1.Samuel 1

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Es war ein Mann von Ramatajim-Zofim, vom Gebirge Ephraim, und sein Name war Elkana, ein Sohn des Jeroham, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Ephraimiter[1]. (Ri 4,5; Ri 12,5; 1Sam 1,19; 1Sam 9,4; 1Sam 17,12; 1Chr 6,12)2 Und er hatte zwei Frauen: Der Name der einen war Hanna und der Name der anderen Peninna; Peninna hatte Kinder, aber Hanna hatte keine Kinder. (1Mo 11,30)3 Und dieser Mann ging Jahr für Jahr aus seiner Stadt hinauf, um den HERRN der Heerscharen anzubeten und ihm in Silo zu opfern[2]. Dort aber waren die beiden Söhne Elis, Hofni und Pinhas, Priester des HERRN. (Jos 18,1; 1Sam 2,19)4 Und es geschah ⟨immer⟩ an dem Tag, wenn Elkana opferte[3], dann gab er seiner Frau Peninna und all ihren Söhnen und Töchtern ⟨die ihnen zukommenden⟩ Anteile[4];5 aber Hanna gab er einen besonders großen Anteil[5]. Denn Hanna hatte er lieb; aber der HERR hatte ihren Mutterleib verschlossen. (1Mo 11,30; 1Mo 43,34)6 Und ihre Gegnerin reizte[6] sie mit vielen Kränkungen, um sie zu demütigen, weil[7] der HERR ihren Mutterleib verschlossen hatte. (1Sam 2,1)7 So geschah es Jahr für Jahr, immer, wenn sie zum Haus des HERRN hinaufzog, reizte[8] jene sie. Dann weinte sie und aß nicht. (1Sam 2,1; Ps 102,5)8 Aber Elkana, ihr Mann, sagte zu ihr: Hanna, warum weinst du? Und warum isst du nicht? Und warum ist dein Herz betrübt? Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne? (Rut 4,15)9 Da stand Hanna auf, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten. Der Priester Eli aber saß auf einem Stuhl am Türpfosten des Tempels des HERRN.10 Und sie war in ihrer Seele verbittert, und sie betete zum HERRN und weinte sehr. (1Mo 30,1; Hi 7,11; Jak 5,13)11 Und sie legte ein Gelübde ab[9] und sprach: HERR der Heerscharen! Wenn du das Elend deiner Magd ansehen und meiner gedenken und deine Magd nicht vergessen wirst und deiner Magd einen männlichen Nachkommen[10] geben wirst, so will ich ihn dem HERRN alle Tage seines Lebens geben. Und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen. (1Mo 28,20; 1Mo 29,32; 4Mo 30,7; Ri 13,5; Spr 31,2)12 Und es geschah, als sie lange vor dem HERRN betete, achtete Eli auf ihren Mund. (Röm 12,12)13 Hanna aber redete in ihrem Herzen. Nur ihre Lippen bewegten sich, aber ihre Stimme hörte man nicht. Da meinte Eli, sie sei betrunken, (1Mo 24,45)14 und Eli sagte zu ihr: Wie lange willst du dich wie eine Betrunkene benehmen? Mach, dass du deinen Rausch los wirst[11]!15 Aber Hanna antwortete und sagte: Nein, mein Herr! Ich bin ⟨nichts anderes als⟩ eine betrübte Frau[12]. Wein und Rauschtrank habe ich nicht getrunken, sondern ich habe mein Herz[13] vor dem HERRN ausgeschüttet. (Ps 62,9; Spr 14,10; Phil 4,6)16 Halte deine Magd nicht für eine verkommene Frau[14]! Denn aus meinem großen Kummer[15] und Herzeleid habe ich so lange geredet. (5Mo 13,14)17 Eli antwortete und sagte: Geh hin in Frieden! Der Gott Israels wird dir deine Bitte erfüllen, die du von ihm erbeten hast. (1Sam 20,42; 1Sam 25,35; 1Sam 29,7; 2Sam 15,9; Ps 20,5; Mk 5,34)18 Sie sagte: Lass deine Magd Gunst finden vor deinen Augen! Und die Frau ging ihres Weges und aß und hatte nicht mehr ein ⟨so trauriges⟩ Gesicht[16]. (1Mo 32,6; Rut 2,13; Ps 34,6)19 Und sie machten sich am ⟨nächsten⟩ Morgen früh auf und beteten an vor dem HERRN. Und sie kehrten zurück und kamen in ihr Haus nach Rama. Und Elkana erkannte Hanna, seine Frau; und der HERR dachte an sie. (1Mo 30,22; Jos 18,25; 1Sam 1,1; 1Sam 2,11; 1Sam 7,17; 1Sam 8,4; 1Sam 15,34; 1Sam 16,13; 1Sam 19,18; 1Sam 25,1)20 Und Hanna wurde schwanger. Und als die Tage um waren[17], gebar sie einen Sohn. Und sie gab ihm den Namen Samuel[18]: Denn vom HERRN habe ich ihn erbeten. (1Chr 4,10; Ps 120,1; Mt 7,7; Hebr 11,32)21 Und der Mann Elkana zog mit seinem ganzen Haus ⟨wieder⟩ hinauf, um dem HERRN das jährliche Schlachtopfer zu opfern und sein Gelübde ⟨zu erfüllen⟩. (5Mo 12,6)22 Aber Hanna ging nicht mit hinauf; sondern sie sagte zu ihrem Mann: Wenn der Junge entwöhnt ist, will ich ihn bringen, dass er vor dem HERRN erscheint und dort für immer[19] bleibt.23 Und ihr Mann Elkana sagte zu ihr: Tu, was gut ist in deinen Augen! Bleibe, bis du ihn entwöhnt hast! Nur möge der HERR sein Wort aufrechthalten! So blieb die Frau und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnt hatte. (4Mo 30,8; 1Sam 14,36; 2Sam 7,25)24 Und als sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit sich hinauf – dazu drei Stiere[20] und ein Efa Mehl und einen Schlauch Wein – und brachte ihn in das Haus des HERRN nach Silo. Der Junge aber war noch jung. (1Mo 21,8)25 Und sie schlachteten den Stier und brachten den Jungen zu Eli.26 Und sie sprach: Bitte, mein Herr! So wahr du lebst[21], mein Herr, ich bin die Frau, die hier bei dir stand, um zum HERRN zu beten. (1Sam 17,55; 1Sam 20,3; 1Sam 25,26; 2Sam 11,11; 2Kön 2,2)27 Um diesen Jungen habe ich gebetet,[22] und der HERR hat mir meine Bitte erfüllt, die ich von ihm erbeten habe. (1Chr 4,10; Ps 120,1; Mt 7,7)28 So habe auch ich ihn dem HERRN wiedergegeben. All die Tage, die er lebt, soll er dem HERRN gehören.[23] Und sie beteten dort den HERRN an[24]. (4Mo 6,8; Ri 7,15; 1Sam 2,20)

1.Samuel 1

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Es war ein Mann namens Elkana, der lebte in Rama, ein Zufit vom Gebirge Ephraim. Er war der Sohn von Jeroham, der Enkel von Elihu und der Urenkel von Tohu, der ein Sohn des Ephraimiters Zuf war. (1Chr 6,7)2 Er hatte zwei Frauen, Hanna und Peninna. Peninna hatte Kinder, aber Hanna war kinderlos geblieben. (5Mo 21,15)3 Jedes Jahr zog Elkana nach Silo, um den HERRN, den Allmächtigen, anzubeten und ihm Opfer zu bringen. Die Priester des HERRN waren dort die beiden Söhne von Eli – Hofni und Pinhas. (2Mo 34,23; 5Mo 12,4; Jos 18,1; Lk 2,41)4 An dem Tag, an dem Elkana sein Opfer darbrachte, gab er Peninna und jedem ihrer Söhne und Töchter ihren Anteil am Opferfleisch.5 Hanna jedoch gab er ein besonderes Stück[1], weil er sie liebte und der HERR ihr keine Kinder geschenkt hatte. (1Mo 30,1)6 Doch ihre Nebenbuhlerin Peninna machte sich über sie lustig, weil der HERR sie kinderlos gelassen hatte.7 Jahr um Jahr war es dasselbe – Peninna verhöhnte Hanna, wenn sie zum Heiligtum des HERRN[2] gingen, sodass Hanna weinte und nichts mehr essen wollte.8 »Warum weinst du, Hanna?«, fragte ihr Mann Elkana. »Warum isst du denn nichts? Warum bist du so traurig? Du hast doch mich – ist das nicht besser als zehn Söhne?« (Rut 4,15)9 Eines Tages, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten, ging Hanna zum Heiligtum des HERRN. Dort saß der Priester Eli am Platz neben dem Eingang. (1Sam 3,3)10 Hanna war ganz in ihren Kummer versunken und weinte bitterlich, während sie zum HERRN flehte.11 Sie legte ein Gelübde ab: »Allmächtiger HERR, wenn du mein Leid siehst und an mich denkst und mich nicht vergisst und mir einen Sohn schenkst, dann will ich ihn dir, HERR, geben. Sein ganzes Leben lang soll sein Haar niemals geschnitten werden.« (1Mo 29,32; 4Mo 6,1; 4Mo 30,6; Ri 13,5; Lk 1,15)12 Eli beobachtete sie, während sie lange Zeit zum HERRN betete.13 Er sah, dass ihre Lippen sich bewegten, aber er hörte nichts, weil Hanna nur im Stillen für sich betete. Er dachte deshalb, sie habe getrunken.14 »Musstest du betrunken hierher kommen?«, wollte er wissen. »Werde erst einmal wieder nüchtern!« (Apg 2,13)15 »Nein, Herr!«, antwortete sie. »Ich bin nicht betrunken! Aber ich bin sehr traurig und habe dem HERRN mein Herz ausgeschüttet. (Ps 42,5; Kla 2,19)16 Denk nicht, dass ich eine schlechte Frau bin! Ich habe aus großem Kummer und Leid gebetet.«17 »Dann geh in Frieden«, sagte Eli, »der Gott Israels wird dir deine Bitte, die du hast, erfüllen.« (Ps 20,4)18 »Lass mich Gunst in deinen Augen finden!«, rief sie. Dann ging sie zurück und fing wieder an zu essen und sie war nicht mehr traurig. (Rut 2,13)19 Am nächsten Morgen stand die ganze Familie früh auf und ging, den HERRN noch einmal anzubeten. Dann kehrten sie heim nach Rama. Als Elkana mit Hanna schlief, erhörte der HERR ihre Bitte. (1Mo 21,1; 1Mo 30,22)20 Sie wurde schwanger und brachte, als es so weit war, einen Sohn zur Welt. Sie nannte ihn Samuel[3], denn sie sagte: »Ich habe ihn vom HERRN erbeten.«21 Im nächsten Jahr zog Elkana mit seiner ganzen Familie wieder nach Silo, um dem HERRN das jährliche Opfer zu bringen, und er wollte sein Gelübde erfüllen. (Lk 2,22)22 Doch Hanna ging nicht mit. Sie sagte zu ihrem Mann: »Warte, bis das Kind entwöhnt ist. Dann will ich es vor das Angesicht des HERRN bringen und dort für immer lassen.«23 »Mach es so, wie du es für richtig hältst«, stimmte ihr Mann Elkana zu. »Bleib hier, bis du ihn entwöhnt hast, und der HERR wird sein Versprechen wahr machen.« Also blieb sie zu Hause und stillte den Säugling bis zu seiner Entwöhnung.24 Als das Kind entwöhnt war, brachte Hanna es zum Heiligtum des HERRN in Silo. Sie nahm auch einen dreijährigen Stier[4] mit, dazu ein Efa[5] Mehl und einen Schlauch Wein. Der Junge war aber noch sehr klein. (4Mo 15,8)25 Nach der Schlachtung des Stiers brachten sie das Kind zu Eli.26 »Verzeih, mein Herr«, sagte Hanna. »So wahr du lebst: Ich bin die Frau, die hier bei dir stand und zum HERRN betete.27 Ich habe den HERRN gebeten, mir dieses Kind zu schenken, und er hat meine Bitte erfüllt.28 Jetzt gebe ich ihn dem HERRN und er soll ihm sein ganzes Leben lang gehören.« Und sie beteten dort den HERRN an.