Trauer des Volkes – Zelt außerhalb des Lagers – Moses Verhandlung mit Gott und sein Begehren, die Herrlichkeit Gottes zu sehen
1Und der HERR redete zu Mose: Geh, ziehe von hier hinauf, du und das Volk, das du aus dem Land Ägypten heraufgeführt hast, in das Land, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe: Deinen Nachkommen will ich es geben! (1Mo 50,24; 2Mo 32,7; 2Mo 32,13; 5Mo 1,8)2– Und ich werde einen Engel vor dir hersenden und die Kanaaniter, Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hewiter und Jebusiter vertreiben – (1Mo 15,21; 2Mo 23,20; Ri 6,9)3in ein Land, das von Milch und Honig überfließt. Denn ich werde nicht in deiner Mitte hinaufziehen – du bist nämlich ein halsstarriges Volk –, damit ich dich nicht auf dem Wege vernichte. (2Mo 3,8; 2Mo 32,9; 5Mo 4,24; Jes 48,4; Apg 7,51; Hebr 10,30; Hebr 12,29)4Als das Volk diese böse Rede hörte, trauerten sie, und keiner legte seinen Schmuck an. (4Mo 14,39; 1Sam 6,19; 1Kön 21,27; Jes 32,11)5Denn der HERR hatte zu Mose gesagt[1]: Sprich zu den Söhnen Israel: Ihr seid ein halsstarriges Volk. Zöge ich nur einen Augenblick in deiner Mitte hinauf, so würde ich dich vernichten. Und nun lege deinen Schmuck von dir ab, und ich werde zusehen[2], was ich für dich tun kann. (2Mo 32,9; Jes 48,4; Joe 2,12; Apg 7,51)6Da entledigten sich die Söhne Israel ihres Schmuckes, vom Berg Horeb an. (Jon 3,5)7Mose nun nahm ⟨jeweils⟩ das Zelt und schlug es sich außerhalb des Lagers auf, fern vom Lager für sich[3], und nannte es: Zelt der Begegnung. Und es geschah, jeder, der den HERRN suchte, ging zum Zelt der Begegnung außerhalb des Lagers hinaus. (Hebr 13,13)8Es geschah auch, sooft Mose zum Zelt hinausging, dann standen alle Leute auf, und sie traten jeder an den Eingang seines Zeltes und sahen Mose nach, bis er in das Zelt hineinkam.9Und es geschah ⟨jedes Mal⟩, wenn Mose in das Zelt kam, dann stieg die Wolkensäule herab und blieb am Eingang des Zeltes stehen; und ⟨der HERR⟩ redete mit Mose. (4Mo 7,89; 5Mo 31,15; Ps 99,7)10Und das ganze Volk sah die Wolkensäule am Eingang des Zeltes stehen. Und das ganze Volk erhob sich, und sie warfen sich nieder, jeder am Eingang seines Zeltes.11Und der HERR redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet; dann kehrte er⟨, Mose,⟩ ins Lager zurück. Sein Diener Josua aber, der Sohn des Nun, ein junger Mann, wich nicht aus dem Innern des Zeltes. (2Mo 17,9; 4Mo 12,7; 5Mo 31,14; 5Mo 34,10)12Mose nun sagte zum HERRN: Siehe, du sagst zu mir: Führe dieses Volk hinauf! – aber du hast mich nicht erkennen lassen, wen du mit mir senden willst, wo du ⟨doch selbst⟩ gesagt hast: Ich kenne dich mit Namen, ja, du hast Gunst gefunden in meinen Augen. (2Mo 3,4; 2Mo 32,34; 2Mo 34,9; 2Sam 15,25; Joh 10,14)13Und nun, wenn ich also Gunst gefunden habe in deinen Augen, ⟨dann⟩ lass mich doch[4] deine Wege erkennen, sodass ich dich erkenne, damit ich Gunst finde in deinen Augen, und bedenke, dass diese Nation dein Volk ist! (2Mo 34,9; 5Mo 9,29; 2Sam 15,25; Ps 25,4; Ps 103,7; Joh 14,5)14Er antwortete: Mein Angesicht[5] wird ⟨mit⟩gehen und dich zur Ruhe bringen.[6] (Hi 34,29; Jes 63,9; Dan 12,13)15Er aber sagte zu ihm: Wenn dein Angesicht nicht ⟨mit⟩geht, dann führe uns nicht von hier hinauf! (2Kön 6,3)16Woran soll man denn sonst erkennen, dass ich Gunst gefunden habe in deinen Augen, ich und dein Volk? Nicht daran, dass du mit uns gehst und wir, ich und dein Volk, ⟨dadurch⟩ vor jedem Volk auf dem Erdboden ausgezeichnet[7] werden? (2Mo 34,9; 4Mo 14,14; 4Mo 23,9; 2Sam 7,23)17Der HERR antwortete Mose: Auch diesen Wunsch, den[8] du ⟨jetzt⟩ ausgesprochen hast, werde ich erfüllen; denn du hast Gunst gefunden in meinen Augen, und ich kenne dich mit Namen. (1Mo 19,21; 5Mo 9,19; 1Joh 5,14)18Er aber sagte: Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen! (Ps 63,3; Joh 1,14; Apg 7,55)19Er antwortete: Ich werde all meine Güte an deinem Angesicht vorübergehen lassen und den Namen Jahwe vor dir ausrufen: Ich werde[9] gnädig sein, wem ich gnädig bin, und mich erbarmen, über wen ich mich erbarme. (2Mo 34,5; Röm 9,15)20Dann sprach er: Du kannst ⟨es⟩ nicht ⟨ertragen⟩, mein Angesicht zu sehen, denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben. (2Mo 3,6; 2Mo 24,9; Ri 6,22; Ri 13,22; Jes 6,5; 1Tim 6,16; 1Joh 4,12)21Weiter sagte der HERR: Siehe, ⟨hier⟩ ist ein Platz bei mir, da sollst du dich auf den Felsen stellen.22Und es wird geschehen, wenn meine Herrlichkeit vorüberzieht, dann werde ich dich in die Felsenhöhle stellen und meine Hand schützend über dich halten, bis ich vorübergegangen bin.23Dann werde ich meine Hand wegnehmen, und du wirst mich von hinten sehen; aber mein Angesicht darf nicht gesehen werden.
1Der HERR sprach zu Mose: »Zieh mit dem Volk, das du aus Ägypten geführt hast, in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob[1] mit einem Eid versprochen habe. (1Mo 12,7; 2Mo 32,7)2Ich will einen Engel vor euch her senden, der die Kanaaniter, Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter vertreibt. (2Mo 23,27)3Er soll euch in ein Land bringen, in dem Milch und Honig überfließen. Ich selbst aber will nicht mit euch ziehen, denn ihr seid ein eigenwilliges Volk. Sonst könnte es sein, dass ich euch unterwegs vernichte.« (2Mo 3,8; 2Mo 32,9)4Als die Israeliten diese harten Worte hörten, trauerten sie und keiner legte seinen Schmuck an. (4Mo 14,1)5Denn der HERR hatte Mose aufgetragen, ihnen auszurichten: »Ihr seid ein eigenwilliges Volk. Wenn ich auch nur einen Augenblick unter euch weilte, würde ich euch vernichten. Legt euren Schmuck ab, dann werde ich sehen, was ich mit euch tun werde.« (2Mo 33,3)6Da legten die Israeliten am Berg Sinai[2] ihren Schmuck ab.7Jedes Mal, wenn die Israeliten ihr Lager aufschlugen, errichtete Mose in einiger Entfernung außerhalb des Lagers ein Zelt, das er »Zelt der Begegnung« nannte. Jeder, der den HERRN etwas fragen wollte, ging dorthin. (2Mo 29,42)8Immer wenn Mose zum Zelt der Begegnung hinausging, erhoben sich alle Israeliten und traten an den Eingang ihrer Zelte. Sie schauten hinter Mose her, bis er in das Zelt hineingegangen war. (4Mo 16,27)9Sobald Mose das Zelt betreten hatte, ließ sich die Wolkensäule nieder und lagerte vor dem Eingang, während der HERR mit Mose sprach. (2Mo 13,21; 2Mo 19,9; 2Mo 25,22; Ps 99,7)10Wenn die Israeliten sahen, dass die Wolkensäule vor dem Eingang des Zeltes der Begegnung stand, warf sich jeder am Eingang seines Zeltes zu Boden.11Der HERR sprach mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie einer, der mit seinem Freund redet. Danach kehrte Mose wieder ins Lager zurück, doch ein junger Mann namens Josua, ein Sohn Nuns, verließ das Zelt der Begegnung nie. (4Mo 12,8; 5Mo 34,10)
Mose sieht die Herrlichkeit des HERRN
12Mose sagte zum HERRN: »Du hast mir zwar den Auftrag gegeben, dieses Volk nach Kanaan zu führen, aber du hast mir nicht gesagt, wen du mit mir schicken willst. Du hast gesagt, dass du mich kennst und dass du mir freundlich gesinnt bist. (2Mo 3,10; 2Mo 32,34; Joh 10,14; 2Tim 2,19)13Wenn dem wirklich so ist, dann zeig mir doch, was du vorhast, damit ich dich besser verstehe und merke, dass du mir freundlich gesinnt bist. Denk doch daran, dass dieses Volk dein Volk ist.« (2Mo 34,9; Ps 25,4; Ps 27,11)14Der HERR antwortete ihm: »Ich selbst werde mit dir gehen, Mose. Ich will dir Ruhe verschaffen.« (2Mo 13,21; Jos 22,4; Jes 63,9)15Da entgegnete Mose: »Wenn du nicht selbst mit uns gehst, dann führe uns nicht von hier weg.16Denn woran soll man erkennen, dass du deinem Volk und mir wohlgesinnt bist? Doch einzig daran, dass du mit uns ziehst und wir uns deshalb vor allen anderen Völkern auf der Erde auszeichnen.« (2Mo 34,10; 3Mo 20,24; 4Mo 14,14)17Der HERR sagte zu Mose: »Ich will dir auch diesen Wunsch erfüllen, den du gerade geäußert hast. Denn du stehst in meiner Gunst und ich kenne dich.« (2Mo 33,12)18Doch Mose hatte noch eine weitere Bitte: »Lass mich deine Herrlichkeit sehen.« (2Mo 33,23)19Der HERR antwortete: »Ich will meine Güte an dir vorüberziehen lassen und will meinen Namen ›der HERR‹ vor dir ausrufen. Ich schenke meine Gnade und mein Erbarmen, wem ich will.[3] (Röm 9,15)20Mein Gesicht kannst du jedoch nicht sehen, denn jeder Mensch, der mich sieht, muss sterben.« (Jes 6,5; Joh 1,18; 1Tim 6,16)21Dann fuhr der HERR fort: »Stell dich hier auf diesen Felsen neben mich.22Wenn ich dann in meiner Herrlichkeit vorüberziehe, werde ich dich in die Felsspalte stellen und meine Hand schützend über dich halten, bis ich vorübergegangen bin. (Ps 91,1; Jes 49,2; Jes 51,16)23Dann will ich meine Hand wegnehmen und du wirst mir hinterher sehen. Mein Gesicht aber kann niemand sehen.« (Joh 1,18)