1Wer ist wie der Weise, und wer versteht[1] die Deutung der Dinge[2]? Die Weisheit des Menschen lässt sein Gesicht leuchten, und die Härte seines Gesichts verändert sich. (Dan 2,22)
Verhalten zur Obrigkeit
2Ich ⟨sage⟩: Dem Befehl[3] des Königs gehorche, und ⟨zwar⟩ wegen des Eides Gottes! (1Sam 14,26; Spr 24,21; Röm 13,5)3Übereile dich nicht, von ihm wegzugehen[4], lass dich nicht auf eine böse Sache ein[5]! Er tut ja doch alles, was er will. (Spr 24,21; Pred 10,4; Dan 5,19; Röm 13,5)4Denn des Königs Wort ist mächtig, und wer will zu ihm sagen: Was tust du ⟨da⟩? (2Sam 24,4; 1Kön 1,30; Esr 6,13)5Wer das Gebot hält, weiß um keine böse Sache, und das Herz eines Weisen kennt ⟨die richtige⟩ Zeit und das rechte ⟨Verhalten⟩[6].6Denn für jede Sache gibt es ⟨die richtige⟩ Zeit und das rechte ⟨Verhalten⟩[7]. Denn das Unglück des Menschen ⟨lastet⟩ schwer[8] auf ihm, (Hi 33,17; Pred 3,1)7denn er weiß nicht, was werden wird; denn wer sollte ihm mitteilen, wie es werden wird? (Est 5,12; Spr 27,1; Pred 3,22; Pred 9,1)8Kein Mensch hat Gewalt über den Wind[9], den Wind[10] zurückzuhalten, und niemand hat Gewalt über den Tag des Todes. Auch gibt es keine Entlassung im Krieg, und das Unrecht[11] rettet nicht seinen Herrn[12]. (Hi 14,5; Spr 12,3; Pred 9,12; Jes 47,10)9Das alles sah ich und richtete mein Herz auf alles Tun, das unter der Sonne getan wird, zur Zeit, da der Mensch über den Menschen Gewalt hat zu seinem Unglück[13]. (Pred 5,7)
Unbegreifliches gleiches Ergehen der Gerechten und Gottlosen – Gleiches Los für alle
10Und so sah ich Ungerechte[14], die begraben wurden und ⟨zur Ruhe⟩ eingingen. Die aber das Rechte getan hatten, ⟨mussten⟩ von der heiligen Stätte wegziehen und wurden in der Stadt vergessen. Auch das ist Nichtigkeit.11Weil der Urteilsspruch über die böse Tat nicht schnell vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder davon[15] erfüllt, Böses zu tun, (Ps 10,4; Pred 9,3; Jes 26,10; Mt 24,48)12denn ein Sünder tut hundertmal Böses und verlängert ⟨doch seine Tage⟩. Aber ich habe auch erkannt, dass es den Gottesfürchtigen gut gehen wird, die sich vor seinem Angesicht fürchten. (2Mo 1,20; Hi 35,15; Ps 112,1; Ps 115,13; Spr 28,14)13Doch nicht gut gehen wird es dem Ungerechten[16], und er wird, dem Schatten gleich, seine Tage nicht verlängern, weil er sich vor dem Angesicht Gottes nicht fürchtet. (Ps 37,1; Jes 65,20; Jer 44,10; Mal 3,19)14Es gibt etwas Nichtiges, das auf Erden geschieht: Da sind Gerechte, denen es nach dem Tun der Ungerechten[17] ergeht, und da sind Ungerechte[18], denen es nach dem Tun der Gerechten ergeht. Ich sagte: Auch das ist Nichtigkeit. (Hi 1,22; Pred 7,15; Jer 12,1; Mal 3,15)15Und ich pries die Freude, weil es für den Menschen nichts Besseres unter der Sonne gibt, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen. Und dies wird[19] ihn begleiten bei seinem Mühen die Tage seines Lebens hindurch, die Gott ihm unter der Sonne gegeben hat. (Pred 2,1; Pred 3,12; Pred 9,7)16Als ich mein Herz darauf richtete, Weisheit zu erkennen und das Treiben zu besehen, das auf Erden geschieht – denn weder bei Tag noch bei Nacht sieht man Schlaf mit seinen Augen –, (Pred 1,17; Pred 2,23)17da sah ich am Ganzen des Werkes Gottes, dass der Mensch das Werk nicht ergründen[20] kann, das unter der Sonne geschieht. Wie ⟨sehr⟩ der Mensch sich auch abmüht, es zu erforschen[21], so ergründet[22] er es nicht. Und selbst wenn der Weise behauptet[23], es zu erkennen, er kann es doch nicht ergründen[24]. (Ps 73,16; Pred 3,11)
Prediger 8
Lutherbibel 2017
1Wer ist wie der Weise, und wer versteht etwas zu deuten? Die Weisheit des Menschen erleuchtet sein Angesicht und das Angesicht verliert seine Härte.
Das Unrecht in der Welt
2Achte auf das Wort des Königs und halte den Eid bei Gott!3Eile nicht fort vom Angesicht des Königs und halte dich nicht zu einer bösen Sache; denn er tut alles, was er will.4In des Königs Wort ist Gewalt, und wer darf zu ihm sagen: Was machst du?5Wer das Gebot hält, wird nichts Böses erfahren; und eines Weisen Herz weiß um Zeit und Gericht.6Denn jedes Vorhaben hat seine Zeit und sein Gericht, und des Menschen Bosheit liegt schwer auf ihm. (Pred 3,1)7Denn er weiß nicht, was geschehen wird, ja wer will ihm sagen, wie es werden wird? (Pred 10,14)8Der Mensch hat keine Macht, den Wind aufzuhalten, und hat keine Macht über den Tag des Todes, und keiner bleibt verschont im Krieg, und das gottlose Treiben rettet den Gottlosen nicht.9Das alles habe ich gesehen und richtete mein Herz auf alles Tun, das unter der Sonne geschieht. Ein Mensch herrscht zuzeiten über den andern zu seinem Unglück.
Unbegreifliches vor Gott
10Und weiter sah ich Gottlose, die begraben wurden und zur Ruhe kamen; aber die recht getan hatten, mussten hinweg von heiliger Stätte und wurden vergessen in der Stadt. Das ist auch eitel.11Weil das Urteil über böses Tun nicht sogleich ergeht, wird das Herz der Menschen voll Begier, Böses zu tun. (Hi 35,15; Mal 3,14)12Wenn ein Sünder auch hundertmal Böses tut und lange lebt, so weiß ich doch, dass es wohlgehen wird denen, die Gott fürchten, die sein Angesicht scheuen. (Ps 37,18; Ps 73,17)13Aber dem Gottlosen wird es nicht wohlgehen, und wie der Schatten wird nicht lange leben, wer sich vor Gott nicht fürchtet.14Es ist eitel, was auf Erden geschieht: Es gibt Gerechte, denen geht es, als hätten sie Werke der Gottlosen getan, und es gibt Gottlose, denen geht es, als hätten sie Werke der Gerechten getan. Ich sprach: Das ist auch eitel. (Pred 7,15)15Darum pries ich die Freude, dass der Mensch nichts Besseres hat unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein. Das bleibt ihm bei seinem Mühen sein Leben lang, das Gott ihm gibt unter der Sonne. (Pred 2,24)16Ich richtete mein Herz darauf, zu erkennen die Weisheit und zu schauen die Mühe, die auf Erden geschieht, dass einer weder Tag noch Nacht Schlaf bekommt in seine Augen.17Und ich sah alles Tun Gottes. Denn ein Mensch kann das Tun nicht ergründen, das unter der Sonne geschieht. Je mehr der Mensch sich müht zu suchen, desto weniger findet er. Und auch wenn der Weise meint: »Ich weiß es«, so kann er’s doch nicht finden. (Pred 3,11; Jes 55,8)