, er schenkte ihm doppelt so viel, wie er vorher besessen hatte! (Ps 14,7; Ps 85,2; Ps 126,1)11Seine Brüder, Schwestern und früheren Freunde strömten herbei und aßen mit ihm in seinem Haus. Und sie bezeugten ihm ihr Beileid und trösteten ihn wegen des Unglücks, das der HERR über ihn gebracht hatte. Jeder von ihnen brachte ihm ein wertvolles Geldstück[2] und einen goldenen Ring mit. (Hi 2,11; Hi 19,13)12So segnete der HERR Hiobs weitere Lebenszeit noch viel mehr als sein vorheriges Leben. Denn jetzt besaß er 14.000 Schafe, 6000 Kamele, 1000 Ochsengespanne und 1000 Eselinnen. (Hi 1,3; Hi 8,7; 1Tim 6,17)13Außerdem bekam er sieben Söhne und drei Töchter.14Hiob nannte seine erste Tochter Jemima, die zweite Kezia und die dritte Keren-Happuch[3].15Im ganzen Land fand man keine so schönen Frauen wie die Töchter von Hiob. Und ihr Vater bedachte sie wie ihre Brüder mit Erbbesitz.16Hiob lebte danach noch 140 Jahre. Er sah vier Generationen seiner Kinder und Enkel.17Dann starb er als alter Mann nach einem langen erfüllten Leben. (1Mo 15,15; 1Mo 25,8)