Rut 3

Elberfelder Bibel

1 Und Noomi, ihre Schwiegermutter, sagte zu ihr: Meine Tochter, sollte ich dir nicht einen Ruheplatz suchen, damit es dir gut geht? (Rut 1,9; 1Kor 7,36; 1Tim 5,14)2 Und nun, ist nicht Boas, mit dessen Mägden[1] du zusammen warst, unser Verwandter? Siehe, heute Abend worfelt er auf der Tenne die Gerste[2].3 So bade und salbe dich und leg deine ⟨besten⟩ Kleider an und geh zur Tenne hinab! Lass dich von dem Mann ⟨aber⟩ nicht bemerken, bis er fertig ist mit Essen und Trinken.4 Und es soll geschehen, wenn er sich hinlegt, dann merke dir die Stelle[3], wo er sich hinlegt, und geh hin und decke sein Fußende auf und lege dich hin. Er wird dir dann mitteilen, was du tun sollst.5 Und sie sagte zu ihr: Alles, was du sagst, will ich tun.6 Und sie ging zur Tenne hinab und tat nach allem, was ihre Schwiegermutter ihr befohlen hatte. (Est 2,10)7 Als Boas nun gegessen und getrunken hatte und sein Herz fröhlich wurde, da kam er, um sich am Ende des Getreidehaufens hinzulegen. Da kam sie leise, deckte sein Fußende auf und legte sich hin. (Ri 19,6; Pred 9,7)8 Und es geschah um Mitternacht, da schrak der Mann auf und beugte sich vor[4], siehe, da lag eine Frau an seinem Fußende.9 Und er sagte: Wer bist du? Sie sagte: Ich bin Rut, deine Magd. So breite den Saum deines Gewandes[5] über deine Magd aus, denn du bist Löser! (Rut 2,20)10 Da sagte er: Gesegnet seist du von dem HERRN, meine Tochter! Du hast deine letzte Treue[6] schöner erwiesen als die erste, indem du nicht den jungen Männern nachgelaufen bist, sei es geringen oder reichen. (Rut 1,8; Rut 2,11; 1Sam 15,13)11 Und nun, meine Tochter, fürchte dich nicht! Alles, was du sagst, werde ich für dich tun, erkennt doch alles Volk im Tor, dass du eine tüchtige Frau bist[7]. (Spr 31,10; Lk 1,30)12 Und nun, es ist wirklich so, dass ich Löser bin, doch gibt es da auch ⟨noch⟩ einen Löser, der näher ⟨mit dir⟩ verwandt ist als ich. (Rut 2,20; Rut 4,1)13 Bleib heute Nacht hier! Und es soll am Morgen geschehen, wenn er dich lösen will, gut, so mag er lösen. Wenn er aber keine Lust hat, dich zu lösen, dann löse ich dich, so wahr der HERR lebt! Bleib liegen bis zum Morgen! (Rut 4,5)14 Da blieb sie an seinem Fußende liegen bis zum Morgen. Doch bevor einer den anderen erkennen konnte, stand sie auf, denn er sagte: Es soll nicht bekannt werden, dass eine Frau auf die Tenne gekommen ist! (1Kor 10,32)15 Und er sagte: Gib das Umschlagtuch her, das du um hast, und halte es auf! Und sie hielt es auf, und er maß sechs ⟨Maß⟩ Gerste ab und lud es ihr auf. Dann ging er in die Stadt.16 Sie aber kam zu ihrer Schwiegermutter. Die sagte: Wie steht es mit dir[8], meine Tochter? Und sie berichtete ihr alles, was der Mann ihr getan hatte,17 und sagte: Diese sechs ⟨Maß⟩ Gerste gab er mir, denn er sagte zu mir[9]: Du sollst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter kommen.18 Da sagte sie: Bleib ⟨zu Hause⟩, meine Tochter, bis du erkennst, wie die Sache ausfällt! Denn der Mann wird nicht ruhen, es sei denn, er habe die Sache heute zu Ende geführt.

Rut 3

Lutherbibel 2017

1 Und Noomi, ihre Schwiegermutter, sprach zu ihr: Meine Tochter, ich will dir eine Ruhestatt suchen, dass dir’s wohlgehe. (Rut 1,9)2 Siehe, Boas, unser Verwandter, bei dessen Mägden du gewesen bist, worfelt diese Nacht Gerste auf der Tenne.3 So bade dich und salbe dich und lege dein Kleid an und geh hinab auf die Tenne. Gib dich dem Mann nicht zu erkennen, bis er gegessen und getrunken hat.4 Wenn er sich dann schlafen legt, so merke dir die Stelle, wo er sich hinlegt, und geh hin und decke seine Füße auf und leg dich hin, so wird er dir sagen, was du tun sollst.5 Sie sprach zu ihr: Alles, was du mir sagst, will ich tun.6 Sie ging hinab zur Tenne und tat alles, was ihre Schwiegermutter ihr geboten hatte.7 Und als Boas gegessen und getrunken hatte, ward sein Herz guter Dinge, und er ging hin und legte sich hinter einen Kornhaufen. Und sie kam leise und deckte seine Füße auf und legte sich hin.8 Als es nun Mitternacht ward, erschrak der Mann und drehte sich um; und siehe, eine Frau lag zu seinen Füßen.9 Und er sprach: Wer bist du? Sie antwortete: Ich bin Rut, deine Magd. Breite den Saum deines Gewandes über deine Magd, denn du bist der Löser. (Rut 4,4; Hes 16,8)10 Er aber sprach: Gesegnet seist du vom HERRN, meine Tochter! Du hast deine Liebe jetzt noch besser erzeigt als vorher, dass du nicht den jungen Männern nachgegangen bist, weder den reichen noch den armen. (Rut 2,11)11 Nun, meine Tochter, fürchte dich nicht. Alles, was du sagst, will ich dir tun; denn das ganze Volk in meiner Stadt weiß, dass du eine tugendsame Frau bist.12 Ja, es ist wahr, dass ich ein Löser bin; aber es ist noch ein Löser da, näher verwandt als ich.13 Bleib über Nacht hier. Will er dich dann am Morgen lösen, gut, so mag er’s tun; hat er aber keine Lust, dich zu lösen, so will ich dich lösen, so wahr der HERR lebt. Schlaf bis zum Morgen!14 Und sie schlief bis zum Morgen zu seinen Füßen. Und sie stand auf, ehe einer den andern erkennen konnte. Und er dachte: Wenn nur niemand erfährt, dass eine Frau auf die Tenne gekommen ist.15 Und er sprach: Nimm das Tuch, das du umhast, und halt es auf. Und sie hielt es hin. Und er maß sechs Maß Gerste hinein und lud ihr’s auf. Und er ging in die Stadt.16 Sie aber kam zu ihrer Schwiegermutter. Die sprach: Wie steht’s mit dir, meine Tochter? Und sie sagte ihr alles, was ihr der Mann getan hatte,17 und sprach: Diese sechs Maß Gerste gab er mir; denn er sagte: Du sollst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter kommen.18 Sie aber sprach: Warte nun ab, meine Tochter, bis du erfährst, wo es hinauswill; denn der Mann wird nicht ruhen, er bringe es denn heute zu Ende.

Rut 3

Neue Genfer Übersetzung

1 Eines Tages sagte Noomi zu ihrer Schwiegertochter Rut: »Meine Tochter, ich möchte für dich ein Zuhause suchen, wo es dir gut geht.2 Boas, mit dessen Mägden du zusammen warst, ist doch unser Verwandter. Heute Abend ist er auf seinem Dreschplatz und worfelt das Getreide[1].3 Bade und salbe dich, zieh deine besten Kleider an und geh hinunter zum Dreschplatz! Sieh aber zu, dass Boas dich nicht bemerkt, bis er fertig ist mit Essen und Trinken.4 Merk dir die Stelle, wo er sich hinlegt, und wenn es dunkel ist, dann schlüpf unter seine Decke und leg dich ans Fußende. Er wird dir sagen, was du tun sollst.«5 »Ich werde alles befolgen, was du mir geraten hast«, antwortete Rut.6 Sie ging hinunter zum Dreschplatz und verhielt sich genau so, wie ihre Schwiegermutter es ihr aufgetragen hatte.7 Als Boas gegessen und getrunken hatte, legte er sich fröhlich und zufrieden[2] am Rand des Getreidehaufens schlafen. Rut kam leise dazu, schlüpfte unter seine Decke und legte sich ans Fußende.8 Um Mitternacht schrak Boas auf. Er tastete um sich und bemerkte, dass bei seinen Füßen eine Frau lag.9 »Wer bist du?«, fragte er. »Ich bin Rut, deine Dienerin«, antwortete sie. »Bitte breite dein Gewand[3] über mich aus als Zeichen dafür, dass du mich heiraten willst. Denn du bist als Löser für mich verantwortlich.« (Rut 2,12)10 Da sagte er: »Der HERR segne dich, meine Tochter! Jetzt hast du noch viel mehr als bisher gezeigt, wie treu du zu der Familie deiner Schwiegermutter stehst.[4] Denn du bist nicht den jungen Männern nachgelaufen, weder den armen noch den reichen.11 Hab keine Angst, meine Tochter. Alles, worum du mich gebeten hast, will ich für dich tun. Jeder in der Stadt[5] weiß, dass du eine tüchtige und zuverlässige Frau bist.12 Nun, es ist wirklich so, dass ich als Löser für dich verantwortlich bin, aber es gibt einen weiteren Löser, der noch näher mit dir verwandt ist als ich.13 Bleib diese Nacht hier! Morgen soll der andere Verwandte sich entscheiden, ob er für dich sorgen will[6] oder nicht. Wenn er seiner Verantwortung nicht nachkommen möchte[7], werde ich es tun. Das schwöre ich, so wahr der HERR lebt. Bleib also liegen bis zum Morgen!«14 Rut blieb am Fußende liegen, doch am frühen Morgen, noch bevor es so hell war, dass man jemand erkennen konnte, stand sie auf. Denn Boas sagte: »Es darf sich nicht herumsprechen, dass eine Frau zu mir auf den Dreschplatz gekommen ist.«15 »Nimm dein Umschlagtuch ab«, sagte er, »und halte es auf!« Er schüttete einen halben Zentner[8] Gerste hinein und lud es ihr auf die Schulter. Dann ging er zurück in die Stadt.16 Als Rut nach Hause kam, fragte ihre Schwiegermutter: »Wie ist es dir ergangen, meine Tochter?« Rut berichtete ihr alles, was Boas für sie getan hatte.17 »Diesen halben Zentner Gerste hat er mir geschenkt«, erzählte sie. »Er hat gesagt: ›Du sollst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter zurückkommen.‹«18 Noomi antwortete: »Bleib hier, meine Tochter, bis du weißt, wie diese Angelegenheit ausgeht. Boas wird keine Ruhe geben. Er wird noch heute diese Sache klären.«