1Als es aber beschlossen war, dass wir nach Italien absegeln sollten, überlieferten sie sowohl Paulus als auch einige andere Gefangene einem Hauptmann mit Namen Julius von der Schar des Augustus[1]. (Apg 25,25)2Nachdem wir aber in ein adramyttisches Schiff gestiegen waren, das im Begriff stand, die Orte längs ⟨der Küste⟩ Asiens[2] zu befahren, fuhren wir ab; und es war bei uns Aristarch, ein Mazedonier aus Thessalonich. (Apg 19,29)3Und am anderen Tag legten wir in Sidon an. Und Julius behandelte den Paulus sehr wohlwollend und erlaubte ihm, zu den Freunden zu gehen, damit er ihrer Fürsorge teilhaftig wurde. (Apg 24,23)4Und von da fuhren wir ab und segelten unter Zypern hin, weil die Winde widrig waren.5Und als wir das Meer von Zilizien und Pamphylien durchsegelt hatten, kamen wir nach Myra in Lyzien;6und als der Hauptmann dort ein alexandrinisches Schiff fand, das nach Italien segelte, brachte er uns auf dasselbe.7Als wir aber viele Tage langsam segelten und mit Mühe in die Nähe von Knidos gekommen waren, segelten wir, da uns der Wind nicht heranließ, unter Kreta hin, gegen Salmone;8und als wir mit Mühe daran[3] entlangfuhren, kamen wir an einen Ort, Guthäfen[4] genannt, in dessen Nähe die Stadt Lasäa war.
Sturm und Schiffbruch auf der Romreise
9Da aber viel Zeit verflossen und die Fahrt schon unsicher war, weil auch das Fasten schon vorüber war, mahnte Paulus10und sprach zu ihnen: Männer, ich sehe, dass die Fahrt mit Unheil und großem Schaden, nicht nur für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben, vor sich gehen wird.11Der Hauptmann aber glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem, was Paulus sagte.12Da aber der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, rieten die meisten dazu, von dort abzufahren, ob sie etwa nach Phönix gelangen ⟨und dort⟩ überwintern könnten, einem Hafen von Kreta, der gegen Südwesten und gegen Nordwesten sieht.13Als aber ein Südwind sanft wehte, meinten sie, ihre Absicht erreicht zu haben, lichteten die Anker und fuhren näher an Kreta hin.14Aber nicht lange danach erhob sich von dorther ein Sturmwind, Eurakylon[5] genannt.15Als aber das Schiff mit fortgerissen wurde und dem Wind nicht widerstehen konnte, gaben wir es preis und ließen uns treiben.16Als wir aber unter einer kleinen Insel, Kauda genannt, hinliefen, konnten wir kaum des Rettungsbootes mächtig werden.17Dieses zogen sie herauf und wandten Hilfsmittel an, indem sie das Schiff umgürteten; und da sie fürchteten, in die Syrte[6] verschlagen zu werden, ließen sie das Takelwerk nieder und trieben so dahin.18Da wir aber sehr unter dem Sturm litten, warfen sie am folgenden Tag ⟨Ladung⟩ über Bord;19und am dritten Tag warfen sie mit eigenen Händen das Schiffsgerät fort.20Da aber viele Tage lang weder Sonne noch Sterne schienen und ein nicht geringes Unwetter ⟨uns⟩ bedrängte, schwand zuletzt alle Hoffnung auf unsere Rettung. (2Kor 11,26)21Und als man lange Zeit ohne Speise geblieben war, da stand Paulus in ihrer Mitte auf und sprach: Männer! Man hätte mir freilich gehorchen und nicht von Kreta abfahren und dieses Unglück und den Schaden vermeiden sollen.22Und jetzt ermahne ich euch, guten Mutes zu sein, denn keiner von euch wird verloren gehen, nur das Schiff.23Denn ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, stand in dieser Nacht bei mir (Ps 119,94)24und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus! Du musst vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren. (Mt 10,18; Apg 18,9; Apg 23,11; Apg 27,44)25Deshalb seid guten Mutes, ihr Männer! Denn ich vertraue Gott, dass es so sein wird, wie zu mir geredet worden ist.26Wir müssen aber auf irgendeine Insel verschlagen werden. (Apg 28,1)27Als aber die vierzehnte Nacht gekommen war und wir im Adriatischen Meer[7] umhertrieben, meinten gegen Mitternacht die Matrosen, dass sich ihnen Land näherte.28Und als sie das Senkblei ausgeworfen hatten, fanden sie zwanzig Faden[8]; nachdem sie aber ein wenig weiter gefahren waren und das Senkblei wieder ausgeworfen hatten, fanden sie fünfzehn Faden.29Und da sie fürchteten, wir würden irgendwo auf felsige Stellen auflaufen, warfen sie vom Hinterschiff vier Anker aus und wünschten, dass es Tag wurde.30Als aber die Matrosen aus dem Schiff zu fliehen suchten und das Boot unter dem Vorwand, als wollten sie vom Vorderschiff Anker auswerfen, in das Meer hinabließen,31sprach Paulus zu dem Hauptmann und den Soldaten: Wenn diese nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.32Dann hieben die Soldaten die Taue des Bootes ab und ließen es hinabfallen.33Als es aber Tag werden wollte, ermahnte Paulus alle, Speise zu sich zu nehmen, und sprach: Heute schon den vierzehnten Tag wartend, seid ihr ohne Essen geblieben, weil ihr nichts zu euch genommen habt.34Deshalb ermahne ich euch, Speise zu euch zu nehmen, denn dies gehört zu eurer Rettung; denn keinem von euch wird ein Haar des Hauptes verloren gehen. (Lk 21,18)35Und als er dies gesagt und Brot genommen hatte, dankte er Gott vor allen, und als er es gebrochen hatte, begann er zu essen. (1Tim 4,4)36Alle aber wurden guten Mutes und nahmen auch selbst Speise zu sich.37Wir waren aber in dem Schiff, alle Seelen, zweihundertsechsundsiebzig.38Als sie sich aber mit Speise gesättigt hatten, erleichterten sie das Schiff, indem sie den Weizen in das Meer warfen.39Als es aber Tag wurde, erkannten sie das Land nicht; sie bemerkten aber eine Bucht, die einen Strand hatte, auf den sie, wenn möglich, das Schiff zu treiben gedachten.40Und als sie die Anker gekappt hatten, ließen sie sie im Meer und machten gleichzeitig die Haltetaue der Steuerruder los und hissten das Vordersegel vor den Wind und hielten auf den Strand zu.41Da sie aber auf eine Landzunge gerieten, ließen sie das Schiff stranden; und das Vorderschiff saß fest und blieb unbeweglich, das Hinterschiff aber wurde von der Gewalt der Wellen zerschellt.42Der Soldaten Plan aber war, die Gefangenen zu töten, damit nicht jemand wegschwimmend entkam.43Der Hauptmann aber, der Paulus retten wollte, hinderte sie an ihrem Vorhaben und befahl denen, die schwimmen konnten, sich zuerst hinabzuwerfen und an Land zu gehen44und die Übrigen teils auf Brettern, teils auf Stücken vom Schiff. Und so geschah es, dass alle an das Land gerettet wurden. (Apg 27,24)
1Als es aber beschlossen war, dass wir nach Italien fahren sollten, übergaben sie Paulus und einige andre Gefangene einem Hauptmann mit Namen Julius von der kaiserlichen Kohorte. (Apg 25,12)2Wir bestiegen ein Schiff aus Adramyttion, das die Häfen der Provinz Asia anlaufen sollte, und fuhren ab; mit uns war auch Aristarch, ein Makedonier aus Thessalonich. (Apg 19,29; Apg 20,4)3Und am nächsten Tag kamen wir in Sidon an; und Julius verhielt sich freundlich gegen Paulus und erlaubte ihm, zu seinen Freunden zu gehen und sich pflegen zu lassen. (Apg 24,23; Apg 28,16)4Und von da stießen wir ab und fuhren im Schutz von Zypern hin, weil uns die Winde entgegen waren,5und fuhren auf dem Meer entlang der Küste von Kilikien und Pamphylien und kamen nach Myra in Lykien.6Und dort fand der Hauptmann ein Schiff aus Alexandria, das nach Italien ging, und ließ uns darauf übersteigen.7Wir kamen aber viele Tage nur langsam vorwärts und gelangten mit Mühe bis auf die Höhe von Knidos, denn der Wind hinderte uns; und wir fuhren im Schutz von Kreta hin bei Salmone8und kamen kaum daran vorüber und gelangten an einen Ort, der »Guthafen«[1] heißt; nahe dabei lag die Stadt Lasäa.9Da nun viel Zeit vergangen war und die Schifffahrt bereits gefährlich wurde, weil auch das Fasten[2] schon vorüber war, ermahnte sie Paulus (3Mo 16,1; 3Mo 16,29; 2Kor 11,25)10und sprach zu ihnen: Ihr Männer, ich sehe, dass diese Fahrt mit Leid und großem Schaden vor sich gehen wird, nicht allein für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben.11Aber der Hauptmann glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem, was Paulus sagte.12Und da der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, bestanden die meisten von ihnen auf dem Plan, von dort weiterzufahren und zu versuchen, ob sie zum Überwintern bis nach Phönix kommen könnten, einem Hafen auf Kreta, der gegen Südwest und Nordwest offen ist.
Seesturm und Schiffbruch
13Als aber ein Südwind wehte, meinten sie, ihr Vorhaben wäre schon gelungen; sie lichteten den Anker und fuhren nahe an Kreta entlang.14Nicht lange danach aber brach von der Insel her ein Sturmwind los, den man Nordost[3] nennt.15Und da das Schiff ergriffen wurde und nicht mehr gegen den Wind gerichtet werden konnte, gaben wir auf und ließen uns treiben.16Wir kamen aber an einer Insel vorbei, die Kauda heißt, da konnten wir mit Mühe das Beiboot in unsre Gewalt bekommen.17Sie zogen es herauf und umspannten zum Schutz das Schiff mit Seilen. Da sie aber fürchteten, in die Syrte[4] zu geraten, ließen sie den Treibanker herunter und trieben so dahin.18Da wir großes Ungewitter erlitten, warfen sie am nächsten Tag Ladung ins Meer.19Und am dritten Tag warfen sie mit eigenen Händen das Schiffsgerät hinaus.20Da aber viele Tage weder Sonne noch Sterne schienen und ein gewaltiges Ungewitter uns bedrängte, war all unsre Hoffnung auf Rettung dahin.21Niemand wollte mehr essen; da trat Paulus mitten unter sie und sprach: Ihr Männer, man hätte auf mich hören sollen und nicht von Kreta aufbrechen, dann wären uns dieses Leid und der Schaden erspart geblieben.22Doch nun ermahne ich euch: Seid unverzagt; denn keiner von euch wird umkommen, nur das Schiff wird untergehen.23Denn diese Nacht trat zu mir der Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene,24und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus, du musst vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir geschenkt alle, die mit dir fahren. (Apg 9,15; Apg 23,11)25Darum, ihr Männer, seid unverzagt; denn ich glaube Gott, es wird so geschehen, wie mir gesagt ist.26Wir müssen aber auf eine Insel auflaufen. (Apg 28,1)27Als aber die vierzehnte Nacht kam, seit wir in der Adria[5] trieben, wähnten die Schiffsleute um Mitternacht, dass sich ihnen Land näherte.28Und sie warfen das Senkblei aus und fanden es zwanzig Faden tief; und ein wenig weiter loteten sie abermals und fanden es fünfzehn Faden tief.29Da fürchteten sie, wir würden auf Klippen geraten, und warfen hinten vom Schiff vier Anker aus und wünschten, dass es Tag würde.30Als aber die Schiffsleute vom Schiff zu fliehen suchten und das Beiboot ins Meer herabließen und vorgaben, sie wollten auch vorne die Anker herunterlassen,31sprach Paulus zu dem Hauptmann und zu den Soldaten: Wenn diese nicht auf dem Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.32Da hieben die Soldaten die Taue ab und ließen das Beiboot ins Meer fallen.33Und als es anfing, hell zu werden, ermahnte Paulus sie alle, Nahrung zu sich zu nehmen, und sprach: Es ist heute der vierzehnte Tag, dass ihr wartet und ohne Nahrung geblieben seid und nichts zu euch genommen habt.34Darum ermahne ich euch, etwas zu essen; denn das dient zu eurer Rettung; es wird keinem von euch ein Haar vom Haupt fallen. (Mt 10,30)35Und als er das gesagt hatte, nahm er Brot, dankte Gott vor ihnen allen und brach’s und fing an zu essen. (Joh 6,11)36Da wurden sie alle guten Mutes und nahmen auch Nahrung zu sich.37Wir waren aber alle zusammen im Schiff zweihundertsechsundsiebzig Seelen.38Und nachdem sie satt geworden waren, erleichterten sie das Schiff und warfen das Getreide in das Meer.39Als es aber Tag wurde, kannten sie das Land nicht; einer Bucht aber wurden sie gewahr, die hatte ein flaches Ufer. Dahin wollten sie das Schiff treiben lassen, wenn es möglich wäre.40Und sie hieben die Anker ab und ließen sie im Meer, banden die Taue der Steuerruder los, richteten das Segel nach dem Wind und hielten auf das Ufer zu.41Und als sie auf eine Sandbank gerieten, ließen sie das Schiff auflaufen und das Vorderschiff bohrte sich ein und saß fest, aber das Hinterschiff zerbrach unter der Gewalt der Wellen.42Die Soldaten aber hatten vor, die Gefangenen zu töten, damit niemand fortschwimmen und entfliehen könne.43Aber der Hauptmann wollte Paulus am Leben erhalten und wehrte ihrem Vorhaben und ließ, die da schwimmen konnten, als Erste ins Meer springen und sich ans Land retten,44die andern aber einige auf Brettern, einige auf dem, was noch vom Schiff da war. Und so geschah es, dass sie alle gerettet ans Land kamen.
1Als es aber beschlossen worden war, dass wir nach Italien abfahren sollten, übergaben sie Paulus und einige andere Gefangene einem Hauptmann namens Julius von der Kaiserlichen Schar. (Apg 10,1; Apg 16,10; Apg 25,25)2Nachdem wir aber ein Schiff aus Adramyttium bestiegen hatten, das die Häfen von Asia anlaufen sollte, reisten wir ab in Begleitung des Aristarchus, eines Mazedoniers aus Thessalonich. (Apg 19,29; Phlm 1,24)3Und am nächsten Tag liefen wir in Zidon ein; und Julius erzeigte sich freundlich gegen Paulus und erlaubte ihm, zu seinen Freunden zu gehen und ihre Pflege zu genießen. (Mt 11,21; Apg 24,23; Apg 28,16)4Von dort fuhren wir ab und segelten unter Zypern hin, weil die Winde uns entgegen waren. (Apg 13,4)5Und nachdem wir das Meer bei Cilicien und Pamphilien durchsegelt hatten, kamen wir nach Myra in Lycien. (Apg 13,13)6Und dort fand der Hauptmann ein Schiff aus Alexandria, das nach Italien segelte, und brachte uns auf dasselbe. (Apg 18,24; Apg 28,11)7Da wir aber während vieler Tage eine langsame Fahrt hatten und nur mit Mühe in die Nähe von Knidus kamen, weil der Wind uns nicht hinzuließ, so segelten wir unter Kreta hin gegen Salmone; (Apg 27,12; Apg 27,21; Tit 1,5)8und indem wir mit Mühe der Küste entlangfuhren, kamen wir an einen Ort, »Die schönen Häfen« genannt, in dessen Nähe die Stadt Lasäa war.9Da aber schon geraume Zeit verflossen war und die Schifffahrt gefährlich wurde, weil auch das Fasten[1] bereits vorüber war, warnte sie Paulus (3Mo 23,26; 3Mo 23,27)10und sprach zu ihnen: Ihr Männer, ich sehe, dass diese Schiffsreise mit Schädigung und großem Verlust nicht nur für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben verbunden sein wird!11Aber der Hauptmann glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem, was Paulus sagte. (Spr 21,30)12Da aber der Hafen ungeeignet war zum Überwintern, gab die Mehrzahl den Rat, auch von dort abzufahren, um wenn irgend möglich nach Phönix zu gelangen, einem Hafen von Kreta, der gegen Südwest und Nordwest offen liegt, und dort zu überwintern. (Ps 107,29; Apg 27,8)13Da nun ein schwacher Südwind wehte, meinten sie, sie hätten ihre Absicht erreicht, lichteten die Anker und segelten nahe bei der Küste von Kreta hin. (Ps 33,10; Spr 16,1; Spr 19,21)
Der Sturm
14Aber nicht lange danach fegte ein Wirbelwind von der Insel daher, »Euroklydon« genannt. (Ps 107,23)15Und da das Schiff mit fortgerissen wurde und dem Wind nicht widerstehen konnte, gaben wir es preis und ließen uns treiben. (Apg 27,27; Jak 3,4)16Als wir aber an einer kleinen Insel, Klauda genannt, vorbeifuhren, konnten wir kaum das Beiboot meistern.17Als sie es heraufgezogen hatten, trafen sie Schutzmaßnahmen, indem sie das Schiff untergürteten[2]; und weil sie fürchteten, in die Syrte[3] verschlagen zu werden, zogen sie die Segel ein und ließen sich so treiben. (Apg 27,29; Apg 27,41)18Da wir aber von dem Sturm heftig umhergetrieben wurden, warfen sie am folgenden Tag einen Teil der Ladung über Bord, (Ps 107,27; Jon 1,4)19und am dritten Tag warfen wir mit eigener Hand das Schiffsgerät hinaus.20Da aber während mehrerer Tage weder Sonne noch Sterne sichtbar waren und ein heftiger Sturm anhielt, schwand endlich alle Hoffnung, dass wir gerettet werden könnten. (Mt 8,24; 2Kor 1,8)21Und da man lange ohne Nahrung geblieben war, stand Paulus in ihrer Mitte auf und sprach: Ihr Männer, man hätte zwar mir gehorchen und nicht von Kreta abfahren sollen und sich so diese Schädigung und den Verlust ersparen sollen. (Ps 107,5)22Doch jetzt ermahne ich euch, guten Mutes zu sein, denn keiner von euch wird das Leben verlieren, nur das Schiff wird untergehen! (Ps 112,7; Jes 35,3; 2Kor 4,8)23In dieser Nacht trat zu mir nämlich ein Engel des Gottes, dem ich angehöre und dem ich auch diene, (Ps 34,7; Ps 119,94; Dan 3,17; Dan 6,16; Apg 24,14; Röm 1,9; 1Kor 3,23; 1Kor 6,20; 2Tim 2,19)24und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus! Du musst vor den Kaiser treten; und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir im Schiff sind! (Ps 46,2; Mt 2,13; Mt 19,26; Lk 1,37; Apg 18,9; Apg 23,11; Hebr 1,13)25Darum seid guten Mutes, ihr Männer! Denn ich vertraue Gott, dass es so gehen wird, wie es mir gesagt worden ist. (4Mo 23,19; Röm 4,21; Tit 1,2)26Wir müssen aber auf eine Insel verschlagen werden!27Als nun die vierzehnte Nacht kam, seitdem wir auf dem Adriatischen Meer umhergetrieben wurden, vermuteten die Schiffsleute um Mitternacht, dass sie sich einem Land näherten. (Jon 1,6; Apg 27,30; Offb 18,17)28Und sie ließen das Senkblei hinunter und maßen 20 Faden. Und als sie ein wenig weitergefahren waren und es wieder hinunterließen, maßen sie 15 Faden.29Und da sie fürchteten, sie könnten auf Klippen verschlagen werden, warfen sie vom Heck des Schiffes vier Anker aus und wünschten, dass es Tag würde. (5Mo 28,67; Ps 130,6; Apg 27,40; Hebr 6,19)30Als aber die Schiffsleute aus dem Schiff zu entfliehen suchten und das Boot ins Meer hinabließen unter dem Vorwand, sie wollten vom Bug Anker auswerfen,31sprach Paulus zu dem Hauptmann und zu den Soldaten: Wenn diese nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden! (Ps 91,11; Apg 27,22)32Da schnitten die Kriegsknechte die Taue des Bootes ab und ließen es hinunterfallen.33Als es aber Tag werden wollte, ermahnte Paulus alle, Speise zu sich zu nehmen, und sprach: Es ist heute der vierzehnte Tag, dass ihr vor ängstlicher Erwartung ohne Nahrung geblieben seid und nichts zu euch genommen habt. (Apg 27,27)34Darum ermahne ich euch, Speise zu euch zu nehmen, denn das dient zu eurer Rettung; denn keinem von euch wird ein Haar vom Haupt fallen! (Mt 15,32; Lk 12,7)35Und nachdem er das gesagt hatte, nahm er Brot, dankte Gott vor allen, brach es und fing an zu essen. (Mt 14,19; 1Kor 10,31; 1Tim 4,3)36Da wurden alle guten Mutes und nahmen ebenfalls Speise zu sich. (2Kor 1,4)37Wir waren aber auf dem Schiff insgesamt 276 Seelen.38Und nachdem sie sich mit Speise gesättigt hatten, erleichterten sie das Schiff, indem sie das Getreide ins Meer warfen. (Mt 10,10; Mt 24,45; Apg 9,19; Apg 27,33; 1Tim 4,3)
Schiffbruch und Rettung
39Als es aber Tag wurde, erkannten sie das Land nicht; sie bemerkten aber eine Bucht, die ein flaches Ufer hatte; an dieses beschlossen sie das Schiff nach Möglichkeit hintreiben zu lassen.40Und so schnitten sie die Anker ab und ließen sie ins Meer und lösten zugleich die Haltetaue der Steuerruder; dann hissten sie das Vordersegel vor den Wind und hielten auf das Ufer zu.41Da sie aber an eine Sandbank gerieten, liefen sie mit dem Schiff auf; und das Vorderteil blieb unbeweglich stecken, das Hinterteil aber zerbrach durch die Gewalt der Wellen. (Hes 27,26; Hes 27,34; Apg 27,26; 2Kor 11,25)42Die Soldaten aber fassten den Plan, man solle die Gefangenen töten, damit keiner schwimmend entfliehe. (Spr 12,10)43Doch der Hauptmann, der den Paulus retten wollte, verhinderte ihr Vorhaben und befahl, wer schwimmen könne, solle sich zuerst ins Meer werfen, um ans Land zu kommen, (Spr 16,7)44und die Übrigen teils auf Brettern, teils auf Schiffstrümmern. Und so geschah es, dass alle ans Land gerettet wurden. (Apg 27,22; Apg 27,24)
Apostelgeschichte 27
King James Version
1And when it was determined that we should sail into Italy, they delivered Paul and certain other prisoners unto one named Julius, a centurion of Augustus' band.2And entering into a ship of Adramyttium, we launched, meaning to sail by the coasts of Asia; one Aristarchus, a Macedonian of Thessalonica, being with us.3And the next day we touched at Sidon. And Julius courteously entreated Paul, and gave him liberty to go unto his friends to refresh himself.4And when we had launched from thence, we sailed under Cyprus, because the winds were contrary.5And when we had sailed over the sea of Cilicia and Pamphylia, we came to Myra, a city of Lycia.6And there the centurion found a ship of Alexandria sailing into Italy; and he put us therein.7And when we had sailed slowly many days, and scarce were come over against Cnidus, the wind not suffering us, we sailed under Crete, over against Salmone;8And, hardly passing it, came unto a place which is called The fair havens; nigh whereunto was the city of Lasea.9Now when much time was spent, and when sailing was now dangerous, because the fast was now already past, Paul admonished them,10And said unto them, Sirs, I perceive that this voyage will be with hurt and much damage, not only of the lading and ship, but also of our lives.11Nevertheless the centurion believed the master and the owner of the ship, more than those things which were spoken by Paul.12And because the haven was not commodious to winter in, the more part advised to depart thence also, if by any means they might attain to Phenice, and there to winter; which is an haven of Crete, and lieth toward the south west and north west.13And when the south wind blew softly, supposing that they had obtained their purpose, loosing thence, they sailed close by Crete.14But not long after there arose against it a tempestuous wind, called Euroclydon.15And when the ship was caught, and could not bear up into the wind, we let her drive.16And running under a certain island which is called Clauda, we had much work to come by the boat:17Which when they had taken up, they used helps, undergirding the ship; and, fearing lest they should fall into the quicksands, strake sail, and so were driven.18And we being exceedingly tossed with a tempest, the next day they lightened the ship;19And the third day we cast out with our own hands the tackling of the ship.20And when neither sun nor stars in many days appeared, and no small tempest lay on us, all hope that we should be saved was then taken away.21But after long abstinence Paul stood forth in the midst of them, and said, Sirs, ye should have hearkened unto me, and not have loosed from Crete, and to have gained this harm and loss.22And now I exhort you to be of good cheer: for there shall be no loss of any man's life among you, but of the ship.23For there stood by me this night the angel of God, whose I am, and whom I serve,24Saying, Fear not, Paul; thou must be brought before Caesar: and, lo, God hath given thee all them that sail with thee.25Wherefore, sirs, be of good cheer: for I believe God, that it shall be even as it was told me.26Howbeit we must be cast upon a certain island.27But when the fourteenth night was come, as we were driven up and down in Adria, about midnight the shipmen deemed that they drew near to some country;28And sounded, and found it twenty fathoms: and when they had gone a little further, they sounded again, and found it fifteen fathoms.29Then fearing lest we should have fallen upon rocks, they cast four anchors out of the stern, and wished for the day.30And as the shipmen were about to flee out of the ship, when they had let down the boat into the sea, under colour as though they would have cast anchors out of the foreship,31Paul said to the centurion and to the soldiers, Except these abide in the ship, ye cannot be saved.32Then the soldiers cut off the ropes of the boat, and let her fall off.33And while the day was coming on, Paul besought them all to take meat, saying, This day is the fourteenth day that ye have tarried and continued fasting, having taken nothing.34Wherefore I pray you to take some meat: for this is for your health: for there shall not an hair fall from the head of any of you.35And when he had thus spoken, he took bread, and gave thanks to God in presence of them all: and when he had broken it, he began to eat.36Then were they all of good cheer, and they also took some meat.37And we were in all in the ship two hundred threescore and sixteen souls.38And when they had eaten enough, they lightened the ship, and cast out the wheat into the sea.39And when it was day, they knew not the land: but they discovered a certain creek with a shore, into the which they were minded, if it were possible, to thrust in the ship.40And when they had taken up the anchors, they committed themselves unto the sea, and loosed the rudder bands, and hoised up the mainsail to the wind, and made toward shore.41And falling into a place where two seas met, they ran the ship aground; and the forepart stuck fast, and remained unmoveable, but the hinder part was broken with the violence of the waves.42And the soldiers' counsel was to kill the prisoners, lest any of them should swim out, and escape.43But the centurion, willing to save Paul, kept them from their purpose; and commanded that they which could swim should cast themselves first into the sea, and get to land:44And the rest, some on boards, and some on broken pieces of the ship. And so it came to pass, that they escaped all safe to land.
1Als nun beschlossen war, dass wir nach Italien abreisen sollten, übergab man Paulus und einige andere Gefangene einem Hauptmann der kaiserlichen Kohorte namens Julius.2Wir gingen an Bord eines Schiffes aus Adramyttium, das die Ortschaften längs der Küste der Provinz Asia anlaufen sollte, und stachen in See. Zu uns gehörte auch Aristarchus, ein Mann aus Thessalonich. (Apg 19,29; Apg 20,4)3Am nächsten Tag liefen wir Sidon an. Julius behandelte Paulus wohlwollend und erlaubte ihm, zu seinen Freunden zu gehen und sich versorgen zu lassen.4Von dort legten wir wieder ab und fuhren, weil die Winde uns entgegenstanden, im Windschatten von Zypern weiter.5Dann fuhren wir auf dem Meer der Küste von Kilikien und Pamphylien entlang und gelangten nach Myra in Lykien.6Dort fand der Hauptmann ein Schiff aus Alexandria, das unterwegs nach Italien war, und brachte uns an Bord.7Tagelang kamen wir nur langsam voran und erreichten kaum die Höhe von Knidos. Da der Wind uns nicht näher herankommen liess, fuhren wir in den Windschatten von Kreta, auf Kap Salmone zu.8Mit einiger Mühe fuhren wir der Insel entlang und erreichten schliesslich einen Ort namens Kaloi Limenes, in dessen Nähe die Stadt Lasäa liegt.9Inzwischen war viel Zeit verstrichen, sogar das Fasten war schon vorüber. Die Seefahrt wurde bereits unsicher, und Paulus hatte Bedenken (3Mo 16,29)10und sagte zu den Leuten: Männer, ich sehe, dass die Fahrt nicht nur für die Ladung und das Schiff Unbill und grossen Schaden mit sich bringen, sondern auch unser Leben gefährden wird.11Der Hauptmann jedoch verliess sich auf den Steuermann und den Kapitän und hörte nicht auf die Worte des Paulus,12und da der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, beschloss die Mehrheit, von dort weiterzufahren in der Hoffnung, Phönix zu erreichen, einen Hafen auf Kreta, der nach Südwesten und Nordwesten hin offen ist, und dort zu überwintern.13Als ein leichter Südwind aufkam, glaubten sie, ihr Vorhaben stehe unter einem guten Stern,[1] lichteten die Anker und fuhren der Küste von Kreta entlang.14Kurz darauf jedoch brach von der Insel her ein Orkan los, der sogenannte Euraquilo.15Da das Schiff mitgerissen wurde und nicht mehr gegen den Wind gedreht werden konnte, gaben wir auf und liessen uns treiben.16Als wir bei einer kleinen Insel namens Kauda Schutz fanden, konnten wir das Beiboot nur mit Mühe in unsere Gewalt bekommen.17Nachdem sie es gehievt hatten, ergriffen sie weitere Massnahmen und zogen Taue unter dem Schiff durch; und weil sie befürchteten, in die Grosse Syrte abgetrieben zu werden, liessen sie den Treibanker hinunter und trieben so dahin.18Da wir vom Sturm hart bedrängt waren, warfen sie am nächsten Tag Ladung ab,19und am dritten Tag warfen sie eigenhändig das Schiffsgerät über Bord.20Mehrere Tage lang zeigten sich weder Sonne noch Sterne, und der heftige Sturm hielt an; am Ende schwand uns jede Hoffnung, noch gerettet zu werden.21Als niemand mehr essen mochte, trat Paulus mitten unter sie und sagte: Männer, man hätte eben auf mich hören und nicht von Kreta wegfahren sollen; dann wären uns jetzt Unglück und Schaden erspart geblieben. (Apg 27,9)22Doch nun ermahne ich euch, guten Mutes zu sein. Keiner von euch wird ums Leben kommen, nur das Schiff wird untergehen. (Apg 27,41)23In dieser Nacht nämlich ist ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, zu mir getreten (Apg 9,10)24und hat gesagt: Fürchte dich nicht, Paulus, du musst vor den Kaiser treten. Und so hat Gott dir alle anvertraut, die mit dir auf dem Schiff sind. (Apg 9,15; Apg 23,11)25Darum, Männer, seid guten Mutes! Denn ich vertraue auf Gott, dass es so geschehen wird, wie mir gesagt worden ist.26Wir werden an irgendeiner Insel stranden müssen. (Apg 28,1)27Als wir nun schon die vierzehnte Nacht auf dem Adriatischen Meer[2] dahintrieben, glaubten die Matrosen mitten in der Nacht, Land zu sichten, das auf sie zukam.28Sie warfen das Senkblei aus und massen zwanzig Faden; und als sie ein wenig weiter gefahren waren und dann das Senkblei nochmals auswarfen, massen sie noch fünfzehn Faden.29Da befürchteten sie, wir könnten auf ein Riff auflaufen, warfen vom Heck aus vier Anker und sehnten den Morgen herbei.30Die Matrosen aber versuchten, vom Schiff zu fliehen, und liessen unter dem Vorwand, vom Bug aus Anker auszuwerfen, das Beiboot ins Wasser hinunter.31Paulus aber sagte zum Hauptmann und zu den Soldaten: Wenn die nicht auf dem Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.32Da kappten die Soldaten die Taue des Bootes und liessen es treiben.33Bis in die Morgendämmerung hinein ermunterte Paulus alle, wieder Nahrung zu sich zu nehmen, und sagte: Heute ist schon der vierzehnte Tag, dass ihr ohne Essen ausharrt und nichts zu euch nehmt. (Apg 27,21)34Darum rate ich euch, etwas zu essen, denn das kommt eurer Rettung zugute. Keinem von euch nämlich wird auch nur ein Haar auf seinem Kopf verloren gehen.35Nachdem er dies gesagt und Brot genommen hatte, dankte er Gott vor aller Augen, brach es und begann zu essen.36Da fassten alle neuen Mut und nahmen ebenfalls Speise zu sich.37Wir waren insgesamt zweihundertsechsundsiebzig Leute auf dem Schiff.38Nachdem sie sich satt gegessen hatten, machten sie das Schiff leichter, indem sie das Getreide ins Meer warfen.39Als es Tag wurde, konnten sie nicht erkennen, was für ein Land da vor ihnen lag. Sie entdeckten aber eine Bucht mit einem flachen Strand; da beschlossen sie, das Schiff nach Möglichkeit dort auflaufen zu lassen.40Sie machten die Anker los und liessen sie im Meer zurück; zugleich lösten sie die Haltetaue der Steuerruder, setzten das Vordersegel und hielten mit dem Wind im Rücken auf den Strand zu.41Sie gerieten aber auf eine Sandbank und liessen das Schiff auflaufen; der Bug bohrte sich in den Grund und sass fest, das Heck aber drohte unter der Gewalt der Wellen zu bersten. (2Kor 11,25)42Da beschlossen die Soldaten, die Gefangenen zu töten, damit keiner schwimmend entkommen könne.43Der Hauptmann jedoch wollte Paulus retten und hinderte sie an ihrem Vorhaben. Er befahl, dass zuerst diejenigen, die schwimmen konnten, ins Wasser springen und versuchen sollten, das Land zu erreichen;44die Übrigen sollten nachkommen, teils auf Planken, teils auf irgendwelchen Schiffstrümmern. Und so geschah es, dass alle an Land kamen und gerettet wurden.
Apostelgeschichte 27
Menge Bibel
1Als nun unsere Abfahrt nach Italien beschlossen war, übergab man den Paulus und einige andere Gefangene einem Hauptmann der Kaiserlichen Abteilung (eig. Kohorte; vgl. 10,1) namens Julius.2Wir bestiegen dann ein Schiff aus Adramyttium, das die Küstenplätze der römischen Provinz Asien anlaufen sollte, und fuhren ab; in unserer Begleitung befand sich auch noch Aristarchus, ein Mazedonier aus Thessalonike.3Am folgenden Tage landeten wir in Sidon; und weil Julius den Paulus menschenfreundlich behandelte, erlaubte er ihm, seine (dortigen) Freunde zu besuchen und sich von ihnen mit dem nötigen Reisebedarf versorgen zu lassen.4Von da fuhren wir weiter, und zwar dicht an (der Ostseite von) Cypern hin, weil wir Gegenwind hatten.5Nachdem wir dann die See längs der Küste von Cilicien und Pamphylien hin durchsegelt hatten, gelangten wir nach Myra in Lycien.6Als der Hauptmann dort ein alexandrinisches Schiff vorfand, das auf der Fahrt nach Italien begriffen war, brachte er uns auf dieses.7Im Verlauf vieler Tage langsamer Fahrt kamen wir mit Mühe in die Nähe von Knidus; und weil uns der Wind dort nicht anlegen ließ, fuhren wir an Kreta hin, und zwar bei Salome.8Nur mit Mühe erreichten wir bei dieser Küstenfahrt einen Ort namens Schönhafen, in dessen Nähe die Stadt Lasäa lag.9Da inzwischen geraume Zeit verflossen war und die Schiffahrt bereits gefährlich zu werden begann – sogar der große (jüdische Versöhnungs-) Fasttag war schon vorüber –, sagte Paulus warnend zu ihnen:10»Ihr Männer, ich sehe voraus, daß ein Weiterfahren mit Gefahr und großem Schaden nicht nur für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben verbunden sein wird.«11Aber der Hauptmann schenkte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr Glauben als den Worten des Paulus;12und weil der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, faßte die Mehrzahl den Beschluß, von dort weiterzufahren und womöglich zum Überwintern nach Phönix zu gelangen, einem kretischen Hafen, der gegen den Südwest- und Nordwestwind geschützt liegt.13Als nun ein schwacher Südwind einsetzte, glaubten sie, ihr Vorhaben sicher ausführen zu können; sie lichteten daher die Anker und fuhren ganz nahe an der Küste von Kreta hin.14Doch schon nach kurzer Zeit brach von der Insel her ein Sturmwind los, der sogenannte Euraquilo[1].15Da nun das Schiff von diesem fortgerissen wurde und dem Wind gegenüber machtlos war, mußten wir uns auf gut Glück treiben lassen.16Als wir dann unter dem Schutz eines Inselchens namens Klauda[2] hinfuhren, gelang es uns nur mit großer Mühe, uns im Besitz des Rettungsbootes zu erhalten:17man zog es an Bord herauf und brachte Schutzmittel in Anwendung, indem man das Schiff (mit Tauen) gürtete; und weil man auf die (Sandbänke der) Syrte zu geraten befürchtete, holte man die Segel herunter und ließ sich so treiben.18Weil wir aber vom Sturm schwer zu leiden hatten, warf man am folgenden Tage einen Teil der Ladung über Bord19und ließ am dritten Tage das Schiffsgerät[3] notgedrungen nachfolgen.20Als dann aber mehrere Tage hindurch weder die Sonne noch Sterne sichtbar waren und der Sturm ungeschwächt weitertobte, schwand uns schließlich alle Hoffnung auf Rettung.21Weil nun niemand mehr Nahrung zu sich nehmen mochte, trat Paulus mitten unter sie und sagte: »Ihr Männer! Man hätte allerdings auf mich hören und nicht von Kreta abfahren sollen: dann wäre uns dieses Ungemach und dieser Schaden erspart geblieben.22Doch, wie die Dinge jetzt einmal liegen, fordere ich euch auf, getrosten Mutes zu sein; denn keiner von euch wird das Leben verlieren; nur das Schiff ist verloren.23Denn in dieser Nacht ist mir ein Engel des Gottes erschienen, dem ich angehöre und dem ich auch diene,24und hat zu mir gesagt: ›Fürchte dich nicht, Paulus! Du mußt vor den Kaiser treten, und wisse wohl: Gott hat dir das Leben aller deiner Reisegefährten geschenkt!‹25Darum seid guten Mutes, ihr Männer! Denn ich habe die feste Zuversicht zu Gott, daß es so kommen wird, wie mir angekündigt worden ist.26Wir müssen aber an irgendeiner Insel stranden.«27Als dann die vierzehnte Nacht gekommen war, seit wir im Adriatischen Meer umhertrieben, vermuteten die Schiffsleute um Mitternacht die Annäherung von Land.28Als sie nämlich das Senkblei auswarfen, stellten sie zwanzig Klafter[4] Tiefe fest; und als sie in kurzer Entfernung wieder loteten, fanden sie nur fünfzehn Klafter.29Weil sie nun fürchteten, wir könnten irgendwo auf Klippen geraten, warfen sie vier Anker hinten vom Schiff aus und erwarteten mit Sehnsucht den Anbruch des Tages.30Als nun aber die Schiffsleute aus dem Schiff zu entfliehen suchten und (zu diesem Zweck) das Rettungsboot ins Meer niederließen unter dem Vorgeben, sie wollten auch vorn aus dem Schiff Anker auswerfen,31erklärte Paulus dem Hauptmann und den Soldaten: »Wenn diese Leute nicht im Schiff bleiben, könnt ihr unmöglich gerettet werden!«32Daraufhin hieben die Soldaten die Taue des Bootes ab und ließen es in die See treiben.33Bis es aber Tag werden wollte, redete Paulus allen zu, sie möchten Nahrung zu sich nehmen; er sagte nämlich: »Heute ist es der vierzehnte Tag, daß ihr ohne Nahrung ununterbrochen in ängstlicher Erwartung schwebt und nichts Rechtes zu euch genommen habt.34Darum rate ich euch: nehmt Nahrung zu euch! Das ist zu eurer Rettung notwendig; denn keinem von euch wird ein Haar vom Haupt verlorengehen!«35Nach diesen Worten nahm er Brot, sagte Gott vor aller Augen Dank, brach ein Stück ab und begann zu essen.36Da bekamen alle neuen Mut und nahmen ebenfalls Nahrung zu sich.37Wir waren aber unser im ganzen zweihundertsechsundsiebzig Seelen auf dem Schiff.38Nachdem sie sich nun satt gegessen hatten, erleichterten sie das Schiff dadurch, daß sie die Getreideladung ins Meer warfen.39Als es dann (endlich) Tag wurde, erkannten sie das Land nicht, gewahrten aber eine Bucht mit flachem Strand, auf den sie, wenn möglich, das Schiff auflaufen zu lassen beschlossen.40So kappten sie denn die Ankertaue und ließen sie ins Meer fallen; zugleich machten sie die Riemen an den (beiden) Steuerrudern los, stellten das Vordersegel vor den Wind und hielten auf den Strand zu.41Dabei gerieten sie aber auf eine Sandbank, auf die sie das Schiff auflaufen ließen: das Vorderteil bohrte sich tief ein und saß unbeweglich fest, während das Hinterschiff infolge der Gewalt der Wogen allmählich auseinanderging.42Die Soldaten faßten nun den Plan, die Gefangenen zu töten, damit keiner von ihnen durch Schwimmen entkäme;43der Hauptmann aber, welcher Paulus am Leben zu erhalten wünschte, hinderte sie an der Ausführung ihres Vorhabens; er ließ vielmehr die, welche schwimmen konnten, ins Meer springen und sich zuerst ans Land retten;44die übrigen (mußten) dann teils auf Brettern, teils auf irgendwelchen Gegenständen aus dem Schiff (das Ufer gewinnen). Auf diese Weise gelang es allen, wohlbehalten ans Land zu kommen.