Hiob 12

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Hiob antwortete und sagte: (Hi 3,2)2 Wirklich, ihr seid ⟨die rechten⟩ Leute, und mit euch wird die Weisheit aussterben!3 Auch ich habe Verstand[1] wie ihr, ich stehe nicht hinter euch zurück[2]; und wer wüsste dies nicht[3]? (Hi 13,2; 2Kor 11,5)4 Zum Gespött für seine Gefährten wird der, der zu Gott rief[4] – und der antwortete ihm –, der Gerechte, Rechtschaffene ⟨wird⟩ zum Gespött! (Hi 16,20; Hi 17,2; Hi 21,3; Ps 22,7)5 Dem Unglück gebührt Verachtung, meint der Sichere[5],[6] ein Stoß denen, deren Fuß wankt![7]6 Die Zelte der Verwüster haben Ruhe, und Sicherheit gibt es für die, die Gott reizen, für den, der Gott in seiner Hand führt[8]. (Hi 21,7; Ps 73,3; Jer 5,27; Hab 1,11)7 Aber frage doch das Vieh, und es wird es dich lehren, oder die Vögel des Himmels, und sie werden es dir mitteilen, (Spr 30,24; Mt 6,26)8 oder rede zu der Erde, und sie wird es dich lehren[9], und die Fische des Meeres werden es dir erzählen!9 Wer erkennt nicht an all diesem, dass die Hand des HERRN dies gemacht hat? (1Mo 1,20; Röm 1,19)10 In seiner Hand ist die Seele alles Lebendigen und der Lebensatem alles menschlichen Fleisches. (4Mo 16,22; Ps 104,30; Jes 57,16; Dan 5,23)11 Soll das Ohr nicht die Worte prüfen, ⟨wie⟩ der Gaumen für sich die Speise kostet? (Hi 6,30)12 Bei Greisen ist Weisheit und Einsicht bei hohem Alter[10]. (1Kön 12,6; Hi 15,10; Hi 32,6)13 Bei ihm ist Weisheit und Macht, sein ist Rat und Einsicht. (Hi 9,4; Hi 32,8; Spr 2,6; Spr 8,14; Jes 31,2; Dan 2,20)14 Siehe, er reißt nieder, und es wird nicht wieder gebaut; er schließt über jemandem zu, und es wird nicht wieder geöffnet. (1Mo 7,16; Pred 7,13; Jes 22,22; Mal 1,4; Offb 3,7)15 Siehe, er hemmt das Wasser, und es trocknet aus; er lässt es los, und es kehrt das Land um. (1Mo 8,1; 1Kön 17,7)16 Bei ihm ist Kraft und Erfolg; sein ist, wer irrt und wer irreführt. (1Kön 22,22; Hi 32,8; Spr 2,6; Jes 31,2)17 Er führt Ratgeber beraubt[11] weg, und Richter macht er zu Narren. (2Sam 17,14; Jes 29,14; 1Kor 1,20)18 Fesseln[12] von Königen löst er auf und schlingt einen Gurt[13] um ihre Hüften. (2Chr 33,11; Dan 2,21)19 Er führt Priester beraubt weg, und alte ⟨Geschlechter⟩ bringt er zu Fall[14]. (Hi 34,20; Ps 76,13; Jes 40,23; Lk 1,52)20 Bewährten ⟨Sprechern⟩ entzieht er die Sprache, und Alten nimmt er die Urteilskraft. (Hi 32,9)21 Verachtung schüttet er auf Edle, und den Gürtel der Starken lockert er. (Ps 107,40; Jes 23,9)22 Er enthüllt Geheimnisvolles aus dem Dunkel, und Finsternis zieht er ans Licht. (Hi 34,22; Dan 2,22; Mt 10,26; 1Kor 4,5)23 Er macht Völker groß und vernichtet sie; er breitet Völker aus, und er leitet sie[15]. (Ps 107,38)24 Den Häuptern des Volkes im Land nimmt er den Mut[16], und in wegloser Einöde lässt er sie umherirren. (Ps 59,12; Ps 76,13; Ps 107,40; Dan 4,13)25 Sie tappen in der Finsternis, wo kein Licht ist, und er lässt sie umherirren wie einen Betrunkenen. (Hi 5,14; Jes 19,14)

Hiob 12

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Da erwiderte Hiob: 2 »Wahrhaftig, ihr vertretet die Menschheit und mit euch wird die Weisheit aussterben! (Hi 17,10)3 Aber auch ich habe Verstand wie ihr und mein Wissen kann durchaus mit eurem mithalten. Wer wüsste nicht, was du eben gesagt hast?4 Trotzdem lachen meine eigenen Freunde mich aus, sie verspotten einen frommen und gerechten Mann, dessen Gebete bisher von Gott erhört wurden. (Hi 6,29; Hi 17,6; Hi 30,1)5 Die Menschen, denen es gut geht, meinen, sie könnten diejenigen, die in Not sind, verhöhnen und ihnen noch einen Stoß versetzen, wenn sie ohnehin schon wanken.6 Dagegen leben die Gewalttätigen in Frieden, und die Menschen, die Gott herausfordern und nur auf ihre eigene Kraft vertrauen, bleiben unbehelligt! (Hi 9,24; Hi 21,7)7 Frag die Tiere, sie werden dich lehren. Frag die Vögel am Himmel, sie verraten es dir.8 Richte deine Gedanken auf die Erde, sie wird dich unterweisen. Auch die Fische im Meer werden es dir erzählen.9 Sie alle wissen, dass der HERR sie geschaffen hat. (Jes 41,20)10 Denn das Leben eines jeden Geschöpfes und der Atem jedes Menschen liegt in seiner Hand. (Hi 33,4; Hi 34,3)11 So wie mein Mund gute Speise erkennt, so prüft mein Ohr die Worte, die es hört.12 Weisheit gehört dem Alter und Erkenntnis denen, die schon viele Jahre leben. (Hi 32,7)13 Doch bei Gott allein ist wahre Weisheit und Macht vorhanden, Rat und Einsicht sind nur bei ihm zu finden. (Hi 9,4; Hi 11,6)14 Was er zerstört, kann nicht wieder in Ordnung gebracht werden; wen er einschließt, den kann niemand herausholen. (Hi 19,10; Jes 25,2)15 Wenn er den Regen zurückhält, wird es trocken, wenn er das Wasser freilässt, überflutet es die Erde. (1Mo 7,11; 5Mo 11,17; 1Kön 8,35)16 Ja, Macht und Weisheit gehören ihm; Verführer wie Verführte stehen in seiner Hand. (Hi 13,7; Hi 37,7)17 Er nimmt erfahrenen Ratgebern Amt und Ehre[1] und macht angesehene Richter zu Narren.18 Gefangene von Königen befreit er und legt stattdessen den Königen Fesseln an. (Ps 116,16)19 Er enthebt Priester ihres Amtes; er entmachtet die Mächtigen.20 Bewährten Rednern entzieht er das Wort und raubt den Ältesten ihre Urteilskraft.21 Er lässt Fürsten in Ungnade fallen und entwindet den Starken ihre Waffen[2]. (Hi 12,18; Hi 34,19; Ps 107,40)22 Verborgenes enthüllt er aus dem Dunkel, er bringt die tiefsten Geheimnisse ans Licht. (Dan 2,22; 1Kor 4,5)23 Er erhebt Völker und zerschmettert sie. Er macht Nationen groß und lässt sie wieder fallen.24 Er raubt Männern, die Länder regieren, den Verstand und lässt sie orientierungslos durch die Wüste irren. (Hi 12,20)25 Sie tappen in der Finsternis ohne Licht und taumeln umher wie Betrunkene.