1Warum, HERR, stehst du fern, verbirgst dich in Zeiten der Bedrängnis? (Ps 44,25)2In Hochmut verfolgt der Gottlose den Elenden[1]. Sie werden erfasst von den Anschlägen, die jene ersonnen haben[2]. (Ps 109,16)3Denn der Gottlose rühmt ⟨sich⟩ wegen des Begehrens seiner Seele; und der Habsüchtige lästert[3], er verachtet den HERRN. (Röm 1,32)4Der Gottlose ⟨denkt⟩ hochnäsig: »Er wird nicht nachforschen.« »Es ist kein Gott!«, sind alle seine Gedanken. (Ps 14,1; Ps 73,11; Zef 1,12)5Erfolgreich sind seine Wege allezeit. Hoch oben sind deine Gerichte, weit von ihm entfernt; alle seine Widersacher – er bläst sie an. (Ps 73,3)6Er spricht in seinem Herzen: Ich werde nicht wanken, von Generation zu Generation in keinem Unglück sein. (Pred 8,11)7⟨Voll⟩ Fluch ist sein Mund, ⟨voll⟩ Hinterlist und Bedrückung; unter seiner Zunge ist Mühsal und Unheil. (Ps 50,19; Ps 59,13; Röm 3,14)8Er sitzt im Hinterhalt der Höfe, in Verstecken bringt er den Unschuldigen um; seine Augen spähen dem Unglücklichen nach.9Er lauert im Versteck wie ein Löwe in seinem Dickicht; er lauert, um den Elenden[4] zu fangen; er fängt den Elenden[5], indem er ihn in sein Netz zieht. (Ps 17,12; Mi 7,2)10Er zerschlägt, duckt sich ⟨nieder⟩; und die Unglücklichen fallen durch seine gewaltigen ⟨Kräfte⟩.11Er spricht in seinem Herzen: Gott hat vergessen, hat verborgen sein Angesicht, niemals sieht er es! (Hi 22,13; Ps 59,8; Ps 64,6; Ps 94,7)12Steh auf, HERR! Gott[6], erhebe deine Hand! Vergiss nicht die Elenden[7]! (Ps 9,13; Ps 74,19)13Warum darf der Gottlose Gott verachten, sprechen in seinem Herzen: »Du wirst nicht nachforschen«?14Du hast es gesehen, denn du, du schaust auf Mühsal und Gram, um es in deine Hand zu nehmen. Dir überlässt es der Unglückliche, die Waise; du bist ja Helfer. (Ps 31,8; Ps 35,22; Ps 68,6; Ps 146,9)15Zerbrich den Arm des Gottlosen und des Bösen! Ahnde seine Gottlosigkeit, dass du ⟨sie⟩ nicht ⟨mehr⟩ findest! (Ps 37,17)16Der HERR ist König immer und ewig; verschwunden sind die Nationen aus seinem Land. (Ps 9,8)17Den Wunsch der Sanftmütigen hast du gehört, HERR; du festigst ihr Herz, lässt aufmerken dein Ohr,18um Recht zu schaffen der Waise und dem Unterdrückten, dass künftig kein Mensch von der Erde mehr zusammenschrickt[8]. (5Mo 10,18)
1Warum, HERR, bist du so fern, warum verbirgst du dich in Zeiten der Not?[1] (Ps 9,1)2Hochmütige Menschen, die Gott ablehnen, verfolgen die Wehrlosen und bringen sie durch ihre Intrigen zu Fall.3Diese Gottlosen prahlen auch noch damit, dass ihre Gier keine Grenzen kennt.[2] In ihrer Habsucht verspotten sie den HERRN und verachten ihn.[3]4Stolz behaupten sie: »Gott kümmert sich sowieso nicht um das, was wir tun! Es gibt ja gar keinen Gott!« Weiter reichen ihre Gedanken nicht.5Dennoch führt ihr Weg sie stets zum Erfolg. Unendlich fern liegt ihnen der Gedanke, dass du sie einmal zur Rechenschaft ziehen könntest.[4] Sie pfeifen auf jeden, der sich ihnen in den Weg stellt.6Sie reden sich ein: »Uns bringt nichts zu Fall, kein Unglück wird uns jemals treffen, auch nicht in künftigen Generationen.«7Wenn sie fluchen, betrügen und erpressen, sind sie um Worte nicht verlegen; was sie von sich geben, bringt anderen Unheil und Schaden.[5]8Dort, wo ihre Opfer wohnen, legen sie sich in den Hinterhalt; wo niemand es sieht, bringen sie den Unschuldigen um. Ihre Augen spähen nach Menschen, die sich nicht wehren können.9Sie liegen auf der Lauer wie Löwen im Dickicht, aus dem Hinterhalt fallen sie über ihr Opfer her und fangen es in ihrem Netz.10Sie halten sich versteckt, sind auf dem Sprung, und schon geht ein Wehrloser unter ihren Pranken zu Boden[6].11Sie reden sich ein: »Gott hat alles sowieso schon vergessen, er hat sich abgewandt und sieht nie wieder hin.«12Steh auf, HERR! Gott, erhebe deine ´mächtige` Hand! Vergiss die nicht, die erlittenes Unrecht geduldig ertragen!13Warum dürfen diese Gottlosen Gott verachten und sich einreden, dass du dich sowieso um nichts kümmerst?14Du hast doch alles genau gesehen! Du achtest doch darauf, ob jemand Not leidet oder Kummer hat, und nimmst das Schicksal dieser Menschen in deine Hände! Die Armen und die Verwaisten dürfen dir ihre Anliegen anvertrauen, denn du bist ihr Helfer.15Zerbrich die Macht dieser gottlosen und boshaften Menschen, zieh sie zur Rechenschaft dafür, dass sie sich dir widersetzen! Keiner von ihnen soll mehr zu finden sein!16Der HERR ist König für immer und ewig. Einst werden alle Völker, die ihn missachten, aus seinem Land verschwunden sein.17Du hast die Wünsche derer gehört, die erlittenes Unrecht geduldig ertragen, HERR; aufmerksam hast du dich ihnen zugewandt und ihr Herz wieder stark gemacht.18Du wirst den Verwaisten und den Unterdrückten zu ihrem Recht verhelfen. Du wirst nicht zulassen, dass Menschen auf der Erde Angst und Schrecken verbreiten.[7]
1Warum bist du so weit weg, HERR? Warum verbirgst du dich vor uns? Wir sind vor Elend am Ende![1] (Ps 22,2)2Schamlose Schurken stellen den Armen nach und fangen sie in heimtückischen Fallen.3Sie geben auch noch damit an, dass sie so unersättlich sind. Nichts zählt bei ihnen, nur ihr Gewinn. Sie danken dir nicht, Gott, sie lästern dich nur!4In ihrem Größenwahn reden sie sich ein: »Wie sollte Gott uns zur Rechenschaft ziehen? Wo er doch gar nicht existiert!« Weiter reicht ihr vermessenes Denken nicht. (Ps 14,1)5Sie tun, was sie wollen, und alles gelingt. Ob du sie verurteilst, berührt sie nicht; du bist ja so fern dort oben! Sie lachen spöttisch über jeden Gegner. (Ps 73,3; Ps 73,11)6»Was soll uns erschüttern?«, sagen sie. »An uns geht jedes Unglück vorüber; so war es immer, so bleibt es auch!«7Sie fluchen, sie lügen und drohen, was sie reden, bringt Verderben und Unheil. (Röm 3,14)8Im Hinterhalt liegen sie nah bei den Dörfern, warten auf Leute, die nichts Böses ahnen, heimlich ermorden sie schuldlose Menschen.9Sie liegen und lauern wie Löwen im Dickicht, sie spähen nach hilflosen Opfern aus und fangen sie ein mit ihren Netzen.10Sie ducken sich, werfen sich auf die Armen und stoßen sie nieder mit roher Gewalt.11Bei alledem sagen diese Verbrecher: »Gott fragt nicht danach, er sieht niemals her, er will von uns gar nichts wissen.« (Ps 14,1)12Steh auf, HERR! Greif doch ein, Gott! Vergiss nicht die Schwachen, nimm sie in Schutz!13Lass nicht zu, dass die Schurken dich missachten! Warum dürfen sie sagen: »Er straft uns ja nicht«?14Aber du bist nicht blind! Du siehst all das Leiden und Unheil und du kannst helfen. Darum kommen die Schwachen und Waisen zu dir und vertrauen dir ihre Sache an. (Ps 9,13; Ps 68,6)15Zerschlage die Macht der Unheilstifter, rechne mit ihnen ab, mach dem Verbrechen ein Ende!16Du, HERR, bist König für immer und ewig. Die Fremden, die nichts von dir wissen wollen, müssen aus deinem Land verschwinden.17Du nimmst die Bitten der Armen an, du hörst ihr Rufen, HERR, du machst ihnen Mut.18Den Waisen und Unterdrückten verschaffst du Recht und lässt keinen Menschen mehr Schrecken verbreiten auf der Erde.
1Warum, Jahwe, stehst du fern, / verbirgst dich in Zeiten der Not?[1]2Und das beim Hochmut des Gottlosen, der den Armen hetzt! / Sollen die Bösen sich doch verfangen im eigenen Plan!3Der Gottlose rühmt sich seiner Gier, / der Habsüchtige prahlt; er verachtet Jahwe.4Der Gottlose sagt im Größenwahn: „Gott forscht nicht nach!“ / Und im Stillen denkt er sich: „Es gibt keinen Gott.“5Sein Tun glückt ihm zu jeder Zeit. / Deine Gerichte interessieren ihn nicht, / und seine Feinde verachtet er nur.6Er sagt zu sich selbst: „Was kann mich schon erschüttern? / An mir geht jedes Unglück vorbei – und dabei bleibt es auch!“7Er flucht, er lügt, er droht. / Nichts als Unheil richtet er an.8Er liegt auf der Lauer in den Gehöften, / mordet den Unschuldigen im Versteck. / Seine Augen spähen dem Wehrlosen nach.9Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht, / er lauert darauf, den Schwachen zu fangen, / er fängt sein Opfer, zieht ihn ins Netz.10Er schlägt zu, und die Schwachen fallen, / sie erliegen seiner gewaltigen Kraft.11Er sagt sich: „Gott hat es vergessen, / er wendet sich ab und sieht uns nicht mehr.“12Steh auf, Jahwe! / Gott, erhebe deine Hand! / Vergiss die Armen nicht!13Weshalb darf der Böse Gott lästern? / Weshalb darf er sich sagen: „Du forschst ja nicht nach“?14Aber du hast es gesehen, / du schaust ja auf Kummer und Not / und nimmst die Sache in die Hand. / Dir überlässt es der Schwache, / dir, dem Helfer der Waisen.15Zerbrich den Arm des gottlosen Bösen! / Bestrafe seine Gottlosigkeit, / dass du sie nicht mehr ansehen musst!16Jahwe ist König für immer und ewig! / Alle, die ihn missachten, verschwinden aus seinem Land.17Du hast die Sehnsucht der Armen gestillt, Jahwe, / du stärkst ihr Herz, du hörst auf sie.18Du schaffst den Waisen und Bedrückten Recht, / dass kein Mensch auf Erden mehr zusammenschrickt.
Psalm 10
Schlachter 2000
von Genfer Bibelgesellschaft1HERR, warum stehst du so fern, verbirgst dich in Zeiten der Not? (Hi 10,2; Ps 13,2; Ps 89,47; Jer 15,18)2Vom Übermut des Gottlosen wird dem Elenden bange; mögen doch von der Arglist die betroffen werden, die sie ausgeheckt haben! (Ps 11,2; Ps 37,12; Ps 94,3)3Denn der Gottlose rühmt sich der Gelüste seines Herzens, und der Habsüchtige sagt sich los vom HERRN und lästert ihn. (Ps 74,10; Ps 74,18; Spr 14,31; Jak 4,16; 2Petr 2,12)4Der Gottlose sagt in seinem Hochmut: »Er wird nicht nachforschen!« Alle seine Gedanken sind: »Es gibt keinen Gott«! (Ps 10,13; Ps 14,1; Ps 36,2; Ps 53,2; Zef 1,12)5Seine Unternehmungen gelingen immer; hoch droben sind deine Gerichte, fern von ihm; er tobt gegen alle seine Gegner. (Ps 73,3; Ps 73,12)6Er spricht in seinem Herzen: »Ich werde niemals wanken; nie und nimmer wird mich ein Unglück treffen!« (1Thess 5,3; 2Petr 3,3)7Sein Mund ist voll Fluchen, Trug und Bedrückung; unter seiner Zunge verbirgt sich Leid und Unheil. (Ps 52,4; Jer 9,3; Röm 3,14; Jak 3,6)8Er sitzt im Hinterhalt in den Dörfern; im Verborgenen ermordet er den Unschuldigen; seine Augen spähen den Wehrlosen aus. (Spr 1,11)9Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe im dichten Gebüsch; er lauert, um den Elenden zu fangen; er fängt den Elenden und schleppt ihn fort in seinem Netz. (Ps 7,3; Ps 10,8; Ps 37,32; Kla 3,8; Mi 7,2; 1Petr 5,8)10Er duckt sich, kauert nieder, und durch seine starken Pranken fallen die Wehrlosen.11Er spricht in seinem Herzen: »Gott hat es vergessen, er hat sein Angesicht verborgen, er sieht es niemals!« (Hi 22,13; Ps 9,13; Ps 73,11; Jes 49,15; Am 8,7)12Steh auf, o HERR! Erhebe, o Gott, deine Hand! Vergiss die Elenden nicht! (Ps 9,20; Ps 10,11; Ps 17,13; Ps 74,19; Jes 26,11; Mi 5,8)13Warum soll der Gottlose Gott lästern und in seinem Herzen denken, dass du nicht danach fragst? (Ps 10,3)14Du hast es wohl gesehen! Denn du gibst auf Elend und Kränkung acht, um es in deine Hand zu nehmen; der Wehrlose überlässt es dir, der du der Helfer der Waisen bist! (Ps 31,8; Ps 33,13; Ps 146,9; Jes 40,27; Hos 14,4)15Zerbrich den Arm des Gottlosen und des Bösen, suche seine Gottlosigkeit heim, bis du nichts mehr von ihm findest! (Ps 9,6; Ps 37,17; Spr 10,7; Spr 10,25; Jer 23,15; Röm 1,18)16Der HERR ist König immer und ewig; die Heidenvölker sind verschwunden aus seinem Land. (Ps 44,3; Jer 10,10; Dan 4,34; Dan 7,13; 1Tim 1,17)17Das Verlangen der Elenden hast du, o HERR, gehört; du machst ihr Herz fest, leihst ihnen dein Ohr, (Ps 10,14; Jes 26,3; Hebr 13,9)18um der Waise Recht zu schaffen und dem Unterdrückten, damit der Mensch von der Erde nicht weiter Schrecken verbreite. (1Mo 6,6; 5Mo 10,18; Ps 8,5; Mt 10,17; Joh 3,19)
Psalm 10
Menge Bibel
1Warum, o HERR, stehst du so fern, verhüllst dir (das Auge) in Zeiten der Not?2Beim Hochmut der Gottlosen wird dem Bedrückten bange: möchten sie selbst sich fangen in den Anschlägen, die sie ersinnen!3Denn der Frevler rühmt sich jubelnd seiner frechen Gelüste, und der Wucherer gibt dem HERRN den Abschied, lästert ihn.4Der Frevler wähnt in seinem Stolz: »Gott fragt nicht danach!« »Es gibt keinen Gott!« – dahin geht all sein Denken.5Allezeit hat er ja Glück in seinem Tun, deine Strafgerichte bleiben himmelweit fern von ihm, alle seine Gegner – er bietet ihnen Hohn.6Er denkt im Herzen: »Nie komm’ ich zu Fall; nun und nimmer wird Unglück mich treffen!«7Sein Mund ist voll Fluchens, voll Täuschung und Gewalttat; unter seiner Zunge birgt sich Unheil und Frevel.8In (abgelegnen) Gehöften liegt er im Hinterhalt, ermordet den Schuldlosen insgeheim[1], nach dem Hilflosen spähen seine Augen.9Er lauert im Versteck wie der Löwe in seinem Dickicht, er lauert, den Elenden zu haschen; er hascht den Elenden, indem er ihn in sein Netz zieht;10er duckt sich, kauert nieder, und die Hilflosen[2] fallen ihm in die Klauen.11Er denkt in seinem Herzen: »Gott hat’s vergessen, hat sein Antlitz verhüllt: er sieht es nimmer!«12Steh auf, o HERR, erhebe, o Gott, deinen Arm, vergiß die Elenden nicht!13Warum darf der Frevler Gott lästern[3], darf denken in seinem Herzen: »Du fragst nicht danach«?14Du hast es wohl gesehn, denn auf Unheil und Herzeleid achtest du wohl, in deine Hand es zu nehmen; du bist’s, dem der Schwache es anheimstellt, der Waise bist du ein Helfer.15Zerschmettre den Arm des Frevlers und suche des Bösewichts gottloses Wesen heim, bis nichts mehr von ihm zu finden!16Der HERR ist König auf immer und ewig: verschwinden müssen die Heiden aus seinem Lande!17Das Verlangen der Elenden hörst du, o HERR; du stärkst ihren Mut, leihst ihnen dein Ohr,18um den Waisen und Bedrückten Recht zu schaffen: nicht soll ein Mensch, der zur Erde gehört, noch ferner schrecken[4].