Psalm 69

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Dem Chorleiter. Nach Schoschannim[1]. Von David. (Ps 45,1)2 Rette mich, Gott, denn Wasser ist bis an die Seele[2] gekommen.3 Ich bin versunken in tiefen Schlamm, und kein fester Grund ist da; in Wassertiefen bin ich gekommen, und die Flut schwemmt mich fort. (Ps 40,3; Ps 88,7)4 Ich bin müde von meinem Rufen, entzündet ist meine Kehle; meine Augen vergehen vom Harren[3] auf meinen Gott. (Ps 6,7; Hebr 5,7)5 Mehr als die Haare meines Hauptes sind die, die mich ohne Ursache hassen; mächtig sind, die mich vernichten[4] wollen, meine Feinde ⟨sind sie⟩ ohne Grund; was ich nicht geraubt habe, das soll ich dann erstatten. (Ps 35,19)6 Du, Gott, hast meine Torheit erkannt, und meine Verschuldungen sind dir nicht verborgen.7 Lass nicht durch mich beschämt werden, die auf dich hoffen, Herr, HERR der Heerscharen! Lass nicht an mir zuschanden werden, die dich suchen, Gott Israels!8 Denn deinetwegen trage ich Hohn, hat Schande bedeckt mein Gesicht. (Ps 89,51; Jes 50,6; Jer 15,15; Mt 26,67; Mk 15,32)9 Entfremdet bin ich meinen Brüdern und ein Fremder geworden den Söhnen meiner Mutter. (Ps 38,12; Joh 7,5)10 Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. (Ps 119,139; Joh 2,17; Röm 15,3)11 Als ich weinte ⟨und⟩ meine Seele fastete, da[5] wurde es mir zu Schmähungen. (Ps 109,24)12 Als ich mich in Sacktuch kleidete, da wurde ich ihnen zum Sprichwort. (Ps 35,13; Jer 20,7)13 Die im Tor sitzen, reden über mich, und ⟨auch⟩ die Spottlieder der Zecher[6]. (Kla 3,63)14 Ich aber ⟨richte⟩ mein Gebet an dich, HERR, zur Zeit des Wohlgefallens. Gott, nach der Größe deiner Gnade, erhöre mich durch die Treue deines Heils[7]! (Ps 86,5; Jon 2,8; 2Kor 6,2)15 Ziehe mich heraus aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke! Lass mich gerettet werden von denen, die mich hassen, und aus den Wassertiefen!16 Lass die Flut des Wassers mich nicht fortschwemmen und die Tiefe mich nicht verschlingen; und lass die Grube ihren Mund nicht über mir verschließen!17 Erhöre mich, HERR, denn gut ist deine Gnade; wende dich zu mir nach der Größe deiner Erbarmungen! (Kla 3,22)18 Und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht, denn mir ist angst; erhöre mich eilends! (Ps 22,20; Ps 27,9; Ps 143,7)19 Nahe dich meiner Seele, erlöse sie; wegen meiner Feinde befreie mich[8]! (Ps 5,9)20 Du, du hast meine Schmähung erkannt und meine Schmach und meine Schande; vor dir sind alle meine Bedränger. (Mt 27,29; Hebr 12,2)21 Der Hohn hat mein Herz gebrochen, und ⟨es⟩ ist unheilbar[9]; und ich habe auf Mitleid gewartet – aber ⟨da war⟩ keins; und auf Tröster, aber ich habe keine gefunden. (Kla 1,2; Mt 26,40; Mt 27,41; Joh 16,32)22 Und sie gaben mir zur Speise[10] Gift[11], und in meinem Durst tränkten sie mich mit Essig. (Mt 27,47)23 Es werde ihr Tisch vor ihnen zur Falle und den Sorglosen zum Fallstrick!24 Lass dunkel werden ihre Augen, dass sie nicht sehen; und lass beständig ihre Hüften wanken! (Röm 11,9)25 Schütte über sie aus deine Verwünschung, und deines Zornes Glut soll sie erreichen!26 Verödet sei ihr Lagerplatz, in ihren Zelten sei kein Bewohner! (Mt 23,38; Apg 1,20)27 Denn den du geschlagen hast, haben sie verfolgt[12], und vom Schmerz deiner Verwundeten erzählen sie. (Jes 53,4)28 Füge Schuld zu ihrer Schuld, und lass sie nicht hineinkommen in deine Gerechtigkeit!29 Sie sollen ausgelöscht werden aus dem Buch des Lebens und nicht eingeschrieben werden mit den Gerechten! (Offb 3,5)30 Ich aber bin elend, und mir ist wehe; deine Rettung, Gott, schütze mich[13]!31 Loben will ich den Namen Gottes im Lied und ihn erhöhen mit Dank. (Ps 7,18)32 Denn es wird dem HERRN wohlgefälliger sein als ein Stier, ein Opferstier mit Hörnern und[14] gespaltenen Hufen. (Ps 50,13)33 Die Sanftmütigen haben es gesehen, sie werden sich freuen; die ihr Gott sucht, euer Herz soll leben! (Ps 22,27; Ps 34,3)34 Denn der HERR hört auf die Armen, und seine Gefangenen verachtet er nicht. (Ps 102,18)35 Ihn sollen loben Himmel und Erde, die Meere, und alles, was in ihnen wimmelt! (Ps 145,10; Ps 148,4; Jes 44,23)36 Denn Gott wird Zion retten und die Städte Judas bauen; und sie werden dort wohnen und es besitzen. (Jes 44,26)37 Die Nachkommen seiner Knechte werden es erben; und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen. (Ps 5,12; Ps 102,29; Jes 65,9)

Psalm 69

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Für den Dirigenten[1]. Auf die gleiche Weise wie das Lied »Lilien« zu begleiten. Von David. (Ps 4,1)2 Rette mich, Gott, denn das Wasser steht mir bis zum Hals[2]!3 Ich versinke in tiefem Schlamm und finde keinen Halt. Das Wasser reißt mich in die Tiefe, die Flut überschwemmt mich.4 Erschöpft bin ich durch mein ständiges Rufen, meine Kehle brennt, meine Augen erlöschen – ich aber warte weiter sehnsüchtig auf meinen Gott[3].5 So viele Menschen hassen mich ohne Grund, sie sind zahlreicher als die Haare auf meinem Kopf. Ihre Macht ist groß, und sie wollen mich zum Schweigen bringen[4], verlogene Feinde sind sie allesamt. Ich soll ihnen ersetzen, was ich gar nicht gestohlen habe.6 Du allein, mein Gott, weißt, wo ich unverständig bin; meine Schuld ist dir nicht verborgen.7 Lass es mit mir nicht so weit kommen, allmächtiger Herr, du HERR über alles[5], dass sich nun alle, die auf dich hoffen, meinetwegen schämen müssen! Lass nicht zu, dass durch mich Schimpf und Schande die trifft, die deine Nähe suchen, du Gott Israels!8 Denn weil ich zu dir gehöre, werde ich mit Hohn und Spott überschüttet, die Scham ist mir ins Gesicht geschrieben.9 Selbst meinen Brüdern bin ich fremd geworden, meine eigenen Geschwister begegnen mir, als gehörte ich nicht zum selben Volk wie sie.10 Denn die Leidenschaft für dein Haus hat meine ganze Kraft verzehrt, gegen mich richten sich die Beschimpfungen derer, die sonst dich beschimpfen.11 Als ich weinte und fastete[6], selbst dann haben sie mich noch verhöhnt.12 Legte ich in Trauer ein Gewand aus Sackleinen an, so dichteten sie Spottverse auf mich.13 Beim Stadttor, ´wo die Leute sich treffen`, ziehen sie über mich her, und die Betrunkenen verhöhnen mich in ihren Saufliedern.14 Ich aber bete zu dir, HERR, jetzt zur gelegenen Zeit. Gott, antworte mir doch in deiner großen Gnade, rette mich, so wie du es in deiner Treue schon immer getan hast[7]!15 Zieh mich heraus aus dem Schlamm, damit ich nicht versinke! Rette mich vor dem Zugriff meiner Feinde, die mich hassen, lass mich dem tiefen Wasser entkommen!16 Sorge dafür, dass die Flut mich nicht überschwemmt und die tiefen Strudel mich nicht verschlingen, möge der Brunnen mich nicht für immer in seinem Schlund begraben[8]!17 Antworte mir, HERR, denn deine Gnade ist wohltuend[9]! Wende dich mir zu in der ganzen Fülle deines Erbarmens.18 Verbirg dein Gesicht nicht vor mir, deinem Diener, denn mir ist angst und bange. Antworte mir doch rasch!19 Schenk meiner Seele deine Nähe und erlöse mich[10], befreie mich meinen Feinden zum Trotz!20 Du weißt, wie viel Spott und Verachtung ich ernte, welche Schande ich ertragen muss. Alle meine Widersacher sind dir vor Augen.21 Der Hohn hat mir das Herz gebrochen, ich verzweifle. Ich hoffte auf Mitleid – es gab keins. Ich sah mich um nach Tröstern – es waren keine zu finden.22 Man gab mir Galle zur Speise, und Essig reichte man mir zu trinken, als ich durstig war.23 Dafür sollen ihnen ihre Opferfeste[11] zur Falle werden, ja, zum Fangnetz für diese gleichgültig dahinlebenden Menschen!24 Lass es finster werden vor ihren Augen, so dass sie nichts mehr sehen können! Ihre Hüften sollen so schwach sein, dass sie nie mehr sicher auf den Beinen sind![12]25 Überschütte sie mit deinem Grimm, ja, dein glühender Zorn soll sie treffen.26 Ihr Wohngebiet soll öde und verlassen sein, und in ihren Zelten soll niemand mehr wohnen.27 Denn eigenmächtig verfolgen sie den, der von dir bereits gestraft wurde; und leichtfertig erzählen sie vom Schmerz derer[13], die du verwundet hast.28 Füge ihrer Schuld neue Schuld hinzu, und lass sie nicht teilhaben an deinem Heil[14].29 Ihre Namen sollen aus dem Buch des Lebens gestrichen werden, damit sie nicht darin stehen zusammen mit denen, die nach deinem Willen leben[15].30 Ich aber bin vom Leid gebeugt und voller Schmerzen, greif ein, o Gott, und bring mich in Sicherheit!31 Rühmen will ich den Namen Gottes mit einem Lied, voller Dank will ich ihn preisen.32 Das gefällt dem HERRN viel besser als ein Opferstier, besser als das vorzüglichste Jungtier mit Hörnern und gespaltenen Hufen.33 Alle, die wie ich Unrecht geduldig ertragen, werden es sehen und sich freuen. Ihr alle, die ihr Gottes Nähe sucht – euer Herz lebe auf!34 Denn der HERR gibt acht auf Menschen, die seine Hilfe brauchen. Er verachtet keinen, der gefangen ist und zu ihm gehört.[16]35 Himmel und Erde sollen ihn loben, auch die Meere und alle Lebewesen darin!36 Denn Gott wird die Stadt Zion retten und die Städte in Juda wieder aufbauen, damit sein Volk in ihnen wohnt und das Land besitzt.37 Ja, die Nachkommen derer, die ihm dienen, werden es als Erbe erhalten. Alle, die seinen Namen lieben, werden dort wohnen.

Psalm 69

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Von David, zu singen nach der Melodie »Lilien«.[1]2 Hilf mir, Gott! Die Flut geht mir bis an die Kehle! (Ps 42,8)3 Ich versinke im brodelnden Schlamm, meine Füße finden keinen Halt. Ich treibe ab in tiefes Wasser, die Strömung reißt mich mit sich fort!4 Bis zur Erschöpfung habe ich geschrien, meine Kehle ist davon ganz entzündet. Meine Augen sind müde geworden vom Ausschauen nach dir, meinem Gott!5 Viele hassen mich ohne jeden Grund, zahlreicher sind sie als die Haare auf meinem Kopf. Meine Feinde verbreiten Lügen über mich, sie sind mächtig und wollen mich vernichten. Ich soll wieder herausgeben, was ich gar nicht gestohlen habe! (Ps 109,2; Joh 15,25)6 Gott, du weißt, wie unverständig ich war; meine Schuld ist dir nicht verborgen.7 HERR, du Herrscher der Welt, Gott Israels, du mächtiger Gott,[2] enttäusche nicht die, die mit dir rechnen! Wenn sie sehen, dass du mir nicht hilfst, könnten sie die Hoffnung verlieren.8 Weil ich zu dir gehöre, werde ich geschmäht, für dich erleide ich Schimpf und Schande. (Ps 44,23)9 Meinen Verwandten bin ich ein Fremder geworden, selbst meine Brüder kennen mich nicht mehr. (Ps 38,12)10 Die Liebe zu deinem Haus – sie verzehrt mich wie ein Feuer. Die Schmähungen, mit denen man dich lästert, sie treffen mich. (Joh 2,17; Röm 15,3)11 Ich weine und versage mir das Essen, doch dafür ernte ich nichts als Hohn.12 Ich gehe im Sack umher und werde dafür nur ausgelacht.13 Dort, wo die Leute zusammenkommen, bin ich der Anlass für ihren Klatsch und für die Spottlieder betrunkener Zecher. (Hi 30,9)14 Doch ich bete zu dir, HERR! Hilf mir in der Stunde, die du bestimmst! Du bist so reich an Güte, darum erhöre mich! Du bist doch der Retter, auf den Verlass ist. (Jes 49,8)15 Lass mich nicht im Schlamm versinken, zieh mich heraus! Rette mich vor denen, die mich hassen! Zieh mich heraus aus dem tiefen Wasser!16 Sonst treibt die Strömung mich fort, der Abgrund verschlingt mich, die Grube schließt sich über mir!17 Erhöre meine Bitte, HERR, denn deine Güte tut mir wohl; wende dich mir zu in deinem Erbarmen!18 Ich bin doch dein Diener, verbirg dich nicht länger vor mir! Ich bin voller Angst, erhöre mich bald!19 Komm zu mir, befreie und rette mich, damit meine Feinde schweigen müssen!20 Du weißt, wie man mich verhöhnt, mich entehrt und mit Schande überschüttet; alle meine Gegner stehen dir vor Augen.21 Die Schmach bricht mir das Herz, ich bin zutiefst verwundet. Ich habe auf Mitgefühl gewartet, doch niemand hat es mir erwiesen. Ich habe einen gesucht, der mich tröstet, und keinen Einzigen gefunden.22 Statt Nahrung haben sie mir Gift gereicht, mir Essig angeboten, um meinen Durst zu löschen. (Mk 15,36)23 Ihre Opfergelage sollen ihnen zum Fallstrick werden, der sie ins Verderben bringt, sie und alle ihre Tischgenossen! (Röm 11,9)24 Lass sie blind werden und nichts mehr sehen, mach sie für immer kraftlos und krank!25 Schütte deinen Zorn über sie aus, hole sie ein mit der Glut deines Grimms!26 Ihr Lagerplatz soll verwüstet werden, mach ihre Zelte menschenleer! (Apg 1,20)27 Denn erbarmungslos jagen sie mich, den deine Strafe doch schon getroffen hat, und sie reden gern von den Schmerzen derer, denen du Wunden geschlagen hast.28 Rechne ihnen jede Verfehlung an und erkläre sie nicht für gerecht!29 Streiche ihre Namen aus dem Buch des Lebens, damit sie nicht eingeschrieben sind mit denen, die in Treue zu dir halten. (2Mo 32,32; Mal 3,16)30 Ich selbst bin arm und von Schmerzen geplagt; durch deine Hilfe, Gott, bring mich in Sicherheit!31 Dann kann ich dich preisen mit meinem Lied und deine Größe verkünden durch meinen Dank. (Ps 40,7)32 Das ist dir lieber, als wenn ich ein Rind für dich schlachte, dir einen starken Stier als Opfer bringe.33 Die Unterdrückten werden es sehen und sie werden sich freuen. Ihr alle, die ihr nach Gott fragt: Neuer Mut soll eure Herzen erfüllen!34 Denn der HERR hört das Rufen der Hilflosen, er lässt die Seinen nicht im Stich, wenn sie gefangen sind. (Ps 9,13)35 Himmel und Erde sollen ihn preisen, die Meere und alles, was darin lebt!36 Denn der HERR wird den Zionsberg befreien und die Städte in Juda wieder aufbauen. Sein Volk wird wieder dort wohnen und das Land besitzen.37 Die Kinder seiner Diener werden es erben, und alle, die den HERRN lieben, werden dort wohnen.

Psalm 69

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Dem Chorleiter. Nach der Melodie „Lilien“. Von David.2 Rette mich, Gott, / das Wasser steht schon am Hals!3 Ich versinke im strudelnden Moor; / meine Füße verlieren den Grund. / Ich bin in tiefes Wasser geraten, / die Strömung reißt mich weg.4 Vom Rufen bin ich erschöpft, meine Kehle ist wund. / Meine Augen erlöschen vom Warten auf meinen Gott.5 Ich habe mehr Feinde als Haare auf dem Kopf, und sie hassen mich ohne Grund.[1] / Die mich vernichten wollen, sind mächtig. / Mit Lügen fordern sie zurück, was ich niemals an mich nahm. (Joh 15,25)6 Du kennst meine Dummheit, Gott, / und meine Vergehen sind dir bekannt.7 Jahwe, du Herr aller Heere, / lass nicht zu, dass die, die auf dich hoffen, enttäuscht werden durch mich! / Du Gott Israels, / lass nicht zu, dass die, die dich suchen, beschämt sind wegen mir!8 Weil ich dir gehöre, werde ich beschimpft. / Schamröte bedeckt mein Gesicht.9 Ein Fremder bin ich für meine Brüder geworden, / ein Ausländer für meine Geschwister.10 Denn der Eifer um dein Haus reibt mich ganz auf, / und wenn sie dich beschimpfen, trifft es mich tief.[2] (Joh 2,17; Röm 15,3)11 Als ich weinte und beim Fasten war, / verhöhnten sie mich.12 Als ich Trauer trug, / gossen sie ihren Spott über mich aus.13 Selbst im Rathaus ziehen sie über mich her, / und im Wirtshaus bin ich der Spottgesang.14 Doch an dich, Jahwe, richte ich mein Gebet, / denn bei dir ist immer Gnadenzeit. / Hilf mir, Gott, denn deine Güte ist groß; / erhöre mich, denn auf dich ist Verlass.15 Zieh mich aus dem Schlamm, / lass mich nicht versinken; / rette mich vor meinen Hassern / und reiß mich aus den Wassertiefen heraus!16 Sonst spült die Strömung mich fort, / der Strudel zieht mich in die Tiefe / und die Grube schließt sich über mir.17 Erhöre mich, Jahwe, denn deine Gnade tut gut! / Wende dich mir zu in deinem großen Erbarmen!18 Verbirg dein Gesicht nicht vor mir, dein Diener bin ich doch! / Ich bin voller Angst, erhöre mich bald!19 Komm bitte zu mir, erlöse mein Leben; / rette mich und mache meine Feinde still.20 Du, du kennst meine Schmach, / den Schimpf und die Schande, / und meine Feinde hast du im Blick.21 Der Hohn brach mein Herz / und machte es unheilbar krank. / Auf Mitleid hoffte ich, es war umsonst; / auf Tröster, doch keiner war in Sicht.22 Ins Essen haben sie mir Galle gegeben / und Essig für meinen Durst.23 Ihr Tisch werde zur Falle für sie / und zum Strick für die, / die sich so sicher sind.24 Lass ihre Augen erlöschen / und ihre Hüften kraftlos sein.[3] (Röm 11,9)25 Schütte deinen Zorn über sie aus, / die Glut deines Grimms erreiche sie bald!26 Ihr Lagerplatz möge verwüstet / und ihre Zelte sollen menschenleer sein.[4] (Apg 1,20)27 Denn sie haben den gejagt, den du geschlagen hast. / Schadenfroh erzählen sie vom Schmerz derer, die du verwundet hast.28 Schütte Schuld auf ihre Schuld / und erkläre sie nie für gerecht!29 Lösche ihre Namen aus dem Buch des Lebens aus! / Sie sollen nicht mit den Gerechten aufgezeichnet sein!30 Ich aber bin elend und von Schmerzen geplagt. / Deine Hilfe, Gott, wird mich erhöhen.31 Dann kann ich dich loben im Lied / und dich hoch ehren mit Dank.32 Das wird dich mehr erfreuen als ein Stier, / ein Opferstier mit Horn und Huf.33 Die Gebeugten sehen es und werden froh. / Ihr alle, die ihr Gottes Nähe sucht, fasst neuen Mut!34 Denn Jahwe hört der Hilflosen Schrei, / seine Gefangenen verachtet er nicht.35 Loben sollen ihn Himmel und Erde, / die Meere und alles, was sich dort regt.36 Denn Jahwe wird Zion befreien / und baut Judas Städte wieder auf. / Dann wird sein Volk dort wohnen, / es besitzt wieder das Land.37 Die Söhne seiner Diener werden es erben, / und die, die seinen Namen lieben, wohnen darin.

Psalm 69

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Dem Vorsänger. Nach [der Melodie] »Lilien«. Von David.[1] (Ps 45,1; Joh 2,17; Joh 15,25; Röm 15,3)2 Hilf mir, o Gott, denn die Wasser gehen mir bis an die Seele! (Ps 69,15)3 Ich bin versunken in tiefem Schlamm und habe keinen Stand; ich bin in tiefes Wasser geraten, und die Flut überströmt mich; (Ps 40,3; Ps 124,4)4 ich bin müde von meinem Schreien, meine Kehle ist vertrocknet; meine Augen sind verschmachtet im Harren auf meinen Gott. (Hi 16,20; Ps 6,7; Ps 31,10; Ps 119,82; Jes 38,14)5 Die mich ohne Ursache hassen, sind zahlreicher als die Haare auf meinem Haupt; die mich verderben wollen, sind mächtig, die ohne Grund mir feind sind; was ich nicht geraubt habe, das soll ich erstatten! (Ps 35,11; Ps 35,19; Ps 38,20; Joh 15,25; 1Petr 2,20)6 O Gott, du kennst meine Torheit, und meine Verschuldungen sind dir nicht verborgen.[2] (Ps 51,6; Ps 69,20; 2Kor 5,21)7 Lass nicht zuschanden werden an mir, die auf dich hoffen, o du Herrscher, HERR der Heerscharen; lass nicht meinetwegen beschämt werden, die dich suchen, du Gott Israels! (Ps 69,33)8 Denn um deinetwillen trage ich Schmach, und Schande bedeckt mein Angesicht. (Ps 89,51; Jes 50,6; Jer 15,15; Mt 26,67)9 Entfremdet bin ich meinen Brüdern und ein Fremder geworden den Söhnen meiner Mutter. (Hi 19,13; Joh 7,5)10 Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. (Ps 89,51; Ps 119,139; Joh 2,17; Röm 15,3)11 Als meine Seele fastete und weinte, wurde ich deshalb beschimpft, (Ps 109,24)12 und als ich mich mit Sacktuch kleidete, haben sie mich zum Sprichwort gemacht. (Ps 35,13; Jer 20,7)13 Die im Tor sitzen, schwatzen von mir, und die Zecher singen von mir beim Saitenspiel. (Hi 30,9; Kla 3,63)14 Ich aber bete zu dir, o HERR, zur angenehmen Zeit; o Gott, nach deiner großen Gnade erhöre mich mit deiner treuen Hilfe! (Ps 40,14; Ps 57,11; Ps 85,8; Ps 109,4; Ps 121,1; Jes 49,8; Jon 2,8; 2Kor 6,2)15 Reiße mich aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke! Lass mich Rettung finden vor denen, die mich hassen, und aus den Wassertiefen, (Ps 69,1)16 dass mich die Wasserflut nicht überströmt und mich die Tiefe nicht verschlingt, noch die Grube sich über mir schließt! (Jes 43,1)17 Erhöre mich, HERR, denn deine Gnade ist freundlich; wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit (Ps 25,16; Ps 57,2; Ps 57,11; Ps 119,132)18 und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht, denn ich bin in Not; erhöre mich eilends! (Ps 22,20; Ps 27,9)19 Nahe dich meiner Seele, erlöse sie; um meiner Feinde willen befreie mich! (Ps 13,5; Ps 25,2; Ps 73,28; Kla 3,57)20 Du weißt um meine Schmach, um meine Schande und Beschimpfung; meine Widersacher sind alle vor dir. (Jes 53,3; Sach 3,1; Hebr 12,2; Offb 12,10)21 Die Schmach hat mein Herz gebrochen, und ich bin elend; ich wartete auf Mitleid, aber da war keines, und auf Tröster, aber ich fand sie nicht. (Hi 6,14; Ps 38,9; Pred 4,1; Kla 1,16; Mt 26,40)22 Und sie gaben mir Galle zur Speise und Essig zu trinken in meinem Durst. (Joh 19,29)23 Ihr Tisch vor ihnen soll zur Schlinge werden und zum Fallstrick den Sorglosen! (Jes 8,14; Am 6,1; Röm 11,8)24 Ihre Augen sollen finster werden, dass sie nicht mehr sehen, und ihre Lenden sollen allezeit wanken. (2Kön 6,18; Jes 29,9; Dan 5,6; Röm 11,10; 2Kor 4,3)25 Gieße deinen Grimm über sie aus, und die Glut deines Zorns erfasse sie; (Kla 3,66; Lk 21,22; 1Thess 2,16)26 ihre Wohnstätte soll verwüstet werden, und in ihren Zelten wohne niemand mehr! (4Mo 16,26; Hi 18,15; Mt 23,38; Apg 1,20)27 Denn sie verfolgen den, welchen du geschlagen hast, und haben sich unterhalten über die Schmerzen deiner Verwundeten. (Jes 53,4; Sach 13,7)28 Füge Schuld zu ihrer Schuld, und lass sie nicht zu deiner Gerechtigkeit gelangen! (1Sam 25,39; Ps 24,5; Ps 34,22; Ps 109,14; Hes 18,4; Hes 18,24; Mt 23,31)29 Tilge sie aus dem Buch des Lebens; sie sollen nicht eingeschrieben sein mit den Gerechten! (2Mo 32,32; Offb 3,5; Offb 17,8; Offb 20,15)30 Ich aber bin elend und voller Schmerzen; deine Rettung, o Gott, berge mich in der Höhe! (Ps 40,18)31 Ich will den Namen Gottes loben mit einem Lied und ihn erheben mit Dank. (Ps 7,18)32 Das wird dem HERRN angenehmer sein als ein Stier, als ein Jungstier, der Hörner und gespaltene Hufe hat. (Ps 50,13)33 Wenn das die Elenden sehen, werden sie sich freuen. Ihr, die ihr Gott sucht, euer Herz soll aufleben! (Ps 43,3; Ps 69,7; Ps 70,5)34 Denn der HERR hört auf die Armen und verachtet seine Gefangenen nicht. (Ps 102,17)35 Himmel und Erde sollen ihn rühmen, die Meere und alles, was sich in ihnen regt! (Ps 96,11; Jes 44,23)36 Denn Gott wird Zion retten und die Städte Judas bauen, und man wird dort wohnen und sie besitzen; (Ps 51,20; Jes 44,26; Hes 36,36)37 und der Same seiner Knechte wird sie erben, und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen. (Ps 102,29; Jes 65,9)

Psalm 69

Menge Bibel

1 Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »Lilien«, von David.2 Hilf mir, o Gott, denn die Wasser gehen mir bis ans Leben!3 Ich versinke im tiefen Schlamm, wo kein Grund ist; in Wassertiefen bin ich geraten, und die Flut überströmt mich.4 Müde bin ich von (allem) Schreien, meine Kehle ist heiser; erloschen sind mir die Augen, während ich harre auf meinen Gott.5 Größer als die Zahl der Haare auf meinem Haupt ist die Zahl derer, die ohne Ursach’ mich hassen; mächtig sind meine Gegner, die ohne Grund mich befeinden: wo ich gar nicht geraubt, da soll Ersatz ich leisten!6 Du, o Gott, du weißt um meine Torheit[1], und meine Vergehen sind dir nicht verborgen.7 Laß nicht enttäuscht an mir[2] werden, die auf dich hoffen, o Gott, o HERR der Heerscharen! Laß nicht beschämt an mir[3] werden, die dich, Gott Israels, suchen!8 Denn um deinetwillen trage ich Schmach, (für dich) bedeckt Beschämung mein Antlitz;9 ein Fremdling bin ich meinen Brüdern geworden und unbekannt den Söhnen meiner Mutter.10 Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.11 Ich weinte und kasteite[4] mich durch Fasten, doch es brachte mir nur Beschimpfung ein;12 als ein Trauergewand zu meinem Kleid ich machte, da wurde ich ihnen zum Spottlied;13 es schwatzten von mir die Leute auf dem Markt, und Schmachlieder sangen von mir die Zecher beim Wein.14 Ich aber richte mein Gebet an dich, o HERR, zur Zeit, da dir es wohlgefällig ist; o Gott, nach deiner großen Gnade erhöre mich, nach deiner heilspendenden Treue!15 Zieh mich heraus aus dem Schlamm, daß ich nicht versinke, laß Rettung mich finden von meinen Hassern und aus den Wassertiefen!16 Laß die Wasserflut mich nicht überströmen und die Tiefe[5] mich nicht verschlingen und den Abgrund seinen Schlund nicht über mir schließen!17 Erhöre mich, HERR, denn deine Güte ist köstlich! Nach deinem großen Erbarmen wende dich mir zu18 und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht, denn ich bin in Not: erhöre mich eiligst!19 Nahe dich meiner Seele, erlöse sie, um meiner Feinde willen mach mich frei!20 Du weißt um meine Schmach, um meine Schande und Beschimpfung; meine Feinde sind alle dir wohlbekannt.21 Die Schmach hat mir das Herz gebrochen, so daß ich verzweifle; ich hoffte auf Mitleid, aber vergebens, und auf Tröster, doch ich habe keine gefunden;22 nein, sie haben mir Gift in die Speise getan und Essig mich trinken lassen für meinen Durst.23 Möge ihr Tisch vor ihnen zum Fangnetz werden und ihnen, den Sichren, zum Fallstrick!24 Laß ihre Augen dunkel werden, daß sie nicht sehen, und ihre Hüften laß immerdar wanken!25 Gieße über sie deinen Grimm aus, und deines Zornes Glut erreiche sie!26 Ihre Behausung müsse zur Öde werden, in ihren Zelten kein Bewohner sein!27 Denn den du selbst geschlagen hast, verfolgen sie, und vom Weh der durch dich Verwundeten schwatzen sie.28 Füge noch Schuld zu ihrer Verschuldung hinzu und laß sie nicht kommen zur Gerechtigkeit vor dir!29 Sie müssen ausgelöscht werden aus dem Buche des Lebens und nicht eingeschrieben werden mit den Gerechten!30 Doch ich bin elend und schmerzbeladen: deine Hilfe, Gott, möge mich sicherstellen!31 Ich will den Namen Gottes preisen in Liedern, will hoch ihn rühmen mit Danksagung;32 das wird dem HERRN willkommner sein als Rinder, als Farren mit Hörnern und gespaltnen Hufen.33 Wenn die Bedrückten es sehen, so werden sie sich freuen: ihr, die ihr Gott sucht: euer Herz lebe auf!34 Denn der HERR erhört die Armen, und seine Gefangenen läßt er nicht unbeachtet.35 Es mögen ihn preisen Himmel und Erde, die Meere und alles, was in ihnen sich regt!36 Denn Gott wird Zion retten und Judas Städte wieder erbaun, daß man daselbst wohne und das Land besitze;37 und der Nachwuchs seiner Knechte wird es erben, und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen.