1.Könige 3

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Salomo wurde Schwiegersohn des Pharao, des Königs von Ägypten, und nahm die Tochter des Pharao und brachte sie in die Stadt Davids, bis er den Bau seines Hauses und des Hauses des HERRN und der Mauer rings um Jerusalem vollendet hatte. (5Mo 23,8; 1Kön 2,10; 1Kön 7,1; 1Kön 7,8; 1Kön 9,1; 1Kön 9,15; 1Kön 9,16; 1Kön 11,1; 2Kor 6,14)2 Jedoch opferte das Volk auf den Höhen; denn bis zu jenen Tagen war dem Namen des HERRN ⟨noch⟩ kein Haus gebaut worden. (3Mo 17,5; 1Sam 9,12; 1Kön 14,23; 1Kön 15,14; 1Kön 22,44; 2Kön 12,4; 2Chr 15,17)3 Und Salomo liebte den HERRN, sodass er in den Ordnungen seines Vaters David lebte[1]. Jedoch brachte er auf den Höhen Schlachtopfer und Rauchopfer dar. (3Mo 17,5; 1Sam 9,12; 1Kön 3,14; 1Kön 8,25; 1Kön 9,4; 1Kön 11,4; 1Kön 14,8; 1Kön 14,23; 1Kön 15,3; 1Kön 15,14; 1Kön 22,44; 2Kön 12,4; 2Kön 14,3; 2Chr 1,2; 2Chr 15,17; 2Chr 17,3; Joh 14,21)4 Und der König ging nach Gibeon, um dort Schlachtopfer darzubringen[2], denn das war »die große Höhe«; tausend Brandopfer opferte Salomo auf jenem Altar. (1Chr 16,39)5 In Gibeon erschien der HERR dem Salomo in einem Traum bei Nacht. Und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll! (4Mo 12,6; 1Kön 9,2; 1Kön 11,9; Mt 7,7; Joh 16,24)6 Und Salomo sagte: Du selbst hast ja an deinem Knecht David, meinem Vater, große Gnade erwiesen, weil er vor dir gelebt hat[3] in Treue[4], in Gerechtigkeit und in Aufrichtigkeit des Herzens gegen dich; und du hast ihm diese große Gnade bewahrt und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Thron sitzt, wie ⟨es⟩ am heutigen Tag ist. (1Mo 24,40; 2Sam 22,21; 1Kön 1,48; 2Kön 20,3)7 Und nun, HERR, mein Gott, du selbst hast deinen Knecht zum König gemacht anstelle meines Vaters David. Ich aber bin ein kleiner Junge, ich weiß nicht aus- noch einzugehen[5]. (1Chr 22,5; Spr 18,12)8 Und dein Knecht ist inmitten deines Volkes, das du erwählt hast, eines großen Volkes, das wegen ⟨seiner⟩ Menge nicht gezählt noch berechnet werden kann. (3Mo 26,9; 5Mo 7,6; 1Kön 4,20)9 So gib denn deinem Knecht ein hörendes[6] Herz, dein Volk zu richten, zu unterscheiden zwischen Gut und Böse. Denn wer vermag dieses dein gewaltiges[7] Volk zu richten? (2Sam 14,17; 1Chr 22,12; Ps 72,1; Kol 1,9; Hebr 5,14)10 Und das Wort war gut in den Augen des Herrn, dass Salomo um diese Sache gebeten hatte.11 Und Gott sprach zu ihm: Weil du um diese Sache gebeten hast und hast dir nicht viele Tage erbeten und hast dir nicht Reichtum erbeten und hast nicht um das Leben[8] deiner Feinde gebeten, sondern hast dir Verständnis erbeten, um auf das Recht zu hören[9],12 siehe, ⟨hiermit⟩ habe ich nach deinen Worten getan. Siehe, ich habe dir ein weises und verständiges Herz gegeben, sodass es vor dir keinen wie dich gegeben hat und nach dir keiner wie du aufstehen wird. (5Mo 34,9; 1Kön 2,6; 1Kön 5,9; 1Kön 10,3; 1Chr 29,25; Dan 1,17; 1Joh 5,14)13 Und auch das, was du nicht erbeten hast, habe ich dir gegeben, sowohl Reichtum als auch Ehre[10], sodass es unter den Königen keinen wie dich gibt alle deine Tage. (1Kön 10,14; Neh 13,26; Spr 3,16; Spr 4,9; Mt 6,29; Lk 12,31)14 Und wenn du auf meinen Wegen gehst, indem du meine Ordnungen und meine Gebote bewahrst, so, wie dein Vater David ⟨auf ihnen⟩ gegangen ist, dann werde ich ⟨auch⟩ deine Tage verlängern. (5Mo 5,33; 1Kön 3,3; 1Kön 11,34; 1Chr 28,7; Ps 21,5)15 Da erwachte Salomo, und siehe, es war ein Traum gewesen. Und er ging nach Jerusalem, und er trat vor die Lade des Bundes des Herrn und opferte Brandopfer und bereitete Heilsopfer[11] und bereitete für alle seine Knechte ein ⟨Fest⟩mahl. (1Mo 40,20; 1Mo 41,7; 1Chr 16,1; 1Chr 16,3)16 Damals kamen zwei Huren zum König und traten vor ihn.17 Und die eine Frau sagte: Bitte, mein Herr! Ich und diese Frau wohnen in ein ⟨und demselben⟩ Haus; und ich habe bei ihr im Haus geboren.18 Und es geschah am dritten Tag, nachdem ich geboren hatte, gebar auch diese Frau, und wir waren beieinander, kein Fremder war bei uns im Haus, nur wir beide waren im Haus.19 Da starb der Sohn dieser Frau eines Nachts, weil sie sich auf ihn gelegt hatte.20 Sie aber stand mitten in der Nacht auf und nahm meinen Sohn von meiner Seite weg, während deine Sklavin schlief, und legte ihn an ihren Busen[12]; ihren toten Sohn aber legte sie an meinen Busen[13]. (Hi 24,13)21 Als ich nun am Morgen aufstand, um meinen Sohn zu stillen, siehe, da war er tot. Am Morgen sah ich ihn mir genau an, und siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte.22 Da sagte die andere Frau: Nein, sondern mein Sohn ist der lebende, und dein Sohn ist der tote. Jene aber sagte: Nein, sondern dein Sohn ist der tote, und mein Sohn ist der lebende. So stritten[14] sie vor dem König.23 Da sagte der König: Diese sagt: Das ⟨hier⟩ ist mein Sohn, der lebende, dein Sohn ist der tote. Und jene sagt: Nein, sondern dein Sohn ist der tote und mein Sohn der lebende.24 Und der König sprach: Holt mir ein Schwert! Und man brachte das Schwert vor den König.25 Und der König sprach: Zerschneidet das lebende Kind in zwei Teile und gebt der einen die ⟨eine⟩ Hälfte und der anderen die ⟨andere⟩ Hälfte!26 Da sagte die Frau, deren Sohn der lebende war, zum König, denn ihr Innerstes[15] wurde erregt wegen ihres Sohnes, sie sagte also: Bitte, mein Herr! Gebt ihr das lebende Kind, aber tötet es ja nicht! Jene aber sagte: Weder mir noch dir soll es gehören, zerschneidet ⟨es⟩! (Jes 49,15)27 Da antwortete der König und sprach: Gebt der Ersten[16] das lebende Kindchen[17] und tötet es ja nicht! Sie ist seine Mutter.28 Und ganz Israel hörte das Urteil, das der König gefällt hatte, und sie fürchteten sich vor dem König. Denn sie sahen, dass die Weisheit Gottes in ihm war, ⟨rechtes⟩ Gericht zu halten. (Jos 4,14; 2Sam 8,15; 2Sam 20,23; 1Kön 10,9; Esr 7,25; Ps 72,2; Spr 8,15; Spr 25,2; Jes 28,6)

1.Könige 3

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Salomo schloss einen Bund mit dem Pharao, dem König von Ägypten, und heiratete dessen Tochter. Er holte sie in die Stadt Davids, bis sein Palast und das Haus des HERRN sowie die Stadtmauer fertig gebaut waren. (1Kön 7,8; 1Kön 9,24)2 Damals gab es noch kein Haus des HERRN. Deshalb brachten die Israeliten ihre Opfer auf den Kulthöhen dar. (3Mo 17,3; 5Mo 12,13)3 Salomo liebte den HERRN und befolgte alle Anweisungen seines Vaters David bis auf eine einzige: Auch er nutzte weiterhin diese Altäre auf den Hügeln für Opfergaben und Rauchopfer. (5Mo 6,5)4 Die wichtigste Kulthöhe stand in Gibeon; dorthin ging der König und opferte 1000 Brandopfer auf dem Altar. (1Chr 16,39; 1Chr 21,29; 2Chr 1,1)5 In dieser Nacht in Gibeon erschien der HERR Salomo im Traum. Gott sprach: »Was willst du haben? Bitte, und ich werde es dir geben!« (1Kön 9,2)6 Salomo antwortete: »Du hast deinem Diener David, meinem Vater, so viel Gutes getan, weil er ehrlich und wahrhaftig und dir von Herzen treu war. Diese Güte hat bis heute Bestand, denn du hast ihm einen Sohn geschenkt, der nun auf seinem Thron sitzt. (2Sam 7,8; 2Sam 12,7)7 HERR, mein Gott, nun hast du deinen Diener anstelle meines Vaters David zum König gemacht. Aber ich bin im Grunde noch ein Kind, das nicht weiß, was es tun soll. (1Chr 22,9; 1Chr 29,1; Jer 1,6)8 Hier stehe ich inmitten deines erwählten Volkes, das so groß ist, dass niemand es mehr zählen kann! (1Mo 13,16; 1Mo 15,5; 1Mo 22,17; 2Mo 19,6; 5Mo 7,6)9 Schenk deinem Diener ein gehorsames Herz, damit ich dein Volk gut regiere und den Unterschied zwischen Gut und Böse erkenne. Denn wer könnte dieses große Volk, das dir gehört, regieren?« (2Sam 14,17; 1Kön 3,12; 2Chr 1,10; Ps 72,1; Spr 2,3; Jak 1,5)10 Dem HERRN gefiel Salomos Antwort, und er freute sich, dass er ihn um Weisheit gebeten hatte.11 Deshalb sprach Gott zu ihm: »Dies war deine Bitte, und nicht ein langes Leben oder Reichtümer für dich selbst oder der Tod deiner Feinde.12 Darum will ich dir geben, worum du mich gebeten hast! Ich schenke dir Weisheit und Verstand, wie kein Mensch vor dir sie besaß und keiner sie mehr besitzen wird. (1Kön 5,9; 1Joh 5,14)13 Und darüber hinaus gebe ich dir, worum du mich nicht gebeten hast – Reichtum und Ehre. Dir wird kein König gleichkommen, solange du lebst. (1Kön 3,28; 1Kön 4,20; 1Kön 10,23)14 Und wenn du mir gehorchst und meine Gesetze und Gebote hältst, wie dein Vater David es getan hat, schenke ich dir auch ein langes Leben.« (Ps 91,16; Spr 3,1)15 Da erwachte Salomo und merkte, dass er geträumt hatte. Er kehrte nach Jerusalem zurück und ging zur Bundeslade des HERRN. Dann lud er seinen ganzen Hofstaat zu einem großen Festessen ein und brachte Brandopfer und Friedensopfer dar. (1Kön 8,63)16 Damals kamen zwei Prostituierte zum König und stellten sich vor ihn.17 »Bitte, mein Herr«, begann die eine, »diese Frau und ich wohnen im selben Haus. Ich habe ein Kind geboren, während sie bei mir war.18 Drei Tage später bekam sie ebenfalls ein Kind. Wir waren ganz allein im Haus, niemand sonst war bei uns.19 Aber ihr Kind starb in der Nacht, denn sie hat es erdrückt.20 Da stand sie nachts auf und nahm mir meinen Sohn weg, während ich schlief. Sie legte mir ihr totes Kind in die Arme und nahm meines zu sich.21 Am Morgen, als ich aufstand und meinen Sohn stillen wollte, war er tot! Doch als ich ihn mir im Morgenlicht genauer ansah, merkte ich, dass es gar nicht der Sohn war, den ich geboren hatte.«22 Da fiel ihr die andere Frau ins Wort: »Nein, mein Sohn lebt und dein Sohn ist tot.« »Nein«, sagte die erste Frau, »das tote Kind ist deins und das lebende ist meins.« Und so ging es hin und her vor dem König.23 Da sagte der König: »Diese sagt: ›Mein Sohn lebt und deiner ist tot.‹ Die andere aber sagt: ›Nein, dein Sohn ist tot und meiner lebt.‹«24 Dann fuhr er fort: »Bringt mir ein Schwert.« Man brachte dem König ein Schwert.25 Dann sagte er: »Teilt das lebende Kind in zwei Teile und gebt jeder dieser Frauen eine Hälfte!«26 Da schrie die Mutter des lebenden Kindes voller Mitgefühl zum König: »Bitte, mein Herr! Gebt ihr das lebende Kind – aber tötet es nicht!« Die andere Frau jedoch sagte: »Es soll weder dir noch mir gehören; teilt es.« (Jes 49,15; Jer 31,20; Hos 11,8)27 Da sprach der König: »Tötet es nicht, sondern gebt das lebende Kind der ersten Frau, denn sie ist seine Mutter!«28 Als die Israeliten von diesem Urteil hörten, das der König gefällt hatte, fürchteten sie den König, denn sie sahen, dass Gott Salomo Weisheit gegeben hatte, um gerechte Urteile zu fällen. (1Kön 3,9; 1Kön 5,9)