Israels Bundesbruch und Abwendung von seinem Retter
1Und das Wort des HERRN geschah zu mir:2Geh und rufe in die Ohren Jerusalems: So spricht der HERR: Ich erinnere mich – dir ⟨zugute⟩ – an die Treue[1] deiner Jugendzeit, an die Liebe deiner Brautzeit, wie du hinter mir hergingst in der Wüste, im unbesäten Land. (5Mo 2,7; Hl 3,6; Hes 16,8; Hos 2,17; Hos 11,1; Offb 2,4)3Israel war heilig dem HERRN, der Erstling seiner Ernte. Alle, die davon aßen[2], machten sich schuldig: Unglück kam über sie, spricht der HERR[3]. (5Mo 7,6; Ps 105,14; Am 6,1; Offb 14,4)4Hört das Wort des HERRN, Haus Jakob und alle Sippen des Hauses Israel! (Jer 10,1)5So spricht der HERR: Was haben eure Väter Unrechtes an mir gefunden, dass sie sich von mir entfernt haben und hinter dem Nichts[4] hergelaufen und ⟨selber⟩ zu Nichts geworden sind? (Mi 6,3)6Und sie sagten nicht: Wo ist der HERR, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat, der uns leitete in der Wüste, im Land der Steppe und des Abgrundes, im Land der Dürre und des Dunkels, im Land, durch das niemand zieht und wo kein Mensch wohnt? (5Mo 8,2; Hi 35,10; Jes 63,11; Jer 5,12; Am 2,10)7Und ich brachte euch in das Gartenland[5], seine Frucht und sein Bestes[6] zu essen. Und ihr kamt hin und habt mein Land unrein gemacht, und mein Erbteil habt ihr zum Gräuel gemacht. (3Mo 18,25; 5Mo 8,7; 5Mo 32,9; Neh 9,25; Jer 3,1; Hes 20,24; Hes 23,35)8Die Priester sagten nicht: Wo ist der HERR? Und die das Gesetz[7] handhabten, kannten mich nicht, und die Hirten[8] haben mit mir gebrochen. Die Propheten weissagten im ⟨Namen des⟩ Baal und sind denen nachgelaufen, die nichts nützen. (1Sam 2,12; Hi 35,10; Jer 8,8; Jer 10,21; Jer 23,13; Hab 2,18)9Darum muss ich weiter mit euch rechten, spricht der HERR[9]. Auch mit euren Kindeskindern muss ich rechten. (Ps 50,4; Hos 4,1)10Fahrt doch hinüber zu den Inseln der Kittäer[10] und seht, sendet nach Kedar[11] und gebt gut acht und seht, ob so etwas ⟨dort je⟩ geschehen ist! (Jes 23,1; Jer 49,28; Hes 16,16; Hes 27,6; Hes 27,21)11Hat irgendeine Nation die Götter vertauscht? – Und jene sind nicht ⟨einmal⟩ Götter[12]! Aber mein Volk hat seine Herrlichkeit vertauscht gegen das, was nichts nützt. (5Mo 32,16; 2Kön 1,3; Ps 106,20; Jer 5,7; Jer 16,20)12Entsetze dich darüber, du Himmel, und schaudere, erstarre völlig ⟨vor Schreck⟩!, spricht der HERR[13]. (Jes 1,2; Jes 29,9; Jer 18,13)13Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen: Mich, die Quelle lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, rissige Zisternen, die das Wasser nicht halten. (2Kön 22,17; Jes 1,4; Jer 1,16; Jer 15,6; Jer 17,13; Jer 19,4; Hes 14,5; Joh 4,10; Offb 7,17)14Ist Israel ein Sklave, oder ist er ⟨gar⟩ ein Sklavensohn[14]? Warum ist er zur Beute geworden?15Junglöwen haben über ihm gebrüllt, ließen ihre Stimme hören. Sie haben sein Land zur Wüste gemacht. Seine Städte sind verbrannt[15] und ohne Bewohner. (Jes 5,29; Jer 4,7; Jer 5,6; Jer 6,8; Jer 9,10; Jer 10,22; Jer 25,9; Jer 34,22)16Auch die Söhne von Nof[16] und Tachpanhes[17] weiden dir den Scheitel ab. (Jes 59,13; Jer 43,7; Jer 46,14; Hos 9,6)17Hast du dir das nicht ⟨selbst⟩ zugefügt, indem du den HERRN, deinen Gott, verlassen hast, als er dich auf dem Weg ⟨durch die Wüste⟩ führte? (2Chr 15,2; Hi 34,27; Mi 1,5)18Und nun, was hast du mit dem Weg nach Ägypten zu schaffen, um das Wasser des Sichor[18] zu trinken? Und was hast du mit dem Weg nach Assur zu schaffen, um die Wasser des Stroms[19] zu trinken? (2Chr 28,16; Jes 23,3; Jes 30,1; Kla 5,6; Hes 16,28)19Deine ⟨eigene⟩ Bosheit züchtigt dich, und deine Treulosigkeiten strafen dich. Erkenne doch und sieh, dass es schlimm und bitter ist, wenn du den HERRN, deinen Gott, verlässt und wenn bei dir keine Furcht vor mir ist!, spricht der Herr, der HERR der Heerscharen[20]. (Ri 10,13; Spr 5,22; Jer 1,16; Jer 4,18; Jer 7,19; Jer 13,22; Hes 23,30)20Denn von jeher hast du dein Joch zerbrochen, deine Stricke[21] zerrissen und hast gesagt[22]: Ich will nicht dienen! Denn auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum hast du dich hingelegt als Hure. (Ri 2,11; Ri 10,6; 1Kön 14,23; Jes 1,21; Jes 57,5; Jer 3,2; Jer 13,27; Hos 9,1)21Ich hatte dich gepflanzt als Edelrebe, lauter echtes Gewächs[23]. Aber wie hast du dich mir verwandelt in entartete ⟨Reben⟩[24] eines fremdartigen Weinstocks! (5Mo 32,32; Ps 80,9; Jes 5,1; Jer 5,10; Jer 11,16; Hes 15,2)22Auch wenn du dich mit Natron wüschest und viel Laugensalz nähmst; schmutzig bleibt deine Schuld vor mir, spricht der Herr, HERR[25]. (Hi 9,30; Ps 90,8; Hes 24,6)23Wie kannst du sagen: Ich habe mich nicht unrein gemacht, ich bin den Baalim nicht nachgelaufen? Sieh ⟨doch⟩ deinen Weg im Tal, erkenne, was du getan hast, du flinke Kamelstute, die sinnlos hin und her läuft[26]! (Ps 50,21; Spr 30,20; Jer 31,22; Hos 1,2)24Eine Wildeselin, die Wüste gewohnt[27], – in ihrer Gier[28] schnappt sie nach Luft; ihre Brunst, wer kann sie hemmen? Alle, die sie suchen, brauchen sich nicht müde zu laufen: in ihrer Brunstzeit[29] werden sie sie finden. (Hi 39,5; Hes 16,33)25Bewahre deinen Fuß vor dem Barfußgehen[30] und deine Kehle vor dem Durst! Aber du sprichst: »Es ist umsonst, nein! Denn ich liebe die Fremden, und ihnen laufe ich nach.« (2Chr 28,23; Jer 14,10; Jer 18,12; Jer 22,21)26Wie ein Dieb beschämt ⟨dasteht⟩, wenn er ertappt[31] wird, so muss sich das Haus Israel schämen, sie, ihre Könige, ihre Obersten und ihre Priester und ihre Propheten, (Ps 97,7; Jes 44,9; Jer 4,9; Jer 22,22)27die zum Holz sagen: Du bist mein Vater! – und zum Stein: Du hast mich geboren! Denn sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Gesicht. Aber zur Zeit ihres Unglücks sagen sie: Steh auf und rette uns! (Jes 26,16; Jer 32,33; Jer 37,3; Jer 42,2; Hab 2,18)28Wo sind nun deine Götter, die du dir gemacht hast? Sie sollen aufstehen, wenn sie dich retten können zur Zeit deines Unglücks! Denn so zahlreich wie deine Städte sind deine Götter geworden, Juda. (5Mo 32,37; Ri 10,14; Jer 1,16; Jer 11,13)29Warum rechtet ihr mit mir? Ihr habt alle mit mir gebrochen, spricht der HERR[32]. (Jer 5,1)30Vergeblich habe ich eure Söhne geschlagen, sie haben keine Züchtigung angenommen. Euer Schwert hat eure Propheten gefressen wie ein reißender Löwe[33]. (1Kön 19,10; Jer 5,3; Mk 12,3)31Ihr, die ⟨gegenwärtige⟩ Generation, seht das Wort des HERRN! Bin ich ⟨denn⟩ für Israel eine Wüste gewesen oder ein Land tiefer Finsternis? Warum spricht mein Volk: Wir laufen umher[34], wir kommen nicht mehr zu dir? (Hi 21,14; Jer 5,5)32Vergisst etwa eine Jungfrau ihren Schmuck, eine Braut ihren Gürtel? Aber mein Volk hat mich vergessen seit unzähligen Tagen[35]. (5Mo 32,15; Ri 8,34; Jer 3,21; Jer 13,25; Jer 23,27)33Wie gut kannst du deinen Weg einrichten, um Liebe zu suchen! Darum hast du deine Wege auch an Übeltaten gewöhnt.34Ja, an den Säumen[36] ⟨deiner Kleider⟩[37] findet sich das Blut unschuldiger Armer[38]. Nicht beim Einbruch hast du sie ertappt[39]. Wegen all jener Dinge ⟨wirst du zur Rechenschaft gezogen⟩[40]. (2Mo 22,1; 2Kön 21,16; Ps 106,38; Jer 19,4)35Doch du sagst: Ich bin unschuldig, ja, sein Zorn hat sich von mir abgewandt. Siehe, ich werde mit dir vor Gericht treten, weil du sagst: Ich habe nicht gesündigt. (Jer 16,10)36Was läufst du so sehr,[41] um deinen Weg zu ändern? Auch an Ägypten wirst du zuschanden, wie du an Assur zuschanden geworden bist; (2Chr 28,21; Jer 37,7; Hos 7,11)37auch von diesem ⟨Land Ägypten⟩ wirst du weggehen mit deinen Händen auf deinem Haupt. Denn der HERR hat die verworfen, auf die ⟨du⟩ dein Vertrauen ⟨setzt⟩, und du wirst mit ihnen keinen Erfolg haben. (2Sam 13,19; Jes 28,18; Jer 22,20)
1The word of the Lord came to me:2‘Go and proclaim in the hearing of Jerusalem: ‘This is what the Lord says: ‘ “I remember the devotion of your youth, how as a bride you loved me and followed me through the wilderness, through a land not sown.3Israel was holy to the Lord, the firstfruits of his harvest; all who devoured her were held guilty, and disaster overtook them,” ’ declares the Lord.4Hear the word of the Lord, you descendants of Jacob, all you clans of Israel.5This is what the Lord says: ‘What fault did your ancestors find in me, that they strayed so far from me? They followed worthless idols and became worthless themselves.6They did not ask, “Where is the Lord, who brought us up out of Egypt and led us through the barren wilderness, through a land of deserts and ravines, a land of drought and utter darkness, a land where no-one travels and no-one lives?”7I brought you into a fertile land to eat its fruit and rich produce. But you came and defiled my land and made my inheritance detestable.8The priests did not ask, “Where is the Lord?” Those who deal with the law did not know me; the leaders rebelled against me. The prophets prophesied by Baal, following worthless idols.9‘Therefore I bring charges against you again,’ declares the Lord. ‘And I will bring charges against your children’s children.10Cross over to the coasts of Cyprus and look, send to Kedar[1] and observe closely; see if there has ever been anything like this:11has a nation ever changed its gods? (Yet they are not gods at all.) But my people have exchanged their glorious God for worthless idols.12Be appalled at this, you heavens, and shudder with great horror,’ declares the Lord.13‘My people have committed two sins: They have forsaken me, the spring of living water, and have dug their own cisterns, broken cisterns that cannot hold water.14Is Israel a servant, a slave by birth? Why then has he become plunder?15Lions have roared; they have growled at him. They have laid waste his land; his towns are burned and deserted.16Also, the men of Memphis and Tahpanhes have cracked your skull.17Have you not brought this on yourselves by forsaking the Lord your God when he led you in the way?18Now why go to Egypt to drink water from the Nile[2]? And why go to Assyria to drink water from the Euphrates?19Your wickedness will punish you; your backsliding will rebuke you. Consider then and realise how evil and bitter it is for you when you forsake the Lord your God and have no awe of me,’ declares the Lord, the Lord Almighty.20‘Long ago you broke off your yoke and tore off your bonds; you said, “I will not serve you!” Indeed, on every high hill and under every spreading tree you lay down as a prostitute.21I had planted you like a choice vine of sound and reliable stock. How then did you turn against me into a corrupt, wild vine?22Although you wash yourself with soap and use an abundance of cleansing powder, the stain of your guilt is still before me,’ declares the Sovereign Lord.23‘How can you say, “I am not defiled; I have not run after the Baals”? See how you behaved in the valley; consider what you have done. You are a swift she-camel running here and there,24a wild donkey accustomed to the desert, sniffing the wind in her craving – in her heat who can restrain her? Any males that pursue her need not tire themselves; at mating time they will find her.25Do not run until your feet are bare and your throat is dry. But you said, “It’s no use! I love foreign gods, and I must go after them.”26‘As a thief is disgraced when he is caught, so the people of Israel are disgraced – they, their kings and their officials, their priests and their prophets.27They say to wood, “You are my father,” and to stone, “You gave me birth.” They have turned their backs to me and not their faces; yet when they are in trouble, they say, “Come and save us!”28Where then are the gods you made for yourselves? Let them come if they can save you when you are in trouble! For you, Judah, have as many gods as you have towns.29‘Why do you bring charges against me? You have all rebelled against me,’ declares the Lord.30‘In vain I punished your people; they did not respond to correction. Your sword has devoured your prophets like a ravenous lion.31‘You of this generation, consider the word of the Lord: ‘Have I been a desert to Israel or a land of great darkness? Why do my people say, “We are free to roam; we will come to you no more”?32Does a young woman forget her jewellery, a bride her wedding ornaments? Yet my people have forgotten me, days without number.33How skilled you are at pursuing love! Even the worst of women can learn from your ways.34On your clothes is found the lifeblood of the innocent poor, though you did not catch them breaking in. Yet in spite of all this35you say, “I am innocent; he is not angry with me.” But I will pass judgment on you because you say, “I have not sinned.”36Why do you go about so much, changing your ways? You will be disappointed by Egypt as you were by Assyria.37You will also leave that place with your hands on your head, for the Lord has rejected those you trust; you will not be helped by them.