2.Samuel 12

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und der HERR sandte Nathan zu David. Und er kam zu ihm und sagte zu ihm: Zwei Männer waren in einer Stadt, der eine reich und der andere arm. (2Sam 24,11; 1Kön 21,18; Ps 51,2)2 Der Reiche hatte Schafe und Rinder in großer Menge.3 Der Arme hatte aber nichts als nur ein einziges kleines Lamm[1], das er gekauft hatte. Und er ernährte es[2], und es wurde groß bei ihm, zugleich mit seinen Kindern. Von seinem Bissen aß es, aus seinem Becher trank es, und in seinem Schoß schlief es. Es war ihm wie eine Tochter.4 Da kam ein Besucher zu dem reichen Mann; dem aber tat es leid, ⟨ein Tier⟩ von seinen Schafen und von seinen Rindern zu nehmen, um es für den Wanderer zuzurichten, der zu ihm gekommen war. Da nahm er das Lamm[3] des armen Mannes und richtete es für den Mann zu, der zu ihm gekommen war.5 Da entbrannte der Zorn Davids sehr gegen den Mann, und er sagte zu Nathan: So wahr der HERR lebt, der Mann, der das getan hat, ist ein Sohn des Todes. (1Sam 14,39; Röm 2,1)6 Das Lamm[4] aber soll er vierfach erstatten, dafür, dass er diese Sache getan hat, und weil es ihm ⟨um den Armen⟩ nicht leid getan hat. (2Mo 21,37)7 Da sagte Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt, und ich habe dich aus der Hand Sauls gerettet, (1Sam 16,13; 2Sam 22,1; 1Kön 20,40)8 und ich habe dir das Haus deines Herrn gegeben und die Frauen deines Herrn in deinen Schoß und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben. Und wenn es zu wenig war, so hätte ich dir noch dies und das hinzugefügt. (2Sam 5,5)9 Warum hast du das Wort des HERRN verachtet, indem du tatest, was böse ist in seinen Augen? Uria, den Hetiter, hast du mit dem Schwert erschlagen, und seine Frau hast du dir zur Frau genommen. Ihn selbst hast du ja umgebracht durch das Schwert der Söhne Ammon. (4Mo 15,31; 1Sam 15,19; 2Sam 11,17; 2Sam 11,27; 1Kön 15,5; Ps 51,16; Spr 14,2)10 Nun denn, so soll das Schwert von deinem Haus auf ewig nicht weichen, dafür, dass du mich verachtet und die Frau Urias, des Hetiters, genommen hast, deine Frau zu werden. (2Sam 13,28; 2Sam 18,14; 1Kön 2,24)11 So spricht der HERR: Siehe, ich lasse aus deinem eigenen Haus Unglück über dich erstehen und nehme deine Frauen vor deinen Augen weg und gebe sie deinem Nächsten, dass er bei deinen Frauen liegt vor den Augen dieser Sonne! (2Sam 16,11; 2Sam 16,22; Hi 31,10)12 Denn du, du hast es im Verborgenen getan; ich aber, ich werde dies tun vor ganz Israel und vor der Sonne! (2Sam 16,22; Hi 31,10; Hi 34,22; Lk 12,2)13 Da sagte David zu Nathan: Ich habe gegen den HERRN gesündigt. Und Nathan sagte zu David: So hat auch der HERR deine Sünde hinweggetan[5], du wirst nicht sterben. (2Mo 9,27; 3Mo 20,10; 4Mo 35,31; 2Sam 24,10; Ps 32,1; Ps 51,6; Ps 130,4; Spr 28,13; Jes 44,22; Lk 15,21; 1Joh 1,7)14 Nur weil du den Feinden des HERRN durch diese Sache Anlass zur Lästerung gegeben hast, muss auch der Sohn, der dir geboren ist, sterben. (Neh 5,9; Ps 99,8; Hes 36,20; Röm 2,24; 1Joh 5,16)15 Und Nathan ging in sein Haus ⟨zurück⟩. Und der HERR schlug das Kind, das Urias Frau dem David geboren hatte, und es wurde schwer krank.16 Und David suchte Gott um des Jungen willen. Und David fastete lange[6]. Und wenn er hineinkam, lag er die Nacht über auf der Erde. (Jos 7,6; 2Sam 13,31; Dan 9,3)17 Und die Ältesten seines Hauses machten sich zu ihm auf, um ihn von der Erde aufzurichten. Aber er wollte nicht und aß kein Brot mit ihnen. (1Mo 37,35; 2Sam 3,35)18 Und es geschah am siebten Tag, da starb das Kind. Und die Knechte Davids fürchteten sich, ihm zu berichten, dass das Kind tot sei, denn sie sagten ⟨sich⟩: Siehe, als das Kind ⟨noch⟩ am Leben war, haben wir zu ihm geredet, und er hat nicht auf unsere Stimme gehört: Wie könnten wir ⟨jetzt⟩ zu ihm sagen: Das Kind ist tot? Er würde Unheil anrichten.19 Und David sah, dass seine Knechte miteinander flüsterten. Da merkte David, dass das Kind tot war. Und David sagte zu seinen Knechten: Ist das Kind tot? Sie sagten: ⟨Es ist⟩ tot.20 Da stand David von der Erde auf und wusch sich und salbte sich und wechselte seine Kleider und ging ins Haus des HERRN und warf sich ⟨vor ihm⟩ nieder. Dann kam er in sein Haus ⟨zurück⟩ und verlangte ⟨zu essen⟩, und man setzte ihm Brot vor, und er aß. (1Sam 15,25; Hi 1,20)21 Da sagten seine Knechte zu ihm: Was ist das für eine Sache, die du tust? Als das Kind lebte, hast du ⟨seinet⟩wegen gefastet und geweint, sobald aber das Kind gestorben war, bist du aufgestanden und hast gegessen!22 Da sagte er: Als das Kind noch lebte, habe ich gefastet und geweint, weil ich ⟨mir⟩ sagte: Wer weiß, ⟨vielleicht⟩ wird der HERR mir gnädig sein, und das Kind bleibt am Leben. (Jon 3,9)23 Jetzt aber, da es tot ist, wozu sollte ich denn fasten? Kann ich es ⟨etwa⟩ noch zurückbringen? Ich gehe ⟨einmal⟩ zu ihm, aber es wird nicht zu mir zurückkehren. (1Kön 2,2; Hi 7,10)24 Und David tröstete seine Frau Batseba. Und er ging zu ihr ein und lag bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen Salomo[7]. Und der HERR liebte ihn. (5Mo 33,12; 2Sam 5,14; 1Kön 1,10; 1Chr 22,9; Neh 13,26; Spr 4,3; Mt 1,6)25 Und er sandte durch den Propheten Nathan hin; und der gab ihm den Namen Jedidja[8] wegen des HERRN. (5Mo 33,12; 1Kön 1,8; 1Chr 20,1; Neh 13,26)26 Und Joab kämpfte gegen ⟨die Stadt⟩ Rabba der Söhne Ammon und nahm die Königsstadt ein. (2Sam 11,1; 2Sam 11,25; 2Sam 17,27; Hes 25,5)27 Und Joab sandte Boten zu David und ließ ⟨ihm⟩ sagen: Ich habe gegen Rabba gekämpft und auch die Wasserstadt[9] eingenommen.28 Und nun sammle den Rest des ⟨Kriegs⟩volkes und belagere die Stadt und nimm sie ein, damit nicht ich es bin, der die Stadt einnimmt, und ⟨nicht⟩ mein Name über ihr ausgerufen wird!29 Da sammelte David alles ⟨Kriegs⟩volk und zog nach Rabba, und er kämpfte gegen es und nahm es ein.30 Und er nahm ihrem König die Krone von seinem Haupt[10]. Ihr Gewicht war ein Talent Gold, und ein kostbarer Stein ⟨war an ihr⟩. Und sie kam auf das Haupt Davids. Und das Plündergut der Stadt brachte er in großer Menge hinaus.31 Das Volk aber, das darin war, führte er heraus und stellte es an die Steinsäge, an die eisernen Pickel und an die eisernen Beile und ließ sie als Sklaven an den Ziegelformen arbeiten[11]. Und so machte er es mit allen Städten der Söhne Ammon. Und David und das ganze Volk kehrten nach Jerusalem zurück. (Jos 10,15; Am 1,13)

2.Samuel 12

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Da sandte der HERR Nathan zu David. Als dieser zu David kam, sagte er: »In einer Stadt lebten zwei Männer. Der eine war reich, der andere arm. (2Sam 7,2; Ps 51,2)2 Der Reiche besaß viele Schafe und Rinder.3 Der Arme hatte nichts außer einem kleinen Lamm, das er gekauft hatte. Er zog es zusammen mit seinen Kindern auf. Es aß vom Teller des Mannes, trank aus seinem Becher und es schlief in seinen Armen. Er behandelte es wie eine Tochter.4 Eines Tages kam ein Gast in das Haus des reichen Mannes. Doch statt ein Lamm oder ein Rind aus seiner eigenen Herde für den Gast zu schlachten, nahm er das Lamm des Armen, schlachtete es und setzte es seinem Gast vor.«5 David wurde sehr zornig über diesen Mann. »So wahr der HERR lebt«, schwor er, »wer so etwas tut, verdient den Tod! (1Kön 20,40)6 Er muss dem Armen vier Lämmer für das eine geben, das er ihm, ohne auch nur das geringste Mitleid zu zeigen, geraubt hat.« (2Mo 21,37)7 Da sagte Nathan zu David: »Du bist dieser Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: ›Ich habe dich zum König über Israel gesalbt und vor den Anschlägen Sauls gerettet. (1Sam 16,13; 1Kön 20,42)8 Ich habe dir das Haus deines Herrn geschenkt und seine Frauen und Israel und Juda. Und wenn das noch nicht genügte, hätte ich dir noch viel mehr gegeben. (2Sam 9,7)9 Warum also hast du das Wort des HERRN missachtet und etwas so Schreckliches getan? Denn du hast den Hetiter Uria durch die Ammoniter ermorden lassen und seine Frau gestohlen. (2Sam 11,14)10 Von jetzt an wird das Schwert eine ständige Bedrohung für deine Familie sein, denn du hast mich missachtet, indem du die Frau des Hetiters Uria zu deiner gemacht hast.‹ (2Sam 13,28; 2Sam 18,14; 1Kön 2,23)11 Und weiter spricht der HERR: ›Ich werde deine eigene Familie gegen dich aufbringen. Ich werde deine Frauen einem anderen Mann geben und er wird vor aller Augen mit ihnen schlafen. (2Sam 16,21)12 Du hast es im Geheimen getan, ich werde es dir öffentlich, vor den Augen ganz Israels, antun.‹«13 Da bekannte David Nathan: »Ich habe gegen den HERRN gesündigt.« Nathan antwortete: »Ja, aber der HERR hat dir vergeben und du musst wegen dieser Sünde nicht sterben. (3Mo 20,10; 3Mo 24,17; Spr 28,13; Mi 7,18; Lk 18,13)14 Doch du hast den Feinden des HERRN die Möglichkeit gegeben, ihn zu verachten und zu verspotten, deshalb wird dein Kind sterben.« (Jes 52,5; Röm 2,23)15 Als Nathan nach Hause zurückgekehrt war, ließ der HERR das Kind, das Urias Frau David geboren hatte, todkrank werden.16 David flehte Gott an, den Jungen zu verschonen. Er aß nichts und lag nachts auf dem nackten Boden.17 Die angesehensten unter seinen Hofleuten baten ihn aufzustehen und mit ihnen zu essen, aber er weigerte sich. (2Sam 3,35)18 Am siebten Tag starb das Kind. Davids Diener fürchteten sich, es ihm zu sagen. »Schon als das Kind noch am Leben war, hörte er nicht auf uns«, sagten sie. »Was wird er sich antun, wenn wir ihm sagen, dass es tot ist?«19 Doch als David sah, dass sie miteinander flüsterten, merkte er, was geschehen war. »Ist das Kind tot?«, fragte er. »Ja«, antworteten sie.20 Da stand David auf, wusch und salbte sich und wechselte die Kleider. Dann ging er ins Heiligtum des HERRN und betete zu ihm. Danach kehrte er in den Palast zurück, ließ sich Brot bringen und aß.21 Seine Diener waren überrascht. »Wir verstehen dich nicht«, sagten sie. »Als das Kind noch lebte, hast du geweint und gefastet. Jetzt, wo es tot ist, stehst du auf und isst wieder.«22 David antwortete: »Ich habe gefastet und geweint, als das Kind noch lebte, denn ich sagte mir: ›Wer weiß? Vielleicht wird der HERR mir gnädig sein und das Kind am Leben lassen.‹ (Jes 38,1; Jon 3,9)23 Aber warum sollte ich fasten, wenn es tot ist? Kann ich es damit wieder zurückholen? Eines Tages werde ich zu ihm gehen, aber es kann nicht zu mir zurückkehren.« (1Mo 37,35; Hi 7,9)24 Dann tröstete David seine Frau Batseba und schlief mit ihr. Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. David nannte ihn Salomo. Der HERR hatte das Kind lieb (1Chr 22,9)25 und sandte den Propheten Nathan, der ihm im Auftrag des HERRN den Namen Jedidja[1] gab.26 In der Zwischenzeit belagerte Joab mit dem Heer Israels weiter die ammonitische Stadt Rabba und eroberte schließlich die Königsstadt. (5Mo 3,11; 1Chr 20,1)27 Joab schickte Boten zu David mit der Nachricht: »Ich habe gegen Rabba gekämpft und den Stadtteil, der am Fluss liegt, erobert[2].28 Jetzt komm mit dem restlichen Heer und nimm die ganze Stadt ein, dann wird der Ruhm des Sieges über die Stadt dir und nicht mir zufallen.«29 Da führte David den Rest seines Heeres nach Rabba und eroberte die Stadt. (1Chr 20,1)30 Er nahm dem König die Krone vom Kopf[3] und sie wurde David aufgesetzt. Die Krone, die etwa ein Talent[4] wog, bestand aus Gold und war mit einem Edelstein besetzt. David machte reiche Beute in der Stadt.31 Die Einwohner von Rabba nahm er mit und zwang sie, mit Steinsägen, Pickeln, Äxten und an den Ziegelöfen für ihn zu arbeiten. Ebenso verfuhr er mit den Einwohnern der anderen ammonitischen Städte. Danach kehrten David und sein Heer nach Jerusalem zurück.