1.Samuel 14

Elberfelder Bibel

1 Und es geschah eines Tages, dass Jonatan, der Sohn Sauls, zu dem Waffenträger[1] sagte: Komm, lass uns hinübergehen zu dem Posten der Philister, der dort drüben ist! Seinem Vater aber teilte er es nicht mit. (Ri 14,6; 1Sam 25,19)2 Und Saul saß am Rand von Gibea unter dem Granatapfelbaum, der in Migron ⟨steht⟩; und das ⟨Kriegs⟩volk bei ihm war etwa sechshundert Mann. (1Sam 13,15; 1Sam 22,6; Jes 10,28; Jes 10,29)3 Und Ahija, der Sohn Ahitubs, des Bruders Ikabods, des Sohnes des Pinhas, des Sohnes Elis, des Priesters des HERRN in Silo, trug das Efod[2]. Und das Volk hatte nicht erkannt, dass Jonatan weggegangen war. (1Sam 2,18; 1Sam 4,4; 1Sam 4,21; 1Sam 22,9)4 Es waren aber zwischen den Pässen, durch die Jonatan zu dem Posten der Philister hinüberzugehen suchte, eine Felszacke auf der einen Seite und eine Felszacke auf der anderen Seite: Der Name der einen war Bozez und der Name der anderen Senne.5 Die eine Zacke ⟨bildete⟩ eine Säule im Norden gegenüber Michmas und die andere im Süden gegenüber Geba. (1Sam 13,3; Jes 10,29)6 Und Jonatan sprach zu dem Waffenträger[3]: Komm, lass uns hinübergehen zu dem Posten dieser Unbeschnittenen! Vielleicht wird der HERR etwas für uns tun, denn für den HERRN gibt es kein Hindernis, durch viel oder durch wenig zu helfen[4]. (Ri 7,4; 1Sam 17,26; 2Chr 14,10)7 Und sein Waffenträger antwortete ihm: Tu alles, was du vorhast[5]! Geh nur hin! Siehe, ich bin mit dir in allem, was du vorhast[6]. (2Sam 7,3; 2Sam 15,15)8 Und Jonatan sagte: Siehe, wir wollen zu den Männern hinübergehen und uns ihnen zeigen.9 Wenn sie dann zu uns sagen: Halt, bis wir zu euch gelangt sind! – so wollen wir stehen bleiben, wo wir sind, und nicht zu ihnen hinaufgehen.10 Wenn sie aber so sprechen: Kommt zu uns herauf! – so wollen wir hinaufsteigen, denn der HERR hat sie in unsere Hand gegeben. Das soll uns zum Zeichen sein. (1Mo 24,14; 2Mo 3,12; 2Kön 20,9; Lk 1,18; Lk 2,12)11 Und beide zeigten sich dem Posten der Philister. Da sprachen die Philister: Sieh an, Hebräer kommen aus den Löchern hervor, in denen sie sich versteckt haben! (1Sam 13,6; 1Sam 29,3)12 Und die Männer der Wache riefen Jonatan und seinem Waffenträger zu[7] und sagten: Kommt zu uns herauf, so wollen wir es euch schon lehren[8]! Da sagte Jonatan zu seinem Waffenträger: Steig hinauf, mir nach! Denn der HERR hat sie in die Hand Israels gegeben. (Ri 7,15)13 Und Jonatan stieg auf Händen und Füßen[9] hinauf und sein Waffenträger ihm nach. Und sie fielen vor Jonatan ⟨zu Boden⟩, und sein Waffenträger hinter ihm tötete sie. (3Mo 26,8; Hebr 11,34)14 So traf der erste Schlag, den Jonatan und sein Waffenträger taten, an die zwanzig Mann, ⟨sie fielen⟩ etwa auf einer halben Furche⟨nlänge⟩ eines Joches Acker[10].15 Und es entstand ein Schrecken im Lager, auf dem Feld und unter dem ganzen ⟨Kriegs⟩volk. Auch der Posten und[11] die Schar, die das Land verwüsten sollte[12], erschraken. Und die Erde erbebte, und so entstand ein Schrecken Gottes. (1Mo 35,5; 2Kön 7,6; Ps 14,5)16 Und die Wächter Sauls zu Gibea-Benjamin sahen, und siehe, ein lärmendes Getümmel, das immer hin und her wogte.17 Und Saul sagte zu dem Volk, das bei ihm war: Lasst doch antreten und seht, wer von uns weggegangen ist! Und sie ließen antreten, siehe, da fehlten Jonatan und sein Waffenträger.18 Da sagte Saul zu Ahija: Bring die Lade Gottes[13] herbei! Denn die Lade Gottes war an jenem Tag unter[14] den Söhnen Israel.19 Und es geschah, während Saul noch zu dem Priester redete, nahm das Getümmel im Lager der Philister immer mehr zu; und Saul sagte zu dem Priester: Zieh deine Hand zurück! (4Mo 27,21; 1Sam 30,7)20 Und Saul und alles Volk, das bei ihm war, versammelten sich und kamen zum Kampf. Und siehe, da war das Schwert des einen gegen den andern – eine sehr große Verwirrung[15]. (Ri 7,22)21 Und die Hebräer waren bei den Philistern wie schon früher; ⟨die nun,⟩ die[16] mit ihnen ins Feldlager hinaufgezogen waren, auch sie wandten sich[17], um mit Israel zu sein, das bei Saul und Jonatan war. (1Sam 29,4)22 Als aber alle Männer von Israel, die sich im Gebirge Ephraim versteckt hatten, hörten, dass die Philister flohen, setzten auch sie ihnen nach im Kampf. (Ri 7,23)23 So rettete der HERR Israel an demselben Tag. Und der Kampf zog sich bis über Bet-Awen hinaus. (2Mo 14,30; 5Mo 20,4; 1Sam 9,16; 1Sam 13,5)24 Als die Männer von Israel an jenem Tag ins Gedränge kamen, beschwor Saul das Volk und sagte: Verflucht sei jeder[18], der vor dem Abend etwas[19] isst, bis ich mich an meinen Feinden gerächt habe! Und das ganze Volk nahm keine Speise zu sich. (Ri 21,5; 1Sam 18,25)25 Und das ganze Land war in die ⟨Zeit der⟩ Honigernte[20] gekommen, und es gab Honig auf der Fläche des Feldes. (Mt 3,4)26 Und als das Volk zu den Waben[21] kam, siehe, da floss der[22] Honig; aber niemand brachte ⟨etwas davon⟩ mit seiner Hand in seinen Mund, denn das Volk fürchtete den Schwur. (Pred 8,2)27 Jonatan aber hatte nicht gehört, dass sein Vater das Volk mit einem Schwur belegt hatte. Und er streckte die Spitze seines Stabes aus, den er in seiner Hand hatte, und tauchte sie in die Honigwabe und führte seine Hand wieder zu seinem Mund, und seine Augen wurden ⟨wieder⟩ hell. (Spr 24,13)28 Einer von dem Volk aber fing an und sagte: Dein Vater hat das Volk feierlich beschworen und gesagt: Verflucht sei jeder[23], der heute etwas[24] essen wird! Und so ist das Volk matt geworden.29 Da antwortete Jonatan: Mein Vater bringt das Land ins Unglück. Seht doch, wie meine Augen hell geworden sind, weil ich ein wenig von diesem Honig zu mir genommen habe.30 Wie viel mehr, wenn das Volk heute tüchtig von der Beute seiner Feinde gegessen hätte, die es gefunden hat! Denn jetzt ist die Niederlage unter den Philistern nicht groß!31 Und sie schlugen die Philister an jenem Tag von Michmas bis nach Ajalon. Und das Volk war sehr matt geworden. (Jos 10,12)32 Und das Volk fiel über die Beute her, und sie nahmen Schafe, Rinder und Kälber und schlachteten sie einfach auf der Erde; und das Volk aß ⟨das Fleisch⟩ über dem Blut.33 Und man berichtete es Saul und sagte: Siehe, das Volk versündigt sich an dem HERRN, denn es isst ⟨das Fleisch⟩ über dem Blut. Und er rief: Ihr habt treulos gehandelt! Wälzt sofort einen großen Stein her zu mir!34 Und Saul sagte ⟨weiter⟩: Zerstreut euch unter das Volk und sagt ihnen: Jeder soll sein Rind und sein Schaf zu mir bringen und es hier schlachten und essen, damit ihr euch nicht am HERRN versündigt, indem ihr über dem Blut esst! Und in jener Nacht brachte das ganze Volk jeder eigenhändig sein Rind[25]; und sie schlachteten es dort. (1Mo 9,4)35 Und Saul baute dem HERRN einen Altar. Das war der erste Altar, den er dem HERRN baute[26]. (Ri 6,24; 1Sam 7,17)36 Und Saul sagte: Lasst uns noch in der Nacht hinabziehen, den Philistern nach, und unter ihnen plündern, bis der Morgen hell wird, und niemand von ihnen übrig lassen! Sie antworteten: Tu alles, was in deinen Augen gut ist! Und der Priester sagte: ⟨Erst⟩ lasst uns hier Gott nahen! (1Sam 1,23; Ps 73,28)37 Und Saul fragte Gott: Soll ich hinabziehen, den Philistern nach? Willst du sie in die Hand Israels geben? Aber er antwortete ihm nicht an diesem Tag. (1Sam 23,2; 1Sam 28,6; 1Sam 30,8)38 Da sagte Saul: Tretet hierher, alle Anführer[27] des Volkes, und erkennt und seht, wodurch heute diese Verschuldung geschehen ist!39 Denn so wahr der HERR lebt, der Israel gerettet hat, selbst wenn sie bei meinem Sohn Jonatan wäre, soll er bestimmt sterben! Aber niemand aus dem ganzen Volk antwortete ihm. (2Sam 12,5)40 Und er sprach zu ganz Israel: Ihr sollt auf der einen Seite ⟨stehen⟩, und ich und mein Sohn Jonatan wollen auf der anderen Seite sein. Und das Volk antwortete Saul: Tu, was in deinen Augen gut ist! (1Sam 1,23)41 Und Saul sprach zu dem HERRN, dem Gott Israels: Gib rechten Entscheid![28] Da wurden Jonatan und Saul getroffen, aber das Volk ging frei aus.42 Und Saul sagte: Werft das Los über mich und meinen Sohn Jonatan! Da wurde Jonatan getroffen. (Jos 7,18; Spr 16,33; Apg 1,26)43 Da sprach Saul zu Jonatan: Bekenne mir, was du getan hast! Und Jonatan bekannte ihm und sagte: Mit der Spitze des Stabes, den ich in meiner Hand hatte, habe ich nur ein wenig Honig zu mir genommen. Siehe, ich muss sterben! (Jos 7,19)44 Und Saul sprach: So tue ⟨mir⟩ Gott und so füge er hinzu[29], ja, du musst sterben, Jonatan! (Ri 11,35; 1Sam 3,17)45 Aber das Volk sagte zu Saul: Sollte Jonatan sterben, der diese große Rettungstat in Israel vollbracht hat? Ausgeschlossen[30]! So wahr der HERR lebt! Wenn von den Haaren seines Hauptes ⟨eins⟩ auf die Erde fällt[31]! Hat er es ⟨doch⟩ nur mit Gott schaffen können an diesem Tage. So löste das Volk Jonatan aus, sodass er nicht sterben musste. (1Sam 11,13; 2Sam 14,11; Apg 27,34)46 Und Saul ließ von der Verfolgung der Philister ab und zog hinauf[32], und die Philister kehrten an ihren Wohnort zurück.47 Als Saul das Königtum über Israel erlangt hatte, kämpfte er ringsum gegen all seine Feinde, gegen Moab, gegen die Söhne Ammon und gegen Edom, gegen die Könige von Zoba und gegen die Philister; und überall, wohin er sich wandte, war er siegreich[33]. (1Mo 19,37; 1Mo 36,8; 1Sam 11,11; 2Sam 8,3; 2Sam 8,15)48 Und er vollbrachte tapfere Taten und schlug Amalek und rettete Israel aus der Hand seines Plünderers. (2Mo 17,8; Ri 2,16; 1Sam 15,3; 2Sam 1,22)49 Die Söhne Sauls waren: Jonatan, Jischwi und Malkischua. Und die Namen seiner beiden Töchter waren: der Name der erstgeborenen war Merab und der Name der jüngeren Michal. (1Sam 18,17; 1Sam 31,2; 1Chr 8,33)50 Der Name der Frau Sauls war Ahinoam, eine Tochter des Ahimaaz. Der Name seines Heerobersten war Abner, ein Sohn Ners, des Onkels Sauls; (1Sam 17,55; 1Sam 26,5; 2Sam 2,8; 2Sam 3,6)51 denn Kisch, der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, waren Söhne Abiels. (1Sam 9,1)52 Und der Krieg gegen die Philister war schwer alle Tage Sauls. Wenn Saul irgendeinen tapferen und kampffähigen Mann sah, stellte er ihn in seinen Dienst[34]. (1Sam 8,11; 1Sam 13,5)

1.Samuel 14

Neues Leben. Die Bibel

1 Eines Tages sagte Jonatan, der Sohn Sauls, zu seinem jungen Waffenträger: »Komm, wir wollen zum Posten der Philister dort drüben gehen.« Seinem Vater sagte Jonatan jedoch nicht, was er vorhatte.2 Saul und die 600 Männer, die bei ihm waren, lagerten am Rand des Gebietes von Gibea unter dem Granatapfelbaum in Migron. (1Sam 13,15)3 Unter ihnen befand sich auch der Priester Ahija, der den leinenen Priesterschurz trug. Ahija war der Sohn von Ikabods Bruder Ahitub; dieser war ein Sohn von Pinhas und Enkel von Eli, der als Priester des HERRN in Silo gedient hatte. Niemand bemerkte, dass Jonatan weggegangen war. (1Sam 1,3; 1Sam 22,11)4 Um zu dem Posten der Philister zu gelangen, musste er einen Weg zwischen zwei Felsklippen entlanggehen; die eine nannte man Bozez und die andere Senne.5 Die nördliche Klippe befand sich gegenüber von Michmas, die andere im Süden gegenüber von Geba.6 »Komm, lass uns zu dem Posten dieser Gottlosen hinübergehen«, sagte Jonatan zu seinem jungen Waffenträger. »Vielleicht wird der HERR uns helfen, denn den HERRN kann nichts aufhalten. Er kann eine Schlacht gewinnen, ganz gleich, ob er viele oder nur wenige Krieger hat!« (Ri 7,4)7 »Tu, was du für das beste hältst«, antwortete der Waffenträger. »Ich bin an deiner Seite, was immer du vorhast.«8 »Gut«, meinte Jonatan. »Wir gehen zu den Männern hinüber und zeigen uns ihnen.9 Wenn sie zu uns sagen: ›Bleibt, wo ihr seid, bis wir bei euch sind‹, bleiben wir stehen und gehen nicht zu ihnen hinauf.10 Wenn sie aber sagen: ›Kommt herauf zu uns‹, gehen wir hinauf. Das soll das Zeichen des HERRN sein, dass er uns hilft, sie zu besiegen.« (1Mo 24,14; Ri 6,36)11 Als sich die beiden den Posten der Philister zeigten, riefen diese: »Seht! Die Hebräer kriechen aus ihren Löchern, in denen sie sich versteckt hielten!« (1Sam 13,6)12 Und sie riefen Jonatan und seinem Waffenträger entgegen: »Kommt herauf, wir werden euch eine Lektion erteilen!« »Komm, klettere hinter mir«, sagte Jonatan zu seinem Waffenträger, »der HERR hat sie in die Hand Israels gegeben!« (2Sam 5,24)13 Sie kletterten auf Händen und Füßen hinauf. Da prallten die Philister vor Jonatan zurück und sein Waffenträger, der hinter ihm ging, tötete sie.14 So töteten Jonatan und sein Waffenträger bei diesem ersten Angriff etwa 20 Mann auf einer halben Furchenlänge eines Joches Acker[1].15 Da brach im Heer der Philister Panik aus – sowohl im Lager als auch auf dem Feld, unter den Wachen und den Stoßtrupps. Dann bebte die Erde und alle waren außer sich vor Entsetzen über Gottes Handeln. (1Sam 7,10; 2Kön 7,6)16 Die Späher Sauls in Gibea im Gebiet von Benjamin sahen, dass im Lager der Philister ein großer Tumult herrschte.17 »Stellt fest, wer von uns fehlt«, befahl Saul den Leuten, die bei ihm waren. Und als sie nachschauten, merkten sie, dass Jonatan und sein Waffenträger fort waren.18 Da rief Saul Ahija zu: »Bring die Lade Gottes her!« Denn zu dieser Zeit war die Lade Gottes bei den Israeliten. (1Sam 23,9; 1Sam 30,7)19 Doch während Saul noch mit dem Priester sprach, nahm das Getümmel im Lager der Philister immer mehr zu. Da sagte Saul zu Ahija: »Lass es gut sein!«[2] (4Mo 27,21)20 Und Saul und seine Männer stürzten sich in die Schlacht und sahen, dass die Philister sich gegenseitig töteten. Es herrschte eine sehr große Verwirrung. (Ri 7,21; 2Chr 20,23)21 Sogar die Hebräer, die schon länger bei den Philistern waren und für sie kämpften, schlossen sich jetzt Saul, Jonatan und den restlichen Israeliten an. (1Sam 29,4)22 Und auch die Männer Israels, die sich im Gebirge Ephraim versteckt hatten, jagten den Philistern nach, als sie von deren Flucht hörten. (1Sam 13,6; 1Sam 31,7)23 So rettete der HERR an jenem Tag Israel und die Schlacht erstreckte sich bis über die Grenzen von Bet-Awen hinaus. (2Mo 14,30; 2Chr 32,22)24 Als die Israeliten an jenem Tag in Bedrängnis gerieten, entschloss sich Saul dem Volk zu sagen: »Verflucht sei jeder, der vor dem Abend – bevor ich mich an meinen Feinden gerächt habe – etwas isst.« Deshalb aß niemand an diesem Tag irgendetwas, (Jos 6,26)25 obwohl sie auf dem Boden im Wald Honigwaben fanden.26 Sie rührten den Honig nicht einmal an, denn alle fürchteten sich vor dem Fluch.27 Jonatan hatte das Gebot, das sein Vater dem Volk verordnet hatte, jedoch nicht gehört, und er tauchte einen Stock, den er in der Hand hatte, in ein Stück Honigwabe und aß den Honig. Danach fühlte er sich sehr viel besser.28 Aber einer der Männer sah es und sagte: »Dein Vater hat das Heer einen strikten Eid schwören lassen, dass jeder verflucht sein soll, der heute etwas isst.« Alle Israeliten waren deshalb schwach und erschöpft.29 »Mein Vater stürzt das Land ins Unglück!«, rief Jonatan. »Seht doch, wie viel besser es mir geht, nachdem ich ein wenig Honig gegessen habe. (1Kön 18,18)30 Wie viel größer wäre die Niederlage der Philister gewesen, wenn man den Männern erlaubt hätte, von den Nahrungsvorräten zu essen, die sie von ihren Feinden erbeuteten!«31 An diesem Tag verfolgten und töteten sie die Philister von Michmas bis nach Ajalon. Dabei wurden sie immer schwächer. (Jos 10,12)32 Am Abend stürzten sie sich auf die erbeuteten Tiere und schlachteten die Schafe, Rinder und Kälber, doch sie aßen sie, ohne sie ausbluten zu lassen. (1Mo 9,4; 3Mo 17,10; 1Sam 15,19; Apg 15,20)33 Aber jemand berichtete Saul: »Die Männer sündigen gegen den HERRN; sie essen Fleisch, in dem noch Blut ist.« »Das ist ein großes Unrecht«, sagte Saul. »Wälzt sofort einen großen Stein hier herüber.34 Dann geht zu den Männern und sagt ihnen: ›Bringt die Rinder und Schafe her, damit wir sie hier schlachten. Sündigt nicht gegen den HERRN, indem ihr Fleisch esst, das noch Blut enthält.‹« Also brachten alle in dieser Nacht ihre Tiere und schlachteten sie dort.35 Und Saul baute dem HERRN einen Altar. Es war der erste, den er errichtete. (1Sam 7,12)36 Dann sagte Saul: »Wir wollen die Philister die ganze Nacht verfolgen, sie ausplündern und bis auf den letzten Mann töten.« Seine Männer antworteten: »Wir tun, was immer du für das beste hältst.« Aber der Priester sagte: »Wir wollen zuerst Gott befragen.«37 Also fragte Saul Gott: »Sollen wir die Philister verfolgen? Wirst du uns helfen, sie zu besiegen?« Aber Gott antwortete ihm an diesem Tag nicht. (1Sam 28,5; 1Sam 30,7; 2Sam 22,42)38 Da sagte Saul: »Ich will, dass alle meine Truppenführer hierher kommen. Wir müssen herausfinden, wer heute Schuld auf sich geladen hat. (Jos 7,10)39 Ich schwöre beim Namen des HERRN, der Israel gerettet hat, dass der Schuldige sterben wird, selbst wenn es mein eigener Sohn Jonatan wäre!« Aber keiner wagte ihm zu sagen, wie es sich verhielt. (2Sam 12,5)40 Dann sagte Saul zum ganzem Volk Israel: »Jonatan und ich wollen uns auf diese Seite stellen und ihr stellt euch auf die andere.« Und das Volk sagte zu Saul: »Tu, was du für richtig hältst!«41 Dann betete Saul zum HERRN: »Gott Israels, bitte zeig uns, welche Seite schuldig ist und welche unschuldig[3].« Jonatan und Saul wurden als Schuldige ausgewählt[4] und das Volk wurde für unschuldig erklärt. (Apg 1,24)42 Da sagte Saul: »Jetzt wähle[5] zwischen mir und meinem Sohn Jonatan.« Und es zeigte sich, dass Jonatan der Schuldige war.43 »Sag mir, was du getan hast«, wollte Saul von Jonatan wissen. »Ich habe mit der Spitze eines Stockes, den ich in der Hand hatte, ein wenig Honig gekostet«, gestand Jonatan. »Ich bin bereit, dafür zu sterben.« (Jos 7,19; 1Sam 14,27)44 »Ja, Jonatan«, sagte Saul, »Gott soll mich strafen, wenn du dafür nicht getötet wirst!« (Rut 1,17; 1Sam 3,17; 1Sam 14,39; 1Sam 25,22)45 Aber das Volk schritt ein und sagte zu Saul: »Sollte Jonatan, der Israel heute gerettet hat, sterben? Auf gar keinen Fall! So wahr der HERR lebt, soll ihm kein Haar gekrümmt werden, denn mit Gottes Hilfe hat er heute diesen Sieg errungen.« Auf diese Weise rettete das Volk Jonatan und bewahrte ihn vor dem Tod. (2Sam 14,11; Lk 21,18; Apg 27,34)46 Saul ließ die Verfolgung der Philister abbrechen und die Philister kehrten nach Hause zurück.47 Nachdem Saul Israels Thron bestiegen hatte, kämpfte er gegen alle seine Feinde ringsum – gegen Moab, Ammon, Edom, die Könige von Zoba und die Philister. Und in allen Kriegen war er siegreich.48 Er vollbrachte große Taten, besiegte die Amalekiter und rettete Israel vor allen, die das Volk ausgeplündert hatten. (1Sam 15,3)49 Sauls Söhne waren Jonatan, Jischwi und Malkischua. Außerdem hatte er zwei Töchter: die ältere hieß Merab und die jüngere Michal. (1Sam 18,17; 1Sam 19,11; 1Sam 31,2; 2Sam 6,20; 1Chr 8,33; 1Chr 10,2)50 Sauls Frau war Ahinoam, die Tochter von Ahimaaz. Sauls Heerführer war Abner, der Sohn seines Onkels Ner. (2Sam 2,8)51 Abners Vater Ner und Sauls Vater Kisch waren Söhne von Abiël. (1Sam 9,1)52 Der Kampf mit den Philistern war unvermindert hart, solange Saul lebte. Deshalb zog Saul jeden mutigen und starken Mann, dem er begegnete, in sein Heer ein. (1Sam 8,11)