1Im dritten Jahr der Regierung Jojakims, des Königs von Juda, kam Nebukadnezar, der König von Babel, nach Jerusalem und belagerte es. (2Kön 23,36; 2Kön 24,1)2Und der Herr gab Jojakim, den König von Juda, in seine Hand und einen Teil der Geräte des Hauses Gottes. Und er brachte sie ins Land Schinar[1], in das Haus seines Gottes: die Geräte brachte er in das Schatzhaus seines Gottes. (1Mo 10,10; 1Mo 11,2; 2Chr 36,5; Jes 11,11; Dan 5,2; Sach 5,11)3Und der König befahl dem Aschpenas, dem Obersten seiner Hofbeamten[2], er solle ⟨einige⟩ von den Söhnen Israel bringen, und ⟨zwar⟩ vom königlichen Geschlecht und von den Vornehmen: (5Mo 28,41; 2Kön 20,18; Jes 39,6)4junge Männer, an denen keinerlei Makel sei, von schönem Aussehen und verständig in aller Weisheit, gebildet und von guter Auffassungsgabe, und die ⟨somit⟩ fähig seien[3], im Palast des Königs zu dienen[4]; und man solle sie Schrift und Sprache der Chaldäer lehren. (1Mo 41,46; Spr 22,29; Dan 1,19)5Und der König bestimmte ihre tägliche Versorgung[5] von der Tafelkost des Königs und von dem Wein, den er trank, und dass man sie drei Jahre lang erziehen solle; und nach deren Ablauf sollten sie in den Dienst des Königs treten[6].6Und unter ihnen waren von den Söhnen Juda: Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja. (Dan 2,17; Dan 5,13; Dan 6,14)7Und der Oberste der Hofbeamten[7] gab ihnen ⟨andere⟩ Namen; er nannte Daniel Beltschazar, Hananja Schadrach, Mischaël Meschach und Asarja Abed-Nego. (1Mo 41,45; 2Kön 24,17; Dan 4,5; Dan 5,12; Dan 10,1)8Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs und mit dem Wein, den er trank, unrein zu machen; und er erbat sich vom Obersten der Hofbeamten[8], dass er sich nicht unrein machen müsse. (Hes 4,13)9Und Gott gab Daniel Gnade und Erbarmen vor dem Obersten der Hofbeamten[9]. (1Mo 39,21; Est 2,9)10Und der Oberste der Hofbeamten[10] sagte zu Daniel: Ich fürchte meinen Herrn, den König, der eure Speise und euer Getränk bestimmt hat. Denn warum sollte er sehen, dass eure Gesichter schlechter aussehen[11] als die der jungen Männer eures Alters, sodass ihr meinen Kopf beim König verwirkt[12]?11Da sagte Daniel zu dem Aufseher, den der Oberste der Hofbeamten[13] über Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja bestellt hatte:12Versuche es doch zehn Tage ⟨lang⟩ mit deinen Knechten, dass man uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken gibt!13Und dann möge unser Aussehen und das Aussehen der jungen Männer, die die Tafelkost des Königs essen, von dir geprüft[14] werden! Dann verfahre mit deinen Knechten je nachdem, was du sehen wirst!14Und er hörte auf sie in dieser Sache und versuchte es zehn Tage mit ihnen.15Und am Ende der zehn Tage zeigte sich ihr Aussehen schöner und wohlgenährter[15] als das aller jungen Männer, die die Tafelkost des Königs aßen.16Da nahm der Aufseher ihre Tafelkost und den Wein, den sie trinken sollten, weg und gab ihnen Gemüse.17Und diesen vier jungen Männern, ihnen gab Gott Kenntnis und Verständnis in jeder Schrift und Weisheit; und Daniel verstand sich auf Visionen und Träume jeder Art. (1Mo 41,12; 1Kön 3,12; 2Chr 26,5; Dan 2,19; Dan 4,6; Dan 5,12; Dan 10,1)18Und am Ende der Tage, nach denen der König sie ⟨zu sich⟩ zu bringen befohlen hatte, brachte der Oberste der Hofbeamten[16] sie vor Nebukadnezar.19Und der König redete mit ihnen; und unter ihnen allen wurde niemand gefunden⟨, der⟩ wie Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja ⟨gewesen wäre⟩. Und sie dienten dem König[17]. (Spr 22,29)20Und in jeder Angelegenheit, die der König von ihnen erfragte und die ein verständiges Urteil erforderte[18], fand er sie allen Wahrsagepriestern[19] und Beschwörern, die in seinem ganzen Königreich waren, zehnfach überlegen. –21Und Daniel blieb bis zum ersten Jahr des Königs Kyrus. (Esr 1,1; Dan 6,29; Dan 10,1)
1Im dritten Regierungsjahr des Königs Jojakim von Juda[1] zog der babylonische König Nebukadnezar mit seinem Heer nach Jerusalem und belagerte die Stadt. (2Kön 24,1; 2Chr 36,6)2Und der HERR ließ König Jojakim von Juda und einen Teil der heiligen Tempelgeräte in dessen Gewalt fallen. Nebukadnezar nahm alles mit nach Babel, in den Tempel seines Gottes. Die Tempelgeräte aber ließ er in die Schatzkammer bringen. (Jes 11,11; Jer 27,19; Sach 5,5)3Danach befahl der König seinem höchsten Hofbeamten Aschpenas, er solle von den Israeliten junge Männer auswählen, die aus dem Königsgeschlecht oder aus den vornehmen Familien des Landes stammten, und sie an den Hof bringen. (Jes 39,7)4Er sagte: »Such nur die Männer aus, an denen man keinen körperlichen Fehler finden kann. Außerdem müssen sie gut aussehen, eine umfangreiche Bildung vorweisen und von schneller Auffassungsgabe sein. Nur die jungen Männer, die dies alles erfüllen, sind geeignet für den Dienst am Palast des Königs. Dann unterrichte sie in der Sprache und den Schriften der Babylonier.«5Der König legte auch fest, wie viel sie täglich von der königlichen Tafel zu essen und aus dem königlichen Weinkeller zu trinken bekommen sollten. Nach dreijähriger Ausbildung wollte er einige von ihnen zu seinen Ratgebern machen. (Dan 1,8)6Unter den ausgewählten jungen Männern befanden sich auch Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja, die alle zum Stamm Juda gehörten. (Hes 14,14; Hes 28,3; Mt 24,15)7Der oberste Hofbeamte gab ihnen neue, babylonische Namen: Daniel wurde Beltschazar genannt und Hananja bekam den Namen Schadrach. Mischaël hieß von nun an Meschach und Asarja Abed-Nego. (Dan 2,49; Dan 3,12; Dan 4,5; Dan 5,12)8Daniel beschloss in seinem Herzen, keine Speisen und keinen Wein vom Tisch des Königs anzurühren. Er wollte sich an die Speisegesetze seines Gottes halten. Er bat Aschpenas um die Erlaubnis, die kultisch unreinen Speisen nicht essen zu müssen. (3Mo 11,47; 5Mo 32,38; Hes 4,13; Hos 9,3)9Gott sorgte dafür, dass der oberste Hofbeamte große Achtung vor Daniel hatte und Nachsicht mit ihm übte. (Ps 106,46; Spr 16,7)10Trotzdem sagte er zu Daniel: »Ich habe Angst vor meinem Herrn, dem König, der den Auftrag gegeben hat, euch Speise und Trank von seiner königlichen Tafel vorzusetzen. Wenn er erfährt, dass ihr schlechter ausseht als die anderen jungen Männer eures Alters, wird er mir euretwegen den Kopf abschlagen.«11Da sagte Daniel zu dem Palastdiener, den der oberste Hofbeamte ihm, Hananja, Mischaël und Asarja als Aufseher zugewiesen hatte:12»Ernähre uns versuchsweise zehn Tage lang mit Gemüse und Wasser. (Dan 1,16)13Vergleiche nach Ablauf dieser zehn Tage unser Aussehen mit dem der anderen jungen Männer, die von den Speisen des Königs essen. Danach entscheide, wie du weiter mit uns verfahren willst – je nachdem, was du an uns siehst.«14Der Aufseher ging auf Daniels Vorschlag ein und führte diesen Versuch zehn Tage lang durch.15Am Ende dieser zehn Tage wirkten Daniel und seine drei Freunde gesünder und sahen besser genährt aus als die anderen jungen Männer, die von den Speisen des Königs gegessen hatten. (2Mo 23,25; Spr 10,22)16Daraufhin ließ der Aufseher die Speisen der königlichen Tafel und den Wein, den sie trinken sollten, wegtragen und gab ihnen nur noch Gemüse zu essen. (Dan 1,12)17Und Gott schenkte diesen vier jungen Männern Einsicht und Verständnis für die Wissenschaft und alle Schriften ihrer Zeit. Daniel besaß außerdem die besondere Gabe, Visionen und Träume deuten zu können. (1Kön 3,12; Hi 32,8; Dan 1,20; Dan 2,19; Dan 7,1; Dan 8,1)18Als die Zeit der dreijährigen Ausbildung beendet war, führte der oberste Palastbeamte die jungen Männer vor den König, genau wie dieser es angeordnet hatte.19Der König unterhielt sich mit allen jungen Männern. Keiner jedoch konnte an Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja heranreichen. So wurden sie in den Dienst des Königs gestellt. (1Mo 41,46; Jer 15,1; Dan 1,5)20Und immer, wenn eine schwierige Frage beraten werden musste, die Verstand und Einsicht erforderte, wandte sich der König an diese Männer. Dabei fiel ihm auf, dass sie allen Gelehrten und Zeichendeutern seines Reiches zehnmal überlegen waren. (Jes 19,3; Dan 1,17; Dan 2,2; Dan 4,15; Dan 5,7)21Daniel blieb bis zum ersten Jahr der Herrschaft von König Kyrus[2] im Dienst des Königs. (Dan 6,29; Dan 10,1)