Psalm 109

Elberfelder Bibel

1 Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm. Gott meines Lobes[1], schweige nicht! (Ps 83,2)2 Denn den Mund des Gottlosen und den Mund des Betruges[2] haben sie gegen mich geöffnet, mit Lügenzungen haben sie zu mir geredet.3 Mit Worten des Hasses haben sie mich umgeben und ohne Grund gegen mich gestritten. (Ps 35,19)4 Für meine Liebe feindeten sie mich an. Ich aber bin ⟨stets im⟩ Gebet. (Lk 6,12)5 Sie haben mir Böses für Gutes erwiesen und Hass für meine Liebe[3]: (Ps 35,12; Spr 17,13; Jer 18,20)6 Bestelle einen Gottlosen über ihn, ein Verkläger trete zu seiner Rechten. (Sach 3,1)7 Aus dem Gericht gehe er als Schuldiger hervor, sein Gebet werde zur Sünde! (Spr 28,9)8 Seiner Tage seien wenige, sein Amt empfange ein anderer! (Ps 55,24; Apg 1,20)9 Seine Kinder seien Waisen und seine Frau eine Witwe!10 Herumirren, ja, herumirren sollen seine Kinder und betteln,[4]⟨Überreste⟩ suchen aus ihren Trümmern[5].11 Der Wucherer umgarne alles, was er hat, Fremde mögen seinen Erwerb rauben!12 Er soll niemanden haben, der ihm Gnade bewahrt, und keiner sei seinen Waisen gnädig.13 Seine Nachkommenschaft soll ausgerottet werden, in der folgenden Generation soll ihr Name erlöschen! (Hi 18,17; Hi 18,19; Ps 21,11; Spr 10,7)14 Der Ungerechtigkeit seiner Väter werde gedacht vor dem HERRN, nicht werde ausgelöscht die Sünde seiner Mutter! (2Mo 20,5; 2Mo 34,7)15 Sie seien dem HERRN stets gegenwärtig. Er rotte ihre Erwähnung aus von der Erde! (Ps 34,17; Ps 90,8)16 Weil er nicht daran dachte, Gnade walten zu lassen, sondern den elenden und armen Mann verfolgte, den, der verzagten Herzens war, um ⟨ihn⟩ zu töten. (Ps 10,2)17 Und er liebte den Fluch, so komme er auf ihn! Und er hatte kein Gefallen an Segen, so sei er fern von ihm! (Ps 59,13)18 Er zog den Fluch an wie sein Gewand, so dringe er wie Wasser in sein Inneres und wie Öl in seine Gebeine! (4Mo 5,22; Ps 73,6)19 Er sei ihm wie ein Gewand, in das er sich hüllt, wie ein Gürtel, womit er stets sich gürtet!20 Das sei die Strafe meiner Widersacher vonseiten des HERRN; und derer, die Böses reden gegen meine Seele!21 Du aber, HERR, Herr, handle an mir um deines Namens willen, denn gut ist deine Gnade, rette mich! (Ps 23,3)22 Denn ich bin elend und arm, und mein Herz ist verwundet in meinem Innern. (Ps 25,16)23 Wie ein Schatten, wenn er sich streckt, gehe ich dahin, werde abgeschüttelt wie eine Heuschrecke. (Ps 102,12)24 Meine Knie wanken vom Fasten, mein Fleisch ist abgemagert, ohne Fett.25 Und ich bin ihnen zum Hohn geworden. Wenn sie mich sehen, schütteln sie ihren Kopf. (Ps 22,7; Ps 69,10)26 Hilf mir, HERR, mein Gott! Rette mich nach deiner Gnade!27 Lass sie erkennen, dass dies deine Hand ist, dass du, HERR, es getan hast. (1Kön 18,37)28 Sie mögen fluchen, du aber segne! Stehen sie auf, so lass sie beschämt werden und deinen Knecht sich freuen! (2Sam 16,12; Jes 65,14)29 Kleiden mögen sich meine Widersacher mit Schande und in ihre Schmach sich hüllen wie in einen Mantel.30 Ich will den HERRN sehr preisen mit meinem Mund, und inmitten vieler werde ich ihn loben. (Ps 22,23)31 Denn er steht zur Rechten des Armen, um ihn von denen zu retten, die seine Seele richteten.

Psalm 109

Lutherbibel 2017

1 Ein Psalm Davids, vorzusingen. Gott, mein Ruhm, schweige nicht!2 Denn ihr Mund ist voll Frevel, ihr Lügenmaul haben sie wider mich aufgetan. Sie reden wider mich mit falscher Zunge /3 und reden giftig wider mich allenthalben und streiten wider mich ohne Grund.4 Dafür, dass ich sie liebe, feinden sie mich an; ich aber bete.5 Sie erweisen mir Böses für Gutes und Hass für meine Liebe.6 Gib ihm einen Frevler zum Gegner, und ein Ankläger stehe zu seiner Rechten. (Mt 5,43; Lk 23,34)7 Wenn er gerichtet wird, soll er schuldig gesprochen werden, und sein Gebet werde zur Sünde.8 Seiner Tage sollen wenige werden, und sein Amt soll ein andrer empfangen. (Apg 1,20)9 Seine Kinder sollen Waisen werden und seine Frau eine Witwe.10 Seine Kinder sollen umherirren und betteln und vertrieben werden aus ihren Trümmern.11 Es soll der Gläubiger alles fordern, was er hat, und Fremde sollen seine Güter rauben.12 Und niemand soll ihm Gutes tun, und niemand erbarme sich seiner Waisen.13 Seine Nachkommen sollen ausgerottet werden, ihr Name soll schon im zweiten Glied getilgt werden. (Hes 18,20)14 Der Schuld seiner Väter soll gedacht werden vor dem HERRN, und seiner Mutter Sünde soll nicht getilgt werden. (2Mo 20,5)15 Der HERR soll sie nie mehr aus den Augen lassen, und ihr Andenken soll ausgerottet werden auf Erden,16 weil er so gar keine Barmherzigkeit übte, sondern verfolgte den Elenden und Armen und den Betrübten, ihn zu töten.17 Er liebte den Fluch, so komme er auch über ihn; er wollte den Segen nicht, so bleibe er auch fern von ihm.18 Er zog den Fluch an wie sein Hemd; der drang in sein Inneres wie Wasser und wie Öl in seine Gebeine; (4Mo 5,24)19 er werde ihm wie ein Kleid, das er anhat, und wie ein Gürtel, mit dem er allezeit sich gürtet.20 So geschehe denen vom HERRN, die mich verklagen und die Böses reden wider mich.21 Aber du, HERR, mein Herr, / sei du mit mir um deines Namens willen; denn deine Gnade ist mein Trost: Errette mich!22 Denn ich bin arm und elend; mein Herz ist zerschlagen in mir.23 Ich fahre dahin wie ein Schatten, der schwindet, und werde abgeschüttelt wie Heuschrecken.24 Meine Knie sind schwach vom Fasten, und mein Leib ist mager und hat kein Fett.25 Ich bin ihnen zum Spott geworden; wenn sie mich sehen, schütteln sie den Kopf.26 Steh mir bei, HERR, mein Gott! Hilf mir nach deiner Gnade,27 und lass sie innewerden, dass dies deine Hand ist und du, HERR, das tust.28 Fluchen sie, so segne du. / Erheben sie sich, so sollen sie zuschanden werden; aber dein Knecht soll sich freuen. (Lk 6,27)29 Die mich verklagen, sollen mit Schmach angezogen und mit ihrer Schande bekleidet werden wie mit einem Mantel.30 Ich will dem HERRN sehr danken mit meinem Munde und ihn rühmen in der Menge.31 Denn er steht dem Armen zur Rechten, dass er ihm helfe von denen, die ihn verurteilen.

Psalm 109

Neue Genfer Übersetzung

1 Für den Dirigenten[1]. Von David. Ein Psalm. Du, Gott, dem ich meine Loblieder singe[2], schweige doch nicht! (Ps 4,1)2 Denn gottlose Verleumder haben ihr Lügenmaul aufgerissen, um mir zu schaden. Als sie mit mir redeten, kam nur Lug und Trug über ihre Lippen.[3]3 Mit hasserfüllten Worten haben sie mich umringt und ohne einen Anlass Krieg gegen mich geführt.4 Ich erwies ihnen Liebe, und doch feindeten sie mich an. Ich aber bleibe unbeirrt im Gebet.5 Sie haben mir Gutes mit Bösem vergolten, und meine Liebe erwiderten sie mit Hass.6 Lass doch einen gewissenlosen Richter gegen meinen Feind auftreten[4], und ein Ankläger stehe im Gericht zu seiner Rechten.7 Aus dem Verfahren gehe er als schuldig hervor, selbst sein Gebet werde ihm zur Sünde.8 Seine Lebenszeit sei kurz, sein Amt soll ein anderer übernehmen.9 Zu Waisen mögen seine Kinder werden und seine Frau zur Witwe.10 Seine Kinder sollen bettelnd umherirren und die Ruinen ihres Hauses nach Überresten durchsuchen[5].11 Auf all sein Hab und Gut erhebe der Gläubiger Anspruch, Fremde mögen plündern, was er mit Mühe erwarb.12 Er finde niemanden, der sein Andenken in Ehren hält[6] und seine verwaisten Kinder beschenkt.13 Seine Nachkommen sollen aussterben, in der folgenden Generation erlösche ihr Name für immer.14 Die Schuld seiner Vorfahren bleibe beim HERRN in Erinnerung, und die Sünde seiner Mutter werde nicht ausgelöscht:15 Ja, ihre Vergehen seien dem HERRN beständig vor Augen, niemand auf der Erde soll sich mehr an diese Menschen erinnern.16 All das treffe meinen Feind, weil ihm nie in den Sinn kam, Liebe zu üben. Stattdessen verfolgte er den, der von Leid und Elend geplagt wurde; ja, ermorden wollte er ihn, dessen Herz verzweifelt war.17 Den Fluch hat er geliebt, so möge dieser ihn nun treffen. Am Segen fand er kein Gefallen, so bleibe der auch von ihm fern.18 Der Fluch war ihm schon vertraut – er hüllte sich darin ein wie in einen Mantel. Darum soll der Fluch in ihn eindringen wie Wasser und wie Öl, das in die Haut einzieht.[7]19 Ja, umhüllen soll ihn der Fluch wie ein Gewand, er soll ihn umgeben wie ein Gürtel, den er nicht mehr ablegt.20 Diese Strafe möge der HERR über meine Feinde verhängen, über alle, die nur Böses über mich reden[8].21 Du aber, HERR, Herrscher über alle[9], hilf mir doch und steh dafür mit deinem Namen ein[10]! Rette mich, weil du reich an Gnade bist!22 Ich bin arm und vom Leid gebeugt, und mein Herz ist verwundet.23 Wie der Schatten immer länger wird, bevor er verschwindet, so schwinde ich dahin; wie eine Heuschrecke abgeschüttelt wird, so werde ich aus dem Leben verscheucht.24 Vom vielen Fasten bin ich so schwach geworden, dass meine Beine zittern, und ich bin abgemagert bis auf die Knochen.25 Für meine Feinde bin ich die Zielscheibe für Hohn und Spott[11], sie sehen mich und schütteln nur noch den Kopf.26 Hilf mir, HERR, mein Gott, rette mich, weil du doch gnädig bist!27 Lass alle erkennen, dass deine Hand Wunder vollbringt[12], dass du, HERR, gehandelt hast.28 Sie zwar verfluchen mich, du aber segnest.[13] Sie greifen an und stehen doch zuletzt beschämt da, während ich, dein Diener, mich freuen darf.29 Ja, meine Feinde werden mit Schmach bedeckt wie mit einem Gewand, Schande umgibt sie wie ein Mantel.30 Ich aber werde den HERRN laut preisen und mitten unter vielen Menschen ihn rühmen.31 Denn er steht dem Armen zur Seite, er hilft ihm gegen alle, die sich als Richter über sein Leben aufspielen.